Ein Spielbericht von Dennis Steuer:
Es war ein kalter Freitag.
Der Himmel, Wolken verhangen, ließ den nahenden Sommer nur schwer erahnen.
Durch den fein ins Gesicht peitschenden Nieselregen konnte man die Zwei Teams sehen.
Junge Männer mit Zuversicht in den Augen.
Doch in den Augen einer der beiden Mannschaften sollte die Zuversicht der Scham weichen.
Pünktlich 18:30 pfiff der Schiri das Spiel an.
Der durchnässte Boden erschwerte das Passspiel und machte die Beine müde.
Nach fünf Minuten hatte ich das Gefühl, ich müsse kotzen.
Die Aufstellung von FLN war, wie seltenst in der restlichen Saison gefüllt mit Vereinsmitgliedern.
Im Tor Dominik, der mit Agilität und Sprungfreude glänzte.
In der Verteidigung sorgten die beiden äußeren Verteidiger Hendrik Küffer und Sascha Schwalenberg für konsequentes Stören der gegnerischen Flügelläufer, die nahezu abgemeldet waren. In der Mitte bewahrte der letzte Mann, Konne, auch genannt „die Bank“, den Torwart vor allzu viel Bewegung.
Das Mittelfeld bot dem gegnerischen Spielaufbau konsequent Paroli durch den kühl und überlegend agierenden Thomas Neuenhausen auf der rechten und dem über sich hinaus wachsendem Ingo Buerfeind auf der linken Seite. Im defensiven Mittelfeld ließ Dennis Steuer zu keiner Zeit die Zügel aus der Hand und versorgte den Angriff mit öffnenden, manchmal auch genialen, Pässen.
Stefan Jander als hängende Spitze und gleichzeitigem offensiven Mittelfeld brachte durch seine Schnelligkeit und sicheres Passspiel mit seinem Bruder Andreas das gegnerische Mittelfeld über weite Strecken aus der Fassung und versorgte den Sturm mit gewieftem Kurzpassspiel.
Im Sturm zauberten Kapitän Sven Willecke und Kai „Shi Tu“ Pietza was das Zeug hielt und erweckten nicht selten den Eindruck von jungen brasilianischen Göttern am Ball.
Von Beginn an dominierte FLN das Spiel und praktizierte einen ruhigen Spielaufbau, wie in die deutsche Nationalmannschaft das letzte mal in Italien gespielt hat. Mit konsequenten Drängen nach vorne wurde die gegnerische Mannschaft in Bewegung gehalten, die sich jedoch immer wieder durch weite Befreiungsschläge auf Georg K. und Lexi R. aus der scherenartigen Umklammerung lösen konnte.
Diese schafften jedoch nicht mehr als gelegentlich Vorstöße, die seltenst zu kritischen Situationen wurden.
Ungefähr in der 20 Minute wurde jedoch die Mühe und der Fleiß von FLN belohnt.
Bei einem Sturmlauf durch die Mitte entschied sich Kai Pietza für einen intelligenten Rückpass auf Dennis Steuer.
Dieser fackelte nicht lange und wichste die Kirsche direkt aus ca. 20 Metern ins untere linke Eck. Der Schuss war ein Beispiel an Fußballtechnik.
Standbein neben den Ball, mit dem rechten Bein ausholen, Fuß einrasten lassen , mit dem Spann Pfund geben und locker das Bein durchschwingen.
Damit stand es 1 zu 0 und das Schicksal der Kometen war besiegelt.
Bis kurz vor der Halbzeit wehrten sich die Kometen gegen weitere Treffer und entgingen glücklich, weiteren Toren.
Kurz vor der Halbzeit startete jedoch Hendrik Küffer, auch genannt Speedy Gonzales, auf der rechten Seite durch und bediente Kai Pietza mit einem Lupfer. Dieser verwandelte den ohnehin schon tödlichen Pass mit einem überlegten Schlenzer über den rausgelaufenen Torwart.
Mit einem 2 zu 0 ging FLN in die Halbzeitpause.
In der zweiten Halbzeit brachte der Trainer Nils Becker, Ingo Pappelbaum für Andreas Jander, Heiko Durau für Konne, Daniel Queckbörner für den leicht konditionell angeschlagenen Hendrik Küffer. und sich selbst für Ingo Buerfeind.
Die zweite Halbzeit wurde so weitergeführt wie die erste endete.
Mit zwei erfahrenen frischen Männern im Team und einem Beng auf der linken (offensiven) Mittelfeldseite wurde weiterhin Zuckerhut-Fußball zelebriert.
Bis dann in der 55 Minute Sven Willecke am äußeren 16 Meterraum regelwidrig vom gegnerischen Torwart berührt wurde.
Wie einst Andy Brehme nahm sich Beng den Ball und verwandelte den Elfmeter unhaltbar ins linke untere Eck.
In der 65 Minute wurde der bravourös spielende Sturm durch das ewige Talent Speckfischer ( für Kai Pietza) und Mathias Ponitka ( Sven Willecke) ersetzt, die ebenso durch meisterliche spielerische Klasse brillieren konnten.
Durch einen öffnenden Pass von Dennis Steuer und einem 50 Meter langem Sprint schaffte Mathias Ponitka ganz abgebrüht noch das vierte Tor an diesem Abend.
Mit dem Abpfiff endete das Spiel.
Jedoch bliebt die ersehnte 3. Halbzeit mit dem jungen Hooligan-Coolness-Pack leider aus.
„Hätten wir parat gemacht“.
Als Resümee kann man aus dem Spiel ziehen:
FLN ist ganz schön toll und viel besser als die Kometen.
Eindrucksvoll hat FLN wieder einmal bewiesen, dass auch Hobbymannschaften auf technisch und taktisch hohen Niveau Fußball leben können.
Dafür danke ich euch.