Christian Jacq
- "Der Stein des Lichts - Panep der Feurige"
ISBN: 3-570-00422-8
Klappentext:
Der große Ramses ist seit Jahren tot, doch noch immer tot der Kampf
um die Nachfolge. Gewinnen kann nur, werden sagenumwobenen "Stein des
Lichts" in seinen Besitz bringt. Doch die Gemeinschaft der Künstler
und Handwerker an der "Stätte der Wahrheit" leistet erbitterten Widerstand.
Inhalt:
Wieder einmal zweifeln die Bewohner der Stätte der Wahrheit an ihrem
Fortbestehen. Der alte Pharao ist Tod und noch hat kein neuer den Thron
bestiegen. Zwischenfälle wie das Ausbleiben von Lieferungen verschlimmern
die Panik nur noch.
Dann besteigt Sethos II den Thron. Er zeigt sich als Befürworter der
Stätte der Wahrheit und gibt sein Haus der Ewigkeit in Auftrag. Die
neue Regierung scheint festgelegt.
Doch Amenmesse will die Macht für sich. Von Mehi, dem Generalverwalter
West-Thebens, angestachelt, besteigt auch er den Thron. Das Land ist
zweigeteilt und ein Krieg trot.
Sethos II bekommt einen Sohn und Nachfolger. Der stirbt aber schon kurz
nach der Geburt und soll im Tal der Könige beigesetzt werden. Die Gemahlin
von Sethos II regelt das. Unter Einsatz ihres Lebens reist sie also
in Amenmesses Reich und regelt alles. Dank der Zuflucht an der Stätte
der Wahrheit überlebt sie das auch.
Als Amenmesse stirbt, wird Sethos Alleinherrscher. Doch lang regiert
er nicht, dann stirbt auch er.
Der Kanzler in Pi-Ramses setzt einen seiner Günstlinge auf den Thron.
Die Gattin von Sethos II ist erst sehr erzürnt darüber. Doch der Kanzler
kann ihr sein Vorhaben plausibel machen.
Panep der Feurige wird durch sein vollbrachtes Meisterwerk zum Vorarbeiter
der Mannschaft und wird in das Geheimnis des Steins des Lichts eingeweiht.
Zu aller Bestürzung wird Nefer der Schweigsame, der Baumeister der Stätte,
ermordet. Das Gericht kommt zusammen und man hat wieder einmal Panep
unter Verdacht. Genauso hat es Mehi auch geplant. Er will noch immer
an den Stein des Lichts kommen. Durch Nefer sein Tod ist er diesem Ziel
ein gutes Stück näher.
Leseprobe:
Karo der Grimmige war mit dem Kopf auf Kasas Schulter eingedöst; auch
die Handwerker der linken Mannschaft, die einen Trinkwettstreit ausgetragen
hatten, waren eingeschlafen. Nacht der Starke hatte nicht einmal mehr
Lust, sich mit Panep zu prügeln, und Unesch der Schakal starrte mit
leerem Blick, aber mit einem seligen Lächeln auf den Lippen vor sich
hin. "Diese jungen Leute vertragen einfach nichts!", stellte Kenhir
fest, der trotz der zornigen Blicke seiner Gattin auch ziemlich über
die Stränge geschlagen hatte. "Einen wichtigen Punkt hast du aber noch
nicht ausführlich erklärt: Betraut uns Amenmesse mit der Errichtung
seines eigenen Grabes im Tal der Könige?"
"Das ist der erste Auftrag, den er uns erteilt hat."
Endlich konnte sich der Schreiber entspannen.
"Ich kann immer noch kaum glauben, dass du es geschafft hast! Schenk
mir ein!"
"Hoffentlich ist es keine Falle", bemerkte Sched der Retter, der auffällig
nüchtern war.
"Wovor hast du denn Angst?", knurrte Kenhir.
"Meiner Meinung nach sollten wir Amenmesses Wort mit Vorsicht genießen.
Wir werden ja sehen, ob er bei der Schließung von Sethos` Grab nicht
die Armee einsetzt und ob er die Lage akzeptiert, die ihm Nefer für
seine kostbare Wohnung vorgeschlagen wird."
"Ach, du siehst Gespenster, Sched! Vergiss deine Befürchtungen und genieße
die Tafelfreuden, die uns geschenkt wurden!"
"Nun, warum nicht? - Wenn mich der Schreiber des Grabes höchstpersönlich
dazu auffordert!"
Als das Fest langsam einzuschlafen drohte, schmetterte Panep ein mitreißendes
Trinklied. Die seltsamen Tonfolgen, die zum Himmel aufstiegen, entsprachen
zwar nicht unbedingt den Regeln der Sphärmusik, aber sie zeugten von
der wieder gewonnen Lebenslust der Nekropoliten. ...
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