Christian
Jacq - "Nofretetes Tochter"
ISBN: 3-426-66010-5
Klappentext:
Der neue Ägyptenroman vom Autor der "Ramses"-Bestseller! Mit der schönen
Anchesa entführt Christian Jacq seine Leser einmal mehr in das Reich
der Pharaonen und erweckt eine vergessene Heldin der Geschichte zu neuem
Leben.
Inhalt:
Echnaton hat eine neue Hauptstadt bauen lassen. Dort will er Aton als
einzigen Gott etablieren. Dazu lässt er sämtliche Statuen anderer Gottheiten
vernichten. Die Bevölkerung zürnt ihm.
Nofretete, seine Gemahlin, hat sich zurückgezogen.
Anchesa ist die jüngste Tochter des Königspaares. Sie will sich aber
mit einem Leben im goldenen Käfig nicht abfinden. Sie interessiert sich
für Politik mehr als gut für sie ist. Sie deckt versteckte und unbeobachtete
Hilferufe anderer Herrscher auf. Die Schreiben wurden dem Pharao einfach
vorenthalten.
In der Zwischenzeit verstirbt die mittlerste Tochter des Herrscherpaares.
Anchesa steigt in der Hierarchie etwas auf.
Die älteste Schwester fühlt sich durch Anchesa bedroht und stellt ihr
einen Hinterhalt. Die List wird aber aufgedeckt und sie muss das Leben
einer Priesterin führen. Anchesa wird Thronfolgerin.
Schneller als ihr lieb ist, muss sie den Thron auch besteigen. Ihr Gemahl
ist noch ein Kind. So kann sich Anchesa nur auf sich verlassen.
Zur Freude der Bevölkerung wir die Aton-Religion aufgehoben, man zieht
wieder nach Theben und die Wirtschaft blüht.
Einfach ist die Regierungszeit nicht. Anchesa und ihr Gemahl müssen
sich gegen viele Wiedersacher durchsetzen. Dabei ist es gut, dass sie
Verbündete haben. Oder sind es doch Verräter?
Ich verrate nicht alles. Nur so viel ... das Ende ist nicht so, wie
ich es mir gewünscht hätte.
Leseprobe:
... Tutanchamun saß auf einem Zedernholzstuhl, dessen Rückenlehne der
Geist der Ewigkeit schmückte. Darüber befand sich eine geflügelte Sonnenscheibe.
Der König strich nervös mit dem Finger über einen der goldenen Nägel,
die die Winkelstücke des Stuhls hielten. Wie jeden Morgen seit über
zwei Monaten erwartete er den Besuch des "göttlichen Vaters" Eje, der
ihm nach und nach in die Geheimnisse des thebanischen Hofes einweihte.
Anchesa wohnte diesen Gesprächen schweigend bei. Es war nichts als Klatsch
und Tratsch, kritische Beschreibungen dieses oder jenes Höflings, Vertraulichkeiten
aus dem Wandelgängen. Der Blick der großen königlichen Gemahlin ruhte
manchmal auf den Seiten des Stuhls, auf denen die Vereinigung von Lotus
und Papyrus dargestellt war, den Pflanzen, die Ober- und Unterägypten
symbolisierten. Die Größe der beiden Länder, ihr Glanz... Das hatte
sie sich als die vordringlichsten Aufgaben eines Pharao vorgestellt.
Statt dessen war nur die Rede von Palastintrigen. Auch wenn sie über
so viel Mittelmäßigkeit empört war, behielt sie die Äußerungen des "göttlichen
Vaters" im Gedächtnis. Der größte Teil der Höflinge dachte nur an die
eigene Karriere. Sie hatten solche Angst vor der von Echnaton ausgelösten
Revolution gehabt, dass sie zu allem bereit waren, um die Amunpriester
zu unterstützen, die ihre Privilegien garantierten. Trotz ihrer übergeordneten
Position musste Anchesa vorsichtig sein. Zudem hatte sie beschlossen,
nicht vor der Geburt ihres Kindes zu handeln, zumal die Schmerzen in
ihrem Leib sich verstärkten. Sie kümmerte sich kaum darum und war nur
zu glücklich, Tutanchamun die Frucht ihrer Liebe schenken zu können.
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