GESCHICHTE DER ZAUBEREI |
Schickt die Hausaufgaben an cho@snowboard.ch und sobald du die Bestätigung bekommen hast
kannst du mit der nächsten Stunde beginnen. |
1. STUNDE |
Guten Tag liebe Kinder, in dieser Stunde wollen wir uns mit der Zeit beschäftigen, in der die Muggel langsam seßhaft wurden und das Umherziehen in kleinen Gruppen ein Ende hatte, dies war vor ca. 10.000 Jahren. Das Aufgabengebiet der „Seherin“ mit der wir uns in der letzten Stunde beschäftigt haben erweiterte sich. Sie war jetzt nicht „nur“ für das Heilen von Krankheiten und die Geburtshilfe zuständig, durch Ihr enormes Wissen um die Natur konnte sie das Gedeihen der Felder und des Viehs voraussagen. Sie wußte, in welcher Erde diverses Getreide am Besten wächst und wie man dieses so lagerte, daß es lange genießbar blieb. In jeder Ortschaft wohnte auch eine „Seherin“, die man jetzt allerdings Priesterin nannte. Zu dieser Zeit begannen die Muggel langsam, sich die Erde untertan zu machen, was ohne die Priesterinnen, die dabei tatkräftige Unterstützung leistete, wohl nicht möglich gewesen wäre. Etwa zu dieser Zeit begannen die Muggel auch damit, Ihre Toten zu begraben und dabei rituelle Begräbniszeremonien abzuhalten. Ein fester Bestandteil der damaligen Religion, die christliche Kirche nannte diese Religion später verächtlich „Hexenglauben“, war das Leben nach dem Tod. Deshalb versuchten die Muggel, Ihre Toten möglichst durch ein anständiges Begräbnis in die nächste Welt zu schicken. Zeugnisse dieses Totenkultes könnt Ihr im übrigen heute noch besichtigen, zum Beispiel die alten Pyramiden in Ägypten oder die Steinkreise von Stonehenge. Ein großer Bestandteil des „Hexenglaubens“ bildete übrigens die Verehrung von Sonne und Mond, Pflanzen und Gewässern und auch Geistern, damals war den Muggeln viel besser als heute klar, daß Ihr Überleben von der Natur ganz und gar abhing. Die Priesterinnen führten Zeremonien durch, die die Natur milde gegenüber den Muggeln stimmen sollte, auch die Begräbnisse wurden von den Priesterinnen ausgeführt. Diese Zeremonien wurden meist mit Trommeln und Tänzen untermalt. Bis zu dieser Zeit verlief die Entwicklung der Muggel in allen Teilen Europas fast gleich, erst dann entstanden verschiedene Kulturen. Im südlichen Teil von Europa erlebten die Völker Griechenlands und Italiens ihre höchste Blütezeit. In Mitteleuropa siedelten sich die Kelten an und in Nordeuropa lebten die Germanen. Alle Kulturen hatten höchst unterschiedliche Religionen und Bräuche mit denen wir uns in den nächsten Stunden noch eingehender befassen werden. Hausaufgaben So, das war’s für diese Stunde. Bitte schreibt mir bis zur nächsten Stunde einen kleinen Aufsatz über die Aufgabe der Priesterin in der Ansiedlung der Muggel und warum diese so unentbehrlich für den Fortbestand des Stammes war. |
2. STUNDE |
