Klappentext:
Lythande, geweihte des Blauen Sterns, Söldnerzauberin und fahrende Sängerin,
wird bei einem Turnierspiel am Fürstenhof von Tschardain in undurchschaubare
Intrigen verwickelt.
Wie in ihrem Bestseller "Die Neben von Avalon" beschwört Marion Zimmer
Bradley wieder eine farbenprächtige Welt voller magischer Wunder und
spannender Geschehnisse herauf. Ein neues Juwel der Erzählkunst der
"Queen of Fantasy".
Inhalt:
Lythiande kommt auf den Hof von Tashgan. Er hat sie eingeladen, weil
er sie heiratet. Lythiande soll Tschardain in einem Zauberwettstreit
vertreten. Dieses Angebot nimmt sie an, obwohl ihre potentielle Gegnerin
etwas dagegen hat.
Eine Wachszieherin lüftet aber das Geheimnis von Tashgan seiner Braut.
Ein Zauber hat ihre äußere Erscheinung verändert.
Die Prinzessin selber hat das nicht bemerkt, da sie keinen Spiegel besitzt.
Die Wachszieherin und Lythiande wollen diesen Zauber rückgängig machen.
Die Prinzessin hält nichts von ihrer neuen Erscheinung. Auch die Anstandsdame
wird ihres Planes überführt, der natürlich verhindert werden muss.
Auf den Hochzeitsfeierlichkeiten gibt es den großen Showdown. Der Plan
der Anstandsdame kann vereitelt werden. Doch mit dem ursprünglichen
Äußeren der Prinzessin ist Tashgan nicht einverstanden. Diese bekommt
ihren Wunsch also nicht ganz erfüllt.
Leseprobe:
... Nach dem Frühstück machten sich Lythande und Eirthe auf die Suche
nach Prinzessin Samt. "Wir brauchen keine Sorge zu haben, dass wir Tashgan
begegnen", erklärte Eirthe. "Er verschläft den größten Teil des Vormittags."
"Und die edle Frau Mirwen?", fragte Lythande skeptisch.
"Ich habe Alnath nachschauen geschickt. Mirwen hält sich bei dem Kanzler
im Burghof auf, die Prinzessin im Solarraum."
"Nicht gerade eine tüchtige Anstandsdame, unsere Frau Mirwen, wie?",
bemerkte die Zauberin.
"Umso besser für uns. Alnath wird Wache halten und uns warnen, wenn
die edle Dame zu uns kommt."
"Also gut. Folge mir und sprich nicht, bevor wir im Solarraum sind."
Sie ging voran, durch die große Halle und die Treppe hinauf, wobei sie
Eirthe und sich mit einen kleinen Zauber umgab, damit niemand sie bemerkte.
Prinzessin Samt befand sich tatsächlich im Solarraum. Sie hockte auf
einer gepolsterten Fensterbank und war völlig in das Buch vertieft,
das sie las. Lythande warf den Zauber ab und räusperte sich. Die Prinzessin
quiekte erschrocken auf, schob hastig das Buch unter ein Kissen und
sah erst dann nach, wer hereingekommen war.
Eirthe lachte leise. "Unseretwegen brauch Ihr das Buch nicht zu verstecken,
Hohiet. Ich war hier, als Ihr ankamt, und weiß, dass die Hälfte Eures
Gepäcks auch Büchern besteht."
"Oh." Samt betrachtete sie interessiert. "Mögt Ihr Bücher?"
"Allerdings", antwortete Eirthe. "Auch ich besitze mehr Bücher als sonstige
Dinge - sie sind viel interessanter als Kleider oder Schmuck."
Samt schaute in ihrem Kleid hinunter, das sic um die Beine gewickelt
hatte und beide Knöchel sehen ließ. Errötend erhob sie sich und strich
ihre Röcke glatt. "Um Vergebung, Herr Zauberer", sagt sie zu Lythande.
"Keine Ursache", versetzte Lythande trocken. "Ich bin nicht mehr jung
genug, um beim Anblick der Knöchel einer Frau in Raserei zu verfallen."
Zu spät merkte sie, dass das nicht besonders tröstlich klang; die Prinzessin
sah aus, als würde sie am liebsten im Erdboden versinken.
Eirthe war Lythande einen zornigen Blick zu und sagte zu Samt: "Lythande
ist mehrere hundert Jahre alt und erinnert sich nicht mehr, wie man
sich fühlt, wenn man jung und leicht verlegen ist. Beachtet ihn nicht."
Samt machte ein entsetztes Gesicht über diesen Mangel an Respekt für
einen großen Magier. "Wolltet Ihr mit mir sprechen, edler Herr Zauberer?",
fragt sie Lythande. ...
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