...Umweg
        ein Abend wie er könnte jeden Tag sein

ist zwar schon inaktuell...so ziemlich...aber ich lass es drin, der guten Erinnerung wegen ;)

Es ist Freitag, 17 Uhr. Ich sitze vor dem Computer und schreibe grad noch schnell einen neuen Text für meine Seite fertig. Ich beeil mich. Es ist schon spät. Ohne Ruhe haste ich schnell die Straße entlang, hinauf zur Bushaltestelle. Ich habe Basketballschuhe, eine Picaldi-Jeans, eine Nike-Jacke und Nike-Handschuhe an, später am Abend bereue ich das stark! Ich renne, und ich atme tief, es ist kalt und ich spüre die kalte Luft in meiner Lunge, sie ist unangenehm. Meine Gitarre schwingt in der Luft umher.  Ich bekomme den Bus gerade noch. Ich bin außer Atem, aber ich hab vorerst einen Sitz, und Ruhe für die nächste dreiviertel stunde. Ich bin alleine, ich schaue die Zeit über um mich, denke nach, ich bleibe immer wieder an dem gleichen Gedanken hängen, vielleicht wisst ihr, was ich meine. Nachdem ich ausgestiegen bin, laufe ich noch 10 min, immer noch dabei in Gedanken versunken. Ich komme, tut mir leid, dass ich dass sagen muss, in der Gemeinderäumen an. Es ist zehn vor sechs. Ich bin nicht der einzige, eine andere Person ist auch dort, ich kenne ihn einigermaßen. Ich bin der erste aus der Gruppe, der dort ist. Ich gehe schon mal meine Sachen auspacken. Ich erinner mich, dass wir den Termin um eine halbe Stunde nach hinten verlegt haben. Ich nehme meine Gitarre und spiele. Doch nach mehreren Minuten höre ich auf, ich habe heute schon 2 Stunden gespielt. Ich gehe in einen dunklen Raum, setzt mich auf die Couch neben dem Schlagzeug. Ich seh aus dem Fenster, das genau hinter der Couch steht. Ich schaue in den Himmel und betrachte die wenigen Sterne, die man sehen kann, und die Wolken. Sie sind beachtlich weit unten, nicht weit über mir. Sie wandert schnell ihres Weges, es erstaunt mich, wenn sie näher sind, bemerkt man es viel leichter. Mein Blick ruht vielleicht auf dem Himmel, aber keineswegs meine Gedanken. Sie sind bei ihr. Mir kommen Tränen, aber nicht lange, denn ich verdränge die scheußlichen Gedanken. Nach wenigen Minuten kommt mein Gitarrenlehrer hinein und meint, dass wir ausgemacht haben, dass heute kein Unterricht statt findet. Ich kann mich nicht erinnern. Egal, die Zeit zum Nachdenken war es mir wert. Ich gehe also wieder, Unten mit dem Fahrstuhl angelangt, es ist schon dunkel, und kalt. Dazu regnet es, oder es schneit, es ist abwechselnd, manchmal auch zur gleichen Zeit. Es stört mich keineswegs. Meine Gedanken verweilen die ganze Zeit auf eine Sache. Ich bin auf dem Weg zum S-Bahnhof. Tränen fließen aus meinen Augen, mein Gesichtsausdruck ist hart. Ich gehe die Straße entlang, die Autos kommen mir entgegen. Sie können mein Gesicht nicht sehen, denke ich, mir ist es auch egal. Ich komme unter eine Brücke. Die Tränen rinnen immer noch an meinen Wangen hinunter, fallen durch die abgekühlte Luft, kommen auf dem Boden auf und schlagen kurz hoch. Man könnte meinen, man hört die Tropfen, wie sie durch die Luft hinunter gleiten und diesen gedämpften Ton beim Aufkommen abgeben, wenn grad nicht ein Auto vorbeifährt. Ich setzte mich am S-Bahnhof auf einen Sitz, ich bin fast alleine. Ich bin wie geschockt, und kann mich nicht halten, die Gefühle sind die Zeit über mir. Ich spüre Einsamkeit. Der Bahnhof ist überdacht. Der Wind schlägt mir ins Gesicht, er trägt Regen und Schnee mit sich. Ich bewege mich nicht, ich genieße es geradezu. Es spiegelt die momentane Situation in meinem Leben wieder.  Ein Sturm aus Kälte, Nässe und Wind,... in der Dunkelheit. Das Wetter schlägt mit meinem Herzen. Die Bahn kommt. Ich überlege, ob ich noch die nächste abwarte. Doch ich steige ein, ich bin völlig durchnässt, doch es stört mich nicht weiter. Die Leute schauen mich erstaunt an. Nächste Station steige ich aus, ich muss gleich über den Bahnsteig. Die S-Bahn in die andere Richtung steht noch. Die Schranken sind unten, hinter mir steht eine Masse von Leute, die ebenfalls aus der S-Bahn kommen. Die Bahn startet, gleichzeitig laufe ich los. Im Moment ist mir alles scheiß egal. Ich stell mich an die Bushaltestelle. Die Leute kommen, manche schauen mir ins Gesicht. Mein Ausdruck und mein Blick ist voll Hass. Dabei ist es die Sehnsucht. Meine Lippen sind zusammengekniffen, aber ich ziehe mich nicht ein.  Ich stehe im Sturm und rege mich nicht, genieße es geradezu. Im Bus setzt ich mich hin, bin durch nass. An der nächsten Station steigt ein Mädchen ein, sie ist ca. 18. Sie guckt mich immer wieder an, sie ist erstaunt über mein Aussehen, meiner Gleichgültigkeit und meinen Blick. Ich schaue zurück, immer wieder. Ich vermisse die Kälte, sie war angenehm. Nicht das einzige, was ich vermisse. In der U-Bahn bin ich immer noch durch und durch nass, meine Frisur ist völlig zerstört. Ist mir scheiß egal. Auf dem letzten Weg nach hause regnet es leider nicht, aber langsam dringt die Kälte auch immer weiter vor.
Ich bin alleine, fühle mich beschissen, mir geht's dreckig. Ich bin auf Umwegen...

Lukas feat. exit