Mühlen in Belzig
Die Geschichte der Belziger Mühlen wurde in verschiedenen heimatkundlichen Veröffentlichungen bis jetzt nur
mangelhaft behandelt. Eine intensive Erforschung der Geschichte der einzelnen Mühlen ist bis jetzt nicht erfolgt.
Die hier zusammengetragenen Daten sind ein Versuch zur Aufarbeitung der sehr abwechlungsreichen
Geschichte der einzelnen Mühlen.
Viele dieser Daten sind dem Zauch - Belziger Kreisblatt (ZBKBL) entnommen.
Ich möchte mich beim Kreisarchiv des Kreises Potsdam – Mittelmark für die mir gewährte Unterstützung, bei der
Benutzung der Zeitungsbände, aber auch anderer Archivalien, bedanken.
Weiterhin möchte ich mich bei der evangelischen Kirchengemeinde bedanken, für die Einsicht in die Belziger
Kirchenbücher.
Fragen und Hinweisen an Fregukatze@gmx.de
Allgemeine Daten
1496
Der Bergmüller, der Niedermüller, der Niedermüller (Mittelmüller), der Brudermüller.
1542
3 Müller haben 4 Knechte und 1 Magd
1551
Die 3 Mühlen haben 5 Dienstboten.
1565
Die Burgmühle mit 2 Gängen hat 1 wüste Hufe zu Bergermark und 1 Wort daselbst, die
Niedermühle mit 1 Gang, die Walkmühle, die Mittelmühle mit 2 Gängen.
1591
3 Müller [Historisches Ortslexikon (HOL)]
Untermüller hat Mühle mit 1 Gang
Burgmüller hat Mühle mit zwei Gängen
Mittelmüller hat Mühle mit zwei Gängen
1598
Kosten in der Sägemühle
1 Schneidebaum 6 Groschen
1 Rahm - Stück 4 Groschen
Gemeines Bauholz 2 Groschen
1 Schwelleiche 11 Groschen
1 Stück Bauholz 2 Groschen
Das Brandregister von 1647
Schneidemühle im Sandberger Viertel des Nicolaus Fugmann 1636 abgebrannt, will diese wieder aufbauen.
Die Papiermühle von Michael Hildebrandt im Wiesenburger Viertel ist 1631 abgebrannt und hat seitdem in Asche gelegen.
Walkmühle im Brandenburger Viertel seit 1636 nicht gangbar gewesen, besaß einst Andreas Fritze, seine Witwe hat wieder geheiratet
aber noch keine Zeit zum Wiederaufbau der Mühle.
In Sandberg:
1. Mühle von Hans Baltzer von Creuzbergk 1634 vom Wasser weggeschwemmt und das Haus 1636 vollends abgebrannt, der von
Creuzbergk hält sich zu Leipzig bei Torgau auf. (Schlossmühle)
2. Mühle Michell Steinsdorff verstorben, und die Mühle zum Amt gezogen, die Pächte 1 Taler 19 Groschen Rodegeld und 96 Scheffel
Roggen Mühlenpacht, können noch jährlich richtig gemacht werden. (Hintermühle)
3. Mühle Michell Arndt
Sie hat zu entrichten 2 Taler 2 Groschen Erbzins, 24 Scheffel Weizen, 120 Scheffel Roggen als Mühlenpacht, sowie drei Scheffel
Roggen, Gerste und Hafer.
Hier lautet die Eintragung: „Ist abgebrannt und hält sich im Fürstentum Anhalt auf."
Die zwei Taler und 2 Groschen Erbzins konnten von der Nutzung des Gartens richtig gemacht werden.
1691
3 Wassermühlen (1 Walk- und Lohmühle, 1 Papiermühle und 2 Schneidemühlen).
1704
Am 18.02.1704 verkauft der Mühlenmeister „vor Belzig“, Martin Schmidt, seiner Schwester Anna Schmidt 2 Wiesen vor Brachwitz,
zusammen 2 ½ Morgen, für 17 ½ Taler.
1712, 1727, 1741, 1758 und 1769 ist in Belzig jeweils eine Papiermühle nachweisbar.
1713 Angaben in der Akte (Zürner)
In der Stadt liegt keine Windmühle, aber vor den Toren: 1. Schlossmühle, hat Mahlgang und wird vom Teich getrieben, 1 Mittelmühle, 1
Hintermühle, 1 Papiermühle, 1 Oelmühle und 1 so genannte Belziger Schneidemühle.
1718
Schlossmühle, Mittelmühle, Hintermühle, 1 Papiermühle, 1 Ölmühle, die so genannte Belziger Schneidemühle.
1743
1 Walk- und Loh- Mühle, 1 Papiermühle, 2 Schneidemühlen
Kosten Holz (1744):
1 Schneidebaum 2 - 3 Rthl.
1 Bauholz 18 Gr. bis 1 Rthl.
1 Schwelleiche 2 Rthl.
1 Klafter Fichtenholz 11 Gr. 8 Pfennig
1764
3 Mühlen (1 Papiermühle) Mittelmühle, Schlossmühle, Hintermühle.
Mittelmüller Zweihüfner, Schlossmüller Anderthalbhüfner, der Hintermüller hat 1 Wort.
1770
Die Belziger Papiermühle hat einen Umsatz von 1177 Talern.
1777
Papier-, Öl-, Schneide- und Walkmühle unter Ratsdicion. 3 Mühlen (Schloss-, Mittel- und Hintermühle)
1822
Schloss- Mittel- und Hintermühle
1830
Belzig ist eine offene Kreisstadt mit Tuch- und Leinwebern, Kohl-, Flachs- und Hopfenanbau. 2 Papiermühlen liegen am Belziger
Bach.
Abb. 1 Ausschnitt aus der Karte des Kreises Zauch Belzig von 1858
1858
Wachsmuths Wassermühle, Uhlemanns Wassermühle, Preusses Wassermühle, Schülers (Wassermühle, 1 Papierfabrik, Wassersägemühle, 3 Wassergetreidemühlen.)
1906
Wassermühle, Schröters Mühle (HOL)
1931
Hannemanns Mühle, Obermühle, Oelschlägersmühle (HOL)
1957
Oelschlägers Mühle (HOL)
Die Belziger Mühlen
1. Die Schlossmühle
Abb. 2 Die Schlossmühle im Jahr 2004
Die Schlossmühle wurde im 12. Anfang des 13. Jahrhundert errichtet.
Der erste nachweisliche Schlossmüller (1414) ist der Kupferschmied Simon Senst.
Im HOL zu Jahr 1496 wird der Schlossmüller als Bergmüller bezeichnet.
Um 1500 besitzt die Familie von Ziesar (Czyesser) ein Rittergut nebst der Burgmühle.
Im Erbbuch von 1550 wird Forus als der Borgmüller genannt, 1591 hat die Schlossmühle 2 Gänge und wurde durch den „Borgmüller“
Hans Schröter betrieben.
1634 wurde die Mühle durch Hochwasser weggeschwemmt, weiterhin auch zwei Häuser in Sandberg.
Mit der Mühle des Baltzer von Creuzburgk ist noch das Haus des Matthes Helffer 1639 vom Wasser fortgerissen worden.
„Die Schlossmühle ist anno 1634 nebst zwei Häusern in Sandberg vom großen Wasser weggeschwemmt, die noch übrig gebliebenen
Seitengebäude aber Anno 1636, bei der feindlichen Invasion in Rauch aufgegangen“. Sie hat nachher 34 Jahre zu jedermann
öffentlich ausgehangen.
1636 wurde sie bei der Inbrandsetzung der Stadt, durch die Schweden, restlos zerstört.
1661 ist die Mühle zwei Gängen wieder in Betrieb.
Einige Jahre später, 1666, wird die Mühle an die Witwe Magdalena Sibylle Find verlehnt .
1670 erwarb Georg Schreiber aus Gommern die kümmerlichen Reste der Mühle und verpflichtete sich gegen „gewisse Frey-Jahre" sie
wieder aufzubauen und einzurichten.
1682 Schlossmühle mit Wohnhaus, Mühle mit zwei Gängen.
In der Akte zum „Atlas Saxonicus Augusteus" (1702) steht, dass die Mühle einen Mahlgang besaß und das Mühlrad durch das Wasser
eines Teiches angetrieben wurde.
Besitzer und Müller der Schlossmühle
1. Müller Junack 1674 - 1676
+ 20.04.1674 Tochter des Schlossmüllers Michael Junack, Maria Magdalena.
+ 06.08.1676 Ehefrau des Schlossmüllers Michael Junack, Ursula Thiele.
+ 07.10.1676 der Schlossmüller Michael Junack.
* 20.03.1688 Sohn des Mühlburschen Michael Almenstedt, Johann Georg.
Taufpaten: Catharina, die nachgelassene Tochter des Schlossmüllers Michael Junack. Der Mühlbursche Augustin Paul, nachgelassener Sohn des Lübnitzer Schulzen Peter Paul.
2. Müller Altenstädter 1677 – 1703 (1705)
°° 29.01.1677 Meister Andreas Altenstädt mit der nachgelassenen Tochter des Schlossmüller Michael Junack, Gertraud Junack.
* 01.02.1678 Taufe des Sohnes des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Gürge Christoph. Taufpatin Elisabeth, Ehefrau des Mittelmüllers Matthias Stuhlmann.
+ 15.08.1679 Sohn des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Gürge Christoph.
* 20.08.1680 Tochter des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Anna Maria.
+ 22.08.1680 Tochter des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Anna Maria.
+ 24.04.1681 3 Begräbnisse. Der Vater des Schlossmüllers, Andreas Altenstädt und zwei tot zur Welt geborene Töchter.
* 23.03.1682 Sohn des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Daniel Gottfried.
* 10.10.1684 Sohn des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Hans Joachim.
* 07.11.1686 Sohn des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Andreas.
