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Tips, die das Leben in Tokyo angenehmer machen. Für alle, die das erste Mal hierher kommen, oder die schon da sind und noch keinen Plan haben... |
Automaten
für
alles Mögliche gibt`s an jeder Ecke in Massen. Die für Tabak und
Alkohol schalten sich um 23 Uhr automatisch ab, alle anderen kann man rund um
die Uhr benutzen. Egal, ob man nun kalte oder heiße Getränke, Zigaretten,
Batterien, Kondome, Reis, Filme, Blumen oder Zeitungen kaufen will, es gibt
einfach für alles einen Automaten. Es
wäre vielleicht mal interessant, zu errechnen, auf wieviel Einwohner Japans ein
Automat kommt, oder umgekehrt.
Bücher
oder Zeitschriften in
Deutsch oder Englisch findet man am ehesten in "Book 1st" oder "Kinokuniya"
in Shibuya und Shinjuku. Meistens ist
es dort brechend voll, weil alle einfach nur rumstehen und schmökern. Eine
deutsche Buchverkäuferin wäre hier wahrscheinlich schon längst reif für die Anstalt,
so von wegen "nur blättern bei Kaufinteresse"...Interessiert hier
niemanden.
Billich!
muß es sein...Ja,es
gibt hier auch Läden, in denen einem nicht die Tränen in die Augen steigen, wenn
man die Preise in Euro umrechnet (was man sowieso tunlichst lassen
sollte).Zunächst sind da mal die 100 Yen shops. Wie der Name schon sagt, kostet
dort alles 100 Yen. Eigentlich kann man hier fast alles kaufen,
was man so an Kleinkram für den Haushalt braucht. Nee, eigentlich alles.
Ausserdem gibts hier auch `nen Haufen Sachen zu finden, die sich klasse als
Mitbringsel eignen. Einfach mal gucken... Dann gibt`s da noch eine geniale Kette
namens "Don Quichote". Bevor man sein Geld in irgendwelchen
Fachgeschäften rausschmeißt, um bspw. Möbel, Fernseher oder auch
Markenartikel zu erstehen, sollte man erst mal hier
nachschauen. Das Sortiment ist wirklich riesig, so daß ich mir eine Aufzählung
mal spare.
Convienience
stores machen ihrem Namen alle Ehre. Nicht nur, daß sie jeden Tag
rund um die Uhr auf haben, man kann dort außer Einkaufen alles mögliche
erledigen. Rechnungen bezahlen, Filme entwickeln lassen, Tickets buchen,
Kopieren, Faxe verschicken ... Wie gesagt, jeden Tag und rund um die Uhr (schöne Grüße nach
Deutschland...)Nervig ist allerdings, daß japanische Verkäufer scheinbar alle
dem Einpackwahn verfallen sind. Wirklich jeder Artikel ist zig mal eingewickelt
und kommt am besten noch mal in eine Extratüte. Dazu gibts für jedes o-bento
(Lunchbox) nochmal ein paar (Wegwerf-) Stäbchen und für Yoghurt oder Desserts
einen Plastiklöffel. Hier in Japan gibts schon genug Müll und man sollte seine
eigene Tasche mitbringen. Und Stäbchen bzw. Besteck hat wohl jeder zu Hause.
Man muß aber aufpassen- die Verkäufer sind verdammt schnell...
Jobben
ist nicht ganz so einfach. Zum Einen das Sprachproblem (mit Englisch kommt man
eben nicht sehr weit hier), zum Anderen die leidige Visageschichte. Mit
Touri-Visum braucht man den meisten potentiellen Arbeitgebern oft gar nicht erst
kommen. Und wenn man erwischt wird, ist erst mal eine ganze Weile Schluß mit
Japan. Es soll trotzdem Leute geben, die z.B in Restaurants oder Bars auch ohne
Arbeitsvisum ihre Brötchen verdienen....vor allem in ausländischen...in
Roppongi (munkelt man)
Klamotten
kaufen kann man hier gaaaaanz preiswert im 100 Yen Shop, zumindest Unterwäsche,
Socken usw. Günstig sind außerdem Don Quichote oder Casual Ketten wie
Jeans-Mate, Uniqlo oder Right On. Es geht aber auch gaaanz nobel und teuer im Kaufhaus.
