Kapitel 3
Die
richtige Zubereitung der Heilpflanzen
1.
Der Aufguss:
Hier wird das Kraut mit kochendem Wasser übergossen, dann 10-20
min. ziehen lassen. Für den Aufguss werden meist zarte Pflanzenteile wie Blüten
und Blätter verwendet. Um den Verlust an ätherischen Ölen zu vermeiden, empfiehlt
sich die Zubereitung in einem gut schließenden Porzellangefäß mit Deckel. Der
Aufguss sollte gleich verwendet werden.
2.
Der Auszug:
Die Pflanze ca. 8 Stunden in kaltem Wasser ausziehen lassen, dann
abseihen. Vor der Einnahme leicht erwärmen. Auszüge macht man aus Pflanzen,
deren wirksame Inhaltsstoffe sich nur kalt lösen oder bei denen man vermeiden
will, dass sich unerwünschte Inhaltsstoffe zusätzlich im kochenden Wasser
lösen,
z.B.: Baldrian oder Waldmeister.
3.
Das Abkochen:
Hier wird das Kraut meist kalt aufgesetzt und dann 2-10 min.
gekocht. Abkochen empfiehlt sich bei härten Pflanzenteilen wie Wurzeln, Rinden
oder Samen.
4.
Die Tinktur:
Die zerkleinerte, frische Pflanze setzt man mit 70% Alkohol oder
Kornbranntwein in einem gut schließenden Gefäß an, wobei in der Regel auf 1
Teil Pflanze 5 Teile Alkohol kommen. Man lässt es 2-10 Wochen in der Sonne
destillieren und filtert dann ab. Tinkturen bewahren die Wirkstoffe besser als
das getrocknete Kraut. Sie können sowohl innerlich mit Wasser verdünnt als auch
äußerlich verwendet werden.
5.
Kräuteröl:
Hier wird das frische Kraut in einem guten Öl (Weizenkernöl,
Olivenöl oder Mandelöl) angesetzt. Mehrere Wochen in der Sonne destillieren,
dann abfiltern. Kräuteröle werden äußerlich für Einreibungen oder zur
Wundbehandlung verwendet.
6.
Kräutersalbe:
Zuerst die Kräuter 1:3 in Alkohol ansetzen, die übliche Tinktur
zubereiten. Diese Tinktur wird später der Salbengrundlage zugesetzt. Das
Gemisch vorsichtig im Wasserbad solange erhitzen, bis der Alkohol verdampft
ist. Als Salbengrundlage dient frisches Schweineschmalz, Lanolin oder Eucerin.
Damit die Salbe nicht ranzig wird, setzt man einige Tropfen Thymol zu.
7.
Der Breiumschlag:
Das zerkleinerte Kraut wird immer frisch auf die erkannte Stelle
gelegt. Um den Breiumschlag besser haften zu lassen, kann man das Kraut mit
Weizenmehl, Kleie oder auch Quark vermischen.
8.
Das Kräuterbad:
Hier wird ein starker Tee des gewünschten Krautes dem Badewasser
zugesetzt.
9.
Der Presssaft:
Um ihn herzustellen man eine Pflanzenpresse. Er wird
ausschließlich aus frischen Pflanzen hergestellt und eignet sich nicht zum
Aufbewahren. Presssäfte gebraucht man sowohl äußerlich zur Wund- oder
Zahnbehandlung oder auch innerlich.
10. Das Kräuteressig:
Zu seiner Herstellung versetzt man das zerkleinerte, frische Kraut
zu gleichen Teilen mit Wein- oder Apfelessig, lässt sie 14 Tage ziehen und
filtert dann ab.
11. Der Kräutersirup:
Die frischen Blätter, z.B. Spitzwegerich, schichtweise abwechselnd
mit Zucker in ein Gurkenglas ganz dicht eingepresst und beschwert. Dann in der
Erde vergraben und 3 Monate vergären lassen. Danach wird der Sirup abgepresst,
kurz aufkochen und in Flaschen abfüllen.
12. Das Kräuterpulver:
Es lässt sich ganz einfach herstellen, indem man das getrocknete
Kraut fein pulverisiert (Mörser, Mixer). Kräuterpulver kann in Wein gelöst oder
auch gekocht werden, man nimmt es Teelöffelweise innerlich ein oder streut es
auch auf Wunden.