Teil 2
Verloren und wieder gefunden
Die Woche war vergangen und Ran hatte sich weder noch einmal mit diesem fremden Jungen getroffen, noch ein Wort über ihn verloren. Sie schickte Conan zu Prof. Agasa los und machte sich noch fertig. Beim Professor angekommen, lies er sich sofort das Gegengift geben. Bevor er das Gegenmittel einnahm, wollte er noch mal kurz seine Eltern sprechen. Schließlich konnte das Mittel auch tödlich wirken. Doch weder auf Festnetz, noch auf Handy konnte er sie erreichen. Also ging er hoch ins Badezimmer, wo bereits seine Sachen lagen, und nahm das Gegengift. Eine halbe Stunde später stand Schinichi vor seinem Haus. Er schloss die Tür auf. Ran war offensichtlich schon da. Er zog die Schuhe aus, während Ran aus dem Wohnzimmer. „Hallo Schinichi.“ Er ging auf sie zu und umarmte sie zur Begrüßung. Er hörte sie leise sagen „Ich ha dich vermisst“ „Ich dich auch.“ flüsterte er ihr ins Ohr. Sie begann leise zu weinen, doch diesmal vor Glück. Er sah ihr in die Augen und wischte eine Träne von ihrer Wange. Nun lächelte sie ihn an. „Ich hab ja schon letztens am Telefon gesagt, ich hätte dir etwas Wichtiges mitzuteilen.“ Sie nahm seine Hand und zog ihn ins Wohnzimmer. Dabei erzählte sie weiter. „Vor etwa anderthalb Wochen stand ein Junge vor unserer Schule, der nach dir fragte. Ich hätte dir wahrscheinlich schon eher etwas sagen sollen, aber ich wollte erst ganz sicher sein, dass kein Irrtum vorliegt.“ Sie sah an Schinichi vorbei, woraufhin auch er sich umdrehte. Dort stand ein junger Mann. Wenn Schinichi es nicht besser gewusst hätte, hätte er schwören können in sein Spiegelbild zu sehen. „Kobayashi!?“ war alles, was er noch hervorbrachte. Der Junge ging auf Schinichi zu und setzte sich neben ihn. Schinichi sah immer noch etwas irritiert zu Ran und wieder zu den Jungen, setzte sich aber dann auch wieder.
„Ich kann nicht behaupten, dass es mir irgendwann einmal schlecht erging. Doch seit vor acht Jahren mein Vater starb und ich mit meiner Mutter allein lebte, dachte viel über meine Familie nach. Ich sah mir seit dem oft das Amulett an, dass ich wohl zur Geburt geschenkt bekommen habe. Eines Tages fiel mir auf, dass das Foto meiner Eltern lose saß. Als ich es wieder befestigen wollte, kam das Foto eines mir vollkommen fremden Mannes zum Vorschein. Das beschäftigte mich eine ganze Zeit lang, bis ich beschloss herauszufinden, wessen Foto das war. Ich forstete also alle möglichen Informationsquellen durch und traf, als ich in der Bibliothek alte Zeitungen durchsah, auf einen Artikel, neben dem auch das Foto des Mannes abgebildet war. Es war Yusaku Kudo. Da ich nun endlich einen Namen hatte, konnte ich weiterforschen, was ich mit ihm zu tun hatte, dass sein Foto in meinem Amulett ist. Nach weitern suchen, fand ich in einer alten Zeitung einen Artikel, in dem geschrieben stand, dass der zweite Sohn der Familie Kobayashi Kudo entführt wurde. In dem Artikel wurde auch dein Name erwähnt. Kurz darauf fiel mir ein weiterer Artikel in die Hände, neben dem ein Foto von dir abgebildet war und in dem auch stand an welche Schule du gehst. Und da bin ich dann einfach mal hingegangen. Ran sprach mich dann an, und ich fragte sie, ob sie wüsste, wo ich dich finden kann. Sie erzählte mir, dass du zurzeit in irgendeinen Fall verwickelt seiest und eigentlich keiner wüsste, wo du bist. Aber sie sagte, ihr wärt befreundet und du würdest sie gelegentlich anrufen.“ „Als du mich letzte Woche anriefst, waren wir gerade bei Inspektor Megure. Er hat schon alles für eure Eltern vorbereitet.“ Schinichi fasste sich langsam, doch als Ran seine Eltern erwähnte, wurde er wieder nervös. „Habt ihr ihnen schon bescheid gesagt?“ Er sprang auf und begann im Zimmer umherzulaufen. „Wie sollen wir es ihnen sagen. Ich meine das können wir ihnen wirklich nicht am Telefon mitteilen.“ Ran stand auf und stellte sich vor Schinichi. „Keine Sorge. Ich hab sie schon angerufen. Sie kommen in heute Abend am Flughafen an.“ Ran hatte offensichtlich bereits alles vorbereitet. Das beruhigte Schinichi wirklich, denn er hatte sich noch nie so hilflos gefühlt. Er wusste nicht was er als nächstes tun sollte oder konnte und wie er sich seinem Zwillingsbruder gegenüber verhalten sollte, den er ja praktisch noch nie gesehen hatte. Ran lächelte ihn an und sagte leise zu ihm: „Ich mach euch mal Tee. Ihr habt euch sicher viel zu erzählen.“ Und damit ging sie auch schnurstracks in die Küche und lies die Beiden allein.
Fortsetzung folgt...
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