Ruroni Kenshin Fanfiction by
Ayumi Ikari
Hm, mir ist gerade eingefallen
das ich noch nie eine Spoiler-Warnung bei meinen Kenshin-FFs dazugeschrieben
habe, aber da die Mangas in Deutschland schon weit vorangeschritten sind (mehr
als die hälfte, schnüff), ist es glaub ich nicht so wichtig. Also ich sags mal so: wenn du nicht
weißt wer Seijuro Hiko ist, enthält die Geschichte Spoiler, aber nicht
gravierende. (Oder was meint ihr?). Wie auch immer, hier kommt die Geschichte
:
Der markerschütternde Schrei
zeriss die friedliche Stille der klaren Spätsommernacht wie eine messerscharfe
Klinge. Seijuro Hiko seufzte innerlich und wandte seinen Blick von dem
sternenübersäten Nachthimmel ab. Er öffnete die Tür zu der kleinen Hütte, die
nun teilweise in das silberne Licht des Mondes getaucht war.
Auf einem Futton, umhüllt von
einer Decke sass ein Junge mit weitaufgerissenen Augen. Sein Blick war leer,
aber er zitterte und schien verängstigt zu sein. Er reagierte nicht als Hiko
eintrat und flüsterte nur ein paar unverständliche Worte vor sich
hin.
Hiko beugte sich zu ihm
runter.
„Ist ja gut, Kenshin. Du hast
nur geträumt.“ Versuchte er das Kind zu beruhigen.
Hiko wusste genau, das Kenshin
nicht wirklich wach war.
Als bei Kenshin vor ein paar
Wochen diese nächtliche Angstzustände aufgetreten waren , hatte Hiko die ersten
paar male versucht in aufzuwecken, aber es war jedes Mal sinnlos gewesen und
hatte alles nur noch schlimmer gemacht, weil Kenshin im Schlaf angefangen hatte
wie wild um sich zu schlagen. Also war er dazu übergegangen einfach solange bei
Kenshin zu bleiben, bis seine Angst, die Hiko „Nachtschreck“ getauft hatte, nachließ und er wieder normal
weiterschlafen konnte. Manchmal dauerte es nur Minuten, dann wieder fast eine
Stunde. Anders als bei seinen Alpträumen, konnte sich Kenshin am Morgen nach
einer Angstattacke an nichts mehr erinnern.
Das Zittern liess langsam nach
und schliesslich fielen Kenshin die Augen zu. Er fiel wieder zurück auf seinen
Futton und schlief friedlich weiter. Morgen würde er sich an nichts mehr
erinnern, wofür Hiko sehr dankbar war. Kenshins nächtliche Angstattacken hielten
ihn zwar Nachts wach, obwohl sie meistens zu beginn der Nacht eintraten, aber
sie waren nichts im Vergleich zu seinen Alpträumen. Kenshin war ein tapferer Junge und
obwohl er für sein frühes Alter schon zu viele schreckliche Dinge gesehen hatte,
war er immer stark gewesen. Tagsüber schaffte er es , die furchtbaren Ereignisse
zu verdrängen, doch dafür suchten sie ihn in der Nacht um so stärker heim. Hiko hatte es für vollkommen normal
befunden, schliesslich war Kenshin noch ein Kind, auch wenn er in manchen Dingen
schon sehr reif war. In der Nacht jedoch , wenn er mit verstörtem Gesicht und
verzweifelten Schluchzen aus seinem Träumen aufschreckte , war Kenshin wie jedes
andere Kind auch.
Hiko goß sich einen Schluck
Sake ein und blickte auf das schlafende Kind. Mondlich fiel auf sein zartes
Gesicht und nichts erinnerte mehr an die Angst die ihn noch vor ein paar Minuten
heimsuchte.
„Wenn es doch immer so einfach
wäre...“ dachte er als er einen weiteren Schluck Sake trank. Er hatte es bis
jetzt noch nicht für notwendig befunden, Kenshin von diesen nächtlichen
Angstzuständen zu erzählen. Die paar Male , an denen er Kenshin am nächsten
Morgen danach gefragt hatte, hatte er sich nie an etwas erinnern können. Da ihn
seine Alpträume schon genug plagten, hatte Hiko beschlossen ihn nicht auch noch
damit zu beunruhigen.