Wer unbedingt Markenkleidung braucht und dabei nicht bettelarm werden will,
kauft second hand. Von japanischen Designern wie Masaki Matsushima oder Yoji
Yamamoto bis hin zu internationalen Größen wie Gaultier, Westwood oder
Dolce&Gabbana- es gibt sie alle. Vielleicht nicht die neueste Kollektion,
aber dafür günstig und keine Fakes. Wo diese Läden sind, verrat` ich jetzt
mal nicht, sonst sind ja alle Schnäppchen weg. Sucht mal schön!!!
Kulinarisches
Verhungern muß hier niemand, auch wenn er nicht auf rohen Fisch und allerlei
anderes scheinbar doch eßbares Meeresgetier steht. Natürlich kann ich jedem
nur empfehlen, es wenigstens ein mal auszuprobieren. Japanische Küche ist soooo
lecker.... Zum Testen eignen sich besonders die japanischen Fast-Food Varianten,
wie z.B. Kaiten- Sushi Läden, in denen die
Teller auf einer Art Fließband am Gast vorbeifahren und jeder sich nimmt, was
und soviel er möchte. Abgerechnet wird nach der Anzahl der Teller. Aufpassen,
verschiedene Farben der Teller= verschiedene Preise. Im Vergleich zu normalen
Sushi Restaurants richtig günstig, und den Unterschied schmeckt man sowieso
nicht (wenigstens am Anfang). Dann sind da noch die unzähligen kleinen Stände
überall, an denen gebratene Nudeln, Yakitori (eine Art Hähnchen-Schaschlik),
Takoyaki (Tintenfisch in Teig gebacken) und viele andere Leckereien relativ
preiswert angeboten werden. Eine Möglichkeit, sich umsonst den Bauch
vollzuschlagen, bietet sich in den Lebensmittelabteilungen diverser Kaufhäuser
( meistens im Untergeschoß). Hier gibt es an fast jedem Stand Kostproben und
wenn man lange genug herumschlendert, ist zumindest der kleine Hunger
zwischendurch erst mal gestillt. Im Kaufhaus findet sich auch fast immer eine
Restaurantetage, wo man vor allem mittags gut und günstig essen kann. Wer sich partout nicht mit der japanischen
Küche anfreunden kann, für den gibt es immer noch Italiener, Chinesen, Inder,
Thai....und außerdem die üblichen Fastfood Ketten.(Apropos Thai-
"Elephant Cafe" in Shibuya oder Omote Sando sollte man sich mal
gönnen, schon wegen der Kellner!) Ein echtes Problem ist es, vernünftiges Brot
zu bekommen. Ganz Japan scheint sich, wenn überhaupt mit Brot, dann mit Toast
vollzustopfen. In manchen Kaufhäusern gibt es allerdings Backwaren, die
durchaus den Namen Brot verdienen.(Tip: Meijiya oder Fouchon im Takashimaya). Außerdem sind
da noch ein paar "deutsche" Bäckereien, wie z.B. Brotheim( 4-1-17
Tsuramaki, Setagaya ku, Tel:03-3439-9983) oder Tanne( 2-1-5 Hamacho, Nihonbashi,
Chuo ku, Tel:03-3667-0426).
Nicht so richtig billig, aber manchmal geht es eben
nicht anders... Auch auf guten Kaffee muß man nicht verzichten. Den besten Cafe
latte in Tokyo gibts meiner Meinung nach im "St. Marc Cafe" in
Shibuya. Unbedingt probieren sollte
man dort die immer ofenfrischen Rosinenbrötchen! Auch Doutor, Mr.Donuts, Segafredo
und natürlich Starbucks sind gut.
Möbel,
die bezahlbar sind, findet man im Franc Franc, Don Quichote oder im Loft in
Shibuya. Am besten nach den Ausstellungsstücken fragen, da gibts dann oft
richtig Rabatt. Außerdem gibts noch jede Menge kleiner Läden z.B in Shimo
Kitazawa, die witzige Sachen
verkaufen. Wer richtig Kohle beim Möbelkauf lassen
kann und will, der möge sich in die Cat Street zwischen Shibuya und Omote Sando
begeben und dort einen Laden namens hh.style aufsuchen. Dort finden sich Stücke
von wohl jedem namhaften Designer, der irgendwann mal einen Stuhl, Tisch oder
was auch immer entworfen hat.
