Geh mal wieder
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Marion
Zimmer Bradley - "Geisterlicht
ISBN 3-453-12915-6
Klappentext:
Shadow Gate ist ein Spukhaus, in dem vor mehr als 30 Jahren eine Sekte
lebte. In einer Gewitternacht fand eine tödliche Seance statt, Thorn Blackburn,
der Magier und Anführer der Gruppe, ist seither verschwunden. Nun kommt
seine Tochter Truth nach Shadow Gäte zurück - auf der Suche nach der eigenen
Identität und der Wahrheit jener schrecklichen Nacht, in der ihre Mutter
starb.
Um den charismatischen Julian Pilgrim hat
sich in Shadow Gate eine Gruppe von Anhängern Blackburns versammelt, die
nur ein Ziel hat: das Tor zu den Göttern öffnen, Menschen- und Götterwelt
zu vereinen und dadurch unermesslich mächtig zu werden. Um das zu erreichen,
muss aber das Ritual von damals wiederholt werden. Truth gerät immer tiefer
in den Strudel der Ereignisse, bis sie schließlich die Wahrheit erkennt.
Inhalt:
Im Prolog nimmt der Leser an einem magischen Ritual teil, welches für
die Handlung des Buches die Grundlage bildet. Es endet mit einem schreienden
Kind.
Dieses Kind ist Truth. Sie ist die Hauptfigur in der Geschichte und hat
bei diesem Ritual ihre Mutter verloren. Dafür macht sie ihren Vater verantwortlich.
Den glaubt sie auch als tot. Truth soll eine Biographie über ihren Vater
schreiben. Sie will es nicht machen. Erst als sie von ihrer Tante Sachen
bekommt, die ihrem Vater gehört haben, entschließt sie sich doch dazu.
Um Fakten zu ihrem Buch zu bekommen, reist sie nach Shadow Gate. Dort
hat ihr Vater mit seinen Anhängern gelebt und dort fand auch das Ritual
statt, bei dem ihre Mutter gestorben war. Zu ihrer großen Überraschung
ist das Haus bewohnt. Jedoch nimmt sie die Gruppe freundlich auf. Auch
findet sie in dem Haus eine Sammlung über ihren Vater vor. Diese will
sie nutzen.
Es dauert nicht lang und Truth bemerkt, dass seltsame Dinge im Haus vorgehen.
Das ihr Zimmer durchwühlt wird und Sachen fehlen, scheint da noch sehr
harmlos.
Truth gerät ohne ihren Willen mit in die Gruppe. Des weiteren erfährt
sie, dass sie nicht das einzige Kind war und sie findet sogar eine Halbschwester.
Diese befindet sich aber in großer Gefahr und will sich von Truth nicht
helfen lassen.
Später erscheint ihr ihr Vater im Traum und als Geistergestalt. Das stellt
sich jedoch als positiv heraus und hilft ihr bei der Aufklärung der ganzen
Ungereimtheiten.
Mehr wird hier nicht verraten. Ihr sollt das Buch doch selber noch lesen.
Da ist es ja blöd, wenn man das Ende schon kennt. Nur so viel: Ich war
doch sehr überrascht.
Leseprobe:
Obwohl ihr Kopf von dem Wein und der Musik ganz benommen war, veranlasste
sie ihr Pflichtgefühl, dass sie dem Weg ums aus zu der Durchfahrt folgte,
wo sie das letzte Mal ihr Auto abgestellt hatte.
Es stand noch da, unberührt. Die Erleichterung zusammen mit dem Champagner
erzeugten in ihr ein Schwindelgefühl. Etwas warnte sie, dass sie besser
ins Haus ging, bevor Julian zurückkehrte - wenn sie vermeiden wollte,
dass der Abend eine Richtung nahm, auf die sie nicht vorbereite war.
Trotz ihrer leichten Verwirrung empfand Truth,
als sie in ihr Zimmer kam, Schutz und Geborgenheit, die sie für immer
verloren geglaubt hatte.
Sie wusste auch, woran es lag. Sie spürte Thornes Anwesenheit. Er würde
ihr nie etwas antun. Dies wusste sie mit der unbezweifelbaren Intuition
eines Kindes; sie spürte, wie der Hass auf ihn den sie all die Jahre mit
sich herumgeschleppt hatte, einfach verschwand.
Weißt du die Wahrheit, so wird die Wahrheit dich befreien. Thorne Blackburn
mochte tot sein, er mochte von den Toten zurückgekehrt sein, die Dinge,
die er im Leben getan hatte, mochten immer noch verrück, hassenswert oder
schlicht rätselhaft für sie sein, dennoch würde er nie wissend oder gar
absichtlich seiner Tochter Schaden zufügen.
Er hatte sie geliebt.
Er liebte sie jetzt. Und mit dieser Gewissheit fing ein bedürftiger, verkümmerter
Teil von Truth Jourdermayne an, sich zu regen und seine Flügel zu spreizen.
"Champagner-Geschwätz", murmelte sie laut vor sich hin, bedrängt von ihrem
eigenen Gedankengang. Sie ließ sich stöhnend auf Bett plumpsen und schleuderte
ihre Schuhe von sich. Ihre neuen Schuhe, mit denen sie gleich das erste
Mal, als sie sie trug, getanzt hatte. Soviel zur praktischen Vernunft.
Sie streckte sich auf dem Bett aus und starrte mit gerunzelter Stirn zur
Decke.
Liebe war ja sehr schön, aber sie war mit Sicherheit nicht genug, um jemanden
aus dem Jenseits zurückzuholen; wenn es nur um Liebe ging, dann würden
ohne Zweifel Tausende - Millionen - von Toten zurückkommen, um die trauernden
Geliebten zu trösten. Liebe allein konnte Thornes Anwesenheit nicht erklären.
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