+ 28.10.1687 Sohn des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Andreas.
* 09.02.1689 die Tochter des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Anna Dorothea
+ 31.08.1702 Tochter des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Anna Dorothea.
* 12.11.1690 Sohn des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Christian.
* 23.06.1693 Tochter des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Anna Margaretha.
+ 15.04.1697 Tochter des Schlossmüllers Andreas Altenstädt, Anna Margaretha.
* 25.02.1702 Sohn des Schneidemüllers Andreas Richter, Andreas (Taufpaten Andreas Altenstädt der Schlossmüller, Martin Schmidt der Mittelmüller, Anna Thiele Ehefrau des Hufschmieds Martin Thiele)
+ 30.12.1703 der Schlossmüller Andreas Altenstädt.
3. Müller Schirly (Schierle) 1706 -
°° 20.01.1706 der Schlossmüller Georg Schirly, gebürtig aus Jüterbog, mit der Witwe Gertraud des Schlossmüllers Andreas Alpenstedt (Altenstädt).
* 26.11.1706 Taufpate bei der Taufe der Tochter des Hufschmieds Andreas Kühne in Sandberg, Maria Sophia, der Schlossmüller Georg Schierle.
*09.02.1711 Taufpaten bei der Taufe des Sohn des Bürger und Weißgerbers David Genersicken, David, der Schlossmüller Georg Schierle der Mühlknappe Johann Gottfried Lösig aus Niemegk (gebürtig aus Werder)
+ 16.04.1714 Ehefrau des Schlossmüllers Georg Schirl, Gertraudt geb. Thiele in ihrem 60zigsten Jahr.
°° 22.10.1714 der Schlossmüller Georg Schirl mit der Tochter des Pfarrers Thomas Grauert zu Friedrichswerk in Anhalt, Margarethe
* 03.02.1716 Sohn des Andreas Kühn, TP Margaretha EF des Schlossmüllers Georg Schierle
4. Müller Klunter
°° 02.12.1704 Maria Elisabeth [* 03.03.1686 in Schwanebeck], Tochter des Hintermüllers Nicolaus Paul, mit dem Mühlmeister Hans Klundter von der Walkmühle in Ziesar in der Kirche zu Lübnitz getraut. [Anmerkung: Könnte der Stammvater der Belziger Klunters sein]
Nächster Besitzer wurde Johann Christoph Klunter und danach der Sohn
Johann Christoph Klunter jun. der die Mühle nach 1752 verkaufte.
Johann Christoph Klunter jun. wurde 1711 in Belzig geboren, und heiratete Dorothee Elisabeth Boeke aus Belzig.
Beide hatten eine Tochter mit dem Namen Dorothee Elisabeth, geb. 23. Mai 1737 - gest. 08. Juli 1801. Sie war mit Johann Gottlieb
Wendel aus Belzig verheiratet, sie hatten keine Kinder.
°° 23.05.1737 dem Mühlenbesitzer Johann Christoph Klunter und der Dorothee Elisabeth Boelke eine Tochter, Dorothee Elisabeth, (08.08.1801).
Johann Christoph Klunter
geb. ?
Zeit 1670 – 1735
verh.
gest. ?
Johann Christoph Klunter
geb. 1711
Zeit bis 1764
verh.
gest. ?
Dorothee Elisabeth Klunter
geb. 23. Mai 1737
verh. 10. Februar 1761
mit Johann Gottlieb Wendel
gest. 08. Juli 1801
Der Müller Klunter verzog später nach Gömnigk, in seine dort neu erbaute Wassermühle.
1730 Belziger Schloßmüller Johann Christoph Klunter (Klunker) erbaut die Neue Mühle in Gömnigk.
1744 Johann Christoph Klunker (Klunter), Müller zu Gömnigk, Erbauung eines Neben- und Allergangs.
5. Martin Fr. Thiele nach 1752
6. Gottfried Haynn um 1763
Wird als Schlossmüller Gottfried Haynn in der Spezifikation der Quartembersteuer von 1763 erwähnt.
7. Johann Christian Gottfried Oelschlaeger
Die Witwe von Meister Johann Andreas Märten (Von der Wühlmühle in Neschholz) heiratet 1795 den Schlossmüller von Belzig, Müllermeister Johann Christian Gottfried Oelschläger.
8. Johann Michael Oelschläger
9. Johann Heinrich Grohmann
* 06.03.1805 TP Christiane Elisabeth, EF. des Schlossmüllers Johann Heinrich Grohmann
TP Christian Gottlob Ludwig Ölschläger, nachgelassener Sohn des Schlossmüllers Johann Michael Ölschläger
* 14.07.1805 Taufe der Tochter des Gastwirts und Seifensieders Gottlieb Wilhelm Wohlhaupt, Maria Christiane. TP Johanna Elisabeth, EF. des Johann Christian Ölschläger, Wühlmüller. TP Johann Heinrich Grohmann, Schlossmüller
* 05.07.1806 Carl Gottfried Schimmel, unehelicher Sohn des Musikus Gottfried Flämat und der Johanna Friederika Schimmel. TP. Christiana Elisabeth Grohmann, EF. des Schlossmüllers Johann Heinrich Grohmann.
+ 02.03.1826 der Schlossmüller Johann Heinrich Grohmann, 67 J. 3 M. (Begr. 05.03.)
+ 21.05.1830 Witwe des Schlossmüllers Johann Heinrich Grohmann, Christiane Elisabeth geb. Bachmann, 81 J. 6 M. 22 T. (Begr. 23.05)
10. Müller Christian Gottlob Ludwig Oelschläger 1814 - 1831
°° 11.06.1811 der Mühlenmeisters und Besitzer der Schlossmühle Christian Gottlob Ludwig Oelschläger, nachgelassener Sohn des Schlossmüllers Johann Michael Oelschläger – Stiefsohn des Schlossmüllers Johann Heinrich Grohmann mit Maria Dorothea Jobel, hinterlassene zweite Tochter des Mühlenmeisters und Besitzers der Mühle in Bücknitz bei Ziesar Christoph Jobel.
* 08.04.1812 Franz Julius Wilhelm, Sohn des Mahl- und Mühlenmeisters der Schlossmühle Christian Gottlob Ludwig Oelschläger und der Johann Dorothea Jobel (Gobel). TP. Johann Christoph Jobel, Mahl- und Mühlmeister der Mühle in Bücknitz. Johann Christian Gottlieb Oelschläger, Besitzer der Wühlmühle.
°° 06.10.1836 Franz Julius Wilhelm Oelschläger (24 J. 4 M.) Besitzer der Paradiesmühle in Niemegk, Sohn des Christian Gottlob Ludwig Oelschläger Besitzer der Belziger Schlossmühle, mit Marie Elisabeth (19 J. 11 M.), Tochter des Büdners und Handelsmann Gottlieb Kegler aus Dippmannsdorf.
* 10.10.1813 Heinrich Ludwig, Sohn des Mahl- und Mühlmeisters der Schlossmühle Christian Gottlob Ludwig Oelschläger und der Maria Dorothea Gabel (Gobel). TP. Johann Heinrich Grohmann Auszügler und Schlossmüller. MariaElisabeth, Witwe des Brücknitzer Müllers Andreas Gottlob Gobel.
+ 21.11.1813 der Mühlenmeister Christian Gottlob Ludwig Oelschläger. 38 J. 11 M. (Witwe und 2 Söhne)
+ 10.02.1814 Heinrich Ludwig, Sohn des Mühlmeisters auf der Schlossmühle Christian Gottlob Ludwig Oelschläger. 4 M. 10 T.
°° 06.10.1836 Franz Julius Wilhelm Oelschläger (24 J. 4 M.) Besitzer der Paradiesmühle in Niemegk, Sohn des Christian Gottlob Ludwig Oelschläger Besitzer der Belziger Schlossmühle, mit Marie Elisabeth 19 J. 11 M.), Tochter des Büdners und Handelsmann Gottlieb Kegler aus Dippmannsdorf.
11. Müller Völker 1831 (1840) - 1872
* 22.06.1815 4. Sohn des Mühlenmeisters auf der Ölmühle, Johann August Ölschläger und der Marie Elisabeth Damaschke, Friedrich Rudolph. TP Johann Adam Völker, Schlossmüller TP Johann Friedrich Henicke, Stadtmühle Niemegk
* 11.08.1815 Sohn des Schlossmüllers Johann Adam Völker und der Marie Dorothea Goebel, Friedrich Wilhelm Ludwig. TP Christiana Caroline Ölschläger, EF des Johann Gottlieb Ölschläger, Wühlmühle.
* 14.04.1817 Tochter des Schlossmüllers Johann Adam Völker und der Maria Dorothea geb. Göbel, Augusta Friederika Amalia. TP. Maria Elisabeth EF. des Ölmüllers Johann August Oelschläger.
* 23.04.1818 Tochter des Schlossmüllers Johann Adam Völker und der Maria Dorothea geb. Göbel, Augusta Friederika Amalia. (get. 26.04.) TP: Der Auszugsmühlmeister auf der Schlossmühle Johann Heinrich Grohmann. Christiana Friederika EF. des Papierfabrikant Johann Ludwig Grohmann.
* 03.01.1819 Tochter des Müllers Friedrich Christoph Völker und der Johanna Sophia geb. Braunsdorf, Johanne Friederike. TP. Christiana Friederike, EF des Papierfabrikant Johann Ludwig Grohmann. Johann Adam Völker Schlossmüller. (get. 17.01.)
* 23.11.1828 Tochter des Schlossmüllers Adam Völker und der Marie Dorothea geb. Zabel, Clara Friederike. (get. 07.12.)
* 28.01.1831 Tochter des Schlossmüllers Adam Völker und der Marie Dorothea geb. Zabel, Wilhelmine Ernestine. (get. 18.02.) TP. Anna Elisabeth, EF. des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann.
