Severus Snape Story-

Die zweite Vergangenheit von Ebony-Zoot

-Von vorne herein erst mal folgender Satz:
Die Charaktere sind alle bis auf einen hemmungslos von J.K.Rowling geklaut, die Handlung habe ich verbrochen...
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(Für eventuelle Rechtschreibefehler haftet nicht:
ebony-zoot-


Kapitel 1-16

17. Kapitel - Missverständnisse

I hear you calling an it`s needless and pins (And pins)
I want to hurt you just to hear you screaming my name
Don`t want to touch you but you`re under my skin (deep in)
I want to kiss you bit your lips are venomous poison
(Alice Cooper/Poison)


Der Rückweg zu Severus` Heim verlief Ereignislos. Nach dem Kuss schwiegen wir beide, ich hielt es einfach für klüger nichts zu sagen, da ich Severus wohl irgendwie vor den Kopf gestoßen hatte und er hing noch seinen eigenen Gedanken nach.
An der Haustür kam uns schon direckt seine Mutter entgegen und schob uns hastig ins Haus rein.
"Da seid ihr ja endlich! Wo wart ihr denn so lange? Severus, dein Vater ist da. Geh doch mal zu ihm, er möchte mit dir reden!" plapperte sie sofort. Ich warf einen verstohlenen Blick zu Severus rüber und erkannte das er darüber gar nicht erfreut war.
Aber ohne einen Widerspruch, befolgte er den Befehl und ging in Richtung Treppe davon.
Seine Mutter nahm mich am Arm und führte mich in die Küche. Sie wies mir an, mich zu setzten und reichte mir ein Tablett mit Essen, das ich dankbar annahm.
"Greif ruhig zu!" meinte sie lächelnd. "Du musst sehr hungrig sein, ihr wart lange unterwegs!"
Ich nickte nur und fing dann an zu essen. Ich war sehr hungrig und ein Blick aus dem Fenster sagte mir, das es bereits am dämmern war, mir war gar nicht aufgefallen das wir so lange unterwegs gewesen waren.
Während ich am Essen war erzählte mir Severus` Mutter ununterbrochen von irgendwelchen Familienverhältnissen, von ihrer Schwester und noch mehr Sachen die mich nicht wirklich interessierten und bei denen ich trotzdem immer brav nickte.
Als ich fertig war mit essen, ließ sie den Tisch von ein paar Hauselfen abräumen und sah mich plötzlich musternd an.
"Ihr seid ein wirklich süßes Paar" meinte sie und lehnte sich im Stuhl zurück. Irgendwie schien sie sehr zufrieden zu sein.
Ich musste mich wirklich zusammenreißen um nicht zu erröten, schließlich waren wir in wirklichkeit gar nicht zusammen.
Aber trotzdem gefiel mir dieses Kompliment.
"Severus ist ja schon ein schwieriger Junge, aber ich freue mich das er endlich jemanden gefunden hat. Er kann ja manchmal so stur sein, da ist es nicht einfach mit ihm auszukommen..." plötzlich stoppte sie und sah auf die Uhr "Oh entschuldige, du bist mit Sicherheit müde und ich texte dich hier zu!"
"Das ist schon in Ordnung!" antwortete ich und unterdrückte ein Gähnen.
Sie lächelte und stand auf.
"Am besten gehst du schon mal ins Bett, das Gespräch mit Severus wird wohl länger dauern. Du weißt ja wo sein Zimmer ist!"
Nickend stand ich auf und verließ die Küche mit einem gemurmelten "Gute Nacht"
Auf dem Weg hoch zu seinem Zimmer dachte ich ein wenig vor mich hin.
Es musste wohl ein wichtiges Gespräch sein, das Severus da führte, ansonsten würde es nicht solange dauern. Ich hätte gerne gewusst um was es dort ging, aber ich war nicht mutig genug gewesen um seine Mutter danach zu fragen.
Als ich dann oben im Flur angekommen war hörte ich leise Stimmen aus einer Tür am Ende des Ganges, Severus Zimmer lag ungefähr zwei Türen weiter.
Ich hörte Severus` leise Stimme und blieb stehen um zu lauschen. Die Neugier siegt schließlich immer.
"Du weißt was ich meine Severus?" sagte eine Stimmer gerade, die ich mal seinem Vater zuordnete.
"Ja, Sir!" kam Severus`Antwort.
Er musste seinem Vater sehr hörig sein, oder zumindest viel Respekt entgegenbringen, wenn er ihn sogar mit Sir ansprach.
"Sehr schön, merk dir: Sie darf nicht eher hier abreisen, ehe sie nicht seinen Erben in sich trägt. Der dunkle Lord braucht es und er wird uns reich belohnen wenn wir es ihm bringen!"
Ich hielt erschrocken den Atem an, mein gefühl sagte mir, das sie von mir redeten, aber sowas konnte ich Severus einfach nicht zutrauen. Er würde mich doch wohl nicht zum mittel es zwecks machen, oder?
Ich hatte keine Ahnung wer der dunkle Lord war, aber es hörte sich nicht gerade vielversprechend an.
Wenn nicht ich gemeint war, wer sollte sonst hier zu Besuch sein? Eigentlich gab es doch nur mich! Die Tatsache das er sowas mit mir vorhatte, trieb mir Tränen in die Augen.
Wütend über meine Dummheit schlich ich mich in sein Zimmer und verschloss die Tür.
Severus war der letzte, den ich jetzt bei mir haben wollte.
Seine Mutter wusste es, sie hatte mir die ganze Zeit etwas vorgeheuchelt, damit ich mich hier wohl fühlen würde. Sie hatte gewusst, was sie vorhatten!