Motorrad
fahren in Tokyo hat den großen Vorteil, daß man relativ schnell auf den
hoffnungslos verstopften Straßen vorwärtskommt und auch nicht auf die oft
überfüllten Bahnen angewiesen ist. Vor allem findet man überall ein
Plätzchen zum Parken, was mit dem Auto ein echtes Problem darstellt. Die Preise
für gebrauchte Maschinen sind (mit Ausnahme einiger Modelle, die im Moment
schwer angesagt sind) im Rahmen. Vor allem Ausländer, die Japan wieder
verlassen, verkaufen ihre Moppeds oft richtig günstig. Anzeigen findet man in
den englischsprachigen Stadtmagazinen, wie Metropolis
oder Tokyo
Noticeboard. Außerdem gibt es
überall Händler, die gebrauchte Maschinen im Angebot haben. In Tokyo wäre da
Ueno zu nennen, wo sich auf ein paar km2 Dutzende von Läden drängen.
Hier findet man garantiert etwas. Nicht nur Moppeds, sondern auch alles, was
sich das Schrauberherz wünscht, wird hier verkauft. Wer die Situation in
Deutschland kennt, dem werden hier die Tränen in die Augen steigen. Es gibt
einfach alles...Man sollte sich vorher eine Übersetzung seines deutschen
Führerscheins bei der Botschaft besorgen (Konsularabteilung Tel:03-3473-0151), bzw. einen internatonalen
Führerschein haben. Damit kann man in Japan Maschinen bis zu 400 cm3
fahren. Für alles, was drüber ist muß man eine Prüfung machen. 400cm3 reichen
hier völlig aus. 400-er Moppeds müssem alle zwei Jahre zum TÜV (heißt hier
Shaken), bis 250 kubik braucht man den nicht! Der Tuning- und Aufmotzwut
sind also keine Grenzen gesetzt und man kann sich an den Teilen so richtig
austoben. Noch eine kleine Bemerkung zu den hiesigen Fahrgewohnheiten.
Grundsätzlich wird von einem Moppedfahrer erwartet, daß er gefälligst
zwischen den Autos durch bis an die rote Ampel fährt, und das möglichst mit
Vollgas. Dort angekommen wartet er nicht, bis die eigene Ampel auf Grün springt,
sondern, daß die für die Querstraße bzw. Fußgänger auf Rot wechselt und
fährt dann schnellstmöglich los, um an der nächsten Ampel, ca. 10m weiter,
als Erster anzukommen. Vorsicht ist besonders an Kreuzungen geboten. Der gemeine
japanische Autofahrer blinkt gewöhnlich erst, nachdem er abgebogen ist,
so: "hey, ich bin grad abgebogen!". Wirklich sehr hilfreich. Außerdem
parkt er sein Auto mit Vorliebe in engen Straßen, im Halteverbot (was mit
eingeschalteter Warnblinkanlage entschuldigt wird) oder gleich hinter der Kreuzung,
so daß man den Wagen erst bemerkt, wenn sich das eigene Vorderrad schon in
seinen Kofferraum bohrt. Eine besondere Spezies ist der Japanische Taxifahrer
homo tattergreisiensis. Durchschnittsalter: 100 Jahre, weiße Handschuhe, meist
ausgeprägte Sehschwäche auf beiden Augen und gekennzeichnet durch völlige
Unkenntnis der technischen Finessen seines Wagens, wie z.B. Blinker oder
Spiegel. Er lauert besonders in den Abendstunden, langsam am äußersten linken
Fahrbahnrand (ach ja, in Japan ist Linksverkehr) dahinkriechend, auf Beute.