Manchmal weinte Kenshin
stundenlang im Schlaf vor sich hin, ein anderes mal schreckte er verstört aus
einem unruhigen Schlaf und manchmal war es so schlimm , das Hiko ihn aufwecken
musste. Kenshin schlug dann um sich , weinte und schrie und schaffte es doch nicht sich selbst
aus der Dunkelheit seiner Träume zu befreien. Jedesmal wenn Hiko ihn dann sanft
aus dem Schlaf schüttelte , war er minutenlang noch so in seiner Traumwelt
gefangen, das er gar nicht wahrnahm , das er nur geträumt hatte. Letzten Monat
hatten die Alpträume schliesslich ihren Höhepunkt
erreicht...
„NEIN!!!“ schrie er ein letztes
mal entsetzt auf als er die Augen aufschlug. Durch seine tränenverschleierten
Augen konnte er nichts sehen. Sein Herze pochte so schnell als wollte es im
nächsten Moment zerspringen und sein ganzer Körper war mit kaltem Schweiß
bedeckt. Er wollte rennen, so schnell es ging , weg von den schwarzen Gestalten
in seinen Träumen, weg von dem Blut, das überall war, weg von dem Grauen in
seinem Inneren. Doch blind wie er war konnte er nichts weiter tun als hilflos zu
versuchen sich von der weichen Hülle , die sich um seinen Körper geschlungen
hatte, zu befreien . Als ihn plötzlich eine Hand packte schrie er ein weiteres
mal auf und begann blindlings um sich zu schlagen. Er musste weg, so schnell es
ging, nur weg, nur weg, bevor es zu spät war.
„Kenshin...“
Aus der Ferne drang eine Stimme
zu ihm
Der Name kam ihm bekannt vor.
Er bedauerte, das die Stimme nicht ihn rief. Warum rief ihn niemand? Warum war
niemand da um ihm zu helfen?
„Kenshin...“
Die Stimme kam näher.
Kenshin...er versuchte verzweifelt sich an irgendetwas im Zusammenhang mit
diesen Namen zu erinnern, doch es wollte ihm nicht gelingen. Dennoch war er sich
sicher, das der Mensch hinter dieser Stimme ihm helfen würde, falls er ihn
erreichen würde, auch wenn er nicht Kenshin hieß. Er klammerte sich an diese
Hoffnung und schlug um so fester um sich. Wenn er es erst mal geschafft hätte ,
sich von vielen blutbefleckten Händen zu befreien, die ihn mit aller Gewalt
festhielten, dann würde er so schnell er konnte zu der Stimme
rennen.
„KENSHIN!“ Da war sie wieder!
Die Stimme, die jemanden namens Kenshin rief.
„Lasst mich los“ brüllte er den
blutigen Händen aus der Dunkelheit entgegen. Panik machte sich in ihm breit.
Vielleicht würde die Stimme wieder verschwinden, wenn sie bemerken würde, das
hier niemand war ausser ihm.
Bitte geh nicht
weg...
„BAKA DESHI WACH JETZT ENDLICH
AUF!“
Kenshin zuckte zusammmen . Die Dunkelheit war verschwunden, irgendwo hinter dem Schleier aus Tränen konnte er ein schwaches Licht sehen.
„Kenshin...“
Aber die Stimme war noch da!
Sie rief wieder diesen Namen...seinen Namen....es war sein Name, und diesen Name
hatte er von dem Menschen bekommen ,der ihn die ganze zeit gerufen
hatten.
Er wischte sich mit seiner
geballten Faust die nicht endenden wollenden Tränen aus den Augen und blickte
sich verwirrt um. Dort wo zuvor noch völlige Dunkelheit herrschte schien nun das
Licht einer kleinen Kerze und das fahle Mondlicht. Die vielen blutbefleckten Hände, die ihn
festgehalten hatten, waren verschwunden. Es waren nur noch zwei Hände die ihn an
der Schulter gepackt hatten und sanft schüttelten.
„Shisho?“ schluchzte Kenshin
fragend als er den Kopf hob.
„Wer denn sonst, baka.“
Antwortete Hiko, der neben Kenshins Futton sass, so mild wie er
vermochte.
