Der C.I.P. im Skiurlaub in St. Anton am Arlberg

Februar/März 2005

Erlebnisbericht Stormy Stanton 2005

Es kam wie es kommen musste. Keiner wollte mit mir im Auto nach St. Anton fahren. Nur weil ich einen 90PS Passat hatte oder weil ich immer noch gerne den guten Aldi Gouda Käse am Stück esse? Egal, ich werde es mir merken. Das nächste Mal könnt ihr gerne ohne mich fahren. Ich brauch euch nicht….. Kleiner Witz.

Dank Jos hervorragenden Geleitzug e-mail wusste jeder was zu tun war.

Froh gelaunt, auch ohne Bordliteratur, ging es Richtung Stormy Stanton. Zwischendurch, dank Horst, noch ein kleiner Bremstest und eine nette sightseeing tour durch ein pittoreskes Dorf, dessen Namen ich leider vergessen habe und schon waren wir da.

Der Pensionswirt empfing uns äußerst freundlich und schloss Jörg gleich in sein großes Herz. Wenn ich es mir genau überlege fahre ich nochmal hin und brenne sein verdammtes Haus nieder und schände seine Frau und Kinder.
Kaum angekommen, fing auch schon die Materialschlacht an. Nicht mit den Skiern, sondern mit dem Computergedönst. Schnell waren die Laptops an den strategisch wichtigen Orten aufgebaut. In Windeseile wurden kilometerweise Kabel verlegt. Nun konnten wir parallel 3 unterschiedliche Erdbeerfilme genießen und gleichzeitig den Schlüsselerlebnisfilm „A beautiful mind“ anschauen. Im nächsten Jahr werde ich einen Ü-Wagen vom Bayerischen Rundfunk besorgen und einen Tankwagen mit flüssigen Stickstoff organisieren, damit die Supraleiter auf die nötigen -273° C dauerhaft herungergekühlt werden können, um somit die angepeilte Übertragungrate von 5454645646486476423469 Bit/Wimpernschlagsekunde zu erreichen. Das alles lassen wir über die codierte Standleitung des CIA laufen, um die Telefonrechnung nicht zahlen zu müssen. Ich werde jetzt auch aufrüsten und mir ein X2000 Laptop zulegen. Jetzt weiß ich wie sich Ronny fühlt, wenn er mit seinem Bauschlosser Cyclecraft Geraffel (schlechtes Handling) an der Isar versucht die Spur halbwegs zu halten.

Und nun zum Schlüsselerlebnisfilm……
Wir schauten uns den Film „A beautiful mind“ an. Nach der ersten Szene, in der Russell Crowe zu ersten mal imaginäre Personen sah erfüllte sich der Raum in einem grellen Licht. Ein blauer Laserstrahl schoß aus dem Fernseher und traf Horst genau auf der Stirn. Auf einmal war er nicht mehr vorhanden. Jo redete zwar noch mit ihm doch der Stuhl war leer. Es war genauso wie im Film. Wochenlang zermarterte ich mein high-end Hirn. Verkroch mich, brach jeglichen Kontakt ab. Suchte Rat bei der Kirche und in den Lehrschriften von Sigi Freud. Woher kam es, dass wir alle mit einer nicht vorhandenen Person redeten, ansatzweise mit ihm Sport trieben, ihn sogar als Freund betrachteten, obwohl es es ihn nicht gab? Es musste ein gemeinsames, nicht greifbares, schockierendes Erlebnis gewesen sein.

Hier die Erklärung: Nach der ersten Stunde im Studium (Fach: Malen nach Zahlen bei Prof. Untersberger…Gott hab ihn selig) kam Mathe für Nobelpreisträger bei Prof. Vogl. Keiner kapierte auch nur ansatzweise etwas (Außer das ABC- Team, die den Prof. auch noch berichtigten….. Doppeltes Trauma). Völlig deprimiert ging jeder für sich, am Ende mit der Welt, nach Hause. Sollte alles umsonst gewesen sein? Wir suchten Halt bei einem Freund, einem Held. Und da war er:

Horst der Held!!
Ein Mann, der ganze Gebirgszüge mit einem Handschlag zertrümmerte. Der Planeten sublimieren kann (sowohl vom festen in den gasförmigen Zustand UND auch umgekehrt!!). Ein Sportficker der Leistungsklasse. Ein Orgasmusgarantiezertifikat hängt über seinem Bett. Ich habs gesehen….sogar mit Doppelschwör! Ein Mann, der im Firmenjet nach Calgary fliegt und dort in der Mittagspause mehr erlebt als wir alle zusammen im ganzen Leben. Aber auch ein Vorbild, der auch menschliche Züge zeigt. So kippt er gerne und regelmäßig Tee/Kaffee über die Tasse. So, nun wäre das also auch geklärt.

