Christian Jacq
- "Der Stein des Lichts - Nefer der Schweigsame"
ISBN: 3-570-00402-3
Klappentext:
In einer verbotenen Stadt tief in der Wüste Oberägyptens wacht eine
kleine Gemeinschaft von Künstlern und Handwerkern über das kostbarste
Geheimnis der Pharaonen - den sagenumwobenen "Stein des Lichts", der
Weizen in Gold und Materie in Licht umzuwandeln vermag...
Inhalt:
Der Feurige, der einzige Sohn eines Bauern, ist mit seinem Schicksal
unzufrieden. Er möchte nichts weiter als zeichnen, aber sein Vater lacht
ihn wegen dieses Wunsches nur aus. Der Feurige verlässt seine Familie.
Er will zu den Handwerkern in das Dorf.
Der Feurige kommt zu dieser Aktion dazu und rettet dem Schweigsamen
so das Leben. Die beiden werden Freunde, müssen sich aber wieder trennen,
als der Schweigsame ins Dorf geht.
Der Feurige scheut keine Mühen, sein Traumziel zu erreichen. Viele Prüfungen
werden ihm auferlegt, aber er meistert sie alle.
Gleichzeitig ahnt das Dorf nicht, in was für einer Gefahr es ist. Dem
neuen Stadtverwalter ist es ein Dorn im Auge. Doch solang Ramses lebt,
haben die Handwerker nichts zu befürchten. - Doch Ramses ist schon sehr
betagt. …
Leseprobe:
... Was der Feurige vorausgesehen hatte, traf ein: Der Töpfer erschien
in Begleitung zweier stämmiger Kerle, jeder mit einem Knüppel in der
Hand. Bechen wollte nicht klein beigeben und dachte, eine ordentliche
Abreibung würde den Unruhestifter davon abbringen, ihn noch einmal zu
belästigen.
Er sah das Trio im Haus verschwinden, und als er den Stall verließ,
hörte er Stockhiebe auf das Bett prasseln, wo er hätte liegen sollen.
Er trat in dem Moment ein, als Bechans Kumpane ihr Werk beendeten.
"Wollt ihr zu mir?"
Bestürzt trat der Töpfer hinter seine Helfershelfer. Der erste ging
auf den Feurigen los, der ihn mit Hilfe eines Hockers außer Gefecht
setzte. Der zweite traf den jungen Riesen an der linken Schulter, musste
aber einen so heftigen Fausthieb einstecken, dass seine Nase aufplatze
und er mit gekreuztem Armen in die Knie ging.
"Jetzt bist du an der Reihe, Bechen."
Der Töpfer wandte den Blick ab.
"Du enttäuschst mich sehr. Du bist nicht nur feige, sondern auch dumm.
Wenn du das noch einmal machst, breche ich dir den Arm... Und aus ist`s
mit der Töpferei. Haben wir uns verstanden?"
Bechen nickte eilig.
"Schaff mir die beiden Schwächlinge vom Hals, und bring mir zu essen.
Ich bin hungrig."
Mit sichtlichem Stolz durchschritt der Feurige die fünf äußeren Befestigungsmauern
in Begleitung Bechens des Töpfers, der ihn den Wachen als seinen Stellvertreter
vorstellte. Kenhir, der Schreiber des Grabes, hatten sie von der Anstellung
des jungen Mannes benachrichtigt, aber niemand war auf so eine schnelle
Beförderung gefasst.
Lange schon war der Töpfer nicht so früh an der Stätte erschienen, die
den Hilfskräften vorbehalten war. Sogar Obed der Schmied, der ein Frühaufsteher
war, schlief noch.
"Alles aufstehen!" befahl der Feurige mit Donnerstimme und weckte damit
die wenigen Hilfskräfte, denen es gestattet war, nahe dem Dorf zu übernachten.
Sie gehorchten verstört und beunruhigt. Welches Unheil war über die
Stätte der Wahrheit hereingebrochen? ...
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