Kenshin war erleichtert. Es war
nur ein Traum gewesen...
Trotzdem konnte er nicht
aufhören zu weinen. Er wollte , aber es ging nicht. Die Angst saß noch zu tief. Das Salz der
Tränen brannte wie Feuer auf seinem glühenden Gesicht.
„Du hast nur geträumt, Baka.“
Versuchte Hiko ihn zu beruhigen.
„Shisho ...“ schluchzte Kenshin
verzweifelt als er sich an Hiko klammerte .
Hiko seufzte innerlich und
drückte den Jungen , der weinend seine Hände in seine Brust krallte, sanft an
sich.
„Ist ja gut...es war nur ein
Traum...“
Er strich Kenshin über das
zersauste Haar.
Wolken zogen über den
Nachthimmel, verdeckten das Licht des runden Mondes , zogen weiter und ließen
das Licht wieder über die weite des stillen Waldes
scheinen.
Es waren viele Wolken am Mond
vorbeigezogen, als Kenshins Schluchzen langsam immer leiser wurde und
schließlich ganz verstummte. Sein Herz klopfte wieder in seinem normalen
Rhythmus. Er hatte seinen Kopf an Hikos Brust gelegt und starrte mit roten Augen
ins Leere.
„Shisho...?“ unterbrach Kenshin
nach einiger Zeit die Stille.
„Was ist, Baka
deshi?“
„Ich....“ begann Kenshin
zögernd, „es tut mir leid....“
„Was tut dir leid, Baka
deshi?“
Diese Frage hatte Kenshin nicht
erwartet.
„Ich ...ich sollte stärker
sein...“ bekannte Kenshin schuldbewusst.
Hiko seufzte . Was für ein
Bekenntnis für einen Achtjährigen.
„Du hast noch Zeit , baka. Du
kannst mir deine Stärke morgen bei unserem Training zeigen. Aber dazu solltest
du jetzt wirklich ins Bett gehen.“
„Ja, Shisho.“ Antwortete
Kenshin erleichtert und schlüpfte unter seine Decke.
„Danke, Shisho.“ Murmelte er
noch bevor ihm die Augen zu fielen.
Vier Wochen war das bereits her
und Hiko war dankbar , das es bis jetzt nie wieder so schlimm gewesen war. Er warf noch einen letzten Blick auf
Kenshin, bevor er die Hütte wieder verliess.
Es war wirklich eine Plage mit
dem Kind. Entweder hielt er ihn die ganze Nacht mit seinen Alpträumen wach oder
schrie den ganzen Wald zusammen wenn ihn der Nachtschreck heimsuchte und falls
es doch mal eine Nacht ohne diese zwei Störungen gab, machte er ins
Bett.
„Baka deshi“ murmelte Hiko als
er sich eine letzte Schale Sake eingoss.
Owari
Hallo liebe/r Leser/in , danke
das du bis zum Ende gelesen hast J Hoffentlich ist jetzt niemand enttäuscht , weil die
Geschichte so unspektakulär war , aber Spannung und Action waren noch nie meine
Stärke. Ursprünglich sollte die Geschichte nur von dem Nachtschreck handeln, den
es übrigens wirklich gibt und unter Kindern weit verbreitet ist.( Ich habe einen
Artikel darüber gelesen und bin deshalb erst auf die Idee gekommen, ausserdem
finde ich das „Nachtschreck“ ein cooler Titel für eine Fanfiction ist ;-)
Hoffentlich hat jetzt keiner eine Battousai –Fanfiction erwartet ^_^°, der Name
würde ja auch irgendwie auf ihn passen)
Wie auch immer, der
Nachtschreck allein lieferte zu wenig Stoff für eine FF, also hab ich noch ein
paar Alpträume mitreingepackt.
Ich weiß nicht genau ob Kenshin
acht ,neun oder zehn war, als er zu Hiko kam, die Meinungen gehen da ja
auseinander . Ich werde demnächst noch ein paar Kurzgeschichten aus Kenshins
Kindheit schreiben, ich mag den kleinen Ken-chan J
Und zu guter letzt: Bitte schreibt mir eure
Meinung, auch wenn ihr es schlecht oder zu kitschig fandet.
Danke!