Essen & Trinken
Das Essen ist ein Kapitel für sich wert. Wir hatten zum Größten
Teil Vorstellungen von Japanischer Kost, die etwas von der Wirklichkeit abwichen,
wie wir später bemerkten. Ich habe mir was in der Richtung China Restaurant
vorgestellt. Aber Asien ist nicht gleich Asien.
Unser Gruppenmitglied Hannes hat eine Beschreibung gefunden, die,
denke ich, ganz zutreffend ist: "Das Essen ist ein Russisch Roulette für
die Zunge" (auch unter Zitate
nachzulesen)
In den meisten japanischen Mahlzeiten wird von allem ein bisschen gegessen.
Ein bisschen Fisch, ein bisschen Gemüse, ein bisschen undefinierbarer
Kram, ein bisschen Suppe, ein bisschen Algen und natürlich Reis. Dafür,
dass es dort jeden Tag Morgens, Mittags, Abends Reis gibt, kriegt man dort
eigentlich nie so etwas wie Brot oder Brötchen zu sehen.
Sushi und Sashimi (roher Fisch ohne alles) war den meisten von uns schon
vorher bekannt und gehörte auch eher zu den Dingen, die wir mehr oder
weniger gerne aßen. Allerdings gab es eine Menge undefinierbarer Dinge,
die wir in Deutschland nie gehört, geschweige denn gegessen haben.
Da gab es zum Beispiel die allgegenwertige Miso Suppe, die
es fast so oft wie Reis zu den Mahlzeiten gab. Eine klare Suppe mit einem
undefinierbaren Geschmack und einer Art Tofu- Schwamm, der zum Vorschein
kommt, wenn man ein bisschen mit den Stäbchen drin herumstochert. Für
gewöhnlich sind auch ein paar Blätter enthalten.
Hier schieden sich die Geschmäcker der Gruppe. Einige fanden die Suppe
ganz bekömmlich, für mich persönlich zählt es zu den
schlimmsten Dingen die ich je essen musste.
Eine gute Sache, die ich in Deutschland schon schätzte
war Tempura. Das ist frittiertes Allerlei: frittiertes Gemüse, frittiertes
Krebsfleisch und vor allem fritierte Garnelen. Man sollte nur aufpassen,
dass man bei den Garnelen nicht den Schwanz mitißt.
Eine weitere unerfreuliche Sache ist, dass die Erfindung des
Zuckers an Japan spurlos vorübergegangen ist. Ist vielleicht gesünder
(vielleicht werden die Japaner deswegen so alt), aber nicht unbedingt schmackhafter.
Denn 90% der Flüssigkeit, die Japaner zu sich nehmen besteht aus Grünem
Tee. Kalt. Ohne Zucker. Ohne alles. Immer wenn so ein Getränk serviert
wurde, habe ich mich auf einen Eistee gefreut, so wie wir ihn kennen: erfrischend,
süß, geschmackvoll. Allenfalls das erste Attribut trifft auf
das Gesöff zu. Es schmeckt eigentlich genau wie Wasser, nur mit einem
Nachgeschmack, wie ich mir die kulinarische Hölle vorstelle.