Bericht zum 5.Treffen von Chrissy (17.Juni 2006)

Vollkommen hibbelig und gespannt kam ich um 9.00 Uhr am Bahnhof in Karlsruhe an, nervös lief ich den Bahnsteig auf und ab, bis schließlich der Regional Express nach Stuttgart einfuhr. Ich suchte mir einen Platz im fast leeren Zug und ließ mich dort nieder. Die Zeit bis der Zug nun endlich los fuhr vertrieb ich mir mit lesen. Während der Fahrt wurden wir ständig kontrolliert, überall waren Polizisten die, sehr diskriminierend, nur Ausländer kontrollierten, oder solche die danach aussahen. Je näher wir Stuttgart kamen, desto mehr begann ich mich zu freuen.
Als wir dann endlich in Stuttgart einfuhren keimte eine neue Sorge in mir auf: Würde ich die Anderen überhaupt erkennen? Würden sie mich finden? Doch dieser Frage konnte schnell Abhilfe geschaffen werden, nach dem Aussteigen und einem kurzen Blick über dem Bahnsteig auf der Suche nach "Masse" erblickte ich die Anderen auch schon. Sie waren auch kaum zu übersehen, denn keiner sonst lief hier auf dem Bahnhof mit Kamera herum.
Nach allgemeiner Umarmung und Vorstellung machten wir uns unter Sassys Führung auf in die Stadt. Ich schätze ohne sie wären wir auf diesem doch ziemlich großen Bahnhof ziemlich planlos gewesen. Draußen begannen dann die ersten Gespräche und rasch beschloss Maya das sie jetzt unbedingt filmen musste, was Meza mit einem "Bringt euch in Sicherheit..." kommentierte. Ein erstes Gruppenphoto, der zum Ende wirklich SEHR zahlreichen Photos, wurde ebenfalls gleich an der ersten netten Statue geschossen. Dabei bemerkten wir sogleich das die Stuttgarter wirklich sehr freundlich sind, sofort fragte jemand ob er uns alle zusammen fotografieren sollte. Gesagt- getan. Doch dabei stellte er fest das Mezas Kamera nicht so wirklich funktionierte, oder zumindest vorgab es nicht zu tun.
Als nächstes machten wir uns auf den Weg zum "berühmten Karstadt" und auf die Suche nach der legendären Ecke mit den tausend Kucksuren an der einst Meryl Cassie und Co. gestanden waren. Die Karstadtangestellten mussten uns bestimmt für verrückt halten, denn wir fotografierten diese, ohne dieses Ereignis, doch nicht so interessant scheinende Ecke enthusiastisch. Nächste Station: McDoof (Donalds^^), allgemeine Verwirrung und Entscheidungsschwierigkeiten folgten. Doch nach einigen Minuten ratloser Überlegungen entschlossen wir uns schließlich was wir essen wollten und schritten gleich zur Tat: der Bestellung. Und das ist bei McDonalds wirklich komplizierter als man denken würde, da die Angestellten ein seltsames Talent haben einen chronisch falsch zu verstehen oder gerade das, was man denn nun essen zu gedenkt, nicht da haben. Nach einiger Warterei bekamen wir unsere dringend benötigte Nahrung dann doch und machten uns auf die Suche nach einem Platz. Und wie es sich für echte Stars gehört, wurde EXTRA für uns die Treppe geputzt. Glaubt man das??