Verzweifelt suchte ich sein ganzes Zimmer, nach irgendwelchen Fluchthilfsmitteln ab, allerdings war ich gar nicht zu sowas in der lage, da mein Kopf mit einem Mal total leer war und ich nach einigen Minuten gar nicht mehr wusste was ich überhaupt suchte.
So konnte ich nichts finden was mir irgendwie helfen konnte das Haus zu verlassen. Ich war in Panik, wütend und traurig. Tränen der Verzweiflung rannen über meine Wange, während ich sämtliche Bücher und Pergamente von seinem Schreibtisch schmiss.
Schließlich kam mir der Gedanke mich erstmal zu beruhigen und dann nachzudenken wie ich hier rauskommen sollte.
Schluchzend ließ ich mich auf dem Boden, gegenüber der Tür nieder und wartete das ich mich beruhigte .
Sie hatten vor mich hier einzusperren, sie wollten eine Gefangene aus mir machen. Was war denn an mir so besonders?
Das schlimmste war, ich wusste nicht einmal wohin ich flüchten sollte, ich wäre dort draußen alleine auf mich gestellt.
Ich zuckte zusammen, als ich sah wie die Türklinke herunter gedrückt wurde und jemand versuchte hineinzukommen. Im Prinziep hatte ich mich ja eigentlich schon selbst eingesperrt. Ich hätte besser auf schnellsten Wege das haus verlassen, noch wusste keiner das ich ihren Plan kannte.
Aber logisches Denken war in diesem Moment nicht mein Fall.
In diesem Augenblück war ich froh, das ich abgeschlossen hatte, da so keiner hineinkam. Ein paar Sekunden herrschte Stille und dann klopfte es, erst leise und dann etwas lauter. Ich rührte mich nicht.
"Hermine?" Es war Severus. Ich kaute nervös auf meinen Fingerknöcheln herum. "Hermine bitte mach auf, ich bins!" Er wartete kurz ab und klopfte dann noch mal.
"Schläfst du schon?"
Ja, verdammt, zisch ab! dachte ich unruhig.
Was für eine dämliche Frage. Wäre ich am schlafen würde ich ebenfalls nicht antworten. Neben meiner Wut war ich erstaunt darüber, wie unschuldig er tun konnte.
"Alohomora!" ich erschrak, wie konnte ich nur vergessen, das wir Zaubern konnten?
Die Tür sprang auf und Severus trat ein. Ich saß noch immer auf dem Boden und rührte mich nicht.
Na Prima dachte ich, und wieder bist du das Kaninchen vor der Schlange!
Er warf mir einen kurzen Blick zu und schloss dann die Tür.
"Wieso hast du.." begann er, brach jedoch ab als er sah in welchem Zustand ich mich befand.
"Was ist mit dir?" fragte er besorgt und kam einen Schritt auf mich zu. Ich zückte meinen Zauberstab und richtete ihn auf ihn. Erschrocken sprang er einen Schritt zurück.
"Komm nicht näher!" flüsterte ich und versuchte einen drohenden Ton zu bekommen, aber es klang eher verzweifelt.
Meine Hand zitterte und er sah mich verwundert an.
"Ich warne dich!" und wieder konnte ich meine Stimmung nicht kontrollieren und so liefen die Tränen wieder.
"Was soll das?" fragte er verwirrt. ich überlegte kurz was ich antworten sollte und dieses zögern nutzte er um mir ein "Expelliarmus!" entgegen zu schleudern.
Ich spürte wie mir der Zauberstab aus der Hand riss und ich auf dem boden landete. Er musste eine ungeheure Zauberkraft haben, bemerkte ich.
Severus nahm meinen Zauberstab sofort an sich und kam dann auf mich zu.
"Es tut mir Leid, aber was tust du denn?" Er streckte seine Hand aus um mir hoch zu helfen und ich wich ein Stück zurück.
"Bitte lass mich gehen!" wimmerte ich und diesmal blieb er wo er war. Nachdenklich kniete er sich hin und sah mich eine ganze Weile lang tonlos an.
"Kann es sein das du gelauscht hast?" fragte er schließlich. Der hatte Nerven, erst plante er so etwas mit seinem Vater und dann wollte er mir Vorwürfe machen?
Ich vermied es ihn anzusehen und starrte statt dessen zur Seite.
Ich zuckte zusammen als ich seine Hand auf meinem Arm spürte und sah zu ihm auf.
"Glaubst du wirklich ich würde sowas tun?"
Zu Anfang hätte ich sofort mit Nein geantwortet, aber jetzt war ich mir nicht mehr sicher ob ich das wirklich glaubte. Er sah meine Unsicherheit und seufzte.
"Das ist Blödsinn," ich wunderte mich, warum er aufeinmal flüsterte, anscheinend fürchtete er belauscht zu werden. " außerdem denke ich nicht das du solange bleiben wirst. Sobald du deine Errinnerungen wieder hast werde ich dir helfen zu gehen. Was meine Eltern planen, ist ihre Sache. Ich habe dir gesagt ich werde dir helfen, wieder nach Hause zu kommen, und das werde ich noch immer. Ich muss so tun, als wäre ich auf der Seite meiner Eltern, damit du bleiben kannst!"Ich antwortete nicht.
Noch immer war ich mir unsicher ob er wirklich die Wahrheit sagte.
Leicht stubste er mich an der Schulter an.
"Hey, ich mag dich wirklich! Wir schaffen das schon!"
Welche wahl hatte ich denn schon?
Langsam nickte ich und ich sah sein lächeln.

