Baureihe 23
eine kleine Begriffserklärung

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... wird gerade aufgebaut ...

Achslast

Achsstand

AIT

Bauart; z. B. 1'C1'h2
Die Bauart beschreibt die Verteilung der Achsen im Fahrwerk der Lokomotive sowie die eingebaute Dampfmaschine.

Das Fahrwerk einer Lok besteht aus mehreren Achsen, die alle eine eigene Bezeichnung haben:

  • Laufachse(n) dienen der Führung und/oder der Verteilung des Lokomotivgewichts

  • Die Kuppelachse(n) sind die angetriebenen Achsen der Lok

  • Die Treibachse(n) sind die Achsen, die "direkt" von der Dampfmaschine angetrieben werden. Bei Loks mit mehr als 2 Zylindern kann es 2 Treibachsen geben, wenn die innen liegenden Zylinder auf eine andere Achse wirken.

Kennzeichnung der Achsfolge:
Man zählt die Achsen von vorne nach hinten, wobei die Laufachsen mit einer Zahl (1, 2, 3, usw...) und die angetriebenen Achsen mit einem Großbuchstaben (A=1 Achse, B=2 Achsen, C=3 Achsen, usw...) angegeben werden. Ein ' kennzeichnete ein Drehgestell.
Beispiel bei der BR23: 1'C1' = 1 Laufachse in einem Drehgestell, 3 angetriebene Achsen in einem gemeinsamen Rahmen, 1 Laufachse im Drehgestell.

schematische Darstellung:             o OOO o

Zusätzlich wurde nach der Bezeichnung der Achsfolge noch die Dampfmaschine angegeben:
Die Zahl gibt die Anzahl der Zylinder an und der kleine Buchstabe davor die Dampfart (n = Naßdampf, h = Heißdampf, hv = Heißdampf-Verbundtriebwerk).
Es gab auch Versuche mit sogenannten Mitteldruck - und Hochdruck Lokomotiven , diese wurden aber nicht besonders gekennzeichnet.
Beispiel bei der BR23: h2 = Heißdampf und 2 Zylinder.

Beharrungsfahrt

Einheitslokomotive
Die 1920 aus dem Zusammenschluß der Länderbahnen hervorgegangene Deutsche Reichsbahn sah sich veranlaßt, entweder bewährte Loktypen der Länderbahnen weiterzubauen oder neue, nach einheitlichen Gesichtspunkten entworfene Lokomotiven mit untereinander tauschbaren Teilen zu bauen. Zu diesem Zweck wurde das "Vereinheitlichungsbüro für Reichsbahnlokomotiven" in Berlin gegründet. Typische Vertreter der Einheitslokomotiven waren z.B. die Baureihe 01, 24, 50 oder 64.

Feuerbüchsheizfläche

FVA
Fahrzeug-Versuchsanstalt, Halle

Giesl-Ejektor
Nach dem Erfinder Giesl-Gieslingen benannter Flachejektor.

IfS
Institut für Schienenfahrzeuge, Berlin-Adlershof

Kolbenhub

Kuppelachse
siehe Erklärung "Bauart"

Länge über Puffer
Länge der gesamten Lokomotive einschließlich Tender von der Außenseite des vorderen Puffers zur Außenseite des hinteren Puffers.

Laufachse
siehe Erklärung "Bauart"

LKM
VEB Lokomotivbau „Karl Marx“, Babelsberg

Lokdienstlast

Lokreibungslast

Prärie-Lokomotive
Aus dem amerikanischen übernommene Bezeichnung für Lokomotiven mit der Achsfolge 1' C 1'.
Neben dem Ausdruck "Prärie" sind auch die Beschreibungen "Mikado", "Pazifik" und "Atlantik" geläufig.

PSe / PSi
Leistung effektiv (Zughaken-Leistung) / Leistung indiziert (Zylinder-Leistung)

Die Leistungskraft einer Dampflok wird mit zwei Werten beschrieben: PSi und PSe.
Bei PSi sind die Angaben errechnete Werte, die sich aus Dampfdruck, Kolbenfläche usw. ergeben. Also zu vergleichen mit der Leistung, die ein Automotor an der Kurbelwelle abgibt.
Bei der BR23:  1785 PSi
In PSe ist Die Leistungsangabe schon richtiger, denn hier wird die tatsächliche Zugkraft am Zughaken gemessen.
Die Formel für den PSe Wert lautet:
   Le = Z * v/75 
Le = Leistung Effektiv, Z = Zughakenkraft in kg, v = Geschwindigkeit in m/sec und 75 = 75kg/sec 1Meter heben als Wert für 1 PS.
Wird für v der Wert km/h eingesetzt, so heißt die Formel
   Le = Z*V / 270.

Beispiel:
Eine Lokomotive erzeugt bei 100 km/h am Haken eine Zugkraft von 4000 kg.
Das sind 4000 * 100 / 270 = 1480 PSe

RAL
"Reichsausschuß-für-Lacke-Farbsystem"
allgemeine Richtlinie zur Lackierung von Lokomotive und Wagen. Wurde 1927 eingeführt und 1941 auf die heute noch gültige Version mit vierstelligen Nummern erweitert.
Beispiel:  RAL 3020   => aktuelle Lackierung "verkehrsrot" der DB

Raw
Reichsbahn-Ausbesserungswerk

Rostfläche

Tender; z. B. 2'2'T31
Die Kennzeichnung des verwendeten Tenders ist ähnlich aufgebaut, wie die Beschreibung der Achsfolge bei der Lok. Sie besteht aus der Angabe der Anzahl und der Art der Lagerung der Achsen und dem Wasserinhalt in m2 - die Ladekapazität an Kohle wurde nicht berücksichtigt. Zusätzlich wurde noch der Buchstabe "T" eingefügt. Dieser identifiziert den Tender als zu einer Schlepptenderlokomotive gehörend, die als Schnellzug-, Personenzug- oder Güterzuglok vorgesehen ist.
Beispiel bei der BR23: 2'2'T31 = zwei 2achsige Drehgestelle und 31 m2 Wasser.

Treibachse
siehe Erklärung "Bauart"

TZA
Technisches Zentralamt der Deutschen Reichsbahn

Überhitzungsheizfläche

Verdampfungsheizfläche

VES-M
Versuchs- und Entwicklungsstelle für Maschinenwirtschaft in Halle

Wasserüberreißen
Wenn im Kessel der Wasserspiegel zu hoch ist, kann vom Dampf Wasser mitgerissen werden, das, wenn es in die Zylinder gelangt, zu Zerstörungen am Kolben und am Zylinder selbst führen kann.

Zylinder