°° 27.10.1842 Der Schlossmüller Friedrich Wilhelm Louis Völker (27 J. 2 M.), Sohn des Papiermühlenbesitzers Johann Adam Völker, mit Friedericke August (22 J. 8 M.), Tochter des Hintermüllers Johann Friedrich Jäger.
* 06.12.1851 Tochter des Besitzers der Mittelmühle Friedrich Ferdinand Wiere und der Dorothea Friederika Louise geb. Danneberg, Klara Friederike Emma. (get. 07.01.1852) TP. Maria Elisabeth, EF des Mühlenbesitzer Knönagel in Dippmannsdorf. Friedrich Wilhelm Louis Völker Besitzer der Schlossmühle.
°° 24.06.1872 Ökonom Friedrich Otto Julius Dorno (* 30.03.1847), Sohn des Bäckers und Brauereibesitzers Friedrich August Dorno in Belzig, mit Amalie Karoline Wilhelmina Emilie (* 06.03.1845), Tochter des Schlossmüllers Friedrich Wilhelm Ludwig (Louis) Völker.
Am 09. Juli 1845 kam es über Belzig zu einem Starken Wolkenbruch. Das Wildwasser von den umliegenden Bergen drohte den Wall zu
übersteigen. Der damalige Schlossmüller sperrte dem Wasser mit Leitern und Dung den Weg und verhütete so die Wassernot für
Mühle, Sandberg und Belzig.
Louis Völker war Besitzer der Schlossmühle von etwa 1850 bis circa 1873.
Am 09. März 1827 kaufte Carl Heinrich Leopold von Lochow zu den beiden 1817 erworbenen Lehnsteilen auch den dritten Teil seines
Bruders Carl Wilhelm Ferdinand von Lochow zurück. Dabei war auch ein Grasgraben unweit der Belziger Schneidemühle rechts des
Belziger Baches. Carl Heinrich hatte den von Carl Friedrichs Witwe an ihren Kutscher vererbten Grasflecken bei Belzig am 08. Mai
1822 für 670 Taler zurückgekauft. Der Kutscher hatte dieses Grundstück für seine Dienste bei der Errettung des Gutes Lübnitz
während der Napoleonischen Befreiungskriege erhalten.
05. August 1854 (ZBKBL)
Ein tüchtiger Pferdeknecht, mit guten Zeugnissen versehen, findet sofort einen Dienst bei
L. Völker in der Schlossmühle bei Belzig.
1855 Nutzer Schlossmühle Louis Bölker. In der Literatur immer fälschlicherweise als L. Bölker erwähnt (lt. dem ZBKBL und dem
Belziger Kirchenbuch muss es richtig heißen Völker)
26. November 1864 (ZBKBL)
Ein tüchtiger Müllergeselle kann sofort in Arbeit treten beim Müllermeister Völker in der Schlossmühle bei Belzig.
Vertrag zwischen dem Schlossmüller Louis Völker und Carl von Lochow, betreffs des Mühlbaches
Der Kgl. Landrath des Kreises Zauch - Belzig i.V. von Köller, Regierungs - Assessor
Königl. Kreisgerichts-Commission II. Belzig, den 17. März 1868
Von Person bekannt und verfügungsfähig erschienenen:
1. Der Rittergutsbesitzer Herr Carl von Lochow auf Lübnitz,
2. Der Herr Mühlenbesitzer Friedrich Wilhelm Louis Völker aus Sandberg, überreichten anliegenden Vergleichsentwurf mit Karte und rekognoszierten die unter demselben befindlichen Unterschriften als von ihnen herrührend. Das Objekt wird auf 60 Rp angegeben.
Vorgelesen, genehmigt, unterschrieben.
gez. Carl von Lochow
gez. Louis Voelker
a. u. s.
gez. Klemming.
Zwischen den Rittergutsbesitzer Carl von Lochow auf Lübnitz als Besitzer des so genannten Rohrteichs im Hypothekenbuche der Königl.- Kreisgerichts -Kommission Belzig von Landungen Vol. II. Nr. 74 Pag. 461 ad. 18 und resp. Vol. I. Nr. 46 Pag. 903 ad. 5 verzeichnet, eines Teils und dem Besitzer der im Hypothekenbuch von Sandberg Vol. I. Nr. 5 Pag. 55 verzeichneten Schlossmühle, Herrn Louis Völker anderseits wird ein Vergleich dahin geschlossen,
§ 1.
Der Rohrteich bestand bisher und besteht jetzt noch teils aus einem freien Wasserspiegel, teils aus mit Rohr bestandenen und mit Wasser durchzogenen Sumpfterrain, teils aus Wiesenboden. Herr Völker, welcher den Rohrteich bisher als Sammelteich für seine Mühle benutzt und betrachtet hat, steht davon ab, und gibt sich das Recht, der Umwandlung des Teichterrains in Wiesenboden zu widersprechen, jedoch mit folgenden Ausnahmen,
1.
am Ständer, welcher der Völker'schen Mühle durch einen zwischen derselben und dem Wall- graben liegenden Kanal das Betriebswasser zuführt, befindet sich nach beiden Seiten eine Verschälung. In der ganzen Breite der Verschalung nach Norden muss auf 12 Fuß in den Teich hinein ein Wasserbassin, in welchem die Gräben und Kanäle ausmünden, bestehen bleiben. Auf der anliegenden Handzeichnung ist die Lage dieses Bassins mit a, b, c, d bezeichnet. Die Räumung dieses Bassins und die Unterhaltung der Verschalung übernimmt Her r Völker.
2.
beim Ausfüllen des Sumpfterrains auf dem Rohrteichanteil des Rittergutbesitzers von Lochow wird der schon bestehende von Schlägels Hof herankommende Graben dergestalt verlängert, dass er in dem Wasserbassin ausmündet .Vom Wasserbassin ab soll diesem Graben bis 200 Fuß Länge, vom Wasserbassin ab gerechnet, eine Breite von 12 Fuß in der Oberkante und eine Tiefe von 2 Fuß vom Wasserspiegel ab gegeben werden. Weiter nach Westen soll der Graben in der bisherigen Breite von 3 Fuß erhalten werden und desgleichen in einer Tiefe von 2 Fuß vom Wasserspiegel ab. Die Räumung dieses Grabens in so weit, als er die Breite von 12 Fuß erhält, wird von Herrn von Lochow und Herrn Völker gemeinschaftlich bewirkt. Auf der beigefügten Handzeichnung ist dieser Kanal mit e, f bezeichnet.
3.
die jetzt bestehenden, dem Wasserbassin das Wasser zuführenden Kanäle und Gräben, nämlich:
a.
der von der Stollenberger - Schäferei herankommende Hauptkanal g - h der Handzeichnung,
b.
der Graben, welcher an der Mitternachtsseite der von Lochow'schen Wiese sich hinzieht, und die in der Richtung dieses von Mitternacht nach Mittag neu angelegte Fortsetzung dieses Grabens i, k, l. der Handzeichnung.
c.
Der Graben an der Grenze der Koch'schen Wiese in der Richtung von Mittag nach Mitternacht m n der Handzeichnung, müssen für immerwährende Zeiten als Gräben zur Leitung des Wassers nach dem Wasserbassin vor den Ständer bestehen bleiben und als Zuleitungsgräben offen gehalten werden. Die Besitzer des Rohrteiches verpflichten sich, das Wasser der an der Nord- West- und Südseite des Rohrteiches entspringenden Quellen dem Wasserbassin am Ständer zufließen zu lassen und dasselbe nicht nach anderen Seiten abzuleiten und ferner die innerhalb ihres Eigentums befindlichen Quellen offen zu erhalten und, soweit es erforderlich, auszustechen. Der auf der Handzeichnung mit g h bezeichnete Hauptkanal, vom Stollenberg herkommend, welcher vom Wasserbassin ca. 320 Fuß lang und am Bassin 8, am entgegengesetzten Ende aber 7 Fuß breit ist, und bisher von den Besitzern des Rohrteiches, Herrn von Lochow und Frau Kaufmann Koch gemeinschaftlich und zu gleichen Teile werden ist wird in dieser Breite auch ferner erhalten und in einer Tiefe von 2 Fuß vom Spiegel des höchst zulässigen Wasserstandes ab. Der vorstehend snb. Littr. B gedachte Graben (i k l der Handzeichnung) soll stets mindestens eine Breite von 1 ½ Fuß haben. Die Räumung verbleibt eine Verpflichtung der Besitzer des Rohrteiches, doch soll dem Mühlenbesitzer Völker gestattet sein, wenn durch außergewöhnliche Naturereignisse uns Überschwemmungen plötzlich eine Versandung des Hauptkanals eintritt, diese dadurch zu beseitigen, dass er die Räumung in solchen außerordentlichen Fällen selbst übernimmt. Der an der Morgenseite der Koch'schen Wiese entlang gehende Graben, m n der Handzeichnung, wird, sowie auch die sonstigen Gräben in der bisherigen Breite, wie sie aus dem anliegenden Verzeichnisse hervorgeht, erhalten, und soll ihnen eine Tiefe gegeben und sie stets in einer Tiefe erhalten werden, welche den ungehinderten Abfluss des darin enthaltenen Wassers nach dem Bassin vor dem Ständer gestattet. Die Räumung dieser Gräben übernehmen die Rohrteichbesitzer, Herr von Lochow und Frau Kaufmann Koch ein jeder in soweit, als sie auf seinem Grund und Boden liegen. Die Räumung ist im Frühjahr jeden Jahres, und zwar vor dem 15. Mai auszuführen.
