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Amos‘ Elternhaus war, ganz zuwider seiner jetzigen Persönlichkeit, wie manche wohl denken, relativ stabil (Jedenfalls zu anfangs). Er hatte sowohl Mutter als auch Vater - wenn auch dieser seiner Frau nicht allzu treu war. Denn so kam es, wie es kommen musste und, noch während seine Frau schwanger war, zeugte er ein weiteres Kind, mit einer seiner Angestellten. Damit niemand davon erführe, speiste er die Frau mit einer nicht gerade niedrigen Summe ab, brachte sie so zum Schweigen.

Nach diesem ‚Vorfall‘ widmete sich der Vater nun mit fast übertriebener Fürsorge seinem ‚richtigen‘ Sohn. Er verwöhnte das Kind von morgens bis abends, gab ihm alles, was es wollte, kaufte ihm teure Spielsachen und Kleider. Doch mit der Zeit vergass er die Konsequenzen des Seitensprungs, das Risiko, und wanderte wie zuvor von Bett zu Bett. Er vernachlässigte seinen Sohn dadurch, wurde zudem als falscher Ausgleich zur fehlenden Zuneigung strenger, da er zu wissen glaubte, seinen Sohn schon zu weich gemacht zu haben. Amos passte es gar nicht, dass sein Vater ihm immer öfter verweigerte, was ihm seiner Meinung nach zustand. Er geriet immer wieder in Streitigkeiten mit seinem Vater, oftmals folgen wortwörtlich die Fetzen, die Mutter sah jedoch bloss stumm zu, mischte sich da lieber nicht ein.

Das alles ging so weiter, bis Amos ungefähr 14 Jahre alt war und sich erstmals richtig zeigte, wie ähnlich er seinem Vater doch war. Er konnte auf einmal die Interessen seines Vaters teilen und fand durchaus gefallen an dem Gedanken, dessen ganzes ‚Imperium‘ einmal zu erben. Mit mehr als nur grosser Motivation strebte er nun dieses Ziel an und lebte dabei wohl, sich den Einfluss seines Vaters zu Nutzen machend, jede seiner ‚Phantasien‘ aus. Er bekam nun wieder das, was er wollte und konnte sich sicher sein, dass ihm niemand mehr Steine in den weg stellte – und wenn doch, so konnte sich dieser auf etwas gefasst machen.. Amos machte sich schon mit seinen jungen Jahren berühmt berüchtigt in den Kreisen seines Vaters, galt dort bereits als ‚Mitglied‘ und genoss grosses Ansehen. Eine Menge der Geschäftspartner seines Vaters beneideten ihn um seinen Sohn, wo ihre eigenen Söhne doch solche Taugenichtse und nie im Stande waren, ein Unternehmen dieser Art vernünftig zu führen.

Doch wenige Wochen nachdem Amos seinen 18. Geburtstag gefeiert hatte, verstarb sein Vater ganz plötzlich – ein Herzinfarkt, meinten die Ärzte. Nach dem Testament des Vaters sollte nun Amos an seine Stelle treten – doch mit dem Testament kam auch eine alte Geschichte wieder ans Licht: der Seitensprung. Amos konnte es kaum fassen, als er erfuhr, dass er einen Teil des Erbes doch tatsächlich an seinen Halbbruder, den er nicht mal kannte, abtreten musste. Doch das war bei weitem nicht der einzige Schlag, den er hinnehmen musste, denn nach dieser Nachricht hatte die Mutter endlich die Bestätigung dafür, dass ihr Mann ihr fremd gegangen war. Sie konnte es nicht ertragen, grämte und plagte sich, wurde krank, starb schliesslich wenige Monate später.

Von nun an war Amos wohl oder übel ganz auf sich alleine gestellt und musste sehen, wie er mit den Geschäften zurecht kam. Doch er hatte glücklicherweise nicht geschlafen, wenn ihm sein Vater von seinen Machenschaften erzählte, stolz vor sich her plauderte, hatte er gerade ein gutes Geschäft abgeschlossen. Er meisterte seine Aufgabe mit Bravour und achtete immer darauf, im Konkurrenzkampf mit seinem Bruder niemals den Kürzeren zu ziehen...