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Aus dem Buch "Fünf Jahre Aufbauarbeit der Stadt Pößneck unter nationalsozialistischer Führung" von 1939
Wo das Regiment verkehrt ist
und wo der Gemeinsinn nicht Raum hat
diese drei zerbrechen eine feste Stadt.
Aufbau
Sehr bald ist der Zeitpunkt gekommen, da selbst der interessierte Einwohner Pößnecks sich nicht mehr entsinnen kann, wie durch nationalsozialistischen Kampf und Arbeit nach der Machtergreifung das Bild der Stadt geändert, kommunalpolitische Aufgaben gelöst, Wirtschafts- und Kulturleben neu gestaltet und aufgebaut wurden.
Dieses Buch soll daher vor allen Dingen auch im Bild festhalten, was durch Überwindung größter Schwierigkeiten in den letzten 5 Jahren erzielt werden konnte. Der gewaltige Umbruch in Deutschland gegenüber der Vergangenheit wurde nicht nur in den Großstädten des Reiches gespürt, sondern jede Stadt, ja jede kleine Gemeinde versuchte, nationalsozialistische Ziele mit zu verwirklichen. Die Aufgabe war doppelt schwer, da die Lasten aus der Vergangenheit abgewickelt werden mußten und Neues gestaltet werden sollte. Man hatte wohl früher Geld geborgt, sich aber wenig Sorgen gemacht über die spätere Abwicklung und Zahlung von Zins und Tilgung. Ja, vielleicht hatte man mit einer neuen Inflation gerechnet. Ein neuer Weg konnte und durfte daher nur mit dem festen Willen beschritten werden, die Schulden aus der Vergangenheit verstärkt zu tilgen und keinerlei neue Schulden aufzunehmen. Daneben stand aber ein Heer von Erwerbslosen, die täglich neue Lasten für die Gemeinde brachten. Hier konnte nur eine Lösung in Frage kommen, und diese hieß: Arbeit und Arbeit schaffen!
Heute ist kein Erwerbsloser mehr vorhanden, die Schuldenlasten vermindert, der Aufbauwille hat Neues erschaffen. Die Verantwortung für die Ideen und Grundlagen der nationalsozialistischen Weltanschauung kennzeichnet und bestimmt den Weg, um durch Einordnung in das große Werk des Führers das gesteckte Ziel zu erreichen. So soll das Buch nicht nur ein Rechenschaftsbericht sein, sondern soll die kommenden Zeiten erkennen lassen, daß nur bei Zusammenfassung aller Kräfte und durch Opferbereitschaft für die Gemeinschaft größte Schwierigkeiten beseitigt werden konnten und das Wohl der Gemeinde für die Zukunft gesichert würde. Möge darüber hinaus der Leser aber auch erkennen, daß nur in einer gesunden Gemeinde eine gesunde Wirtschaft gedeihen kann und das Wohl ,jedes Bewohners gesichert ist. Der Spruch an der Freitreppe des Rathauses aus dem Jahre 1531 hat daher nicht nur seine Gültigkeit behalten, sondern er möge auch in aller Zukunft ein Mahnwort die Einwohnerschaft sein!
(unleserlich)
Ortsgruppenleiter und Erster Bürgermeister
Wirtschaft
Steht man vor einem der großen Industriewerke dieser Stadt, so darf man niemals den Gedanken haben, daß die Entwicklung .zur Großindustrie in den letzten 50 bis 70 Jahren reibungslos und ohne Rückschläge vorwärtsgegangen ist. Im Gegenteil: Gerade auch die Pößnecker Industrie ist ein Spiegelbild für die Auswirkung der falschen demokratischen Wirtschaftsformen. Nicht nur die Umstellung aus dem handwerklichen in den mechanischen Betrieb durch die Erfindung der Dampfmaschine und des mechanischen Webstuhls vernichteten eine große Anzahl von Existenzen, sondern es türmten sich dem Unternehmer Schwierigkeiten in den verschiedenen Jahrzehnten immer und immer wieder entgegen, denen nach und nach eine ganze Menge von Betrieben zum Opfer fielen. Spekulationen der Weltwirtschaft, Preisstürze auf dem Rohstoffmarkt, Börsenmanöver, Wirtschaftskriege, der Kampf der anderen Industrieländer gegen alle deutschen Waren wirkten sich hier immer und immer wieder aus, die nur durch größte Anstrengungen zu überwinden waren. Daneben vertiefte sich mehr und mehr die trennende Kluft, durch marxistische Wühlarbeit aufgerissen, und störte alle gemeinsame, aufbauende Zielsetzung. Der Kampf der Parteien, besonders in den Nachkriegsjahren, wirkte sich zum Schaden aller Schaffenden aus. 1800 Erwerbslose, Inflation, Deflation, Pfund - und Dollarstürze brachten auch die Pößnecker Industrie fast vollkommen zum Erliegen. Der einst blühende Export Pößnecker Tuche und Flanelle, hochwertiger Lederfertigfabrikate, Porzellanartikel, mühsam nach dem Kriege wieder aufgebaut, ging fast ganz verloren.
Erst mit der Machtergreifung 1933 konnte durch die nationalsozialistische Wirtschaftsführung eine neue Grundlage für die Großbetriebe geschaffen werden, stillstehende Betriebe wurden in Gang gebracht, das Heer der Erwerbstätigen verdoppelt.