18. Kapitel – Erste Erinnerungen

Es tut mir leid, ich wollte dir das nie antun,
doch nun ist es passiert, nun hab ich dein Herz halbiert.
Der Preis scheint viel zu hoch zu sein, den Schmerz hat man für sich allein,
doch glaube mir, das war es trotzdem wert!
(die Ärzte – Liebe und Schmerz)


„Hermine, vertraust du mir?“ seine flehenden schwarzen Augen bohrten sich tief in die meinen. Ich konnte nein sagen, aber ich wusste das es kein zurück mehr gab. Er hatte mich in seiner Gewalt.
Ich vermied es ihm in die Augen zu sehen. Wie machte er das bloß? Wie schaffte er es jemanden so in den Bann zu locken? Natürlich, seinen Augen konnte so leicht niemand widerstehen. Aber er wusste doch gar nicht wie man mit so was umging.
Er hatte nie eine Freundin gehabt, wieso kann er dann von einem Tag zum nächsten zum perfekten Casanova werden?
Vielleicht war die Antwort auch ganz simpel, wahrscheinlich hatte er mich verflucht, ohne das ich es gemerkt hatte.
Er hob mit seiner Hand, meinen Kopf auf seine Blickhöhe, so das ich ihn ansehen musste. Er sagte nichts, er sah mir einfach nur in die Augen.
Verdammt, waren seine Augen schon immer so anziehend gewesen?
Nach einiger Zeit, merkte er das er von mir keine Antwort darauf bekam und so gab er es auf.
„Ich möchte nicht das wir uns streiten. Du hast mir etwas sehr wertvolles beigebracht.“
Ja, der Kuss. Ich hatte ihm beigebracht wie man mit Frauen umging, aber das es für ihn so wertvoll gewesen war, hätte ich nicht gedacht.
Es war ja nur ein normaler Kuss gewesen und nicht mehr.
Ich hatte mir nichts dabei gedacht, lediglich daran ihm etwas beizubringen. Für mich war es keine Liebe gewesen und für ihn auch nicht. Wieso war es dann wertvoll?
Er hätte es sicherlich auch ohne meine Hilfe irgendwann getan.
Anstatt ihm meine Frage zu stellen, nickte ich einfach nur. Ich war nicht mehr in der Lage irgendetwas zu sagen. Seine Augen faszinierten mich, ließen mich nachdenken, sie zogen mich so sehr in meine Gedanken, das ich die Realität um mich herum total vergaß.
Jetzt erst, bei näherem hinsehen, fiel mir etwas sehr wichtiges auf.
„Irgendwo hab ich die schon mal gesehen..“
„Was hast du gesehen?“ Ich erschrak, ich hatte gar nicht vorgehabt es laut auszusprechen. Mit einem Ruck war ich wieder in der Realität zurück und bemerkte das er mich noch immer fragend ansah.
„Ich.. ähm... deine Augen!“ stotterte ich und riss mich von seinen Augen los, um mein erröten zu unterdrücken. Hätte ich doch eben nur meine Klappe gehalten.
„So? Und wo?“ fragte er und zwang mich damit, ihn wieder anzusehen. Ich vermied es ihm direkt in die Augen zu sehen, sondern musterte sein ganzes Gesicht.
Es war mir irgendwie unbekannt, aber trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los es schon mal gesehen zu haben. Nur wo?
Es konnte einfach nicht sein, wie sollte ich ihn kennen wenn er mich nicht kannte?
Ich musste mir das alles nur einbilden, es war völlig absurd!
„Ach, das war nur so daher gesagt. Blödsinn, vergiss was ich gesagt habe!“
Ich schüttelte, um meine Worte zu bekräftigen, meinen Kopf.
„Wie soll ich das vergessen, wenn es uns einen Hinweis darauf geben könnte, wo du herkommst?“ meinte er und stand auf. „Ich meine, vielleicht hast du mich ja schon mal gesehen und ich hab dich nicht wahrgenommen. Kann ja sein, oder?“ Er warf mir einen fragenden Blick zu und ich zog eine Augenbraue hoch.
„Dann hätte ich dich wohl nur kurz gesehen, unwahrscheinlich das ich mich dann an nichts anderes mehr erinnern kann, als an deine Augen! Wenn ich mich an ein solches Detail erinnere ist es wohl wahrscheinlicher das ich dich schon öfter gesehen habe und abgesehen davon müsste ich ja unmittelbar vor dir gestanden haben um deine Augen richtig zu sehen. Das kling sehr unwahrscheinlich.“ Schloss ich meine Gedankengänge. Er seufzte kurz, zuckte dann mit den Schultern und ließ sich aufs Bett sinken.
„Ja, ist wirklich unwahrscheinlich!“
Ich streckte mich müde und stand dann auch auf, um mich neben ihn zu setzten.

Still schweigend saßen wir nun nebeneinander und dachten nach. Mein Kopf tat schon so langsam weh vom nachdenken und die Müdigkeit machte es schier unmöglich noch einen klaren Gedanken zu fassen.
„Also gut,“ meinte Severus nach einer Weile und ich unterdrückte ein Gähnen „ lassen wir das. Mir fällt nichts mehr ein.“ Ich nickte zufrieden und ließ mich nach hinten aufs bett fallen. Severus drehte sich überrascht zu mir um.
„Bist du müde?“
„Na was denkst du denn? Um diese Zeit liegt ein normaler Mensch schon lange im Bett.“
Severus warf einen kurzen Blick zur Uhr und nickte dann.
„Vielleicht sollten wir wirklich besser mal ins Bett gehen“ meinte er und stand auf um sich umziehen zu gehen.
Ich hatte mich inzwischen wieder aufgesetzt und sah ihm dabei zu, wie er in seinen Sachen wühlte, als er gerade an der Tür war viel mir etwas ein.
„Severus?“
Fragend drehte er sich zu mir um.
„Was sollte dieser Plan euch bringen? Sei bitte ehrlich!“
Hilfe suchend sah er sich im Raum um und überlegte ob er mir das erzählen sollte oder nicht. Schließlich zuckte er mit den Schultern und kam wieder zurück um sich neben mich zu setzen.
„Mir würde er weniger etwas bringen. Aber meinem Erzeuger, würde es Anerkennung beim dunklen Lord bringen. Ich bin lediglich nur Mittel zum Zeck, das heißt, wenn ich es nicht tue bekomme ich Prügel. Aber das bin ich gewohnt, inzwischen bin ich abgehärtet“ Er grinste schnell als er meinen erschrockenen Gesichtsausdruck sah.
„Wer ist der dunkle Lord?“ fragte ich dann etwas vorsichtig. Severus hielt es anscheinend für etwas selbstverständliches, das man wusste wer der dunkle Lord war, denn er sah bei dieser Frage etwas überrascht aus.
Wieder überlegte er kurz was er sagen sollte.
„Er ist das böse. Den meisten Zauberern nur als du-weißt-schon-wer bekannt, sie haben Angst seinen Namen auszusprechen. Er möchte das es auf dieser Welt nur noch Reinblütige Zauberer gibt, keine Muggel mehr. Ich weiß auch nicht so genau was er eigentlich tut, ich bin zu jung für seine Treffen.“
„Wie heißt er denn richtig?“
Severus wurde etwas unbehaglich, ich konnte nicht verstehen das man Angst vor einem Namen haben konnte, aber dieser Zauberer musste wirklich schrecklich sein.
Er beugte sich zu mir vor und flüsterte mir ins Ohr. „Voldemort“
Ein seltsamer Name, aber kein wirklich schrecklicher für mich.
„Willst du später zu seinen Treffen gehen?“ Das war die Frage die mich beschäftigte. Würde er irgendwann einmal zu diesen Leuten dazu gehören? Er konnte doch unmöglich solche Pläne unterstützen.
„Ich weiß nicht. Ich denke nicht...“ Dies war keine klare Aussage gewesen, es sagte nicht ja und nicht nein.
„Severus,“ fing ich an und brach sofort wieder ab. Verwirrt sah er mich an und ich lehnte mich einfach in seine Arme. Er erwiderte die Umarmung sofort und schloss seine Arme fest um mich. „Ich möchte nicht das du so etwas auch mal tust“ murmelte ich leise und er strich mir mit seiner Hand über den Rücken.
Ich befreite mich wieder aus seiner Umarmung und sah ihn an. „Bitte!“ flehte ich leise.
„Ich .... ja okay!“ meinte er nach einiger Zeit und sah mich etwas gequält an. Ich lächelte und beugte mich nach vorne um ihn zu küssen. Zaghaft erwiderte er auch dieses Mal und ließ seine Zunge um die Meine kreisen, nach einiger Zeit zog er mich mit sich aufs Bett und begann damit meinen Hals zu küssen. Ich wusste nicht mehr wo seine Hände waren, für mich fühlte es sich an als wären sie überall.
Wäre ich bei klarem Verstand hätte ich schon abgebrochen als er damit anfing mir die Hose auszuziehen, aber so erwiderte ich nur.
„Severus,“ meinte ich ,als er in mich eindringen wollte, und schob ihn von mir weg. Etwas verwirrt und erschrocken sah er mich an, mein Tonfall hatte ihn anscheinend ganz schön verunsichert.
„Ich, ich vertraue dir!“ meinte ich lächelnd und küsste ihn wieder, er nickte wieder und setzte sein Spiel fort.