Oben packte Maya dann nach dem Essen sofort wieder ihre Kamera aus um zu filmen, was zu der allgemeine Frage führte was denn die McDonalds- Angestellten sagen würden, wenn sie das sahen. Wir beschlossen das Maya einfach vorhatte die "geniale" Inneneinrichtung zu kopieren. Nach dem Essen ging es weiter, erstmal einfach durch die Stadt und prompt landeten wir in einer Edelboutiquenpassage in der wir uns garantiert nicht mal einen Knopf hätten leisten können. Nach einigen weiteren Zwischenstationen, unter anderem bei einem Kaffeeshop in dem sich Sassy, Meza und Maya einen Schoko-milch-shake gönnten, kamen wir den Park. Dort ließen wir uns zum quatschen nieder. Sogleich stellten wir fest das der Baum, der doch so schön Schatten zu spenden schien , uns unbedingt bombardieren musste: mit "Babykastanien". Auch der Boden definierte sich als sehr unsauber, einmal die Hand aufgestützt und schon hing eine Menge Dreck daran. Nachdem wir einen sehr interessanten Brasilienfan auf einem Fahrrad kommentiert hatten entdeckte Sassy schließlich ihre Leidenschaft zum Gänseblümchenring basteln ,diese Leidenschaft teilte Meza, die sogleich damit begann zu betteln das Sassy ihr einen Ring machte der an ihren Ringfinger passte. Leider war die Größe etwas verfehlt und so wurde der Ring an den kleinen Finger verbannt.
Nach einiger Zeit wurden wir auch aufmerksam auf unsere Entdeckung des Tages: Ralphi!
Gegenüber unseres Platzes war ein "Kirchenzelt" und davor stand ein Ballonwagen. "Ralphi" war der Ballonman, er fertigte sehr interessante Figuren aus Luftballons.
Das kleine Mädchen, welches uns auf ihn aufmerksam machte, schien alles haben zu wollen was er hatte, war aber am Ende auch mit ihrer, von uns für toll befunden Libelle mit zu langen und krummen Schwanz, nicht zufrieden. Er hatte sich ihr als Ralph vorgestellt und nun began Meza sich einen Spaß daraus zu machen andauernd "Ralphi" zu rufen und rasch stiegen die anderen ein, "Ralphi" muss uns echt für bekloppt gehalten haben, es war aber einfach umwerfend komisch. Und nach jedem Mal wenn er her sah brachen wir in hysterisches Lachen aus. "Ralphi" sollte unser Tagesthema bleiben, doch er bekam nun ernsthafte Konkurrenz: ein kleiner Junge auf einem hölzernen Laufrad. Da man so was ja nicht alle Tage sieht starrten wir den Kleinen alle an. Und nicht wie erwartet, radelte er schnell weg, nein, er besaß die Frechheit uns auch noch die Zunge rauszustrecken^^. Und als ob das nicht schon genug gewesen wäre, so grölte er auch noch gehässig "Ich hasse Mädels!" bevor er hinter seiner Mama her weiterdüste. Diese Aussage verursachte erneute Lachanfälle bei uns und sorgte dafür das auch er noch den ganzen Tag aktuell sein würde.
Nach einer weiteren Weile, inklusive "Mallratssternmalaktion" von Mezas Seite, beschlossen wir weiter zu gehen und nach Ohringen für Maya und Meza zu suchen. Die fanden wir auch schließlich und machten uns dann auf die Suche nach einem Klo. Klo gefunden- nächstes Problem: wir hatten kein Geld um die Klofrau zu bezahlen, also legten wir einfach alle 5 Cent Stückchen hin und lachten uns auch darüber wieder halb tot.
Wir bekamen Durst und beschlossen was zu trinken bei DM zu kaufen, auf dem Weg dahin kamen wir an einer Greenpeaceaktion vorbei, die uns sagen sollte das wir "Regenwaldmörder" waren. Im DM gab es leider nichts zu trinken und so stiegen wir auf Schlecker um, als wir wieder raus kamen, stand auf einmal einer dieser Greenpeaceaktivisten vor uns der uns bequatschte das wir doch für den Regenwald unterschreiben sollten ,was wir schließlich auch taten. Dann erzählte er uns, äußerst ernst, das wir doch lieber bei DM einkaufen sollten, weil Schlecker keine Gewerkschaften zulassen würde. Von Mezas Kommentar von wegen, ihre Mutter sage sie solle bei "Müller" einkaufen, rief auch nicht gerade Freude hervor. "Nein, Müller ist auch nicht gut, die sind genmanipuliert..." Wir liefen leicht belustigt weiter und wurden ein paar Meter weiter von einer seiner "Kolleginnen" angehalten. Nachdem wir versichert hatten, das wir schon alles unterschrieben hatten und absolut für die Rettung des Regenwalds waren, ließ sie uns ziehen.
