Die sportlichste CBR 600 aller Zeiten feierte Weltpremiere auf der Intermot
in München!
Spektakuläre Neuheiten waren auf dem Honda-Stand der Intermot 2002 in München
eher Mangelware. Für einen großartigen Auftritt sorgte immerhin die Vorstellung
der neuen Honda CBR 600 RR. So viel Rennsport-Optik hat es CBR 600 noch nicht
gegeben. Kein Wunder, hat man sich doch bei Design und Technik sehr stark an der
Wettbewerbsmaschine Honda RC211V orientiert. Diese sportlichen Ambitionen
demonstriert bereits die Farbwahl der RR.
Die CBR 600 RR ist aber kein Nachfolgemodell der CBR 600 F. Es handelt sich um
eine atemberaubend sportliche Modellvariante dieser Baureihe. Die bisherige F
wird es auch in Zukunft geben.
Der Motor blieb hinsichtlich Hub und Bohrung unverändert. Doch das Triebwerk
wurde schmaler und kürzer gestaltet. Neben erhöhter Schräglagenfreiheit hat dies
Vorteile für die gesamte Fahrwerksgeometrie und Gewichtsverteilung. Die
kompaktere Konfiguration soll für bessere Massenzentralisierung und leichteres
Handling sorgen.
Auch in der Technik gibt es Neuerungen: Eine sequentielle Einspritzung und ein
neuer Steuerkettenspanner ermöglichen Drehzahlen bis 15.000 U/min. Eine
zusätzlich ab 6.000 U/min einsetzende Kraftstoffeinspritzung in den Ansaugtrakt
sorgt mit rechnergestützter Koordinierung für hohe Effektivität. Insgesamt wurde
nach Aussage von Honda dadurch die Leistung erhöht und der Verbrauch gesenkt.
Die für den deutschen Markt vorgesehene Version unterbietet mit Katalysator,
Lambdasonde und Sekundärluftsystem die Euro-2-Abgasnorm. Die Leistungsverluste
durch diese Maßnahmen sind hingegen gering. Die maximale Leistung von immerhin
118 PS liegt bei 13.000 U/min an. Bei einem Trockengewicht von lediglich 169
Kilogramm ist sie also deutlich sportlicher ausgelegt als die normale 600er CBR.
Ebenfalls stark weiterentwickelt wurde das Fahrwerk. Mehr Kompaktheit zur
verbesserten Massenzentralisierung war wiederum eine wichtige
Konstruktionsvorgabe. Der auf kleinere Abmessungen ausgelegte Rahmen besteht aus
neun zusammengeschweißten, im Druckgussverfahren hergestellten Teilen.
Ähnlich innovativ die Hinterradschwinge: Sie ist aus gegossenen und gepressten
Teilen zusammengesetzt. Diese neuartige Hybrid-Aluminiumschwinge hat Honda im
September 2001 erstmals in der neuen Fireblade und der SP-2 vorgestellt. Sie
soll bei wenig Gewicht extreme Steifigkeit bieten.

Auch die Federelemente vorne und hinten sowie die Vorderradführung der
Kartuschengabel wurden für den sportlichen Einsatz hin optimiert, ebenso die
Felgen und Bremsen.
Schließlich trägt auch das neue Layout des 18-Liter-Tanks zur Optimierung des
Handlings bei.
Eine besonders spektakuläre Innovation ist die
4-in-2-in-1-Centre-Up-Auspuffanlage. Der elegant verlegte Endschalldämpfer
verläuft zentral unterhalb des Hecks. Eine Abgasöffnung und die gewichtssparende
LED-Rückleuchte sorgen für ein futuristisch anmutendes Heck. Die kleinen und
aggressiv gezeichneten Multireflektor-Scheinwerfer verleihen der Honda ein
schnittiges Gesicht.

Die Instrumente im Cockpit wurden schlanker und leichter. In der Mitte prangt
ein großer analoger Drehzahlmesser. Rechts davon befindet sich eine LCD-Anzeige,
die über die Geschwindigkeit – maximal bis 288 km/h – Auskunft gibt. Außerdem
informiert sie über Uhrzeit, Kraftstoffvorrat, Kühlmitteltemperatur und über den
Stand von zwei Tageskilometerzählern. Außerdem verfügt die CBR 600 RR über die
Wegfahrsperre HISS.

Wann genau die neue Honda auf den deutschen Markt kommt, ist noch ungewiss. Den
Preis gibt Honda vorläufig mit 10.200 Euro an. Ein attraktiver Kurs für so viel
Hightech und Sportlichkeit!
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