19. Kapitel – Abschied

Schmerz und Liebe, liegen dicht beieinander,
wer hoch fliegt, der fällt auch tief,
vielleicht warn wir zu naiv.
(die Ärzte – Liebe und Schmerz)


Ich erwachte am nächsten morgen erst sehr spät. Severus hatte sich bereits fertig angezogen und war schon unten beim frühstück gewesen.
„Na endlich!“ murmelte er als ich mich aufsetzte und mir müde die Augen rieb. „Ich hab dir frühstück gebracht. Du hast doch gesagt, Frauen mögen es verwöhnt zu werden!“ Er schenkte mir ein Grinsen und stellte ein Tablett voller Essen auf mir ab.
„Hast du schon gegessen?“ fragte ich und begann damit mir ein Brötchen zu schmieren.
„Ich hab eben schnell ein Brot gegessen, ich hab morgens nicht viel Hunger!“ meinte er und stand auf um sich an den Schreibtisch zu setzen. Er nahm sich ein Buch zur Hand und blätterte darin herum.
Ich fragte nicht weiter nach sondern aß in Ruhe mein Brötchen.
Nach dem ich gegessen hatte, stellte ich das Tablett beiseite und stand auf.
„Was machst du da?“ fragte ich und stellte mich neben ihn. Er sah zu mir auf und lehnte sich dann im Stuhl zurück.
„Ich suche noch ein wenig nach Anhaltspunkten für deine Erinnerungen.“ Meinte er lächelnd und zog mich zu sich auf den Schoß. Ich warf einen Blick auf ein paar Notizen die auf dem Schreibtisch lagen, es waren alles nur Notizen die mich betrafen. Er suchte wirklich viel nach Lösungen.
„Willst du mich so schnell loswerden?“ fragte ich und sah ihn ernst an. Hastig schüttelte er den Kopf.
„Natürlich nicht, aber wenn wir die Lösung haben, können wir selbst bestimmen wann du gehst. Wir könnten warten bis deine Erinnerungen zurück kommen und dann kannst du selbst entscheiden wann du nach Hause möchtest!“
Ich nickte langsam. Wenn das mal alles so einfach wäre. Er gab sich wirklich mühe dabei, herauszufinden was meine Erinnerungen gelöscht hatte und was mich hier her gebracht hatte. Vielleicht würde er bald auf eine Lösung stoßen, wenn er weiter suchen würde. Mir kam die Idee zwar nicht so gut vor, mir den Tag selbst auszusuchen, aber wenn es ihn glücklich machte, würde es mich wohl auch glücklich machen.
Wovor ich Angst hatte war, nicht zu wissen was auf mich zu kam. Wenn meine Erinnerungen wieder kamen, wüsste ich auch wieder wie meine normalen Gedanken aussähen und vielleicht waren da einige nicht so schöne Erinnerungen dabei.
Vielleicht kannte ich Severus ja wirklich, irgendwie vom sehen. Und vielleicht war er mein größter Feind, oder auch mein heimlicher Schwarm?
Oder vielleicht hatte ich meine Erinnerungen mit Absicht gelöscht, weil etwas sehr schreckliches passiert war, an das ich mich nicht mehr erinnern wollte.
Konnte ich es nicht einfach so lassen wie es jetzt war und mit ihm irgendwo ein neues Leben anfangen? Ich wollte nicht von ihm weg und ich wollte nichts von ihm erfahren was ich früher bereits von ihm wusste.
Ich war glücklich so wie es jetzt war, aber Severus würde das wahrscheinlich so nicht mitmachen.
„Warum schaust du so traurig?“ Erschrocken sah ich zu ihm auf und lächelte dann.
„Ach nichts, ich denke nur daran das es seltsam sein wird wenn ich wieder wüsste wer ich eigentlich bin. Severus, das wird alles ändern!“ Den letzten Satz hatte ich richtig verzweifelt ausgesprochen, ja ich hatte Angst davor.
Ich war zwar neugierig auf das was mich erwartete und was ich alles vergessen hatte, aber irgendwie auch nicht. Niemand konnte mir sagen was da auf mich zu kam. Da müsste ich ganze alleine durch, egal wie schrecklich es wäre!
„Ich weiß, aber ich liebe dich trotzdem!“ Ich sah überrascht zu ihm, das war das erste mal das er mir sagte, das er mich liebt. Ich hatte es ihm selbst noch nicht gesagt und daher überraschte es mich. Diese Tatsache ließ mich den Kummer für einen Moment vergessen. Er liebte mich also wirklich. Seine Hand strich mir liebevoll über die Wange, ich wollte etwas erwidern, aber mein Mund blieb zu.
Ein plötzlicher Schwindel hatte mich erfasst und ich kämpfte mit meinem Gleichgewicht. Es ging auf einmal alles so schnell, das ich es gar nicht richtig registrierte.
„Was ist mit dir?“ hörte ich jemanden von ganz weit rufen, und ich versuchte angestrengt etwas klarer zu sehen, es war unmöglich, alles um mich herum war schwarz. Ich spürte wie ich trotz meinem vorigen halt, hart nach hinten fiel und liegen blieb.
Für einen kurzen Moment war mein Kopf so leer, das ich fürchtete, gestorben zu sein und dann ganz plötzlich wurde er voller und voller. Ich sah alles in einer Art Film, mein ganzes Leben.
Als erstes sah ich Severus, dann die Explosion bei Professor Snape, Harry und Ron, meine Eltern - meine ganze Familie und schließlich mich selbst. Ich sah wie ich selbst vor einem Spiegel stand, den neuen Umhang aus Hogwarts an und den neuen Zauberstab in der Hand. Ich lächle glücklich als ich noch einmal auf den Brief von Hogwarts blicke, der neben mir auf dem Bett liegt.
Große und kleine Dinge, glückliche und traurige Erinnerungen, alle kamen wieder auf mich zu. Mein Kopf wurde von Sekunde zu Sekunde voller, vieler Erinnerungen kamen zurück und viele Gedanken die ich je hatte, alles so als hätte ich es gerade erst erlebt. Mein Kopf drohte gerade zu explodieren, als es plötzlich aufhörte und ich mit starken Kopfschmerzen wieder alles um mich herum war nahm.
„Hermine?!“ Jemand rüttelte an meiner Schulter. Ich öffnete die Augen und sah in das besorgte Gesicht von Severus.
„Severus...“ flüsterte ich und setzte mich mit seiner Hilfe auf.
Ich brauchte einige Minuten um zu erkennen, das dass eben alles wirklich passiert war. Ich hatte anscheinend meine Erinnerungen wieder. Trotz meinen Kopfschmerzen dachte ich mir schnell ein paar Fragen über mich aus, die ich beantworten musste. Mein Name? Mein Haus in Hogwarts? Mein Alter?
„Hermine Granger, Gryffindor, 17 Jahre alt.“ flüsterte ich vor mich hin.
„Was?“ fragend sah Severus mich an, er konnte mir nur langsam folgen, da er den Schock von eben noch nicht ganz überwunden hatte.
Innerlich hätte ich jubeln können, ich hatte meine Erinnerungen wieder, aber äußerlich wollte ich die Augen nicht wirklich öffnen. Mir war es erst gerade eben aufgefallen, als ich die Explosion noch mal gesehen hatte und jetzt im Geiste noch mal alles überdachte. Ich war in der Vergangenheit meines Lehrers und er würde mich umbringen sobald ich wieder daheim war.
Wenn ich schon etwas falsch machte, dann aber richtig. Bravo Hermine Granger, du hast es mal wieder geschafft. Gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie keine 4000 Galleonen ein!

