Anfang der 80er hatte nahezu jede japanische Firma ein Plattenspieler-Föaggschiff im
Programm. Unten können Sie einige dieser wunderbaren Maschinen sehen, welche gleichzeitig
die analoge Götterdämmerung einleiteten.
JVC/Victor
Die japanische JVC/Victor Corporation war in den 70er Jahren einer der führenden Hersteller
von Unterhaltngselektronik. Insbesondere für die Einführung der Quadrophonie engagierte sich
JVC sehr stark. Die direktangetriebenen Plattenspieler von JVC waren mit denen von
Denon
eng verwandt, jedoch führte JVC sehr früh die PLL-Quartz-Steuerung bei allen Modellen ein.
Interessant sind die Modelle aus den frühen 80ern, diese besaßen ein Magnet-Tellerlager:
JVC QL-A95
Ein Topmodell von JVC Anfang der 80er. Auffallend die Ähnlichkeit zu Denon-Modellen.
Auch für die Tonarme von JVC gilt: Sie sehen besser aus als sie klingen. Die Zargen
resonieren bei allen JVC's sehr stark. Heute werden die Top-Modelle von JVC nur noch
selten angeboten, die Preise liegen zwischen 300,- bis 500,- Euro.
JVC QL-A70
Der QL-A70 besaß ebenso wie der QL-A95 ein innovatives Magnettellerlager.
JVC QL-V1
Das Top-Modell von JVC Anfang der 80er... Kam serienmäßig mit HMV (His Master's Voice) Plakette...
Marantz
Marantz stellte Anfang der 80er Jahre seine "Statement-Serie" unter dem Namen "Esotec" vor.
Zur Esotec-Serie gehörte auch ein Direktläufer, der TT-1000.
Marantz TT-1000
Der Marantz TT-1000 fällt durch seine ureigene Zargenkonstruktion auf. Ein Sandwich aus Glas und
Aluminium trägt den schweren Plattenteller, der mit einer Glasmatte ausgestattet war. So schön er
aussieht, dieser Materialmix trug nicht zu einem guten Klang bei. Heute ist dieses Modell eher für
Sammler, denn für Musikfreunde interessant.
Onkyo
Auch Onkyo wollte in den 80ern nicht hinter anderen japanischen Herstellern zurückstehen, und
machte sein Statement mit dem herrlichen PX100.
Onkyo PX-100
Das Topmodell von Onkyo. Ähnlich wie Kenwood beim L07 mit "Tellermatte" aus Stahl. Wurde nur in Asien
verkauft und nie nach Europa exportiert. Man beachte das Preisschild: 500000 Yen waren in den 80ern
sehr viel Geld. Interessant war das Konzept eines Linearmotors, sprich bei diesem Modell wurde der
Teller direkt induziert. Ein weiterer Motor diente dem schnellen Hochlauf und wurde nach Erreichen der Nenndrehzahl
abgeschaltet. Das Konzept des Linearmotors erlaubte sogar eine Regelung entgegen der Laufrichtung.
Pioneer
Auch Pioneer stellte Ende der 70er ein Statement-Modell vor. Nachdem diese Modelle vor allem als
Image-Träger gedacht waren, hatte zu dieser Zeit jede japanische Audio-Firma ein Top-Laufwerk im
Programm.
Pioneer PLC-590
Dieser Bolide war Pioneer's Spitzenmodell Ende der 70er. Mit massiver Alu-/Holzzarge, Quartz-PLL
Steuerung und schwerem Plattenteller durchaus eine Sünde wert. Einmalig ist die analoge
Geschwindigkeitsanzeige mit einem überdimensionierten Zeigerinstrument.
Dieses Modell wird jedoch in Europa/USA nur sehr selten
gebraucht angeboten meist im Bereich von 400,- bis 500,- Euros.
Sansui
Sansui, eher bekannt für Top-Verstärker und Tuner, baute mit dem XR-Q7 ebenfalls Anfang der 80er
ein Statement-Modell
Sansui XR-Q7
Interessant an diesem Modell war ein innovatives Motorkonzept von Sansui "Silent Syncrotor"
genannt, welches die Laufgeräusche des Motors verringern sollte. Anfang der 80er waren auswechselbare
Tonarmrohre "in", auch der Tonarm des XR-Q7 konnte mit verschiedenen Tonarmrohren (gerade und S-förmig)
bestückt werden. Gebraucht dürfte ein XR-Q7 um die 300,- Euro kosten.
Toshiba
Toshiba, ein japanischer MidFi Hersteller baute Anfang der 70er mit dem SR-510 ein Einbaulaufwerk,
das ganz klar den SP-10Mk1 zum Vorbild hatte.
Toshiba SR-510
Hier handelt es sich um einen servogesteuerten Direktläufer (ohne Quartz) mit einem massiven
Aluminiumdruckguss-Chassis. Beim abgebildeten Exemplar ist eine RIAA-Stufe miteingebaut, was
Rückschlüsse auf den Anwenderkreis erlaubt: Studios, Radiostationen und andere professionelle Anwender.
Yamaha
Yamaha, ein japanischer Mischkonzern der von Motorrädern über Konzertflügel und Audio-Equipment
so ziemlich alles herstellte, hatte damals natürlich auch seinen Prestige-Spieler im Programm.
Yamaha GT-2000
Was für eine Maschine! Das Wort "gigantisch" traf beim GT-2000 definitiv zu. Nur ganz wenige Modelle
fanden den Weg nach Europa oder USA. Mir wurde noch nie einer angeboten, aber der Preis dürfte eh heftig
ausfallen...
Hier noch ein Bild des Nachfolgers, des GT-2000X: