Ken Follett
- "Der dritte Zwilling"
ISBN: 3-7857-2033-5
Klappentext:
In ihren Labors spielen gewissenlose Gen-Forscher Gott. Doch was geschieht
mit den Menschen, die Opfer dieser Experimente sind?
Aus dem aktuellsten Thema der
Jahrtausendwende hat Ken Follett, der Autor der Weltbestseller DIE NADEL
und DIE SÄULEN DER ERDE einen neuen, großen Roman von unerhörter Dramatik
geschaffen.
Dr. Jeanni Ferramie, eine junge,
ehrgeizige Psychologieprofessorin, trifft im Verlauf ihrer Forschungen
auf zwei junge Männer, die sich in allem aufs Haar zu gleichen scheinen.
Der eine, Steve Logan, ist ein Mann, den sie lieben könnte. Der andere
sitzt als Mörder im Gefängnis. Da wird Steve eines schrecklichen Verbrechens
bezichtigt - und eindeutig als Täter identifiziert. Aber Steve schwört,
dass er unschuldig ist. Gibt es noch einen dritten Zwilling?
Inhalt:
Dr. Jeanie Ferramie hat an der JFU ein Studienprojekt über Zwillinge.
Sie möchte herausfinden, inwieweit Wesensmerkmale anerzogen oder genetisch
vererbt werden. Dazu hat sie ein Programm entwickelt, mit dem sie getrennt
aufgewachsene Zwillingspärchen finden kann. So stößt sie auf Steve und
seinen Zwilling. Steve ist Student und sein Zwilling sitzt im Gefängnis.
Doch als sie die Geburtsdaten überprüft, wird sie stutzig. Sollten die
nicht übereinstimmen?
Plötzlich soll sie durch ihr Programm den Datenschutz verletzt haben.
Sie wird gekündigt und sieht sich einer Übermacht von Feinden gegenüber.
Warum? Jeanie ist dabei, ein streng gehütetes Geheimnis zu lüften.
Steve wurde inzwischen der Vergewaltigung beschuldigt. Während der Haft
wird ihm Blut genommen, um seine DNS bestimmen zu können. Zu seiner
Verwunderung stimmt die DNS des Täters mit seiner überein. Steve war
es aber nicht und sein Zwilling sitzt nach wie vor ein. Es muss also
noch einen Zwilling geben.
Jeanie konnte kurz vor ihrer Kündigung, mit Hilfe einer Freundin, aber
noch die FBI-Datenbank scannen. Dort taucht tatsächlich noch eine Person
auf. Jeanie und die Polizei besuchen ihn. Aber auch diese Person hat
zur Tatzeit ein sicheres Alibi.
Die Sache wird immer verzwickter und Jeanie wird von einer Person überfallen,
die wie Steve aussieht, aber nicht Steve ist.
Nach und nach fügen sich die Puzzelteile zu einem Bild zusammen. Aber
Jeanie lebt auch immer gefährlicher.
Ob sie es schafft und die Übermacht doch noch besiegen kann, verrate
ich nicht. Ich möchte euch die Spannung nicht nehmen.
Leseprobe:
Insgeheim fanden alle Komiteeangehörige die Vorstellung unerträglich,
dass eine Assistenzprofessorin sich ihnen offen wiedersetzte. Damit
war es Berrington gelungen, alle auf seine Seite zu bringen. Aber Quinn
hatte diesen Punkt nicht lange erörtert, sonder der Beschwerde eine
so eminente gesellschaftspolitische Bedeutung verliehen, dass sie einander
sagen konnten, sie würden durch die Entlassung Jeannis die Universität
schützen und nicht nur eine ungehorsame Untergebene bestrafen.
Berrington fuhr fort: "Die Universität muss bei Fällen, bei denen es
um die Verletzung der Privatsphäre geht, besonders vorsichtig sein.
Wir werden durch hohe finanzielle Spenden unterstützt, und Studenten
wetteifern um Studienplätze bei uns, denn wir sind eine der renommiertesten
Hochschulen des Landes. Allein schon die Andeutung, dass wir die Rechte
anderer Menschen auch nur fahrlässig verletzen, kann uns sehr schaden."
Das war eine eindrucksvolle Formulierung, und das gesamte Komitee würde
ihm zustimmen. Steve nickte, um zu zeigen, dass auch er beistimmte,
und hoffte, sie würden es bemerken und daraus schließen, dass es nicht
um diesen Punkt ging.
Quinn fragte Berrington: "Welche Möglichkeiten sahen Sie zu diesem Zeitpunkt?"
"Eine einzige. Wir mussten zeigen, dass wir eine Verletzung der Privatsphäre
durch Forscher der Universität nicht dulden. Ebenso mussten wir beweisen,
dass wir imstande sind, unsere eigenen Bestimmungen durchzusetzen. Das
konnten wir nur durch die fristlose Kündigung von Dr. Ferrami. Eine
andere Alternative gibt es nicht."
"Danke, Professor." Quinn setzte sich.
Steve fühlte sich nicht gerade optimistisch. Quinn taktierte so geschickt
wie erwartet, und Berrington war leider mehr als überzeugend gewesen.
Er hatte die Rolle des vernünftigen, besorgten Vorgesetzten, der sein
Bestes im Umgang mit einer hitzköpfigen, leichtsinnigen Untergebenen
tat, hervorragend gespielt. Es war um so glaubhafter, das Jeanni ihre
Hitzköpfigkeit demonstriert hatte.
Aber das Ganze entsprach nicht der Wahrheit. Das war alles, was Steve
einwenden konnte. Jeannie war im Recht. Er musste es nur beweisen. ...
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