Parteispitzentreffen am 18.05.2002 in Berlin (iiin Berliiin!)
Teil II


18.05.2002
Da der vorangegangene Tag doch lang war und der heutige Tag alle Kräfte von 101, the P. und Das-Dinchen fordern wird, schlafen die drei in Ruhe aus und treffen sich erst gegen 10 Uhr zum Morgenmeeting in der Küche, wo wiederum der Tagesablauf geplant wird.
Gegen 11 Uhr brechen die drei dann auf, um endlich das Maskottchen abzuholen, welches schon ganz aufgeregt bei der Torwartin darauf wartet, endlich abgeholt zu werden und der Maskottchenknuddlerin persönlich zu begegnen. Das Maskottchen im Schlepptau begeben sich die dreieinhalb also zum Bahnhof Zoo, wo sie gegen 12 Uhr zwei weitere Spitzenmitglieder der Partei erwarten: Die Maskottchenknuddlerin und die Werbetexterin.
Schon als der hereinfahrende Zug die dreieinhalb Wartenden passiert, schreit 101 beglückt, daß sie Gwenee gesehen hätte, daß sie Gwenee gesehen hätte!!! (Ja, zweimal!) Aufgrund leuchtender Signalhaarfarben auf der einen und überdurchschnittlicher Körpergröße auf der anderen Seite, finden die beiden Gruppen schnell zueinander und begrüßen sich freudig. Nur das Maskottchen scheint etwas verwirrt und desorientiert zu sein, weil es einerseits seiner Pflicht nachgehen will und lauter leckere Beine zum Reinbeißen um sich hat, andererseits möchte es aber auch den Dazugestoßenen die angemessene Begrüßung zukommen lassen, was letztendlich dazu führt, daß es nichts weiter macht, als blöde wedelnd rumzustehen. Schon auf dem Wege zum Auto jedoch schließt es enge Freundschaft mit der Maskottchenknuddlerin, die, unmittelbar nachdem das Bahnhofsgebäude verlassen wurde, die Leine in die Hand gedrückt bekam und nun ihre Prüfung zur staatlich geprüften Maskottchenknuddlerin und -gassigeherin ablegt. Mit Bravour, wie man hier anmerken muß! Mit einer geradezu virtuosen Leinenführung, einem selten gesehenen Einfühlungsvermögen und der beizeiten nötigen Strenge gelingt es ihr, die unendlich grausame Energie, die in diesem Tier steckt, in geregelte Bahnen zu lenken und sie auf Abruf bereit zu halten! Alle Anwesenden sind hellauf begeistert und lassen keinen Zweifel aufkommen: Hier haben wir es mit einem absoluten Naturtalent zu tun!

Prüfung mit Auszeichnung bestanden!
Alta, kannsu nisch lesen? Klicksu!

Was für ein vielversprechender Start in den Tag!

Nachdem das Parteimobil erreicht ist, machen sich die fünfeinhalb totoal Bekloppten zunächst einmal auf den (doch recht amüsanten) Weg zurück zur Parteizentrale, um dort Getränke zu- und abzuführen, kurz Entschlüsse für die Tagesplanung zu fassen und das Maskottchen für die Zwischenzeit an den T-Hemd-Mann zu übergeben.
Dies alles hinter sich gebracht, macht sich der wilde Haufen auch schon wieder auf, denn es gilt, keine Zeit zu verlieren! Das Programm ist dicht gedrängt! Also alle wieder rein in das Parteimobil und auf in Richtung "Unter den Linden", wobei wir -rein zufällig natürlich- wieder einmal (zum dritten mal seit gestern, um genau zu sein) das Luftbrückendenkmal passieren, was die Parteivorsitzende spontan (zum dritten mal seit gestern, um genau zu sein) dazu animiert, zu erläutern, daß hiermit an die Unterstützung West-Berlins durch die alliierten Streitkräfte nach Ende des 2. Weltkrieges während der Blockade durch die Sowjets gedacht werden soll. Die besondere Form (im Berliner Volksmund "Hungerharke" genannt) -drei Richtung Westen geneigte Betonrippen- symbolisiert die damaligen drei Luftkorridore nach Berlin. Mit unglaublichem Interesse hängen die Mitfahrer an ihren Lippen! *gg* Apropos "an den Lippen hängen": Während der Fahrt wird deutlich, daß Damion ein unbeschreiblich großes Hungergefühl zu erleiden scheint, da sie mit Inbrust beginnt, ihre eigenen Haare, die ihr der Fahrtwind ins Gesicht weht, zu verspeisen. Kaum davon abgehalten, stürzt sie sich auf herumliegende Haare des Maskottchens und futtert diese in rasendem Tempo in sich hinein! Damit steht fest: Es muß ein Etablissement mit Nahrungsausgabe aufgesucht werden... Und zwar schnell!!!