§. 2
Der Wasserstand in dem Bassin vor dem Ständer soll durch einen auf Kosten des Herrn von Lochow und Herrn Völker zu setzenden Merkpfahl und zwar dergestalt reguliert werden, das er 1 (ein) Zoll unter der am Ständer eingemeißelten Marke zu liegen kommt. Kontrahenten wollen diesen Merkpfahl ohne Zuziehung der Behörde selbst errichten. Herr von Lochow verpflichtet sich von der Nordseite des Wasserbeckens ab, a - b der Handzeichnung, bis zur Grenze mitten der Wiese des Magistrats. v der Handzeichnung, den Wiesenboden muldenartig derart zu erniedrigen, dass das Wasser aus dem Bassin, wenn solches den höchst zulässigen Wasserstand erreicht hat, nach der Brücke am Wiesenburger Tor Abfluss zu finden im Stande ist, und den Wiesenboden in diesem Stande zu erhalten. Zugleich wird hier festgesetzt, dass das Wiesenterrain, über welches dieser Abfluss stattfindet, stets mit dem Markpfeil im Niveau stehen und dieser Höhe von Herrn Lochow unterhalten werden muss, dergestalt, dass das Wasser aus dem Bassin erst dann abfließen vermag, wenn der Wasserstand wie ihn der Markpfeil markiert, überschritten wird. Die Kosten der Herstellung dieser Vertiefung der Wiese tragen Herr von Lochow und Herr Völker zu gleichen Teilen. Die Herstellung erfolgt im Frühjahr künftigen Jahres, vor eintritt des Graswuchses. Sowohl in dem Falle, wenn durch Schuld des Mühlenbesitzers Völker der durch den Merkpfahl regulierte Wasserstand überschritten wird, als auch in dem Falle, wenn das Wiesenterrain, über welches bei Überschreitung des regulierten Wasserstandes das Wasser abfließt, durch Schuld oder Vernachlässigung des Wiesenbesitzers, niedriger zu liegen kommt, als der Merkpfahl also nicht mehr im Niveau mit demselben bleibt, verfällt der schuldige Teil in eine Konventionell - Strafe 10 Sgr. Während der Wintermonate, nämlich vom 1. Oktober bis zum 1. April soll es dem Mühlenbesitzer Völker gestattet sein, den Wasserstand 3 Zoll über den vorgegebenen höchsten Sommer – Wasserstand zu halten, also in der Höhe, welche die am Ständer eingemeißelte Marke anzeigt, die erforderliche Vorrichtung zum Festhalten des Wassers im Bassin in dieser Höhe hat Herr Völker nach seinem Ermessen und auf eigene Kosten zu treffen.
§. 3
zu beiden Seiten des Ständers, und zwar auf der von Lochowschen Seite auf Fuß und auf der Koch'schen Seite auf Fuß ist das Ufer mit einer Bretterverschalung versehen, den Grund und Boden, welcher zwischen Wallweg und dieser Uferverschalung liegt, treten die Besitzer des Rohrteichs, Herr von Lochow und Frau Kaufmann Koch, jeder Teil, soweit ihm das Eigentumsrecht daran zusteht, an den Schlossmühlenbesitzer Herrn Völker eigentümlich, jedoch ohne Gewährleistung hiermit ab, letzterer verpflichtet sich dagegen zur Unterhaltung der Verschalung. Den Wasserspiegel an dieser Stelle mit einer Bretterdecke oder in einer anderer Weise zu überdecken, ist dem Mühlenbesitzer Völker nicht gestattet.
§. 4
Die Rohrteichbesitzer sind befugt, auf dem jetzt schon vorhandenen Wiesenboden sowohl, wie auf dem noch herzustellenden Gräben nach ihrem Belieben anzulegen, jedoch nur so, dass das in die angelegten Gräben eintretende Wasser seinen Abfluss nur nach dem Wasserbassin vor dem Ständer und nicht anderweit hinnehmen kann.
§. 5
Bis zur Herstellung der zum Abfluss übermäßigen Wassers bestimmten muldenartigen Vertiefungen, welche vom Frühjahr nächsten Jahres und längstens bis zum 15. Mai kommenden Jahres erfolgen soll, wird der derzeit bestehende und bisher bestandene Zustand aufrecht erhalten, doch nimmt der Mühlenbesitzer Völker die angestellte Besitzklage zurück. Die gerichtlichen Kosten des Besitzprozesses werden vom Herrn von Lochow zu einer und Herrn Mühlenbesitzer Völker zur anderen Hälfte getragen, die außergerichtlichen dagegen kompensiert.
§. 6
Zu den Kosten, welche durch die geometrischen Arbeiten, durch den Entwurf und die gerichtliche Vollziehung dieses Übereinkommens, durch die Herstellung des Merkpfahls und der muldenartigen als Wasserablauf dienenden Vertiefung entstehen, tragen Herr von Lochow und Herr Völker zu gleichen Teilen bei.
§. 7
Die Rechte und Verbindlichkeiten, welche den Kontrahenten aus diesem Übereinkommen erwachsen, sollen auf die Nachfolger in den Besitz der darin berührten, im Eingange gedachten Grundstücke übergehen und dies auf gemeinsame, gleichmäßig zu tragende Kosten im Hypothekenbuch der Grundstücke eingetragen werden, was hierdurch von den Kontrahenten ausdrücklich bewilligt wird.
Belzig, den 17. März 1868
gez. Carl von Lochow
gez. Louis Völker
a. u. s.
gez. Klemming.
Abb.
3 Zeichnung zum Vertrag vom 17. März 1868
12. Müller Dorno 1873
°° 24.06.1872 Ökonom Friedrich Otto Julius Dorno (* 30.03.1847), Sohn des Bäckers und Brauereibesitzers Friedrich August Dorno in Belzig, mit Amalie Karoline Wilhelmina Emilie (* 06.03.1845), Tochter des Schlossmüllers Friedrich Wilhelm Ludwig Völker.
19. Februar 1874 Geburt einer Tochter dem Mühlenbesitzer O. Dorno.
17. September 1874 verstarb die Tochter des Mühlenbesitzers Otto Dorno, Marie 7 Monate alt. (19.02. -17.09.1874
14. Februar 1878 Geburt eines Sohnes dem Mühlenbesitzer Otto Dorno.
06. Januar 1880 Mühlenbesitzer Friedrich Otto Julius Dorno geb. einer Tochter.
Otto Dorno Mühlenbesitzer zu Belzig. Husar im Kgl. Pr. Hus. Regt. v. Zieten Brand. Nr. 3, geb. 26.01.1881, gest. 25.10.1910 im Feldlazarett zu Bay.
Otto Dorno gest. 11. Dezember 1912
Der Sohn von Otto Dorno, Otto verstarb am 25.10.1918, er war °° Pauline Pulz, Kinder Gertraud, Elly, Otto und Richard.
Otto Dorno, Mühlenmeister, 13.08. 1914 - 07.11.2000
Die Ehefrau von Otto Dorno, Irene Dorno geb. Sperfeld, 15.10.1919 - 23.06.1999
Zwischen 1872 – 1874 erwarb Otto Dorno die Belziger Schlossmühle.
18. April 1874 (ZBKBL)
2 Taler Belohnung. Denjenigen, welcher mir Person namhaft gemacht, die sich ihres Schuttes in den und am Mühlenbach, sowie in der
Ecke bei der Mühle und der Wiese beim Maurergesellen Piepert entledigen.
Otto Dorno, Mühlenbesitzer.
05.02.1879 Gemeindevorsteher Sandberg Mühlenmeister Dorno.
1880 Sandberg: Gemeindevorsteher: Mühlenbesitzer Ferdinand Wiere, Schöppen: Maurer Rüger, Mühlenbesitzer Dorno
Bei der Bekämpfung des Brandes der Schlossmühle am 11. Mai 1887 hatte die Feuerwehr einen bedauerlichen Unfall zu verzeichnen. Durch Einsturz der Vorderfront wurde dem Feuerwehrmann Karl Störtzer, der ein Strahlrohr führte, der rechte Unterschenkel zerschlagen. Das Feuer brach in der Nacht vom 10. - 11. Mai aus, die Feuerwehr wurde um 3 Uhr Nachts alarmiert.
25. Mai 1887 (ZBKBL)
Dem bei dem Brande der Schlossmühle verunglückten Mitgliede der Freiwilligen Feuerwehr, Kamerad Störtzer, sind Seitens des
Brandenburgischen Provinzial - Feuerwehr - Verbandes 10 Mark Unterstützung pro Woche während der Dauer seiner
Arbeitsunfähigkeit bereitwilligst zugesichert worden. Die Privatwohltätigkeit hat ebenfalls das Ihre getan, dem Schwerverletzten und
seiner Familie helfend beizuspringen. Der Arbeiter Störzer kam bei Löscharbeiten zu Falle, als er einer niederstürzenden Wand
ausweichen wollte. Dabei wurde ihm der Unterschenkel derartig verletzt, dass er an einem komplizierten Bruch desselben schwer
darniederliegt.
27. Mai 1889 (ZBKBL)
Aufgebot der angeblich verloren gegangen Quittungsbücher der Sparkasse von: 1. dem Mühlenbesitzer Otto Dorno in Sandberg,
Quittungsbuch Nr. 6544 über 259, 16 Mark und seiner Frau Margarethe Dorno - Quittungsbuch Nr. 6087 mit 284, 48 Mark.
Belzig, den 24. Februar 1900
( ZBKBL 03.03.1900 )
Der Maurer Carl Rüger in Sandberg ist zum Gemeindevorsteher, sowie der Mühlenbesitzer Otto Dorno und der Ackermann Carl Krause
ebendaselbst zu Schöppen der Gemeinde Sandberg wiedergewählt und von mir bestätigt worden.
Der Kgl. Landrath des Kreises Zauch - Belzig i.V. von Köller, Regierungs – Assessor
1913 Sandberg: Amtsvorsteher: Rittergutsbesitzer Koreuber, Stellvertreter: Mühlenbesitzer Dorno, Gemeindevorsteher der Maurer
August Haase.
1932 hatte der Müller Kuhlmey von der Werdermühle 1248,99 RM Schulden bei der Frau Mühlenbesitzerin Pauline Dorno.