Selbige einmal erspäht, bremst er ohne zu zögern und auch ohne oben genannte
technische Features zu gebrauchen. Also Oberacht Kinders! Auch in Japan hat der
Schuld, der hinten drauf knallt! Hier kommt eine weitere interessante Spezies
ins Spiel, der Homo poliziusaufmopped, auch weiß-blauer Waldwicht oder gemeiner
Motorradbulle genannt. Im Unterschied zum artverwandten Homo poliziusauffahrrad
oder Omawari-san, ist er meist von kräftiger Statur, sonnenbrillenbewehrt und
relativ repekteinflößend. Er hat es auf arglose Zweiradfahrer abgesehen und
lauert meist an Ampeln oder Kreuzungen, um seine Opfer beim Überfahren des
durchgezogenen Mittelstreifens zu ertappen. Einmal erwischt, bleibt der armen
Beute oft nichts weiter übrig, als die Fahrzeugpapiere herauszugeben, auf die
er es abgesehen hat. Eine bewährte Abwehrtaktik besteht darin, sich als Homo
ausländeriensisdernixverstehtjapanisch zu verstellen. Meist läßt der
Waldwicht dann von seinem Opfer ab. Gegen eine Unterart des Gemeinen
Motorradbullen hilft allerdings auch das nicht: den Homo
poliziusaufmoppedundsprichttrotzdemenglisch.
Müll
ist ein echtes Problem hier und es ist kaum zu vermeiden, selbst eine Menge
davon zu produzieren. Es geht los beim Einkaufen. Alles ist -zig mal eingepackt.
Z.B. eine Lunchbox (bento):Schachtel, Deckel, kleine Flasche Sojasoße, ein paar
grüne Plastikstreifen als Garnierung, Zahnstocher + Hülle, Stäbchen + Hülle,
Folie drum. Macht schon mal mindestens 10 Teile Müll. Dazu kommt dann noch die
Tüte, falls man keine eigene dabei hat. Oder Kekse: jedes einzeln
eingeschweißt, zu jeweils 5 Stück in einer kleinen Packung, von denen dann 4
Stück in der Tüte sind. Macht für 20 Kekse 25 große und kleine Tütchen...Eine
andere großartige Sache sind Kondome für Schirme. Wenn es regnet, stehen vor
vielen Geschäften Geräte, in die man den Schirm spießt, um ihn dann, mit
einer Plastikhülle versehen, wieder rauszuziehen. So bleibt der Laden trocken.
Beim Verlassen des Geschäfts wird die Hülle gewöhnlich weggeworfen. Darauf,
daß man die Dinger eventuell mehrmals benutzen kann, ist offenbar noch kein
Japaner gekommen. Im Restaurant- Wegwerfstäbchen, Getränkeautomaten- Dosen,
Pfandflaschen- gibt`s nicht... Man könnte die Reihe endlos fortsetzen. Naja,
irgendwann will man dann seinen Müll auch irgendwie loswerden. In Japan gibts
schlauerweise keine Tonnen (Platzmangel???), sondern Sammelplätze für die
Abfalltüten. Wo die sind, weiß jeder. Auch die Raben, die sich dann einen
Spaß daraus machen, die Beutel zu zerlegen und den ganzen Dreck dekorativ in
der Gegend zu verteilen. Wirklich lecker! Besonders im Sommer- rein
geruchsmäßig...
People
watching , wie man heute sagt, oder auch Leute angaffen, ist an
Wochenenden ein allseits beliebtes Vergnügen. Besonders die bei den Kids
beliebten Ecken Tokyos, wie Shibuya, Harajuku, Daikanyama oder Shimo- kitazawa,
eignen sich hierfür ausgezeichnet. Man suche sich ein Plätzchen in einem der
zahlreichen Cafes oder sonstwo und kann sogleich anfangen, sich zu wundern, wo
sie denn hin ist, die vielbeschriebene Uniformität der Japaner. Man sieht alle
möglichen Typen: Punks, Grufties, Rocker der wildesten Art (Yoyogi Park!!!),
Drag queens...,aber eben in ihrer japanischen Variante. Japanische Variante
heißt hier, daß die Kiddies sich, typisch(?) japanisch, richtig viel Mühe mit
ihrer Kostümierung geben. Bis hin zur kleinsten Sicherheitsnadel ist alles
perfekt gestylt und teilweise recht kreativ (leider wird eine gute Idee sofort
kopiert, so daß am Ende doch alle wieder gleich aussehen). Alles erinnert etwas
an Fasching, denn wenn das Wochenende vorbei ist, sind die meisten der wilden
Typen wieder als ganz normale Schüler unterwegs. Wer eher auf Dezentes steht,
der möge sich in die nobleren Ecken, wie z.B. Ginza begeben und sich dort
sattsehen an Rolex, Gucci, Miyake, Lois Vuitton, Rolls Royce, Porsche....(Lois