„Was ist denn los? Was ist mit deinem Körper?“ versuchte Severus es wieder und diesmal sah ich ihn verwirrt an. Die gleichen schwarzen Augen, die mich schon so oft wütend angeblitzt hatten und vor Schadenfreude leuchteten, wenn ich eine Strafarbeit bekam, und jetzt sahen sie mich besorgt an. Ich war mir ziemlich sicher das er diesen Blick schon lange verlernt hatte. Konnte ich nicht bei Prof. Mc Gonnagal gelandet sein? Wieso gerade bei ihm?
„Nichts ist mit meinem Körper, ich habe nur meine Erinnerungen wieder!“ meinte ich und lächelte, er schien immer noch nicht beruhigt und griff nach meinem Arm um in mir vor Augen zu halten.
Erschrocken sah ich mich an, mein ganzer Körper flackerte. Jetzt kam wohl ein Unglück nach dem anderen.
„Ich löse mich auf, Severus.“ Murmelte ich und blickte in seine verzweifelten schwarzen Augen.
„Du stammst nicht von hier.“ Stellte er flüsternd fest und ich nickte traurig. War es klug ihm jetzt davon zu erzählen, das ich in Zukunft seine Schülerin war? Wohl eher nicht.
Wieso musste das alles gerade jetzt passieren? Gerade jetzt wo er mir gesagt hatte, das er mich liebt! Snape würde das sicherlich nicht noch mal zu mir sagen, oder überhaupt zu irgendjemanden.
Konnte ich nicht einfach hier bleiben? Dann müsste ich wenigstens keine Angst haben mir in wenigen Minuten ein riesiges Donnerwetter anzuhören.
„Aber warum schon jetzt?“ stammelte Severus verzweifelt. Ich sah noch einmal auf meinen Körper und bemerkte das ich nicht mehr viel Zeit hatte, mit Mühe konnte man nun durch ihn durchsehen. Schnell beugte ich mich zu ihm nach vorne und gab ihm einen kurzen Kuss.
„Sei nicht traurig, man sieht sich immer zweimal im Leben!“ meinte ich und lächelte. Er verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf.
„Wie soll das denn gehen, wenn du gar nicht aus meiner Welt kommst?“ fragte er traurig und nahm mich in den Arme. „Ich will nicht das du gehst“ Er drückte mich immer fester an sich so dass ich ihn genau riechen konnte, und ich nahm mir vor mir dies genau einzuprägen.
„Wirst du Ärger bekommen?“ flüsterte ich und er lächelte kurz sarkastisch.
„Wie kannst du nur in so einem Moment, daran denken das ich Ärger bekomme?“ Ungläubig schüttelte er den Kopf.
„Ich möchte nicht das du wegen mir Ärger kriegst!“
„Ich werds schon überleben, ich hab es immer überlebt!“ Severus sah auf meinen Körper, durch den man schon sehr gut hindurchsehen konnte und schwieg.
Für mich wurde es immer schwieriger klar zu denken, ich schwebte zwischen zwei Welten und war hin und her gerissen von einem Körper, der in den Armen von Severus lag und einem Körper der von einer sanften Stimme beruhigt wurde und für mich immer deutlicher wurde.
„Severus, versprich mir das du mir nichts tust!“ rief ich und wusste nicht welcher Körper das nun sprach, ich hoffte das Severus es noch mitbekommen würde.
„Was meinst du?“
„Versprich es mir!“ wiederholte ich schnell „Bitte!“
„Ja okay, ich versprech es. Aber was soll das?“ Ich bemerkte das es an der Tür klopfte, obwohl ich nun schon nicht mehr zu sehen war, weder für Severus noch für mich selbst. Aber ein verwirrter Teil von mir war immer noch bei ihm, verstört durch ein immer lauter werdendes Stimmengewirr.

„Wo ist sie hin?“
„Hermine du musst loslassen. Dobby geh Harry Potter holen!“
„Sie ist weg!“
„Wie weg?! Hast du sie etwa gehen gelassen?“
„Hermine nun komm schon. Lass los!“
Nein, ich ließ nicht los. Ich wollte nicht zurück, ich wollte wissen was mit Severus passierte!
„Nein, ich... sie war einfach verschwunden, als ich eben ins Zimmer kam!“
„Severus, bitte beeilen Sie sich etwas!“
„Du hast sie mit Absicht gehen lassen, erzähl mir doch nichts!“
Es hatte keinen Sinn mehr, ich quälte mich nur, je länger ich da blieb. So ließ ich los und nahm diese weibliche Stimme immer besser wahr.

Kapitel 20 – Wieder da

Gestern Nacht, lag ich noch lange wach,
hab darüber nachgedacht,
warum man das was man am liebsten tut,
so selten einfach macht!
(Farin Urlaub – Abschiedslied)


„Severus!" rief eine Stimme nach mir, die ich deutlich als die von Miss Granger identifizierte. Sie erwachte endlich.

