Teil 4
Ein neuer Tag
Der nächste Morgen war wunderschön. Die Luft war klar und die Sonne schien, als Kobayashi erwachte. Er sah sich kurz im Zimmer um und erblickte Ran und Schinichi. Grinsend stand er auf und verlies leise das Zimmer. Sie waren ein süßes Paar. Ran und Schinichi, sein Bruder. Ja das klang gut. Zwar ungewohnt, aber gut. Kobayashi war überglücklich. Er ging die Treppe runter und wollte das Frühstück vorbereiten, als er etwas hörte. Da war jemand in der Küche und Kobayashi fiel es wie Schuppen von den Augen. Der Sturm hatte sich gelegt und sie hatten die ganze Nacht tief und fest geschlafen. Aber dennoch. Das Flugzeug, mit dem seine Eltern kommen wollten, sollte gestern Abend ankommen, hatte sich aber durch den Sturm verspätet. Kobayashi wollte schnell wieder umdrehen, hochgehen und warten bis Schinichi und Ran wach waren. Aber dazu kam er nicht mehr, denn als er sich umdrehte stand bereits jemand hinter ihm. Ein Mann mit schwarzem Haar, Brille und Schnauzer. Das war sein Vater, den Kobayashi bisher nur von Fotos kannte. In Kobayashi fuhr Panik auf. Was sollte er jetzt tun oder sagen? Wussten seine Eltern bereits, dass er da war oder nahm sein Vater an, Schinichi würde vor ihm stehen? Yusaku lächelte ihn an. „Guten Morgen Kobayashi. Hast du gut geschlafen?“ „Äh ja äh danke“ stotterte er zusammen, was ihm aber auch sehr peinlich war. ‚Okay. Egal was passiert, du darfst nie dein Pokerface verlieren.’ rief er sich in Erinnerung und lächelte seinen Vater an. „Willst du nicht was essen?“ „Klar. Man soll ja nicht mit leeren Magen in den Tag starten.“ „Ja. Ganz richtig.“ Yusaku lachte und ging Richtung Küche. Kobayashi sah noch mal hoffnungsvoll zur Treppe und folgte ihm. Dass seine Mutter in der Küche stand und das Frühstück vorbereitete war keine Überraschung, aber dass sie, als sie ihn sah alles stehen und liegen lies, und ihn zur Begrüßung fast erdrückte, brachte ihn doch etwas aus dem Konzept, zumal er sowieso immer noch viel zu nervös war. „Hallo mein Junge. Schön, dass du hier bist.“ Yukiko standen vor Freude Tränen in den Augen. Kobayashi lächelte etwas verlegen. „Setz dich doch schon an den Tisch. Frühstück ist gleich fertig.“ Als Kobayashi ins Esszimmer ging, kamen Ran und Schinichi herunter. Schinichi grinste. „Du hättest mich auch wecken können, bevor du dich vorstellst.“ „Ich kann doch kein frisch verliebtes Pärchen aus dem Bett holen.“ gab Kobayashi mit eine schiefen Lächeln zurück, woraufhin Ran und Schinichi sofort knallrot wurden. „Das war nicht so wie es vielleicht aussah. Ich hab einfach nur Angst vor Gewittern. Und na ja Schinichi…“ begann Ran sich zu verteidigen, was glücklicherweise unterbrochen wurde, als Yusaku mit einem Stapel Teller das Esszimmer betrat und Schinichi Ran mit einem „Guten Morgen Papa“ unterbrach. „Guten Morgen ihr beiden.“ kam es zurück, wobei Yusaku sichtlich bemüht war ein breites Grinsen zu unterdrücken.
Nach dem Frühstück brachte Schinichi Ran nach Hause, damit Kobayashi und seine Eltern erst mal ein bisschen reden konnten. Sie schlenderten gemütlich durch den Park. „Ran. Ich muss mit dir reden.“ sagte Schinichi plötzlich sehr ernst, nahm ihre Hand und ging mit Ran zu einer Parkbank, auf der sie sich niederließen. Ran sah Schinichi etwas irritiert an. „Wenn es um das mit dem Gewitter geht…“ begann Ran, doch Schinichi schüttelte nur den Kopf. „Ran bitte hör mir zu. Ich hab nicht sehr viel Zeit. Ich muss heute Nachmittag wahrscheinlich schon wieder weg. Aber ich muss dir unbedingt noch etwas sagen. … Was ich dir eigentlich schon im Restaurant sagen wollte.“ Ran sah ihn traurig aber erwartungsvoll an. Schinichi war sichtlich nervös, sah ihr aber dann direkt in die Augen. „Es tut mir Leid, dass ich dir zurzeit nicht immer sagen kann wo ich bin und was ich tue. Doch ich möchte, dass du weißt, dass ich dich vermisse, weil ich … Ran. Ich liebe dich.“ Ran waren inzwischen Tränen in die Augen gestiegen. Sie umarmte Schinichi. „Ich liebe dich auch Schinichi.“
Nachdem Schinchi Ran heimgebracht hatte, ging er zu Professor Agasa, um noch etwas Zeit herauszuschlagen. „Du verstehst doch sicher, dass ich sehr gern meinen Bruder kennen lernen würde und ihm erklären wie ich zum Steppke wurde, will ich auch nicht unbedingt. Also wärst du so großzügig mir noch mal eine Kapsel mit dem Gegenmittel zu geben?“
„Nein. Das geht nicht.“ antwortete Ai kühl. „Warum bist du nur so stur?“ fragte Schinichi völlig genervt. „Ich hab nicht gesagt, dass ich nicht will, sondern, dass es nicht geht. Ran war letzten Freitag hier und hat erklärt, was passiert ist und bat den Professor, dafür zu sorgen, dass du länger bleiben kannst, als letztes Mal. Ich hab dir ein neues Mittel gegeben. Die Wirkung müsste ca. eine Woche anhalten. Der Professor, ich und ein imaginärer Conan fahren für den Rest der Woche zelten. Also wenn du irgendwelche Probleme hast, kannst du uns über Handy erreichen. Viel Spaß mit deinem Bruder.“
Schinichi war überglücklich. Er ging sofort in sein Haus rüber. Als er rein ging grinste er über das ganze Gesicht. „Scheint ja mit Ran gut gelaufen zu sein.“ begrüßte ihn seine Mutter. „Wie kommst du denn darauf?“ fragte Schinichi ganz unschuldig. „Ai hat ein neues Mittel entwickelt. Es wirkt eine Woche. Mit anderen Worten. Ich werde erst in sechs Tagen, acht Stunden und 43 Minuten, in etwa, wieder zum Grundschüler.“ „Das ist fantastisch.“ freute sich Yukiko und fiel Schinichi um den Hals. „Aber trotzdem. Wie war das jetzt mit Ran.“ „Wo du grad von Ran sprichst. Ich werde sie gleich mal anrufen und ihr sagen, dass ich länger bleibe.“ sagte Schinichi und verdrückte sich nach oben. „Du kannst sie ja einladen, damit sie die Ferien nicht allein verbringen muss, wenn ihr Vater nicht zu Hause ist.“ rief Yukiko noch hinterher.
Fortsetzung folgt...
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