Am nächsten morgen ging es dann endlich auf die Piste. Ronny lief mit einem klassischen roten Frauenski auf. Der hat er wohl um 12:00 Mittags völlig verpennt Amelas Ski aus Versehen eingepackt. Detlev war ordentlich ausgerüstet. Ein Race-Ski und ein high-end Race Skistiefel in der neuesten Bienenwabtechnologie sprechen eine deutliche Sprache und waren eine klare Kampfansage an den Rest der Truppe . No limits, no fear, no Gefühl mehr im Kreuz nach 3 Abfahrten. Horst hatte immer noch ein 4 Jahre altes Modell an den Füssen. Michi ging noch einen Schritt weiter. Er war mit der Skibindung seines Großvaters unterwegs. Wahrscheinlich ein Prototyp. Die alten Ventilfedern eines Ford Taunus Bj. 1965 wurden hier als Dämpfungselemente missbraucht. Der Rest war normal motorisiert. Alles schien perfekt zu laufen. Am Abend wurde auch ein Bier getrunken statt sich literweise den Bronchialtee reinzukippen.

Doch dann kam die Nacht mit Ronny in einem Bett. Hier nun wie bereits angedroht der schonungslose Sonderbericht über Ronny (Täter)/Volker (Opfer) /Schnarchen (Folterinstrument). Wird demnächst auch auf RTL2, VOX usw. als Reportage laufen.
Ronny kann in jeder Schlagstellung sägen….ich manchmal auch ein bisschen. Auf dem Bauch liegend, links/rechts liegend, halblinks/halbrechts liegend, rückenliegend, embrionalliegend. Einfach in jeder Stellung und auch in jeder Tonlage. Vom „hoppla jetzt komm ich“ Schnarcher bis hin zum „upps ist mir so rausgerutscht“ Schnarchi. Ich habe alles versucht um es zu stoppen. Leichtes antippen, mittelkrätiger Tritt bis hin zur Blutgrätsche. Ich stellte mir vor wie es wäre, wenn ihm aus Versehen ein Kopfkissen aufs Gesicht fallen würde und dort liegen bliebe. Bei einem gnädigen Richter würde vielleicht Notwehr mit einem halben Jahr auf Bewährung herausspringen.
Wieder zu Hause angekommen habe ich es aber schon fast wieder ein wenig vermisst.

Am zweiten Tag gings mal wieder, wie in jedem Jahr, auf die Geschwindigkeitsmeßstrecke. Ronny war wieder, wie im letzen Jahr, mit großem Abstand erster mit über 70 km/h. War ja auch klar wie ausgeschlafen er war. In diesem Jahr wurde das „Boarder Cross Rennen“ eingeführt. Auch hier war Ronny Gesamtweltcupsieger mit den meisten Tagessiegen. Detlev wurde auch 1 x Erster. Der fällt jetzt bestimmt in ein tiefes Loch, weil er jetzt schon alles in seinem Leben erreicht hat. Da müssen wir ihn jetzt alle unterstützen damit er nicht auf die schiefe Bahn gerät. Horst fuhr nicht mit. War ja auch egal, da es ihn ohnehin nicht gibt. Jo, Sven (unser Rookie) und ich rundeten das Feld nach hinten hin ab.
Auch die Buckelpisten wurden wieder kräftig und in allen Variationen ausgenutzt. Mei is des a freid! Auch Jörg hat so seine Erfahrungen gemacht. Ums kurz zu machen. Diagnose: Meniskusquetschung im Knie und Bänderdehnung am Sprunggelenk. Jörg, so kann nicht weitergehen. Versuch es doch mal mit Langlauf im klassischen Stil. Da kannst du dich auch nicht so verhedern wie beim skaten.

Nun zu den Frauen:
Sven und ich haben als einzige mit Frauen gesprochen. Und zwar im Lift. Da können uns die Weiber auch nicht weglaufen. Zwar waren die beiden Damen mitte 50; aber Frau bleibt Frau. Hier zeigt sich Svens charmante Art als er mittendrin den Satz fallen ließ. “… also, wenn ihr 30 Jahre jünger wärd, dann….“ Respekt, das schafft selbst ein Horst nicht so ohne weiteres.
In der Kanguruh Bar zeigt Sven aber dann wieder seine Tugenden. Längst ausgestorbene Trinkgewohnheiten wurde wiederbelebt. Wann habe ich das letzte Mal einen Bacardi-Cola oder nen B-52 getrunken. Das muß so um 1988 beim Junggesellenfest in Manderscheid um 4 Uhr morgens in der Sektbar gewesen sein. Herrlich!
An den Abenden wurde aufgetischt, dass einem hören und sehen verging! Ich sag nur: Scheiß aufs „Hospitz“.

Auch in diesem Jahr wurde wieder bei einer guten Flasche Bier philosophiert. Hier nur ein Thema von vielen. Ob nun eine batteriebetriebene Zahnbürste mit Ultarschall schwingen kann und wie dies technisch umgesetzt wurde oder ob es sich hierbei nur um einen Marketingtrick handelte. Auch hier kam uns, wie so oft, der interdisziplinäre Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit den Schwerpunkten Maschinenbau/BWL zu gute. Obwohl es mir eigentlich scheißegal war, solange ich nen 56er Oberarm habe, der die Zahnbürste halten kann und ich eine gemeißelte Bauchpartie besitze mit der ich meine Wäsche waschen kann. Theoretisch weiß ich ja wie es geht dank „Flex“. Habe alle auswendig gelernt.

Ob es im nächsten Jahr wieder nach Stormy Stanton geht oder zum Heliskiing nach Alaska wird sich noch entscheiden. Auf jeden Fall wird wieder gefahren.

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