Bald darauf erreicht man die erste Station des Tages und begibt sich frohen Mutes auf die Prachtstraße "Unter den Linden" von wo aus man auch sofort das Brandenburger Tor sehen kann. Das heißt... von wo aus man es sehen könnte, wenn es nicht auf hinterlistigste Art und Weise eingepackt worden wäre. Da trifft die Delegation wieder einmal auf die offene Feindschaft der Gegenpartei. Um den WWOlern ihren Wahlkampf gehörig zu vermasseln, sämtliche Werbefotos vor, neben, hinter, über und unter dem Tor unmöglich zu machen, haben die Mitglieder der Gegenpartei kurzfristig eine Firma für sich gewinnen können, die ebenso miese Taktiken und Geschäftspraktiken an den Tag legt wie sie: Die Deutsche Telekom! Diese an Gerissenheit nicht zu überbietende Firma hat also kurzerhand einen Anzug für das Tor basteln lassen und ihm diesen angezogen, so daß es den Augen des Betrachters komplett entzogen ist und nur eine vom Winde verwehte Illusion darbietet! Das sind Methoden!!!

Optimistisch wie die kleine Gruppe Bekloppter aber ist, macht sie sich -von dieser Enttäuschung nicht aufgehalten- auf den Weg zu ihrem zukünftigen Arbeitsplatz: Der Reichstag! Schließlich ist es nicht mehr lange hin bis September und vorher angesehen haben sollte man sich den Ort dann doch, von dem aus man in wenigen Wochen schon das Land regieren wird!

Tja, was soll man sagen? Die Gruppe ist begeistert. Gegen die überall davor herumlungernden Gestalten müßte man zu Regierungsbeginn natürlich schleunigst etwas unternehmen, aber ansonsten: Sehr ansprechend!

Schnell einigt man sich über einen neuen Anstrich (in welcher Farbe muß ich wohl nicht extra erwähnen), der ebenfalls zu Regierungsbeginn -selbstverständlich von Steuergeldern finanziert- realisiert werden wird.

Nachdem auch das Kanzleramt für als Wohngelegenheit durchaus geeignet eingestuft wurde, macht sich die Delgation auf, um über "Unter den Linden" zur Friedrichstraße zu gelangen.
Berlin. Die Sonne brennt. Das Haar sitzt wie immer überhaupt nicht! Gwenees Gesichtsfarbe nähert sich immer mehr der ihrer Haare an und die Parteivorsitzende ist ununterbrochen in einen Kampf mit ihrem widerspenstigen Kopfbewuchs verstrickt. Nur Damion hat damit keine Probleme, da sie nach der Autofahrt ja sowieso nur noch halb soviele Haare auf dem Kopfe trägt. Ihr Hunger konnte jedoch trotzdem noch nicht gestillt werden, weshalb sich der Haufen Bekloppter nach einem kurzen Abstecher ins "Galeries Lafayettes" mit kuscheliger Fahrstuhlfahrt endlich in ein Etablissement mit Nahrungsmittelausgabe begibt. Sprich: In ein piekfeines, wahrscheinlich totoal hippes Straßencafé. Nachdem größere Tischumräumaktionen hinter sich gebracht wurden, nimmt die Delegation zufrieden Platz und zeigt selbst bei der Bestellung Fraktionstreue: Es bestellen alle bis auf eine genau das gleiche. (Wer der Verräter ist und daß dieser Umstand einzig und allein darin begründet liegt, daß es dort nichts anderes unter 243,- Euro zu essen gab, soll hier unerwähnt bleiben.) Kurz darauf mümmeln die Parteimitglieder also einträchtig an leckeren Baguettes und bringen die Parteivorsitzende kurz in eine kleine Verlegenheitssituation: Sie kann nicht sofort Auskunft darüber geben, daß das Gebäude, welches in der Mitte des Gendarmenmarktes zu sehen ist, das Schauspielhaus ist. Wirklich unangenehm! Solche Aussetzer dürfen während der heißen Phase des Wahlkampfes keinesfalls passieren!
Nachdem die Rechnung mit kleineren Schwierigkeiten beglichen wurde (bisher wurde die Parteivorsitzende immer für die Kopfrechenschwächste gehalten, aber dies wurde durch die bediensteten Kellnerin eindeutig widerlegt) beschließt man, noch kurz einen Fuß auf den Gendarmenmarkt zu setzen und dort Flagge zu zeigen. Wie dem Foto zu entnehmen ist, hält sich zu diesem Zeitpunkt doch eine größere Anzahl Menschen auf dem Gendarmenmarkt auf, so daß diese Aktion durchaus als Erfolg gewertet werden kann. Parteibeitritte waren jedoch leider nicht zu verzeichnen.
Nachdem dies so erfolgreich verlaufen ist, macht sich die Gruppe auf, den geplanten Weg fortzusetzen: Es geht die Friedrichstraße weiter entlang in Richtung Checkpoint Charlie. Dort angekommen hadert 101 kurz mit sich, da sie unbedingt eine russische Offiziersmütze erstehen möchte und der Meinung ist, diese stünde ihr doch so gut. Letztendlich kann sie sich dann aber doch noch von dem guten und wahrscheinlich unglaublich wertvollen Stück losreißen, während Gwenee zwischenzeitlich dazu übergegangen ist, am Eingang des Mauermuseums Interesse für die Geschichte Berlins zu heucheln...


Was geschieht noch? Wird es weitere haarige Situationen geben? Wieso hat die Parteivorsitzende eigentlich völlig vergessen, die Geschichte vom Mariannenplatz zu erzählen? Wann erreichen Gwenee und 101 endlich die 1,60m-Marke? Fragen über Fragen!

Antworten morgen!

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