Vuitton zählt eigentlich nicht, weil wirklich jeder hier, von der
Grundschülerin bis zur Omma aus der Pampa, wenigstens ein Teil mit sich
rumschleppt)
Telefon
braucht jeder. Das wissen auch die Telefongesellschaften und verkaufen die
Anschlüsse dementsprechend teuer. Im Moment kostet der Spaß so um die 70.000
Yen, sprich: ca.650 Euro *schluck*. Für diesen Betrag ersteht man das Anrecht
auf einen Anschluß, den man dann auch weiter verkaufen kann. Dies zu wissen,
ist gut, denn nun kann man in den englischsprachigen Stadtmagazinen, wie Metropolis oder Tokyo
Noticeboard, nach entsprechenden Anzeigen von Ausländern suchen, die Japan
wieder verlassen und ihre Habseligkeiten noch schnell und dementsprechend
günstig an den Mann bringen müssen. Mit etwas Glück kann man hier für ein
Fünftel des normalen Preises fündig werden. Wenn wir schon beim Telefonieren
sind, kommt man unvermeidlich auch auf das Thema Handy zu sprechen. Ob man
selber eins braucht oder nicht, möge jeder für sich entscheiden. Praktisch ist
es auf jeden Fall. Außerdem gibt es hier soooo coole Teile...., da kann man nur
schwer widerstehen. Empfehlungen lassen sich hier kaum geben weil sich
die Tarife der einzelnen Anbieter immer wieder ändern. Wenn man einen Vertrag
abschließt, kann man das Handy an sich recht günstig ergattern (ich hab für
meins 1 Yen (!) bezahlt). Es ist fast unmöglich, ein Teil zu bekommen, welches
nur die nötigen Grundfunktionen hat. Farbdisplay, Internetanschluß, eingebaute
Digitalkamera, Video, MP3 Player, es gibt nichts, was es nicht gibt. Ob man das
wirklich braucht...?
Transport
innerhalb Tokyos und auch Japans ist kein Problem. Man kommt eigentlich überall
bequem per Bahn hin. Am Anfang wird das S- und U-Bahnnetz Tokyos etwas
verwirrend sein. Es gibt einfach zu viele Linien. Am einfachsten
ist es, sich nach den Farben zu orientieren. Wer seinen Japanisch
Lesekenntnissen nicht so recht traut, sollte auch sicherheitshalber einen Zettel
mit dem Namen seines Zielbahnhofes in Kanji geschrieben bei sich haben. Den
kann man dann im Notfall irgendeinem erschrockenen Bahnangestellten unter die
Nase halten und wird so garantiert als nichtswissender Ausländer identifiziert,
dem man zu helfen hat. Richtig Spaß macht das Bahnfahren so zwischen 8 und 9
Uhr früh in Richtung Tokyo und abends gegen 19 Uhr in die Gegenrichtung. Dann
gerät man mit Sicherheit in die schönste rush hour und hat das zweifelhafte
Vergnügen, sich in engstem Körperkontakt mit durchgeschwitzten Salarymen zu
befinden. Das ist besonders abends angenehm, wenn diese noch mal eben auf ein
paar Bier oder sonstige übelriechenden Alkoholika in ihrer Stammkneipe waren,
bevor sie in die Bahn torkeln. Wenn man das Glück hat, einen Sitzplatz zu
ergattern, lernt man eine weitere Eigenart der Japaner kennen. Diese können
nähmlich überall plötzlich in tiefsten Schlaf versinken und scheuen sich auch
nicht, ihren Kopf gemütlich auf die Schulter ihres Nachbarn zu betten. Das
kann im Falle einer jungen, gutaussehenden Frau noch einigermaßen erträglich
sein, wird aber zur Folter, wenn es sich um einen nicht mehr ganz nüchternen
Angestellten mit Mundgeruch handelt, der diesen dann laut schnarchend in der
Gegend verteilt. Mahlzeit! Mit Unschuldsmine verteilte kurze Schulterstöße
können helfen. Übrigens ist es zur rush hour mir der berühmten japanischen
Höflichkeit vorbei! Jedes Mittel ist erlaubt, um in die Bahn zu kommen. In
Ermangelung von Schwertern wird dann mit Schirm und Handtasche gekämpft. Dazu
geben noch weißbehandschuhte Bahnbeamte ihr Bestes, um so viele Leute wie
möglich, in die Wagons zu quetschen. Dies ist wörtlich zu nehmen! So nervig
ist es aber wirklich nur zur Hauptverkehrszeit. Die Bahnen fahren alle paar
Minuten, sind sauber und pünktlich ( hier seien mir Grüße an die Deutsche
Bahn gestattet, die, glaube ich, keins der genannten Kriterien 100%-ig erfüllt.