Madam Pomfrey war vor einigen Minuten gekommen um wie immer nach ihr zu sehen und natürlich um sich davon zu überzeugen das ich wieder aß. Gerade als sie hereinkam, kamen die ersten Reaktionen von Miss Granger wieder. Sie hatte sich unruhig hin und her gedreht und Madam Pomfrey war sofort auf sie zugestürmt.

Sie hatte ein paar undeutliche Worte vor sich hingemurmelt und wollte trotzdem nicht aufwachen.

Ich hatte ihr einen schnellen Trank zur Beruhigung gebracht und nun schien sie tatsächlich aufzuwachen.

„Ich glaube das sind Sie!" meine Madam Pomfrey abschätzen und sah zu mir rüber. Ich hatte mich in meinem Sessel nieder gelassen und trank einen starken Kaffee.

„Ist mir auch klar!" meinte ich, machte jedoch keine Anstalten aufzustehen und zu ihr rüber zu gehen. Ich war mir sicher das sie nicht nach mir rief, sondern eher nach meiner Vergangenheit.

Ein wenig zaghaft klopfte es an der Tür.

„Komme sie herein, Mr. Potter!" sagte ich und wartete das die Tür aufging. Ungewöhnlich schnell hatte Mr. Potter die Situation erkannt und war zu Miss Granger herüber gegangen und hatte ihre Hand genommen.

Langsam öffnete sie ihre Augen und sah sich um.

„Severus?" flüsterte sie verwirrt und sah zu Harry und schließlich zu mir. „Harry, was machst du denn hier?"

Dieser lächelte kurz glücklich und half ihr dann sich aufzusetzen.

„Schön das du wieder da bist!" meinte er und ich schlürfte extrem laut aus meiner Kaffeetasse, so dass mir Madam Pomfrey einen wütenden Blick zuwarf.

Hermine sah zu mir herüber und überlegte anscheinend was sie sagen sollte.

„Hast...ich meine, haben Sie ärger bekommen?" sie sah besorgt aus und ich wusste im ersten Moment gar nicht was sie meinte, aber dann fiel mir wieder ein, das sie ja gerade aus meiner Vergangenheit gekommen war. Harry warf ihr einen fragenden Blick zu, den sie jedoch ignorierte indem sie weiter zu mir rüber sah.

Ich stellte meine Tasse auf dem Tisch ab und erwiderte ihren Blick.

„Nur ein wenig" log ich. Sie wollte mit Sicherheit jetzt nicht hören, das ich halb tot geprügelt worden war und Dumbledore mich schließlich gefunden hatte und ich in ein Heim gekommen war. Das war schließlich auch der Grund weshalb ich mir eingeredet hatte, dass sie nur eine Einbildung gewesen war. Vielleicht würde ich es ihr irgendwann einmal erzählen, aber ganz bestimmt nicht jetzt.

„Das tut mir leid." Meinte sie und schwieg. Ich antwortete nicht sondern sah zu wie Potter unverständliche Blicke von sich gab.

„So," meinte Madam Pomfrey und sah in die Runde „Dir scheint es ja wieder ganz gut zu gehen. Ich werde jetzt Albus Bescheid sagen und dann kannst du dich heute Abend noch mal zur Kontrolle bei mir melden, okay?"

Miss Granger nickte freundlich, als Antwort und sah dann, als sie gegangen war, wieder zu Potter.

„Wie geht es Ron?" fragte sie und schien daran nicht wirklich interessiert zu sein. Potter zuckte mit den Schultern und sah lächelnd zu ihr.

„Komm mit und überzeug dich selbst!" meinte er und ich hätte ihn für diese Antwort am liebsten einen Fluch auf den Hals gehetzt.

Aber Miss Granger stimmte ihm zu und wenige Minuten später verließen beide ohne irgendein Wort, meine Räume.

Gut eine Woche später nahm alles wieder seinen gewohnten Lauf an, Miss Granger ging wieder in den Unterricht und war die gleiche Streberin wie zu Anfang, man würde fast meinen sie hätte nie gefehlt. Sie hatte wieder die gleiche Nervige Art an sich für die ich mich manchmal am liebsten aus dem Fenster stürzen wollte und ich war weiterhin der böse, der ihr dafür Punkte abzog.

Sie hatte anscheinend keinem ihrer Freunde etwas davon erzählt was sie erlebt hatte, so war dies, das einzigste was wir beide gemeinsam hatten.

Ansonsten war alles beim alten, ich aß wieder genügend, hatte schlechte Laune und saß die meiste Zeit in meinen Räumen.

Bis es dann Abends an meiner Tür klopfte und Miss Granger davor stand.

„Was gibt es?" fragte ich und zog überrascht eine Augenbraue hoch.

„Ich wollte mich entschuldigen," murmelte sie zaghaft und ich ließ sie eintreten. Ich hatte zwar keine Ahnung wofür sie sich entschuldigen wollte, schließlich war alles komplett meine Schuld, aber mir anzuhören was sie zu sagen hatte konnte nicht verkehrt sein.

„Setzen Sie sich" wies ich sie an und sie nahm dankend platz „Möchten Sie auch einen Kaffee?"

Normalerweise war ich nicht meine Art, Schülern Kaffee anzubieten, doch da dies ein ganz anderer Sachverhalt als es für gewöhnlich war, macht ich eine Ausnahme.

„Mit viel Milch, gerne!" meinte sie lächelnd und ich ging los und stellte ihr anschließend eine Tasse kaffee und einen Becher Milch hin.

Ich trank meinen Kaffee schwarz, was wahrscheinlich auch keinen wunderte.

Miss Granger trank einen Schluck und stellte die Tasse dann nachdenklich wieder hin.

„Ich wollte mich dafür entschuldigen, das ich letztens einfach gegangen bin. Eigentlich wollte ich mich noch bei ihnen bedanken, aber Harry hatte es einfach so eilig gehabt!" Ich nickte nur. Mir wurde bewusst das ich mir die Mühe ganz sicher nicht gemacht hätte.

„Tja, das wollte ich also jetzt tun. Danke, das Sie sich um meinen Körper gekümmert haben und das Sie Ihr versprechen eingehalten haben" meinte sie unsicher und nippte wieder an ihrem Kaffee.

„War ja schließlich meine Schuld, also musste ich was tun. Und das mit dem Versprechen hatten Sie ja geschickt eingefädelt. Seien Sie froh, das ich mich daran noch erinnere!" Ich wollte es eigentlich sarkastisch klingen lassen, aber an ihrem lachen erkannte ich das sie es anders auffasste.

Plötzlich wurde sie still und sah mich dann ernst an.