Einen wunderschönen guten Tag meine Lieben. Wir werden uns heute mit der Verbreitung des Christentums und somit mit der beginnenden Hexenverfolgung befassen. Ich hoffe ihr wisst, was die sogenannten „Heiden“ alles getan haben, um das Christentum im Keim zu ersticken. Als das Christentum um ca. 500 nach Christus immer mehr Anhänger fand, verhielten sich die Christen jedoch nicht anders. Die Christen beschuldigten die „Heiden“ wilde Orgien abzuhalten und klagten sie oft des Kindermords an. Zu der damaligen Zeit waren die Christen tatsächlich davon überzeugt, daß bei heidnischen Ritualen Kinder geopfert wurden. Die Frauen waren von der Hexenverfolgung natürlich zuerst betroffen. Sie waren doch das heidnische Symbol für Fruchtbarkeit und naturnaher Weisheit. Die Christen jedoch lebten eine asexuelle Religion, die jegliche Sexualität verbot. Allein schon aufgrund dessen war es für die christliche Kirche ganz klar, daß in jeder Frau etwas Böses stecken mußte. Deshalb wurden von Anfang an mehr Hexen als Hexer verfolgt. Hexenflug, Fegefeuer und weibliche Verderbtheit, all dies wurde langsam zum festen Bestandteil des christlichen Glaubens. Dieser Glaube sollte der Untergang für die meisten Kräuterkundigen, Heilkundigen und vieler anderer Weisen in den nächsten Jahrhunderten werden. Die Kirche verstand es wirklich, bei Ihren Anhängern die Ängste, was Hexerei betraf, zu schüren. Mit dem friedvollen Zusammenleben von „Heiden“ und Christen ging es zu Ende. Einflußreiche Kirchenmänner, allen voran Thomas von Aquin, schufen zu Beginn des Mittelalters den Boden für die große Hexenverfolgung die in die Geschichte der Muggel eingehen sollte. Thomas von Aquin und sein Gefolge verbreiteten Gerüchte daß Hexen im Pakt mit dem Teufel stünden, Krankheit und Tod verbreiten würden, etc. Der Pakt mit dem Teufel war dann schließlich auch fast immer der erste Anklagepunkt bei den Hexenprozessen, die zu Beginn des Mittelalters immer öfter abgehalten wurden. Ich möchte Euch nicht verschweigen, daß es auch bereits zu diesem Zeitpunkt schon aufgeklärte Theologen gab, die sich gegen die Hexenverfolgung aussprachen, doch diese Muggel konnten sich nicht gegen die Kirche und vor allen Dingen nicht bei dem gemeinen Volk, dessen Aberglaube mittlerweile ungeahnte Ausmaße angenommen hatte, durchsetzen. Das soll für heute genügen. Wir wollen uns in der nächsten Stunde mit einem Buch befassen, dessen Autoren mit dafür verantwortlich waren, daß sich Muggel Jahrhunderte lang vor Hexen, Zauberern und Magie fürchten sollten. Ihr wißt sicher alle, von welch abstrusem Werk ich spreche, ja genau, der Hexenhammer. Hausaufgaben Warum waren Frauen zuerst von der Hexenverfolgung betroffen ??? Warum geriet der Hexenglaube zu Beginn des Mittelalters immer mehr in Verruf ??? |
3. STUNDE |
Willkommen zur ersten Unterrichtsstunde. Wir werden uns in dieser Stunde wieder mit der Inquisition befassen. Ich möchte Euch heute erzählen mit welchen Mitteln die Inquisitoren verdächtige Personen zum Geständnis zwangen. Bevor eine Hexe / ein Hexer überhaupt eine Gerichtsverhandlung bekam, saß sie oft monatelang im Kerker. Diese Kerker waren in keinster Weise mit unseren heutigen Gefängnissen zu vergleichen. Zum einen waren die Kerker, da die Hexenverfolgung ungeahnte Ausmaße angenommen hatte, überfüllt, zum anderen herrschten dort entsetzliche hygienische Verhältnisse. Die Gefangenen lagen dort auf fauligem Stroh in Ketten oder wurden gar an Holzkreuze gebunden. Da die Verdächtigen oft schon durch Folter Verletzungen davon getragen hatten und sich durch die Fesseln nicht bewegen konnten, nagte Ungeziefer an ihren Wunden. Es gab keine Heizung und Nahrung nur in den seltensten Fällen, der Kot der Gefangenen wurde so gut wie nie aus den Zellen entfernt. Aus