Grundbucheinträge
Nr. 4
Ein Haus, das Zubehör zur Schlossmühle Nr. 5 ist
Nr. 5
Schlossmühle mit Wohnhaus, Mühlhaus, Stallungen, Brauhaus, eine Scheune, Ställe, Schuppen, zwei Gärten von und hinter der Mühle
1814 vom Mühlenmeister Christian Gottlieb Ludwig Oelschäger errichtet
1831 erbt die Ehefrau des Müllermeisters Voelker, Marie Dorothee geb. Gobel, vormals Witwe des Mühlenmeisters Oelschläger, Wert 4186 Thaler
1840 Müller Friedrich Wilhelm Ludwig Völker hat das Grundstück für 6000 Thaler von seiner Mutter, verehelichte Völker erkauft
1873 Otto Dorno und Ehefrau Emilie geb. Völker für 9650 Thaler mit Landungen erworben
1891 Otto Dorno erhält laut Erbvertrag den Anteil der Ehefrau
1907 Otto Dorno jun.
1919 erben: die Witwe Pauline Dorno geb. Pulz, unverheiratete Gertraud Dorno, geb. 1908, Elli Dorno geb. 1910, der Müller Otto Dorno 1914, Richard 1916 in ungeteilter Erbengemeinschaft
Die Mittelmühle
Abb.
4 Die Mittelmühle um 1920
Laut dem Historischen Ortslexikon bestand vor 1542 die Mühle schon.
1550 Erbbuch: Mittelmüller Urbancki
1565 Mühle mit zwei Mahlgängen
1591 Erbbuch: Hans Lüssam
1636 durch die Schweden zerstört. (abgebrannt)
1661 wieder aufgebaut, mit zwei Mahlgängen
Um 1670 erwarb Matthes (Matthias) Stuhlmann die Mühle, welche von 1670 bis 1794 im Besitz der Familie Stuhlmann verblieb.
1682 Mittelmühle mit 2 Gängen
Der erste Mittelmüller nach den Dreißigjährigen Krieg ist Joachim Gröbler.
Besitzer und Müller der Mittelmühle
1. Müller Gröbler
Joachim Gröbler ist am 12. August 1662 Taufpate bei der Taufe des Sohnes Stephan des Leinewebers Andreas Werckner.
Seine Frau Regina wird erstmals am 26. April 1663 als Taufpatin Taufpatin bei der Taufe der Tochter Regina, des Tagelöhners Hans Schneider im Belziger Kirchenbuch genannt.
Am 26.01.1670 ist der Sohn des Mittelmüllers M. Joachim Gröbler, Müllerbursche Joachim Gröbler, Paten bei der Taufe des Sohnes Hans Christoph des Tagelöhners Hans Jacob Schneider
2. Müllerfamilie Stuhlmann
2.1. Matthias Stuhlmann
* 19.11.1670 Taufe des Sohnes des Mittelmüllers Matthias Stuhlmann, Michael
* 23.10.1672 Sohn des Mittelmüller Matthias Stuhlmann, Hans Christoph. Paten der Bürgermeister Johann Altenkrüger, M. Christoph Stuhlmann
* 11.03.1675 Sohn des Mittelmüller Matthias Stuhlmann, Gottfried Siegmund
+ 18.08.1676 Sohn des Mittelmüllers Matthias Stuhlmann, Gottfried Simon
* 09.07.1678 Sohn des Mittelmüllers Matthias Stuhlmann, Andreas (°° 21.06.1708 )
* 11.11.1680 Sohn des Mittelmüllers Matthias Stuhlmann, Christianus
+ 25.05.1682 Sohn des Mittelmüllers Matthias Stuhlmann, Hans Christoph (23.10.1672)
* 20.08.1683 Tochter des Mittelmüllers Matthias Stuhlmann, Maria Magdalena
* 15.01.1686 Sohn des Mittelmüllers Mathias Stuhlmann, Petrus (Peter)
+ 19.01.1690 der Mittelmüller Matthias Stuhlmann
°° 29.10.1690 der Weißbäcker Leonhardt Gottwald mit der Tochter des Mittelmüllers Matthias Stuhlmann, Marie Elisabeth
°° 01.06.1695 Michael, nachgelassener Sohn des Mittelmüllers Matthias Stuhlmann mit Catharina, Tochter des Wittenberger Mühlmeisters Peter Sch..?
°° 19.05.1696 der Schneidemüller Martin Schmidt mit Maria der Witwe des Mittelmüllers Matthias Stuhlmann.
2.1.1 Mittelmüller Martin Schmidt
* 20.01.1698 Sohn des Mittelmüllers Martin Schmidt, Hans Georg
+ 23.03.1707 Ehefrau des Mittelmüllers Martin Schmidt, Maria Thiemann eine Schulzentochter aus Straach bei Zerbst
2.2 Andreas Stuhlmann
°° 21.06.1708 der Bürger und Mühlmeister Andreas Stuhlmann mit der Tochter des Pächters Paul Michaelis aus Sternberg, Margarethe Elisabeth Michaelis, in Sternberg copoliert.
* 09.02.1715 Sohn des Mittelmüllers Andreas Stuhlmann, Johann Adam
Auszug Schwanebecker Kirchenbuch
August Wieland verstarb im November und wurde am 27. November 1750 beigesetzt. Die Witwe verehlichte sich daraufhin am 20. Januar 1752 mit dem Meister Johann Adam Stuhlmann.
Bei der Taufe des Sohnes Johann Gottlieb, geboren am 05. Mai 1753, waren unter anderem der Belziger Bürger und Mahl- und Schneidemüller Johann Christoph Stuhlmann von der Mittelmühle. Meister Johann Adam Stuhlmann verstarb 60 jährig am 27. Juni 1774
2.3 Christoph Stuhlmann
geb. 1739, °° 1763 Anna Elisabeth Gensicke
2.4 Johann Christoph Stuhlmann geb. 1759, °° 1783
* 13.09.1806 Johann Christoph Carl Heinrich, Sohn des Mittelmüllers Johann Christoph Stuhlmann und der Wilhelmina Christiana Charlotte Salzgerin aus Verloren Wasser. (get. 17.09.)
+ 22.09.1806 Johann Christoph Carl Heinrich, Sohn des Mittelmüllers Johann Christoph Stuhlmann, 9 Tage
°° 23.11.1806 der Zeug- und Leineweber Friedrich Heinrich Stuhlmann, Sohn des Mittelmüllers Johann Christoph Stuhlmann mit Johanna Dorothea Richter, Tochter des Zeug- und Leinewebers Johann Christian Richter
2.5 Martin Christoph Stuhlmann
* 20.09.1808 Sohn des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann und der Wilhelmina Christiana Charlotta geb. Säger, Christiana Wilhelmina. (T. 21.09.)
+ 08.10.1808 Sohn des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann und der Wilhelmina Christiana Charlotta geb. Säger, Christiana Wilhelmina.
* 13.01.1810 Carl Heinrich, Sohn des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann und der Charlotta Christiana Wilhelmina Säger.
°° 01.05.1810 der Mittelmüller und Witwer Martin Christoph Stuhlmann mit Johanna Christiana Golze, Tochter des brauberechtigten Bürgers und Großböttchers Christian Gottfried Golze
* 18.12.1810 Friedrich August, Sohn des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann und derJohanna Christiana Goltze. TP. Der Müllerbursche Friedrich Gottlieb Stuhlmann von der Mittelmühle.
°° 26.05.1812 Trauung in Ragösen. Martin Christoph Stuhlmann Bürger, Mahl- und Mühlenmeister der Mittelmühle mit Anna Elisabeth, nachgelassene Tochter des Gerichtsschulzen Wilhelm Spiesecke in Ragösen und Stieftochter des Hüfners Martin Wieland daselbst. (Im KB Ragösen steht 02.06.1812)
* 03.01.1815 Sohn des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann, Wilhelm Ferdinand (get. 04.01)
* 29.10.1818 Tochter des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann, Carolina Emilia Wilhelmina. (get. 10.10.) TP. Älteste Tochter des Wühlmüllers Gottlieb Oelschläger, Carolina.
* 20.01.1826 Tochter des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann und der Maria Elisabeth Spiesecke, Friederike Auguste. (get. 25.01.)
* 17.01.1828 Sohn des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann und der Maria Elisabeth Spiesecke aus Ragösen, Gustav Ernst. (get. 27.01.)
* 17.03.1830 Tochter des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann und der Anna Elisabeth Spiesecke, Friederike Caroline. (get. 22.03.)
°° Mai 1847 Der Bäckermeister und Wattenfabrikant August Ferdinand Kühnzack (29 J. 3 M.) in Finsterwalde, Sohn des Bäckermeisters Johann Friedrich Kühnzack in Finsterwalde, mit Friederike Auguste (21 J. 11 M.), Tochter des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann. Außerhalb getraut.
* 16.03.1837 Anna Elisabeth geb. Spiesecke, EF. des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann. 44 J. 3 M. 26 T. Hinterlässt Witwer und 5 minorende Kinder 1 Sohn und 4 Töchter (begr. 19.03)
°° 17.04.1839 Der Weißbäcker Friedrich August Stuhlmann, Sohn des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann, mit Wilhelmine Haedicke aus Wiedenhagen, Tochter des Stellmachers und Krämers Gottlob Haedicke in Wiedenhagen. Heirat in Wiedenhagen.
+ 12.02.1852 Der ehemalige Mühlenbesitzer Martin Christoph Stuhlmann, 79 J. 4 M. 28 T. (Begr. 14.02) Hinterlässt 3 Söhne 4 Töchter * 14.01.1773
2.6 Johann Heinrich Stuhlmann geb. 1790
°° 1814 mit Johanna Dorothea Richter (geb. 1794) haben eine Tochter Caroline Wilhelmine Stuhlmann geb. 30. September 1816
* 19.02.1809 Gottlob Heinrich, Sohn des Bürger und Müllergesellen Christian Heinrich Stuhlmann und der Johanna Rosina Käselitz. TP. Der Leineweber Gottfried Heinrich Stuhlmann. Der Müllergeselle Johann Gottlob Stuhlmann.
