FASCHINGSBEGINN
Wer glaubt, dass die
Faschingszeit mit dem 11. 11. um 11 Uhr
11 beginnt, ist im Irrtum! Es erwachen an diesem Tage die
Faschingsnarren, um ihre Vorbereitungen zu treffen für Veranstaltungen und Bälle
in der Faschingszeit.
Offizieller Faschingsbeginn ist erst der 7.
Jänner!
FASCHING - FAS- od. FASTNACHT
Fasching ist die bayerisch-österreichische
Wortform für Fastnacht, womit bis zum 13.Jh. nur der Abend vor Beginn der
Fastenzeit bezeichnet wurde.
Der Fasching beginnt am
7.Jänner.
Höhepunkt und Abschluss sind die Fastnacht. Sie wird eingeteilt in
den:
Fastnacht: Ursprünglich war damit der Vorabend vom Aschermittwoch gemeint. Ab dem 13. Jht. wurde es auf den Zeitraum vom Donnerstag vor dem Aschermittwoch bis zum Vorabend vom Aschermittwoch verlängert!
Schmalziger Samstag Die letzten Tage vor der Fastenzeit waren früher eine willkommene Gelegenheit, um es sich noch einmal richtig schmecken zu lassen. Dabei wurden vor allem Eier und Milchprodukte aufgebraucht, die in der Fastenzeit verboten waren und nicht lange aufbewahrt werden konnten. Der Name "Schmalziger Samstag" entstand aus dem Brauch, an diesem Tag einen großen Vorrat an Schmalznudeln und Faschingskrapfen zu backen, der bis Faschingsdienstag reichen musste.
Faschingssonntag (feister
Sonntag) nennt sich jener, welcher vor dem
Aschermittwoch
ist.
Faschingsmontag (Rosenmontag, feister Montag, blauer Montag genannt).
Faschingsdienstag isst man sich
im Hinblick auf die Fastenzeit zum letzten
mal so richtig satt und feiert
ausgibigst!
Brauchtum Faschingsbegraben: Vom sogenannten Faschingsbegraben am
Faschingsdienstag gibt es verschiedene Formen. Teilweise kommt man nur im
Wirtshaus zusammen und hält einen parodierten "Leichenschmaus", teilweise gibt
es richtige Umzüge, bei denen ein Begräbnis parodiert wird. Der Fasching wird
dabei meist durch eine Puppe verkörpert, die am Ende verbrannt oder eingegraben
wird. Mitwirkende bei dem Treiben sind nach alter Tradition die jungen Männer
des Ortes.
Eine Art Weiberfasnacht: In München kommen am Vormittag
die fantasievoll kostümierten Marktfrauen auf den Viktualienmarkt. Dort tanzen
sie miteinander oder mit umstehenden Männern.
In Oberstaufen/Allgäu hat sich
am Fasnatziestag noch der Umzug erhalten. Voraus geht der "Butz", der mit einem
Besen die Straßen frei kehrt. Das Treiben endet um 19 Uhr, wenn der Butz tot
zusammenfällt. Der Umzug erinnert an die Pest.
Aschermittwoch
beginnt die Fastenzeit, der
Fasching ist abrupt beendet !
Ein Brauch am
Aschermittwoch ist das symbolische Geldbeutelwaschen. Dadurch soll sich der
durch den Fasching strapazierte Geldbeutel wieder füllen. Hauptort in München:
der Fischbrunnen.
Näheres siehe unter: Aschermittwoch
ENTSTEHUNG
Der Fasching geht nicht auf heidnische Fruchtbarkeitskulte zurück. Vielmehr kam in ihm das Verlangen nach leiblichen Genüssen vor dem Fasten zum Ausdruck.
Tänze und Gelage sind die ältesten bekannten
Faschingsbräuche.
Im 14.Jh.kamen Renn- und Stechspiele zu Pferde dazu.
