Ninak

Achim Schulz, 3.2.1966

Nachdem ich es in letzter Sekunde doch noch geschafft habe, mich vor der Bundeswehr zu drücken (Einberufung, Standort und Geheimwort hatte ich bereits), verschlug es mich im Oktober 1985 nach Braunschweig, wo ich mich fünf Jahre lang in die Geheimnisse des Maschinenbaus einweihen ließ. Schnell entdeckt man

dort neue Freunde, neue Hobbys und natürlich auch neue Sünden, denen man ohne Beobachtung der Erziehungsberechtigten in neuer Freiheit frönen konnte. Aber auch die Zeit der alkoholischen Exzesse verliert irgendwann ihren Reiz, und so beschloss ich, seriös zu werden.In diesen Tagen lernte ich folglich auch meine jetzige Frau Stefanie kennen.

Steffi

Wer sich noch an den Arbeitsmarkt Anfang der 90’er zurückerinnern kann, der weiß, dass die Zeichen für einen soliden Einstieg ins Berufsleben nicht gerade auf Sturm standen, und so wählte ich die „weiche“ Variante. Ich verlängerte das Studium um weitere fünf Jahre bei vollem Lohnausgleich, sprich entschied mich, noch eine Promotion dranzuhängen. Das Leben während dieser Zeit unterscheidet sich eigentlich nur dadurch vom Studentendasein, dass plötzlich Geld für eigene Ideen zu Verfügung steht.
Und eine dieser fixen Ideen war je bereits zu Schulzeiten, dass ich mein späteres Auto selbst bauen wollte. Gesagt, getan, wurde der Matra Murena verkauft und eine Scheune, ein Haufen Kleinteile und viel Freizeit organisiert, um daraus einen Porsche 356 zu zimmern. Zumindest sieht der Karren so aus, obwohl er kein einziges Porscheteil enthält. Er läuft übrigens heute noch.
Was ich da noch nicht wusste, ist, dass mein späterer Arbeitgeber mich die Entscheidung sicherlich hätte noch mal überdenken lassen.
Denn just 1995, die Promotionszeit näherte sich dem Ende, muss man sich ja darum kümmern, was danach kommt. Die Industrie begann langsam wieder, Arbeitskräfte einzustellen und ich wollte einer der ersten Rekruten der neuen Generation werden. Zufällig sucht ein kleiner Sportwagenhersteller aus dem schwäbischen Verstärkung für sein Entwicklerteam und lockt mir damit eine Bewerbung ab. Ich habe zwar noch viele andere Bewerbungen geschrieben, aber diese blieb die einzig positiv beantwortete. Viel zu überlegen gab es da nicht, auch wenn es „nur“ die Fahrwerksentwicklung war, die mich suchte und nicht der von mir als Jugendtraum gewünschte Rennsport.

Auf Basis einer festen Anstellung beschloss ich also, Spießer zu werden.
Also 1996 heiraten, 1998 ein Häuschen bauen, 2001 Sohn Carlo und jetzt, 2004: Nina (siehe Bild oben).
Gemäß Grundriss ist die Hütte damit voll und es ist Zeit, die Geschichte vorerst mal zu beenden.

carlok
Haus

Eine Sache treibt mich aber seit kurzem wieder um. Das ist die Modellbauerei, die mich je auch in der Schule schon gefesselt hatte. Den Spaß an dem Thema kann man im Internet unter www.rc-car-museum.de nachlesen.