Sorry, Horschti!). Aber auch das Bahnnetz in Tokyo ist nicht perfekt.
Leider fahren nähmlich zwischen 1 und 5 Uhr nachts so gut wie keine Züge,
weshalb man sich bemühen sollte, nicht irgendwo zu versacken. In diesem Fall
hift nur Durchmachen bis morgens oder Taxi. Letzteres kann bei den Preisen und
Entfernungsverhältnissen in Tokyo richtig teuer werden. Pläne von S- und U-Bahn
gibts im TIC (Tourist Information Center) im Tokyo International Forum in
Yurakucho, im TIC Narita Airport und an manchen Bahnhöfen. Wer auf Nummer
sicher gehen will, deckt sich mit Material ein, bevor er nach Japan kommt (z.B.
Japan Tourist Office in Frankfurt).
Visum
Wer das erste Mal nach Japan kommt, wird das wahrscheinlich mit einem
Touristen-Visum tun. Dieses ist drei Monate gültig und kann einmalig um nochmal
drei Monate verlängert werden. Wenn man voraussichtlich länger als 90 Tage in
Japan ist, muß man sich beim zuständigen Rathaus "kuyakusho"
registrieren lassen und erhält eine "Alien Registration Card". Man
braucht dazu zwei Paßfotos und ca. drei Wochen Zeit. Um sein Visum verlängern
lassen zu können, muß man ein gültiges Rückflugticket haben und im
Immigration Office einen Antrag ausfüllen. Man wird z.B. gefragt, warum man
weiter in Japan bleiben möchte ( Reisen, Freunde besuchen...), wie es mit den
Finanzen aussieht (natürlich hat man noch mindestens 300.000 Yen in der
Reisekasse...) u.s.w. Wenn einen der Beamte dann losschickt, fuer 4000 Yen eine
Gebührenmarke zu kaufen, ist der Stempel so gut wie im Paß. Besonders in Tokyo
sind die Angestellten im Immigration Office sichtlich genervt und überarbeitet und
man sollte es tunlichst vermeiden, sich mit ihnen anzulegen. Wie gesagt, ist es nicht
gestattet, mit einem Touri-Visum irgendeiner Erwerbstätigkeit nachzugehen. Also
nicht die Anzeigen in der Montagsausgabe der Japan Times oder Tokyo
Classified lesen. Und auch nicht losziehen und in irgendwelchen Kneipen
in Roppongi erzählen, man hätte ein Studenten- Visum, mit dem man in gewissem
Rahmen arbeiten darf, nur weil es dort in Wahrheit niemand sehen will. Und auch
bitte nicht versuchen, an irgendwelchen Unis die schwarzen Bretter mit
Flyern vollzukleben, auf denen man anbietet, Deutsch auf Stundenbasis zu
unterrichten!!!!!
Wohnen
in Tokyo ist vor allem eins: teuer! Wer nicht von irgendeiner Firma hergeschickt
wurde und trotzdem länger hier bleiben möchte, wird um die sog."gaijin
houses"(Ausländerhäuser) nicht herumkommen. Adressen gibts im Metropolis
oder Tokyo
Noticeboard. Meine heiße Empfehlung: Sunny View House in
Nakano Sakaue. Manager Masa (Tel: 030-5272-7238) spricht ganz gut Englisch und
kümmert sich wirklich prima um alles. Außerdem liegt das Haus mitten im
Grünen und verkehrsmäßig sehr günstig in der Nähe von Shinjuku und Shibuya
an der Marunouchi Linie. Miete beträgt ca. 70.000 Yen im Monat, Gas und Wasser
inclusive. Caution 20.000 Yen gibts beim Auszug zurück. Die Zimmer sind sauber
und hell und wenn man auf der Ostseite wohnt, kann man abends die Skyline von
Shinjuku genießen. Küche, Bad, Fernseher, Video, Telefon- alles da.