Wir liefen noch eine Weile durch die Stadt, shoppten Poster bei "Close up" und Frankreichblumenketten beim "Ein-Euro-Shop". Danach bummelten wir wieder zurück in den Park, wobei wir die Entdeckung des Tages machten: Original neuseeländische Maoriketten! Das dumme war nur, das die meisten von uns nicht mehr besonders viel Geld besaßen. Nur Sassy kaufte sich eine Kette mit einem Anhänger, der sich "Angelhaken" nannte. Wir machten noch einen kurzen Abstecher zu "Ralphi" und bewunderten die Kette, ehe wir zurück zum Bahnhof gingen. Um uns dahinter auf eine Wiese zu setzen. Wir saßen allerdings nicht lange, bis die erneute "Fotomanie" ausbrach. Wir machten tausend Bilder an einem riesen Baum, der aber zu unserem Missfallen von Ameisen angefallen war.
Nach dieser Erfahrung gingen wir noch einmal kurz zurück in die Stadt, da Maya noch echte badische Brezeln für ihre Eltern kaufen wollte, doch leider gab es nur noch Butterbrezeln und so ließ sie es.
Die nächste wehmütig Aktion war das Bringen von Blondy zu ihrem Gleis. Nach einigen letzten Gemeinschaftsbildern, die auch mal wieder von einer der freundlichen Stuttgarter, geschossen wurde fuhr auch schon der Zug ein. Wir waren alle geschockt als wir hörten wie weit sie nur für uns gefahren war: 6 Stunden! Wow!
Leicht geknickt, aber auch irgendwo fröhlich, winkten wir ihr und ihrem Zug nach als dieser ausfuhr. Dann begaben wir restlichen vier uns wieder nach draußen, Richtung Bahnhofstreppe auf der wir schließlich, den Verkehr blockierend, sitzen blieben und über Gott und die Welt diskutierten und erneut Photos schossen. Nach einer Weile wurden wir von einem der Bahnangestellten aufgefordert die Treppe freizugeben und begaben uns dann zu Maya's Gleis. Als der Zug einfuhr wünschten wir uns erneut das er einfach wieder verschwinden würde, mussten aber schweren Herzens feststellen das er das wohl nicht ohne Maya tun würde. Besonders Maya und Meza fanden das gar nicht toll , allgemeine Umarmung folgte wie bei Blondy auch und wir blieben alle stehen bis der Zug schließlich abfuhr um zu winken.
Die nächste die gehen musste war Meza, wir saßen auf dem Boden des Gleises und quatschten noch etwas bis auch ihr Zug kam. Dann machten wir uns auf die Suche nach ihrem Wagen, der allerdings von einigen einsteigenden Menschen mit ordentlich viel Gepäck blockiert wurde. Der Pfiff den der Schaffner losließ zerstörte uns fast das Trommelfell. Doch wir waren immer noch fähig, trotz nicht besonders großer Begeisterung beim Bahnpersonal, dem Zug hinterher zu rennen.
Als letztes war nun ich dran, aber mein Zug würde erst in einer Stunde kommen, also beschlossen wir noch ein bisschen durch die Stadt zu bummeln. Nach unserer Rückkehr, und der Feststellung das es schon einige abnormal verrückte Deutschlandfans gab, sowie einem allerletzten Besuch bei "Ralphi" gingen wir zurück zum Bahnhof, Sassy kaufte sich ein Eis und wir warteten auf meinen Zug. Nachdem wir auch bei mir den richtigen Wagen gefunden hatten stieg ich nach Verabschiedung ein und schnallte erst kurz vor Abfahrt, das ich vielleicht auf den Knopf zum Türschließen drücken sollte. Nach einer weiteren Stunde Fahrt war ich Zuhause, beziehungsweise auf dem Bahnhof, auf dem ich nun auf meinen Vater warten musste.
So ging ein wirklich schöner, und vor allem lustiger Tag voller vieler interessanter und spannender Feststellungen und Erlebnisse zu Ende. Und wenn dieser Bericht jetzt noch halb so gut ist wie der ihm vorgegangene Tag, dann können wir uns wirklich freuen ;).