2.7 Friedrich Gottlieb Stuhlmann geb. 1784
°° 10.11.1816 der Müller Friedrich Gottlieb Stuhlmann (32 J. geb. 1794), Sohn des Johann Christoph Stuhlmann Mühlmeister auf der Mittelmühle, mit Johanna Sophia (20.J. Geb. 1796), nachgelassene Tochter des Zeug- und Leinewebers Johann Christian Richter
3. Mühlenbesitzer Doßmann
°° 06.06.1839 Mühlenbesitzer der Mittelmühle Johann Heinrich Doßmann (23 J. 5 M.), Sohn des Kaufmanns Karl Doßmann in Wiesenburg, mit Caroline Emilie Wilhelmine (21 J. 6 M.),Tochter des Mittelmüllers Martin Christoph Stuhlmann
* 31.05.1841 Tochter des Besitzers der Mittelmühle Johann Heinrich Doßmann und der Caroline Emilia Wilhelmine geb. Stuhlmann, Louise Emilie. (get. 19.06.)
4. Müllerfamilie Wiere
1838 erwirbt Müller Wiere die Mühle und nutzt sie als Sägemühle.
* 06.12.1851 Tochter des Besitzers der Mittelmühle Friedrich Ferdinand Wiere und der Dorothea Friederika Louise geb. Danneberg, Klara Friederike Emma. (get. 07.01.1852) TP. Maria Elisabeth, EF des Mühlenbesitzer Knönagel in Dippmannsdorf. Friedrich Wilhelm Louis Völker Besitzer der Schlossmühle.
21. September 1855 Geburt einer Tochter dem Mühlenbesitzer Fr. Ferd. Wiere
* 19. Mai 1858 Geburt einer Tochter Mühlenbesitzer F. F. Wiere.
* 21. September 1855 Geburt einer Tochter dem Mühlenbesitzer Fr. Ferd. Wiere
06. September 1884 Geburt einer Tochter dem Mühlenbesitzer Wilhelm Friedrich Wiere
25. März. 1876 (ZBKBL)
Ein Müllergeselle für Mahl- und Schneidemühle findet Stellung in der Mittelmühle bei Belzig.
27. Juli 1878 (ZBKBL)
Guten Dachsplitt hat auf Lager bei Herrn Mühlenbesitzer Wiere in Belzig.
28. September 1878 (ZBKBL)
In meinem Nebenhaus ist eine Unter - Wohnung mit Zubehör zum 1. Oktober des Jahres zu vermieten.
Mühlenbesitzer F. Wiere in Sandberg bei Belzig.
09.11.1878 (ZBKBL)
Bekanntmachung.
Vor ungefähr 4 Wochen ist mir aus der Königlichen Forst bei Hennigs Mühle ein Baum Nr. 540 unerlaubter Weise abgefahren resp.
gestohlen worden. Wer mir über dessen Verbleib oder den Täter etwas nachweist,
so dass ich denselben gerichtlich bestrafen lassen kann, erhält eine angemessene Belohnung.
Mühlenbesitzer Wiere in Sandberg bei Belzig.
1880 Sandberg: Gemeindevorsteher: Mühlenbesitzer Ferdinand Wiere, Schöppen: Maurer Rüger, Mühlenbesitzer Dorno.
Bei der Prämierung der Dienstboten durch den Landwirtschaftlichen Verein wurde am 24. Mai 1880 unter anderem der Dienstknecht
Wilhelm Kaplik, der schon 14 Jahre beim Mühlenbesitzer Wiere diente, wurde mit 15 Mark prämiert.
22. Juni 1881 (ZBKBL)
Nachruf an Emma Hanke
Allzufrüh, Du lieblich holde Rose,
Sank'st du hin in's stille dunk'le Grab;
Allzufrüh zurück zum kühlen Schoße
rief Allmutter Erde Dich hinab.
Ruhe sanft denn ! Dort trifft Dich kein Kummer
keine bange Sorge quält Dich mehr.
kein Leiden stören Deinen Schlummer,
Kein Pein macht Dir die Seele schwer.
Still und friedlich ist's im engen Hause;
ach, entrückt des Tages ros'gen Schein.
Liebe schmückt mit Blumen Deine Klause,
Köstlich wird Dein Todesschlummer sein.
Fritz Wiere
Anmerkung: Emma Hanke verstarb am 17. Juni 1881 mit 19 Jahren. (1862 – 17.06.1881)
1883 F. Wiere Mittelmühle
15. Juni 1889 Versammlung der Belziger Müller - Innung. Vorsitzender der Innung F. Wiere.
06. September 1884 Geburt einer Tochter dem Mühlenbesitzer Wilhelm Friedrich Wiere.
(ZBKBL 16.11.1889)
15. Mark Belohnung. Auf meinem in der Mehlsdorfer Mark gelegenen Ackerplan ist ein am Wege gelegenen, von mir zum Schutz
gegen wildes Wasser errichteter Wall durchstochen und zum Teil abgetragen worden. Derjenige, welcher mir den Täter jetzt oder in
etwaigen Wiederholungsfällen so anzeigt, dass ich denselben zur gerichtlichen Bestrafung ziehen kann erhält obrige Belohnung.
Fr. Wiere, Mittelmühle.
5. August Zehnsdorf 1897
Am 01. März 1897 August Zehnsdorf aus Wiesenburg übernimmt die Mittelmühle von seinem Vorgänger Fritz Wiere.
Am 09. April 1907 brannte die Mittelmühle mit dem dazugehörigen Wohnhaus, durch Selbstentzündung, vollständig ab.
Grundsteinlegung für das neue Mühlengebäude erfolgte am 6. Mai und am 6. September konnte die neue Mühle in Betrieb genommen
werden und 20 Tage später wurde das erste Mehl gemahlen.
22. April 1913 wurde Mühlenbesitzer August Zehnsdorf Vorsitzender des Schützenvereins.
14. März 1915 verstarb der Mühlenbesitzer August Zehnsdorf im Alter von 47 Jahren. (1868 - 14.03.1915)
1915 übernahm sein Bruder die Mühle vorübergehend.
6. Waldemar Engelmann 1925
1925, im September, übernimmt Waldemar Engelmann, der Schwiegersohn des Altmeisters, die Mittelmühle.
Zum Jahreswechsel 1932/ 33 wurde der Mahlbetrieb wegen Wassermangel eingestellt, es wurde nur noch die auf der Hofseite
befindliche Bäckerei betrieben.
1948 Bäckereibetrieb eingestellt, die Mühle wurde dann als Lager genutzt.
1962 - 63 wurde das komplette Gebäude durch die FIMAG GmbH umgebaut zu einer Ankerwickelei.
1992 - 95 Leerstand der Mühle.
1995 Abriss des Gebäudes, an seiner Stelle wurde das jetzige AOK - Gebäude errichtet.
Hintermühle
Abb. 5 Die Hintermühle um 1920
1550 Anthonius Moller der Untermüller
1591 Jorges Zirgel der Untermüller
1626 Anna Thomaßen verkauft die Mühle an die von Ziegesar in Belzig.
1626 in der Zeichnung von Dillich als „Hinter Aumühle" bezeichnet.
1640 die Hintermühle ist zum Amt gezogen worden.
1645 Die Hintermühle aber um die Metze ausgetan (Eilers I. S. 228)
1682 Hintermühle mit 1 Gang.
Die Müller und Mühlenbesitzer der Hintermühle
1. Müller Steindorf
04.10.1637 ist der Hintermüller Michael Steindorff begraben worden.
Sein Sohn wurde am 18.09.1637 begraben.
2. Müller Haseloff
Am 25.02.1638 war der Müller Thomas Steindorf neben der Tochter des Hans Schumann von der Werdermühle Taufpate bei der Taufe des Sohnes Christian des Belziger Hintermüllers Franz Haseloff.
12.05.1638 ist begraben worden die Frau des Müllers Franz Haseloff auf der Hintermühle, Margarete Platen.
08.06.1638 der Hintermüller Franz Haseloff begraben.
3. Müller Huyoff
°° 29.07.1638 der Custos, Bürgers und Tuchmacher Moritz Haseloff mit Margarethe Mönch, Witwe des Hintermüllers Georg Hupgraf (Huyoff)
4. Müller Mertens
24.02.1646 ist der Hintermüller Valtin Mertens Pate bei der Taufe der Tochter des Theodor Schultze, Maria
°° 01.06.1646 Valtin Mertens Müller in der Hintermühle heiratet die Tochter des Borner Schulzen, Marien Fischer
31.01.1648 Taufe der Tochter Magdalena, begraben am 03.02.1648
Am 16. August 1648 ist Maria geb. Brusicker, Ehefrau des Hintermüllers Valtin Mertens, Patin beider Taufe
der Tochter Catharina des Paul Lobbes aus Sandberg.
17.01.1649 Taufe des Sohnes Valentin.
* 17.01.1650 Sohn des Hintermüllers Valtin Merten, Valentin
Der Müller Valentin Mertens ist am 15.03.1651 Pate bei der Taufe der Tochter des Martin Schneider.
Brandregister 1647
2. Mühle Michell Steinsdorff verstorben, und die Mühle zum Amt gezogen, die Pächte1 Taler 19 Groschen Rodegeld und 96 Scheffel
Roggen Mühlenpacht, können noch jährlich richtig gemacht werden.
Der Müller Valentin Mertens ist am 15.03.1651 Pate bei der Taufe der Tochter des Martin Schneider.
