Juli
1978
Sonntag |
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2.
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9.
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23.
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24.
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Donnerstag |
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6.
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Freitag |
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7.
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21.
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28.
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Samstag |
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22.
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29.
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1.-8. Juli
LKW-Blockade
an Österreichs Grenzen.
Lastwagenfahrer blockieren mit ihren Zügen die 13 wichtigsten Grenzübergänge
Österreichs. Sie protestieren gegen eine für Österreicher um das siebenfache
erhöhte LKW-Steuer. Ausländische Fahrzeuge müssen eine Transitsteuer zahlen,
die pro Lastzug und Monat bis zu 700 DM betragen kann. Während quer gestellte
Lastwagen die Grenzübergänge blockieren, stauen sich Touristenströme.
Erst nach zweimaligen Gesprächen mit Regierungsvertretern, in denen ihnen
die Prüfung ihrer Vorderrungen versprochen wird, sind die LKW-Fahrer zur
Aufgabe bereit. Dem österreichischen Transportgewerbe soll ein Schaden
von 250 Millionen Schilling entstanden sein, ebenso hoch ist der Ausfall
für den Fremdenverkehr.
3. Juli
Berlins Justizsenator Jürgen Baumann tritt zurück. Nachfolger wird Gerhard
Meyer, beide FDP.
8. Juli
Alessandro
Pertini als erster Sozialist zum Staatspräsidenten Italiens gewählt.
Nachdem der italienische Staatspräsident Giovanni Leone im Juni 1978 wegen
Korruptionsvorwürfen zurückgetreten ist, einigen sich die Parteien des
Landes nach einigen Wochen auf den Sozialisten Alessandro Pertini als
Nachfolger Leones. Der 1896 geborene Politiker ist seit 1948 Mitglied
der sozialistischen Partie. Als Gegner des italienischen Faschismus mehrfach
inhaftiert, wurde Pertini von 1935 bis 1943 des Landes verbannt.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde er Chefredakteur des Parteiblattes "L´Avanti"
und 1948 Mitglied des italienischen Senats. Von 1968 bis 1976 war er Präsident
der Abgeordnetenkammer. Pertini erfreut sich in Italien großer Popularität
und Achtung auch bei seinen politischen Gegnern.
11. Juli
Explosion
auf spanischem Campingplatz Los Alfaques.
"Wie Hiroshima", so der Präsident der Provinz Katalanien, sieht der Campingplatz
Los Alfaques an der spanischen Costa Blanca nach einen Explosionsunglück
aus. Ein mit Propylen, das zur Kunststoffherstellung verwandt wird, gefüllter
Tankwagen verunglückt auf der Nationalstraße 340, die am Campingplatz
vorbeiführt. Nach die Stahlwand des Tanks vermutlich beim Aufprall auf
die Umzäunungsmauer des Platzes geborsten ist, explodieren 43 Kubikmeter
des Flüssiggases. Eine Feuerwand rast über den Campingplatz; viele belgischen,
französische, holländische und deutsche Camper können ihr nicht mehr entkommen.
Das Unglück fordert 180 Tote und 600 Verletzte. Anrainer der Nationalstraße
340 fordern seit Jahren eine Sicherung der Strecke, auf der pro Tag durchschnittlich
4000 Tonnen extrem brennbarer Flüssigkeiten transportiert werden.
13. Juli:
US-Präsident Jimmy Carter zu Staatsbesuch in Bonn.
13. Juli
Herbert Gruhe gründet in Bonn "Grüne Aktion Zukunft".
Herbert Gruhe, Bundestagsabgeordneter der CDU seit 1996, Umweltexperte
und Vorsitzender der CDU/CSU-Arbeitsgruppe für Umweltvorsorge, tritt aus
der CDU aus und gründet die "grüne Aktion Zukunft", die als Umweltschutzpartei
an Wahlen teilnehmen will. Bekannt geworden ist Herbert Gruhe vor allem
durch sein 1975 veröffentlichtes Buch "Ein Planet wird geplündert".
13. Juli
Sowjetischer Bürgerrechtler Alexander Ginsburg zu acht Jahren Haft verurteilt.
13. Juli
Stuttgarter Landgericht weist Klage des baden-württembergischen Ministerpräsidenten
Hans Filbinger gegen Schriftsteller Rolf Hochhuth ab, der ihn wegen Ende
des Krieges verfügten Todesurteile einen "furchtbaren Juristen" genannt
hat.
16. Juli
Weltwirtschaftsgipfel in Bonn. Sieben westliche Industrienationen beraten
über die Wirtschaftpolitik.
18. Juli
Kanadas Premierminister Piere Trudeau zu Gast in Bonn.
19. Juli
Valery Giscard d`Estaing als erster französisches Staatsoberhaupt seit
1905 in Portugal.
25. Juli
Termin für erste Direktwahl zum europäischen Parlament wird auf Juni 1979
gelegt.
26. Juli
Das erste in einer Retorte gezeugte Kind wird in Großbritannien geboren.
In
einer Londoner Klinik wird das erste außerhalb des Körpers gezeugte Baby
der Welt geboren: Louse Brown. Da die Mutter, Lesley Brown, aufgrund einer
Eileiterstörung keine Kinder bekam, entnehmen die britischen Gynäkologen
Robert Edwards und Patrick Steptoe am 10. November 1977 dem Körper der
Frau ein befruchtungsfähiges Ei. Die Eizelle wird in einer Retorte befruchtet
und in Lesley Browns Gebärmutter eingepflanzt. Der Zellklumpen entwickelt
sich komplikationslos zu einem Baby. Nach rund zwei Jahren vergeblicher
Retortenversuche bietet diese Geburt, die durch Kaiserschnitt geschieht,
Hoffnung für bisher unfruchtbare Frauen.
26. Juli
Hamburger
Landgericht weis "Sexismus"-Klage mehrerer Frauen, darunter Alice Schwarzer
sowie die Schauspielerin Inge Meysel und Erika Bluhar, gegen Magazin "Stern"
ab.
Das Hamburger Landgericht weist die "Sexismus"-Klage von zehn Frauen ab.
Die Herausgeberin der Frauenzeitschrift "Emma", Alice Schwarzer, die Schauspielerin
Inge Meysel und andere verklagen das Magazin "Stern" wegen der Diskriminierung
eines Geschlechts, da, wie die Frauen argumentieren, auf "seinen Titelseiten
Frauen als bloßes Sexualobjekt dargestellt werden".
27. Juli
Israels Militärmission aus Ägypten ausgewiesen. Protest gegen harte Haltung
der Regierung in Nahost-Fragen.
31. Juli
Neue Kämpfe im Südlibanon zwischen Israelis, Palästinensern und libanesischen
Truppen.
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