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Pierre
Bellemare - Unglaubliche Geschichten "Ein Alptraum für fünf Dollar"
ISBN: 3-89350-320 X
Klappentext:
Es passieren viele Dinge auf der Welt. Manchmal sind es Sensationen, worüber
die ganze Presse berichtet, meistens aber ist das Unglaubliche so alltäglich,
dass wir kaum etwas darüber erfahren - nur einige Zeilen in der Zeitung.
Wir überfliegen sie, wunder uns, dass es so etwas überhaupt geben kann,
und blättern weiter. Dabei verbirgt sich oft Unheimliches, Schreckliches,
Komisches, Wunderschönes, Rätselhaftes - einfach Unglaubliches in diesen
kleingedruckten Berichten.
Inhalt:
Wahre Begebenheiten sollten das sein. Hier kann man das aber auch glauben.
Teilweise wenigstens. Viele Kurzgeschichten, die aus der Presse recherchiert
sind. Folgende Geschichten sind zu finden:
Das blutrote Automobil von Sarajewo; Irren ist menschlich; Das Rätsel
von Devonshiere; Das Hauskonzert in der Rue de Vaugirard; Der einsame
Adler; Die Titanic und der fliegende Holländer; Ein Araber im Wilden Westen;
Der schwarze Zorn; die "Mary Zeleste"; Das grüne Dokument; Das 5. Regiment
von Norfolk; Ein Alptraum für fünf Dollar; Ein heißer Sommertag, Liebe
doppelt und dreifach; Die verschollene Staffel, Das 20.000 Dollar Konzert;
Ich bin schuldig; Auf großer Fahrt allein; Der Zorn Gottes und der rettende
Engel, Zwei Spinnen sind eine zuviel; Liebe macht nicht blind; Das Schlüsselwort;
Ein Datum, dass wir nicht vergessen dürfen; Auf Schneckenjagd; Der Computer
mit den langen Zehen; die letzte Flut; Der letzte Wille des Fliegers;
Das Kind auf Raten; Zwei Wochen Schluckauf, Die Mauer; Dunkle Sternstunde
der Menschheit.
Auf alle Geschichten kann ich nicht eingehen. Das würde den Rahmen sprengen
ohne Ende. Aber trotzdem. Hier noch einige Kurzangaben: Giftspinnen fungieren
als Mordwaffe, ein Stück Linoleum lässt ein haus schimmeln, eine Einheit
der Armee verschwindet in einer Nebelwolke, es gibt die Geschichte, wie
es zum "Tag der Arbeit" kam. Wusstet ihr, dass um Schnecken mal ein Rechtsstreit
entbrannt ist? Tode gaben einmal ein Hauskonzert für einen Studenten und
ein Sehender schenkte seiner blinden Geliebten seine Augen.
Das war noch lange nicht alles. Es gibt noch viele mehr solcher seltsamen
Dinge. Seit ihr neugierig geworden?
Leseprobe:
Giuseppe stellt keine Fragen, und mit einladender Geste bittet er den
Mann einzutreten. Im Grunde genommen liebt er unvorhergesehene Ereignisse.
Das gehört zu seiner Natur. Erhat immer seinem guten Stern vertraut und
ist damit auch immer gut gefahren. Doch dieses Mal wird ihn das Unvorhergesehen
weit, sehr weit führen!
Der unangemeldete Besucher sitzt nun auf der Kante eines dicken, bequemen
Sessels und beginnt sehr umständlich, sein Anliegen vorzutragen. Der Sänger
hört zuerst gar nicht richtig zu, ihm fällt besonders die schrille Stimme
auf. Unangenehm, flache Stimmlage - denkt sich der Fachmann.
"Darf ich mich vorstellen? Paulo de Simao. Ich bin Impresario, und ich
möchte Ihnen einen Vorschlag machen."
Giuseppe unterbricht ihn sofort mit einer resoluten Handbewegung:
"Ich bedauere! Ich bin in der nächsten zeit völlig ausgebucht!"
Der kleine Mann im dunkelblauen Anzug wagt ein sehr höfliches Lächeln:
"Herr Lazzio, wenn ich richtig unterrichtet bin, so haben Sie vor, nach
dem letzten Konzert zwei Wochen Urlaub in unserem schönen Land zu verbringen.
Ein wenig Zeit haben Sie also doch, und die Tournee, für die ich Sie gewinnen
möchte, würde gar nicht lange dauern. Es blieben Ihnen bestimmt noch genügend
freie, ungestörte Tage danach."
Der Künstler betrachtet aufmerksam seinen Besucher. Woher kennt er denn
seine Pläne so genau? Auf einmal spürt er ein undefinierbares Unbehagen.
Paulo de Simano fährt fort mit seiner Fistelstimme:
"Ich vertrete die Oper von Manaos. Wir möchten Sei für sechs Konzerte
einladen. Wir bieten Ihnen dafür eine Gage von 20 000 Dollar!"
20 000 Dollar! Eine unvorstellbare Summe! Mehr als doppelt so viel, wie
Lazzio bei seiner ganzen Tournee durch Brasilien verdient hat. Die Gedanken
des Sängers überschlagen sich. Manaos? Der Impresario sprach tatsächlich
von ... Manaos, der berüchtigten Hauptstadt von Amazonien?! Aber jeder
weiß doch, dass Manaos heute - 1947 - nahezu verlasen ist, ein Opfer der
Kautschuk-Krise! Wie sollte ihm die Oper dieser ruinierten Stadt mehr
bieten können als alle reichen Städte ganz Brasiliens zusammen?
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