„Aber was ich noch gerne wissen würde, was war das für ein Trank und wieso war ich gerade in Ihrer Vergangenheit?"

Ich seufzte genervt und trank noch einen Schluck Kaffee. Auf diese Frage hatte ich die ganze zeit gewartet. War ja klar gewesen, das eine solche Sache nicht ungeforscht an ihr vorbei ging.

„Es war ein Trank, den es so noch nicht gibt. Also sozusagen eine Mischung aus zwei verschiedenen Tränken, der jemanden in die Vergangenheit schickt und ihn erst wieder gehen lässt wenn eine bestimmte Aufgabe erfüllt ist. Ich schätze mal Sie sind in meiner Vergangenheit gelandet, weil Ihr letzter Gedanke Ihrem Hass auf mich galt." Schloss ich meinen Bericht und war erstaunt wie schnell sie das alles aufnahm.

„Ich hasse Sie nicht" meinte sie bestimmt und sah mir ernst ins Gesicht. Im ersten Moment dachte ich, sie wollte sich irgendwie rausreden aber an ihrem Blick erkannte ich das sie es ernst meinte. „Ich habe Sie auch noch nie gehasst."

Ich war verwirrt und so nickte ich nur und trank dann einen Schluck Kaffee, um nicht weiter darüber reden zu müssen.

„Aber was für eine Aufgabe hatte ich denn?" fragte sie plötzlich und ich überlegte kurz wie ich es formulieren sollte.

„Nun, wahrscheinlich mussten Sie einem verbitterten Jungen, das Lieben beibringen"

Mir fiel es schwer, aber ich schaffte es ihr ein ehrlich gemeintes Lächeln entgegen zu bringen.

The End

Epilog

Knapp einen Tag nachdem Voldemort von Harry besiegt worden war, war auch Hermines Abschlussfeier. Hermine hatte das Jahrgangsbeste Abschlusszeugnis bekommen und ihr wurde von so ziemlich jedem Lehrer gratuliert.

Sie hatte noch eine Urkunde erhalten für das beste Zeugnis und dann begann das wirkliche Abschlussfest.

Trotz allem was sie geleistet hatte und trotz jeglichem Lob das sie bekommen hatte war sie doch nicht glücklich. Einer fehlte ihr auf dieser Abschlussfeier, Severus war nicht anwesend. Natürlich, ihm ging es nach Voldemorts Kampf noch nicht sehr viel besser, er hatte Harry dabei geholfen ihn zu besiegen und so sämtliche Cruciatus Flüche abgefangen und einige Rippen gebrochen bekommen.

Er bestand darauf seine Verletzungen in seinem Kerker auszukurieren und hatte sich seitdem auch nicht mehr blicken lassen.

Hermine pflegte ein freundschaftliches Verhältnis mit ihm, ab und zu hatten sie sich richtig nett unterhalten, aber mehr war daraus auch nicht entstanden worüber Hermine nicht gerade erfreut war. Sie wollte ihm gerne sagen was sie für ihn empfand, aber er war ganz der alte miesepetrige Professor und da traute sie sich einfach nicht.

„Hey Miene, was ist mit dir?" fragte Harry nach einer Weile, an der sie nur stumm an einem Tisch gesessen hatte.

„Siehst du nicht wer hier bei der Feier fehlt?" fragte sie und sah ihn ernst an. Harry schaute sich suchend um und überlegte kurz.

„Ach falls du Ron meinst, der ist mit Lavender nach draußen gegangen!" meinte er und setzte ein Grinsen auf. Hermine schüttelte nur den Kopf und starrte dann auf die Tischplatte. Es interessierte sie überhaupt nicht wo Ron mit Lavender hinging.

Harry wusste genau wen sie meinte, aber er wollte das Thema eigentlich von Professor Snape ablenken, damit Hermine nicht soviel nachdachte.

Hermine hatte sich ihm vor wenigen Wochen anvertraut, er war zwar darüber nicht begeistert gewesen, aber er hatte es akzeptiert.

Jetzt nachdem Snape an seiner Seite gekämpft hatte, hatte sich seine Meinung über ihn gründlich geändert.

„Weißt du, wenn er dir doch so fehlt, dann geh doch einfach zu ihm." Schlug er vor und Hermine verzog das Gesicht.

„Bist du verrückt? Du weißt doch was Dumbledore gesagt hat, es ist verboten zu ihm zu gehen, egal bei welchem Problem. Er braucht seine Ruhe."

Harry verdrehte die Augen, jetzt hatte sie den Abschluss schon in der Tasche und sie traute sich noch immer nicht die Grenzen zu übertreten. Sie hatte doch gar nichts mehr zu verlieren, keiner konnte ihr Punkte abziehen oder mit schlechten Noten drohen.

„Sieh mal, alle sind hier auf der Feier. Der einzige der fehlt ist Snape und der ist in seinem Kerker. Es wird doch hier keinem auffallen wenn du rausgehst und dich runter in den Kerker schleichst!"

„Toll und Snape schmeißt mich hochkantig raus!"

Harry zog verwundert eine Augenbraue hoch.

„In seinem Zustand? Nun mach schon, geh!" Hermine warf ihm noch einen fragenden Blick zu den er standhaft erwiderte und dann schritt sie entschlossen aus der Großen Halle.

Harry hatte recht gehabt, es war keine Menschenseele auf den Gängen, so konnte sie also reines Gewissens runter in den Kerker gehen.

Etwas nervös klopfte sie an seinen Privaträumen an und wartete einen Augenblick ab. Es kam keine Antwort, war er wohlmöglich doch im Krankenflügel?

Tief durchatmend drückte sie die Klinke runter und bemerkte das der Raum nicht abgeschlossen war, also musste er da sein. Ihre Knie zitterten als sie eintrat und die Tür leise wieder zu machte.

Ohne Erlaubnis in Snapes Private Räume einzudringen würde sie , wenn er gesund wäre, nicht überleben. Im Wohnzimmer war er schon mal nicht, stellte sie erleichtert fest und überlegte ob sie nicht lieber wieder gehen sollte.

Jetzt war sie so weit gekommen, jetzt würde sie garantiert nicht mehr umdrehen. Snape befand sich wohl in seinem Schlafzimmer, also ging sie auf die nächste Tür zu die eigentlich nur das Schlafzimmer sein konnte. Noch zaghafter als vorhin öffnete sie die Tür und warf einen kurzen Blick rein. Es war dunkel, so dunkel das sie nichts erkennen konnte. Sie wollte die Tür gerade wieder schließen und umkehren, als Snapes Stimme ertönte.