Im
15.Jh.begannen Patrizier und Zünfte, Maskenumläufe zu veranstalten. Verleitet
durch Tier-, Teufels- und Hexenmaskierungen führten sie gelegentlich zu
Ausschreitungen.
Ab 16. Jh. wurden gezügeltere Formen üblich, z.B.
Schauvorführungen wie Schwert- oder Reiftanz. Elemente der Schauzüge finden sich
noch
in der alemannischen Fasnet.
Im 18. Jh. kam der Fasching auch aufs
Land, z.B. mit Rügespielen und Narrenbriefen.
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KÖLNER KARNEVAL:
Prinz Karneval
Der heutige "Prinz Karneval" wurde 1823 von den Reformern als
"Held Karneval" in die Kölner Narrenszenerie eingeführt. Sein Gewand war dem des
Kaisers nachgebildet, den die Kölner in ihrer Freien Reichsstadt über alles
liebten und begeistert feierten, wann immer er Köln besuchte. Der Held sollte
nach den Vorstellungen der Reformer "die Erbärmlichkeit des gewöhnlichen
Treibens auf Grund seines edlen Charakters" in die gewünschten Bahnen lenken und
alle Missstände besiegen. Der erste "Prinz Karneval" wurde schließlich 1872
proklamiert. Zu dieser Zeit war das Wort "Held Karneval" nicht ganz passend. Ein
"Held" wurde zur Zeit des Heldenkaisers Wilhelm I. assoziiert mit
Kriegsgetümmel, Vaterland und Tapferkeit. Die Reformer aber hatten in ihrem
Helden eine Gestalt der Freude geschaffen, nicht den
Schlachtfeld-Heros.
Bauer und Jungfrau
Bauer und Jungfrau sind seit 1883
feststehende Figuren des Kölner Karnevals, die gemeinsam mit dem Prinzen
auftreten - aber bis heute getrennt im Rosenmontagszug fahren. In den Jahren
nach der Reform des Karnevals waren sie nur dann im Rosenmontagszug dabei, wenn
sie sich thematisch einbauen ließen. Erstmals wird der Bauer in einem
Reimgedicht 1422 genannt, als eines der "Glieder des Heiligen Römischen Reiches
Deutscher Nation". Köln vertrat dort neben Regensburg, Konstanz und Salzburg die
"Reichsbauernschaft". Später tauchte der "Kölner Bauer" als Schildhalter des
Reiches auch des Kölner Wappens in Kupferstichen auf. Als Stadtbewahrer trägt er
die Stadtschlüssel, Schwert und Dreschflegel sind Symbole der Wahrhaftigkeit,
Reichstreue und Tapferkeit werden ihm nachgesagt. Erstmals taucht der Bauer 1825
im Kölner Rosenmontagszug auf.
Seit 1570 wurde dem "Kölner Bauer" die "Kölner Jungfrau" zur Seite gestellt. Warum ist bis heute ungeklärt. Die "Jungfrau" ist aber das Symbol der "freien, unabhängigen und keinem fremden Machtwillen unterworfenen Stadt". Sie taucht bereits 1823 im ersten Rosenmontagszug auf, in römischen Gewändern mit goldener Krone auf einem "milchweißen" Pferd. Bei ihrem Anblick identifizierten sie die Kölner sogleich mit Agrippina, der in Köln geborenen römischen Kaiserin. Seitdem verkörpert die Jungfrau die "Frau im Haus". Erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurden Prinz, Bauer und Jungfrau zum närrischen Dreigestirn.
Keine leichte Aufgabe: Denn zur Weisheit im Narrenkleid gehört auch der spielerische Umgang mit der Macht auf Zeit. Und wie Regierungsmannschaften unterliegt ein jeckes Trifolium heute nicht minder der "political correctness". Das Anspruchsprofil erwartet den Charme von Dreißig- und die Erfahrung von Sechzigjährigen, Witz auf der Sitzung und Sensibilität beim Besuch kranker Kinder, Volkstümlichkeit im Festzelt und Würde beim Kardinal.