Nachwuchskonzept in einmaliger Dimension
Das DFB-Talentförderprogramm startet in den
kommenden Wochen
Der Erfolg der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2002 macht sich bereits bemerkbar. Nach dem zweiten Platz bei den Titelkämpfen in Korea und Japan rennen die Kinder und Jugendlichen hierzulande den Veranstaltern der Fußball-Ferien-Camps derzeit die Türen ein. Zwischen Flensburg und Passau wollen Jungen wie Mädchen ihren WM-Helden nacheifern. Der Nachwuchs sieht in Oliver Kahn, Michael Ballack, Miroslav Klose und Co. wieder echte Idole. Ein Umstand, der dem Talentförderprogramm des Deutschen Fußball-Bundes zu starkem Rückenwind verhelfen könnte.
Das Projekt beginnt in den kommenden Wochen in ganz Deutschland. Nach den Sommerferien werden in 390 Stützpunkten, die flächendeckend über die ganze Republik verteilt sind, die Hoffnungsträger für die nächsten Weltmeisterschaften ausgebildet. Einmal wöchentlich zusätzlich zum Vereinstraining lädt der DFB dann die größten Talente im Alter von elf bis 17 Jahren zur Teilnahme an einer Sonderschicht ein. „Ein Vorteil des Talentförderprogramms wird es sein, dass die Stützpunkt-Trainer genügend Zeit haben werden, sich mit jedem einzelnen Spieler intensiv zu beschäftigen. Das große Ziel ist es, Kinder und Jugendliche in einem Alter, in dem sie am schnellsten lernen, auf spielerische Art technisch und taktisch zu schulen“, sagt DFB-Teamchef Rudi Völler.
Jungen und Mädchen dürfen sich angesprochen fühlen. Etwa 22.000 Jugendliche werden jährlich von der Sonderförderung profitieren. Um sie werden sich rund 1.200 lizenzierte Trainer kümmern. „Mit dem Talentförderprogramm möchte der DFB talentierte Spieler durch ein qualitativ hochwertiges Training und fachlich geschulte Trainer frühzeitig sichten und gezielt ausbilden“, sagt DFB-Jugendkoordinator Michael Skibbe.
Neben Kompetenz auf dem Spielfeld erfordert das Talentförderprogramm aber auch Fachwissen hinter dem Schreibtisch. Für die Organisation dieses Projekts hat der DFB 29 hauptamtliche Stützpunktkoordinatoren eingestellt, die in enger Zusammenarbeit mit den Landesverbänden für einen reibungslosen Ablauf und die Vermittlung einer einheitlichen Trainings- und Spielphilosophie bis an die Basis sorgen. „Das Talentförderprogramm ist optimal auf die bestehende Struktur unseres Junioren-Fußballs abgestimmt und deshalb besonders wirkungsvoll. Jedes Talent in Deutschland erhält so die Chance, gesichtet und gefördert zu werden“, erklärt Jörg Daniel, Sportlicher Leiter des Talentförderprogramms.
Unter anderem wegen dieser sportlichen Aspekte bekommt das Talentförderprogramm auch seine Wertigkeit. Schließlich wird der Deutsche Fußball-Bund pro Jahr rund zehn Millionen Euro in das Projekt investieren. Und das aus voller Überzeugung. Denn DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder sagt: „Es ist unsere Absicht, die Talentförderung zum bedeutendsten Schwerpunkt unserer Arbeit zu machen. Mit dem Talentförderprogramm setzt der Deutsche Fußball-Bund ein Nachwuchskonzept in einer Dimension um, an die weltweit kein anderer Verband heranreicht.“
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Offizielle Eröffnung in Wolfskehlen am 15.9.2003
Als erster von 390 Stützpunkten in ganz Deutschland erhielt der DFB-Stützpunkt Riedstadt-Wolfskehlen das völlig neu gestaltete Stützpunktschild.
Im Rahmen einer kleinen Eröffnungsfeier übergab DFB-Koordinator Jürgen Strack das Schild an Erika Zettel, die 1. Beigeordnete der Gemeindeverwaltung Wolfskehlen und an Melanie Dörr, die 1. Vorsitzende des TSV 03 Wolfskehlen.
Erika Zettel wies darauf hin, dass die Gemeinde Wolfskehlen den neuen DFB-Stützpunkt herzlich begrüßt und hofft darauf, dass in einigen Jahren einmal darüber berichtet werden kann, dass an diesem Stützpunkt die ersten Schritte eines Nationalspielers auf dem Weg nach oben erfolgt sind.
Auch Melanie Dörr betonte die enorme Bedeutung der Nachwuchsarbeit für die Zukunft des Fußballs und versprach den Stützpunkttrainern Dörr, Schäfer und Schönweitz jegliche Unterstützung bei ihrer Arbeit mit den Talenten aus der Region.
Als Überraschungsgast erschien Thomas Zampach von Eintracht Frankfurt. Der ehemalige Profi und jetzt als Fanbeauftragter, Scout und Trainer in der Fußballschule des Erstligisten tätige Zampach wandte sich in seiner Ansprache direkt an die Kinder. "Üben, üben, üben und auf die Worte der Trainer hören" nannte er als Voraussetzungen für den Erfolg. Danach gab es kein Halten mehr und das Training konnte beginnen.