„Miss Granger, was für eine Überraschung. Kommen Sie rein!" Nur ein Wink mit seinem Zauberstab und es war wieder hell im Raum. Jetzt gab es kein zurück mehr, dachte sie sich und trat ein.

Snape lag in seinem Bett und sah einfach elend aus. Er wirkte blasser als sonst, aber nur noch halb so bedrohlich. Er war bis zum Bauchnabel zugedeckt und ein großer Verband war um seine Brust gewickelt.

„Setzen Sie sich!" meinte er und wies ihr einen Stuhl an. Seine Stimme war Schwach und leise, aber sie konnte trotzdem seine gewohnte Tonlage heraus hören.

Er wartete bis sie sich gesetzt hatte und sah sie dann fragend an.

„Und man hat Ihnen einfach so erlaubt, die Feier zu verlassen und mich zu besuchen?" Hermine sah ihn erschrocken an und er unterdrückte ein schadenfrohes Grinsen. Er wollte sie schließlich nicht direkt wieder vergraulen.

„Also nicht direkt..." begann sie stotternd und er winkte ab.

„War ein Scherz, mir ist schon klar das sie ohne Erlaubnis hier sind!" meinte er und schenkte ihr ein schwaches Lächeln.

Jetzt saß sie da und wusste nicht was sie sagen sollte, sie hätte sich das lieber überlegen sollen, bevor sie hier herunter gegangen war. Nicht einmal einen Grund warum sie hier war hatte sie.

„Ich.. ich wollte nur mal sehen wie es Ihnen geht" meinte sie schließlich leise und warf ihm einen unsicheren Blick zu. „Ich meine ob Sie auch zurecht kommen, alleine!"

„Das geht schon, ich habe meine Ruhe und hab auch alles da was ich brauche.. na ja fast alles!"

Hermine nickte und starrte wieder auf ihre Füße.

„Hätten Sie Ihr Wort gehalten, wäre es nicht so weit gekommen." Murmelte sie ohne ihn anzusehen. Snape warf ihr einen unverständlichen Blick zu.

„Welches Wort?"

„Sie haben mir versprochen nie zu solchen treffen zu gehen" Langsam wurde sie lockerer, er konnte ihr tatsächlich nichts anhaben, er hatte ja nicht einmal die Kraft aufzustehen.

Snape sagte daraufhin nichts sondern sah schweigend an die Decke.

Schulternzuckend stand sie auf und er sah sie überrascht an.

„Brauchen Sie noch etwas? Weil ansonsten gehe ich jetzt." Meinte sie bestimmt und sah zufrieden wie er erschrocken dreinblickte. Jetzt konnte sie endlich einmal über ihn bestimmen, wenn er jetzt etwas haben wollte, müsste er schon bitten, schließlich hatte er keine Kraft zu drohen.

„Ja" meinte er hastig und sah sie bittend an „Es wäre nett wenn sie mir helfen würden mich aufzusetzen" Lächelnd ging sie zu ihm rüber und griff ihn am Arm um ihm zu helfen. Mit einem Ruck und ohne Schmerzen saß er nun aufrecht und Hermine schüttelte sein Kissen auf und legte es ihm an den Rücken so das er sich bequem anlehnen konnte.

Sie war dem erwachsenen Snape nie so nahe gewesen und dementsprechend war sie auch überrascht, wie viele Muskeln er im Arm hatte.

„Etwas Gesellschaft wäre auch nicht schlecht" meinte er leise und sah sie unsicher an. Das Spiel gefiel ihr, so freundlich hatte ihn sicher noch keiner gesehen. Wenn sie das erzählen würde, würde es ihr ohnehin niemand glauben.

Er hatte ja nicht einmal ein Wort darüber verloren, das sie einfach in seine Räume spaziert war.

„Ihr Verband müsste mal neu gelegt werden" meinte sie abschätzend und sah auf seine Brust und er verzog das Gesicht.

„Der muss halten, Madam Pomfrey kommt erst morgen wieder"

Hermine nickte und besah sich den Verband etwas genauer.

„Wenn es Ihnen recht ist, kann ich ihn auch neu wickeln. Einen Druckverband kann ich ja gerade noch" Misstrauisch sah er sie an und stimmte dann, nicht wirklich überzeugt, zu.

Hermine wickelte wortlos seinen Verband ab und sah dann auf den Nachttisch, auf dem schon ein neuer Verband und eine Salbe lag. Ihr Blick viel überrascht auf die Sachen die sich noch darauf befanden. Ein Wasserglas lag in seiner Reichweite und sein Zauberstab. Ansonsten nichts.

„Sie haben ja gar keine Bücher hier" stellte sie verwundert fest, bis jetzt kannte sie ihn so gut um zu wissen das er gerne Bücher las.

„Ja, die die in meinem Regal stehen hab ich schon alle wie oft durchgelesen und in die Bücherei kann ich keinen schicken, der nicht meinen Geschmack hat was Bücher angeht" meinte er lahm und sie begann damit seine Brust vorsichtig mit der Salbe einzureiben, dies war nicht sehr einfach, da er aufrecht saß.

„Ich glaub da hab ich was für Sie" meinte sie nach einiger Zeit, legte die Salbe beiseite und kramte in ihrem Umhang, schließlich holte sie ein geknittertes Taschenbuch hervor. „Das haben Sie, wie ich Sie kenne, mit Sicherheit noch nicht gelesen" Sie reichte ihm das Buch und er nahm es dankbar entgegen und las kritisch was auf dem Einband stand.

„Vom Winde verweht, da kennen Sie mich aber schlecht. Das habe ich schon einmal gelesen, aber es ist tatsächlich schon etliche Jahre her. Ich werds mir noch mal durchlesen" meinte er und legte das Buch lächelnd auf den Nachttisch. „Es sieht so aus als hätten Sie es schon öfter gelesen."

Hermine zuckte mit den Schultern und warf einen Blick auf das Buch. Dann griff sie nach dem neuen Verband und begann damit ihn sorgfältig wieder drum zu wickeln.

„Na ja, ich kann die besten Stellen auswendig..." sagte sie, wurde aber von Snape unterbrochen, dem anscheinend eine Idee gekommen war.

„Lassen Sie mich raten, Sie haben mit Sicherheit eine Schwäche für Rhett Butler!"

„Clark Gable ist eine sehr angenehme Erscheinung" stimmte sie lächelnd zu und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder seinem Verband.

„Und für wen haben Sie eine Schwäche?" fragte sie lächelnd, als sie seinen Verband festgemacht hatte und zu ihm aufsah.

„Sie sind eigentlich auch eine sehr angenehme Erscheinung" meinte er und küsste sie zärtlich.