Heute bestehen die größten Schwierigkeiten darin, überhaupt Arbeitskräfte zu erhalten, und man hat bereits vergessen, daß vor nicht allzu langer Zeit es ganz anders aussah. Als am 1. Oktober 1933 zum ersten Male 110 Arbeiter, ehemalige Sozialdemokraten und Kommunisten, nach Jahren der Erwerbslosigkeit durch das Opfer der in Arbeit Stehenden Kameraden und Betriebsführer an einen Arbeitsplatz geführt werden konnten, da glaubte wohl niemand, daß das Heer der Erwerbslosen in einigen Jahren ganz beseitigt werden könnte. Die NS.-Arbeitsbeschaffung erbrachte in neun Monaten über 120085 RM., und hierdurch wurden über 240 Arbeiter aus der Wohlfahrtsunterstützung gebracht. Durch Opfer aus kleinsten Beträgen wurde dieses große Ziel erreicht.
Der Aufbau der Partei, des Arbeitsdienstes und der Wehrmacht gab der Textil- und Lederindustrie die Möglichkeit neuer großer Absatzgebiete für ihre Fabrikate. Die Textilindustrie stellte sich auf die Anfertigung von Uniformteilen sofort um und konnte so mehr und mehr arbeitsuchende Kräfte einstellen. Arbeiter, Meister und Betriebsführer lösten alle fachlichen Fragen gemeinsam mit dem Ziel der :Arbeitsbeschaffung. Hierdurch wurde die größte Not, die in Hunderten von Arbeiterfamilien Einzug gehalten hatte, nach und nach gebrochen. Ein Textilbetrieb hatte nicht mehr die Kraft zum Wiederaufbau. Es gelang der Stadt, einen neuen Industriezweig nach Thüringen und hierher zu bringen, und jetzt werden einige hundert Arbeiter In einer Flachsspinnerei beschäftigt. Die Verlage erweiterten ihre technischen Einrichtungen, damit sie allen Anforderungen an moderne Druckschriften nunmehr entsprechen können. Wo vorher ca. 300 Arbeiter und Angestellte beschäftigt waren, finden heute ca. 1000 Arbeit und Brot. Die Porzellanindustrie hingegen ist vollkommen durch die Wirtschaftskrisen eingegangen und wird nie wieder in Pößneck aufleben. Dagegen haben aber alle anderen Industriezweige von Jahr zu Jahr weiter an Arbeitskraft zugenommen, so finden jetzt wieder über 8000 Arbeiter :Arbeit und Brot in der fleißigen Industriestadt. Täglich kommen aus den umliegenden Ortschaften die Schaffenden nach Pößneck geströmt und müssen auch in den kommenden Zeiten hier ihren Arbeitsplatz weiter behalten. Ganz besonders hier hat es sich gezeigt, welcher Segen in der nationalsozialistischen Wirtschaftsführung ruht. Durch Schaffung der Deutschen :Arbeitsfront wird für alle Zeiten die Achtung in gegenseitiger Anerkennung der Leistung des Einzelnen gewährleistet sein, damit nie wieder Marxismus und Bolschewismus die Möglichkeit haben, ein Volk in zwei Teile zu trennen. Die Notlage in der Industrie war nur durch den Nationalsozialismus zu beseitigen. Dies soll für alle Zeiten Erkenntnis und Richtlinie sein.
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Die nationalsozialistische Weltanschauung versucht immer und immer wieder dem Volke die Wichtigkeit der Geburtenentwicklung vor Augen zu halten Die Bevölkerungsentwicklung in Pößneck zeigt das typische Bild, daß Seit 1910 langsam zunehmend eine Überalterung der Bevölkerung stattgefunden hat. Bereits 1898 brach die hohe Geburtenziffer ab und wurde 1914 durch den Krieg ganz unterbrochen. Eine kurze Aufwärtsentwicklung nach 1918, und dann zeigte sich die Auswirkung der marxistischen Geburtenverhinderungslehre, die besonders gefördert wurde durch jüdische Schriftsteller.
Demokratisch-marxistische Gesetze und Arbeitslosigkeit schufen das sterbende Volk. - Erst nach 1933 ist eine langsame Geburtenzunahme zu verzeichnen, die aber keinesfalls der heutigen Bevölkerungszahl in Pößneck entspricht. Es müßte der Wille zum Kind in jeder erbgesunden Familie so stark zum Ausdruck kommen, daß mindestens bei dem heutigen Stande der Bevölkerung die Zahl von 232 Geburten entsprechend auf 350 Geburten im Jahr wieder anwächst. Anderenfalls kann das Volk infolge Überalterung seine Aufgabe nicht erfüllen.
"MEIN KAMPF"
Wohl kein Geschenk dürfte für ein junges Ehepaar am Tage seiner Hochzeit von so großer Bedeutung sein, wie das Buch des Führers "Mein Kampf".
Im Jahre 1934 entschlossen sich die Ratsherren der Stadt Pößneck, den erforderlichen Betrag zur Verfügung zu stellen, und so bekommt jedes Ehepaar nach der standesamtlichen Trauung statt des früher üblichen Kochbuches das Buch des Führers. Pößneck war somit die erste Stadt, die dieses Geschenk an die Eheschließenden eingeführt hat. Der Eher-Verlag schenkte der Stadt dafür einen Bücherschrank, enthaltend die vom Eher-Verlag herausgegebenen Werke. Im Jahre 1937 hat dann der Herr Reichsinnenminister Dr. Frick auf Grund der Erfahrungen bei der Stadt Pößneck den Wunsch ausgesprochen, daß alle Gemeinden in Deutschland dem Beispiel folgen sollten, und heute geben selbst größte Städte, wie die Hauptstadt der Bewegung, München, das Buch ebenfalls zum Geschenk. - In Pößneck wurden ausgegeben im Jahre 1934 183 Stück, 1935 137 Stück, 1936 149 Stück, 1937 140 Stück und 1938 151 Stück; so ist das Buch selbst in den ärmsten Familien heute vorhanden.
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