Verbindungsaufbau |
Verbindungsaufbau durch Abfrage der Adresse beim Server Damit eine Verbindung zu einem bestimmten Benutzer aufgebaut werden kann, muss dessen Adresse eindeutig bekannt sein. Im Internet ist jeder Benutzer über eine IP-Adresse in Kombination mit einem Port identifiziert. Allerdings verwenden die meisten Benutzer heutzutage keine festen IP-Adressen: Bei jeder Einwahl wird ihnen eine neue dynamische IP-Adresse zugewiesen. Außerdem verwenden viele Internet-Nutzer Router mit NAT, so dass mehrere Geräte sich eine IP-Adresse im Internet teilen können. Es ist also nicht ohne weiteres möglich zu wissen, unter welcher IP-Adresse und Portnummer der gewünschte Gesprächspartner zu erreichen ist. Um dieses Problem zu lösen wurde von der IETF(Internet Engineering Task Force) das Session Initiation Protocol (SIP) entwickelt. Es erlaubt SIP-Endpunkten (zum Beispiel einem SIP-Telefon) sich an einem SIP-Server zeitlich befristet anzumelden, so dass andere SIP-Endpunkte die momentane IP-Adresse vom SIP-Server erfragen können. Die Adressierung findet hierbei über einen URI statt, die Telefonnummer wird dabei durch eine "E-Mail-Adresse" ersetzt. Dies führt dazu, dass man in Zukunft über eine Adresse erreichbar sein wird, die dann sowohl für E-Mail als auch Telefonie verwendet werden kann. Desweiteren sind mit SIP auch Videotelefonate möglich. Unsichere Übertragungsqualität Da das Internet in seiner heutigen Form (Stand 2005) keine gesicherte Übertragungsqualität zwischen Teilnehmern garantiert, kann es durchaus zu Übertragungsverlusten und Aussetzern kommen, so dass die Sprachqualität nicht der von herkömmlichen Telefonnetzen entspricht. Im Extremfall kann die Sprache bis zur völligen Unverständlichkeit verzerrt werden. Eine Priorisierung der "Sprachpakete" ist daher sinnvoll. Das heute im Internet verwendete Protokoll IPv4 bietet die Priorisierung zwar, jedoch wird sie von den Routern im Internet in der Regel nicht beachtet. Priorisierung alleine gewährleistet auch nur bei Überkapazität den sauberen Durchgang von VoIP. Zugangskontrolle (Admission Control) und Service Contracts sind hier weitere Schlagworte. Manche Leute versprechen sich vom Nachfolgeprotokoll IPv6 die flächendeckende Bereitstellung von Quality of Service, doch verfügt schon IPv4 über Prioritätsmarkierungen im Paket. IPv6 bringt Effizienzsteigerungen, das Grundproblem Quality of Service ist auch damit nicht schlüssig gelöst. Geringere Ausfallsicherheit Auch die Ausfallsicherheit ist im Internet derzeit nicht so hoch wie bei herkömmlichen Telefonnetzen. Vermittlungsstellen des Telefonnetzes sind heute in der Regel redundant ausgelegt, so dass bei Ausfall innerhalb kürzester Zeit die zweite Vermittlungsstelle übernehmen kann. Im Internet ist diese Sicherheit nicht gegeben, im Gegenteil, es gibt einige wenige zentrale Netzknoten, die bei Ausfall schnell flächendeckend den gesamten Verkehr lahmlegen könnten. Rückgrat der herkömmlichen Telefonie Bereits heute wird die IP-Telefonie in großem Stil von Netzbetreibern (in Deutschland also hauptsächlich von der Telekom) benutzt, um Telefongespräche im Hintergrund abzuwickeln. Dadurch, dass mehr Gespräche über ein Kabel geführt werden können, wird der Preis für ein einzelnes Gespräch günstiger. Die Netzbetreiber benutzen dabei jeweils zwei Gateways, die das Gespräch einmal in das IP-Netz und einmal wieder zurück in das herkömmliche Netz umleiten. ![]() |