diesen Gründen starben viele der Gefangenen schon, bevor der Prozeß begonnen hatte. Hielten die Gefangenen die Haft durch wurden von den Inquisitoren oft sogenannte Hexenproben durchgeführt, bei diesen Test sollte die Schuld einer Hexe „bewiesen“ werden. Häufig wurde die Nadelprobe gemacht, zu diesem Zweck wurde der Verdächtigen jedes Haar am Körper abgezogen und die Haut nach Teufelsmalen untersucht. Dies konnte jedes Muttermal, jede Warze oder Narbe sein. Als absoluter Beweis, daß es sich um eine Hexe handelte, galt, wenn der Folterknecht eine Stelle am Körper fand, die schmerzunempfindlich war. Um diese Stelle zu finden, begannen die Folterknechte mit Nadeln solange auf dem Körper der Hexe herum zu stechen, bis sie meinten, eine Stelle gefunden zu haben, die unempfindlich war. Ein weiters Mittel war die Wasserprobe. Bei diesem Test wurden die Angeklagten an Händen und Füßen gefesselt und dann an einem Seil im Fluß versenkt. Ging der Angeklagte bei dem Test nicht unter, war seine Schuld bewiesen, wahrscheinlich ist, daß die Folterknechte durch straffziehen des Seiles verhinderten, daß der Verdächtige unterging, so ertrank die Person qualvoll kurz unter der Wasseroberfläche. Die Wasserprobe beruhte auf dem Aberglauben, daß Hexen so leicht wären, daß sie nicht untergehen könnten. Wie ich Euch schon gesagt habe, man tat alles, um einen Verdächtigen der Hexerei zu überführen, diese Person zu entlasten, dazu fanden damals die Wenigsten den Mut. Ein weiteres Mittel, verdächtige Personen zu überführen, war natürlich die Folter. Zunächst wurden hier den Verdächtigen die Folterinstrumente gezeigt. Meistens hatten die Personen schon darauf hin, so große Angst, daß sie alles gestanden, was die Inquistoren hören wollten. Gestanden die Personen nicht, so wurden sie mit Daumenschrauben, durch den spanischen Stiefel, den Hexenstuhl oder durch andere Folterinstrumente bis zur Ohnmacht gefoltert. Ich möchte hier nicht auf Einzelheiten eingehen, Ihr könnte Euch sicher vorstellen, welche Schmerzen die bedauernswerten Angeklagten hatten. Hatten die Personen endlich gestanden, wurden Sie öffentlich hingerichtet. Die Hinrichtung erfolgte entweder durch Verbrennen bei lebendigem Leib, durch Erdrosseln oder durch das Schwert. Besonders grausige Szenen spielten sich ab, wenn der Scharfrichter die Hinrichtung nicht richtig ausführte und das Opfer minutenlang mit dem Tod rang, weil ihm zum Beispiel der Kopf nicht richtig abgehauen wurde. Auch hier möchte ich nicht näher auf die Details eingehen. Für Fragen die ins Details gehen, stehe ich Euch aber selbstverständlich immer zur Verfügung. Trotzdem hoffe ich, Euch, deutlich vor Augen geführt zu haben, zu welch grausamen Taten die christliche Kirche und deren Handlanger gegenüber Andersdenkenden / Andersgläubigen fähig war. Auch in der nächsten und letzten Stunde werden wir uns nochmals mit der Inquisition beschäftigen. Dieses Thema könnte noch die Unterrichtsstunden mehrerer Schuljahre füllen, leider haben wir nur wenig Zeit. Hausaufgaben Warum starben schon viele verdächtige Personen vor ihrem Prozeß ??? Warum glaubte man, durch die Wasserprobe die Schuld eines Verdächtigen feststellen zu können ??? Welche körperlichen Merkmale konnte eine Person haben, damit man sie der Hexerei bezichtigte ??? |