5. Müller Michael Junack
16.04.1652 Meister Michael Junack sein Sohn getauft, Andreas. Er wurde begraben am 08.04.1653.
07.02.1654 ist die Frau des Hintermüllers Michael Junack, Gertraudis und dem geboren Kind gestorben. Seine Ehefrau war 30 Jahre alt. Sein Töchterlein Gertraudis wurde am 19. März 1654 begraben.
Der Hintermüller Michael Junack heiratete am 31.07.1654 Ursula Thiele, Tochter des Andreas Thiele aus Schwanebeck.
Seine zweite Frau Ursula war am 05.12.1654 Patin bei der Taufe der Tochter Magdalena des Töpfers Peter Schrader.
11.10.1655 ist die Tochter des Hintermüllers Michael Junack, Gertraud getauft.
09.11.1657 ist der Sohn des Hintermüllers Michael Junack, Martin getauft.
Anwesend bei der Taufe des Töchterleins Margarete des Jacobus (Bögelmann ?)
04.12.1659 Töchterlein des Hintermüllers Michael Junack, Anna, getauft.
04.12.1661 Taufe des Töchterlein des Hintermüllers Michael Junack, Marie Elisabeth
17.12.1662 Begräbnis der Tochter des Hintermühlers Michael Junack, Marie Elisabeth
06.07.1663 Taufe des Töchterlein des Hintermüllers Michael Junack, Margarete
19.11.1666 Taufe des Sohnes des Hintermüllers Michael Junack, Michael
Am 18.11.1668 wird erstmals auch ein Mühlenknecht auf der Hintermühle im Kirchenbuch genannt.
Der Mühlenknecht Martin Goltz ist Pate bei der Taufe des Sohnes Martin des Tagelöhners Hans Schneider
16.01.1669 Taufe der Tochter des Hintermüllers Michael Junack, Catharina
22.01.1673 Taufe der Tochter des Hintermüllers Michael Junack, Magdalena
siehe auch bei der Schlossmühle
20.04.1674 Begräbnis der Tochter des Schlossmüllers Michael Junack, Maria Magdalena.
1674 wird Andreas Junack als Schlossmüller im Kirchenbuch erwähnt, er hatte davor die
Hintermühle in Besitz
Die Ehefrau des Michael Junack verstarb am 06.08.1676, er selbst starb am 07.10.1676.
6. Müller Bastian
Sechster Hintermüller nach dem 30zigjährigen Krieg ist Martin Bastian aus Locktow.
Noch ein Jahr vor seinem Tod ist er Taufpate des Sohnes Andreas Paul des Webers Paul Weckner, am 29.1686.
Weiterhin trat er nochmals als Taufpate am 25.05.1687 bei der Taufe des Sohnes Martin Heinrich des Bürger und
Ackermanns Bartel Kracht auf.
Am 15. Dezember 1687 verstarb er und wurde am 18.12.1687 beigesetzt.
Sein Historischer Grabstein befindet sich auf dem Gertraudtenfriedhof.
Abb. 6 Grabstele des Hintermüllers Bastian auf dem Gertraudtenfriedhof
Der Grabstein hat folgenden Wortlaut (teilweise ergänzt):
Allhier ruhet mit Gott
der Ehekarren und nahmhaffte
Meister Martin Bastian
gewesener Mühlmeister in der Hin-
ter Mühle allhier vor Beltzigk, sein
Vater war der Ehrbare und Nahm-
haffte M. Martin Bastian, Mühl-
meister bei Locto, die Mutter war die
Tugendsahme Fr. Anne Wögeners
Von diesen Eltern ist er Ao. 1632 auf
dieser Welt gebohren, v. Ao 1662 mit
der Ehrbar und Tugendsahmen
Dorothea Schultzin in Ehestand
getreten und darin 4 Töchter ge-
zeugt, davon 2 noch am Leben, 2 aber
ins Herzen geschlossen, starb Selig Ao.
1687 den 15. Dezem. 55sdten Jahr.
Seine zweite Tochter, Catharina, heiratete am 14.09.1685 den Rad- und Stellmacher Martin Lobbes.
Seine erste Tochter, Dorothea, am 03. April 1683 Nicolaus Pauly heiratete. Geboren wurde sie 1654, verstarb im
Februar 1698 und wurde am 15. Februar 1698 beigesetzt.
Ihr Ehemann wurde 1654 in Belzig geboren und verstarb im Mai 1715, begraben wurde er am 27. Mai 1715.
7. Müller Nicolaus Pauly
Aus der ersten Ehe mit Dorothea Bastian gingen folgende Kinder hervor:
21.08.1685 Anna Catharina Paul (KB Schwanebeck)
03.03.1686 Maria Elisabeth Paul (KB Schwanebeck)
03.03.1686 Anna Dorothea Paul (KB Schwanebeck)
12.06.1687 Tochter ? begraben (KB Schwanebeck)
Johann Nicolaus Pauly, getauft 28. Januar 1689 (°° 12.04.1717)
Dorothea Elisabeth Pauly, getauft 19. September 1690 (°° 20.11.1720 der Custos und Schneider Johann Werlitz aus Niemegk mit der Tochter des Hintermüllers Nicolaus Paul, Dorothea Elisabeth)
Maria Magdalena Pauly, getauft 18. Dezember 1692, gestorben 12. November 1694
März 1694 Gottfried Pauly, getauft 11. März 1694, gestorben 18. November 1694
Martin Christoph Pauly, getauft 21. August 1695, gestorben 28. September 1698
März 1697 Maria Dorothea Pauly, getauft 1. April 1697
Zweite Ehe:
03.10.1698 der Hintermüller Nicolaus Pauli mit Anna Catharina, Tochter des Schlossers Ulrich Hilde
* 14.06.1699 Sohn des Hintermüllers Nicolaus Paul, Christian Gottfried
+ 29.09.1699 Sohn des Hintermüllers Nikolaus Paul, Christian Gottfried
* 19.02.1701 Tochter des Hintermüllers Nicolaus Paul, Maria Catharina
* 09.11.1702 Sohn des Hintermüllers Nicolaus Paul, Hans Friedrich
+ 09.11.1702 Sohn des Hintermüllers Nicolaus Paul, Hans Friedrich
* 11.05.1705 Sohn des Hintermüllers Nikolaus Pauly, Gottfried
+ 12.02.1711 Tochter des Hintermüller Nicolaus Paul, Rosina
Nach der Zerstörung im 30. jährigen Krieg wurde die Hintermühle ein zweites Mal 1676 durch Blitzschlag eingeäschert.
Am Himmelfahrtstag (15. Mai) 1679 wurde sie erneut durch einen Blitzschlag zum zweiten Male eingeäschert.
8. Hintermüller Johann Nicolaus Pauly
I. °° 12.04.1717 der Hintermüller Johann Nicolaus Pauly mit Anna Rosina Serno
II. °° 05.02.1720 der Erb- und Mühlmeister auf der Hintermühle Johann Nicolaus Pauly mit Anna Maria Dallchau, Tochter des Erb- und Braukrügers Baltzer Friedrich Dallchau in Peschüle
III: °° 10.05.1721 der Hintermüller Johann Nicolaus Pauly mit Anna Magdalena Hammer, Tochter des Müllers Christian Hammer zu Bohne bei Zerbst
9. Hintermüller Christoph Göbel
1763 der Hintermüller Christoph Göbel (Spezifikation der Quartembersteuer 1763)
10. Hintermüller Zimmermann
11. Müller Gottlob Fischer
1770 kaufte der aus Borne stammende Windmüller Zimmermann die Mühle, der sie 1784 weiter an Gottlob Fischer veräußerte.
12. Müllerfamilie Jäger
Am 29. November 1789 kaufte Johann Gottlieb Friedrich Jäger die Mühle, welche bis in die 80 ziger Jahre des 20. Jahrhunderts im
Familienbesitz verblieb.
Abb. 7 Die Hintermühle um 1840
(Quelle: Skizzenbuch Diakon Albert Baur – im Besitz von Dr. Wilhelm Quitzow)
In Folge einer gegen mich erhobenen Anklage, angeblich wegen absichtlicher Verfälschung von Gerstenschrot durch Lupinen, sehe
ich mich hierdurch zu einer berichtigenden Erklärung und öffentlichen Darlegung der wahren Sachlage veranlasst, um so mehr, da
Neid, Missgunst und böser Leumund die ganze Sache zu entstellen und zu vergrößern nicht verfehlt hat. Die klebrige Beschaffenheit
der Lupinen macht es, wie Jedermann hinlänglich wissen wird und wovon Jeder durch Stoßen und Zerquetschen derselben
überzeugen kann, fast unmöglich, sie anders als in gedorrtem Zustand zu schroten, und schrotet man sie ungedorrt, so ist es
unausbleiblich, das sie die Steine total verschmieren. Schüttet der Müller nun nach diesem Vorgang Gerste zum Reinigen (Spitzen)
auf, so ist es unausbleiblich, dass die harten Gerstenkörner einen großen Teil des Lupinienklebers losreiben und mit sich fortführen. So
und nicht anders hat es sich auch in dem vorliegenden Falle verhalten, und so kann ich daher auch mit ruhigen Gewissen der
Entscheidung des Gerichts entgegensehen, denn gewiss kann kein Sachverständiger die erklärte Tatsache ableugnen, und die
Qualität der unter dem Gerstenschrot gefundenen Lupinienschalen muss es ja ebenfalls ausweisen, ob sich dieselben darin in so
bedeutender Menge finden, dass daraus auf eine absichtliche Verfälschung und Bevorteilung von meiner oder von Seiten meiner
Leute, denn ich selbst war an dem Tage, wo sich jenes übrigens unangenehme Faktum der unabsichtlichen Vermischung von Gerstenschrot durch einige wenige Lupinienschalen ereignete, nicht einmal im Geschäft, gefolgert werden.
Belzig, den 21. November 1855. Wilhelm Jäger, Müllermeister.
24. Mai 1862 (ZBKBL)
Bekanntmachung. Meine über 5 Morgen enthaltende, hinter Fredersdorf nahe an den Kohlgärten und am Kohlgraben gelegene Wiese
bin ich Willens zu verpachten, und wollen sich hierauf Reflectirende hierüber gefälligst bei mir melden.
Belzig. W. Jäger, Mühlenbesitzer
23. August 1862 (ZBKBL)
Einem geehrten Publikum von Belzig und Umgegend die ganz ergebene Anzeige, dass ich mich hierselbst als Korbmacher
niedergelassen habe und alle in dies Fach einschlagende Arbeiten anfertige. Gleichzeitig bemerke ich noch, dass ich alte Korbarbeiten
schnell färbe und lackiere, und bitte, bei vorkommenden Bedarf, mich gütigst beehren zu wollen, indem ich Jeden reell und prompt
bedienen werde. Meine Wohnung ist im Hause meiner Eltern, dem Walkmüller Jäger. Karl Jäger, Korbmachermeister in Belzig.
16. Januar 1864 (ZBKBL)
Danksagung.
Allen Denen, welche die irdische Hülle unseres seligen dahingeschiedenen Gatten und Vaters, des
Mühlenmeisters Johann Friedrich Jäger, zu ihrer letzten Ruhestätte begleiteten,
sowie dem Herrn Geistlichen für die schönen trostreichen und würdigen Worte unsern aufrichtigen Dank.
Belzig. Die Hinterbliebenen.
Bekanntmachung (ZBKBL 18. November 1871)
Mit meinen neuen Mühleneinrichtungen wieder in Betrieb, zeige dies hiermit meinen werten hiesigen und auswärtigen Kunden
ergebenst an, und ersuche zugleich alle meine jetzigen wie auch früheren Kunden hierdurch freundlichst, geschäftlich mich wieder
recht zahlreich zu beehren, da es mir nun um so mehr möglich sein wird, allen Anforderungen in jeder Weise zu genügen.
Hintermühle bei Belzig W. Jäger.
08. April 1872 (ZBKBL)
Wiesenverpachtung. Meinen Grasgarten über der Diezel'schen Mühle, eine sehr ergiebige Heuernte bestes Futter versprechend, kann
auch selbigen käuflich überlassen, und wollen sich hierauf Reflektierende baldigst melden.
W. Jäger Hintermühle
28. Februar 1874 (ZBKBL)
Ich offeriere meinen Bullen, Holländer Race zum Gebrauch für Kühe. Sprunggeld 10 Sgr. pro Stück. Auch habe ich circa 8 Scheffel
Sommerroggen zur Saat (Propensteiner Art) abzulassen.
Hintermühle W. Jäger.
04. April 1874 verstarb die verwitwete Frau Mühlenbescheider Jäger, geb. Kränzlin, mit 66 Jahren. (1808 - 04.04.1874)
02. Mai 1874 (ZBKBL)
Ein zuverlässiger Müllergeselle findet als Bescheider eine Stelle in der Hintermühle bei Belzig.
20. Juni 1874 (ZBKBL)
Meinen Grasgarten oberhalb der Dietzel'schen Mühle, mit reichlichen Grasbestand, suche zu verpachten, und wollen sich
Pachtliebhaber bald gefälligst bei mir melden.
W. Jäger.
04. März 1876 (ZBKBL)
5. Mark Belohnung. In der Nacht vom 25. - 26. vorigen Monats ist mir eine breite starke Pappel - Bohle, die als Steg über den
Freigraben bei meiner Mühle lag, gestohlen worden. Obrige Belohnung erhält Derjenige, der mir den Täter so nachweist, das ich
denselben gerichtlich bestrafen lassen kann.
W. Jäger, Mühlenbesitzer.
05. April 1876 (ZBKBL)
Rübskuchen ist noch billigst zu haben, wie auch Roggenkleie vorrätig in der Hintermühle bei Belzig.
23. März 1879 (ZBKBL)
Von jetzt an verkaufe ich wieder Mergel, sehr kalkreich, zu billigen Preisen, Abnehmer haben sich stehst vorher bei mir zu melde.
Hintermühle W. Jäger
02. Juli 1879 (ZBKBL)
Eine Viehwaage habe ich neu angekauft und zum Rind- wie Schweinewiegen bequem eingerichtet. Ich empfehle die selbe den
geehrten Viehhaltern gegen eine geringe Entschädigung zur gefälligen Benutzung, umso mehr, da solche Waage den Handel mit
Fettvieh sehr erleichtert und reell und schnell beendigt.
Hintermühle. W. Jäger
31. August 1881 (ZBKBL)
Geschäftsanzeige. Hierdurch zeige ich ergebenst an, dass ich zur Bequemlichkeit meiner werten Kunden vom 1. September an eine
Verkaufstelle für Mehl, Kleie u. a. Mühlenprodukte im Haus des Herrn Rentier Matthesius, Brandenburger Straße Nr. 31 errichtet habe,
es wird daselbst auch jedes Quantum Getreide gegen Mehl ausgetauscht.
Um günstigen Zuspruch bittet Hochachtungsvoll W. Jäger, Mühlenbesitzer.
Konkursverfahren. (ZBKBL 28.11.1885)
In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Mühlenbesitzers Wilhelm Jäger in Sandberg bei Belzig ist in Folge eines dem
Gemeinschuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche, Vergleichstermin auf den 4. Dezember 1885, Vormittags 10 ½
Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst anberaumt. Gleichzeitig findet die Prüfung der nachträglich angemeldeten
Forderungen statt.
Belzig, den 21. November 1885.
Gems als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts
Kassierer der Belziger Müllerinnung wurde 1887 der Mühlenbesitzer Paul Jäger (Anzeige S. 346 – 1887)
25.01.1888 (ZBKBL)
Honig
Vorzüglich, reinen Schleuderhonig, anerkannt bestes Honig - Produkt, gegen Brust-, Hals- und Magenleiden sehr zu empfehlen wegen
seiner medizinischen Wirkung, habe noch zum Verkauf. Auch habe reinen Futterhonig abzugeben.
W. Jäger, Hintermühle.
15. Februar 1888 (ZBKBL)
Meine Wohnung im neuen Haus ist zum 1. April an ruhige Leute zu vermieten.
Paul Jäger, Hintermühle.
Am Sonnabend den 15.04.1893 03:30 Uhr Morgens wurden die Gebäude der Hintermühle ein Raub der Flammen, selbst das
Wohnhaus wurde teilweise zerstört und musste abgerissen werden. Ein Wiederaufbau der Mühle erfolgte noch im gleichen Jahr, so
das der Mahlbetrieb im September 1893 wieder aufgenommen werden konnte.
-
Bekanntmachung (ZBKBL 16.09.1893)
Dem geehrten Publikum und meiner werten Kunden von Belzig und Umgegend mache ich die ergebene Mitteilung, dass ich meinem
Mühlenbetrieb wieder aufgenommen habe und wird es mein eifrigstes Bestreben sein, stets preismäßig beste und reelle Ware zu
liefern, ich bitte daher um recht zahlreichen Zuspruch.
Hochachtungsvoll Paul Jäger Hintermühle.
Genealogische Daten zur Familie Jaeger
1. Johann Gottlieb Friedrich Jaeger (1. Hintermüller)
∞ 1791 mit Marie Elisabeth Matthes
2. Johann Friedrich Jaeger
* am 21. November 1791 in Belzig
† am 02. Januar 1864 in Belzig
∞ am 20. April 1819 mit Johanna Sophia Müller
* am 17. August 1794 in Kerzendorf
† am 02. Januar 1875 in Belzig
3. Karl Friedrich Wilhelm Jaeger (Hintermüller)
* am 16. März 1830 in Sandberg/ Belzig
† am 23. September 1896 in Belzig
∞ am 09. März 1857 in Schivau
mit Frederike, Emilie, Emma Schwarzkopf
* am 22. Januar 1839 in Zerbst
† am 03. Mai 1913 in Belzig
4. Wilhelm Paul Hermann (Müllermeister)
* am 30. Juli 1861 in Sandberg/ Belzig
† am 20. Juli 1920 in Belzig
∞ am 27. September 1906 in Berlin
mit Hermine Louise Eugenie Johanna Schmidt
* am 19. Mai 1878 in Zehdenick
† am 23. September 1915 in Belzig
5. Max Paul Erich Jaeger
(Müllermeister/ Obermeister des Müllerhandwerks und Vorsitzender des Lehrlingsprüfungsausschusses Kreis Belzig)
* am 30. April 1910 in Belzig/Sandberg
† am 23. Oktober 1969 in Leipzig
beerdigt in Belzig
∞ am 21. Februar 1935 in Niemegk
mit Margarete Wegener
(letzte Mühlenbesitzerin bis Anfang 80er Jahre)
* am 20. Januar 1913 in Berlin/Neuköln
6. Helga Hanna Erna Jaeger (letzte Getreidemüllerin)
* am 24. Januar 1936 in Belzig/Hintermühle
∞ am 29. Oktober 1955 in Siegen/ NRW
mit Alfred Schaetzchen
* am 21. Juli 1932 in Siegen
† am 21. März 1998
7. Erika Lucie Jaeger
* am 12. Juli 1943 in Belzig/ Hintermühle
∞ am 02. März 1963 in Belzig
mit Horst Willi Brandenburger
(Meister für Getreidewirtschaft [Müller] )
* am 24. November 1938
Zu (1) Kinder:
1. Johann Friedrich Jaeger (* 21. November 1791)
2. Johanna Christina Jaeger (* 13. November 1794 - † 18. September 1865)
3. Johanna Henriette Karoline Jaeger (* 04. Januar 1798 - + 10. Juli 1831)
4. Karoline Wilhelmine Jaeger (* 1800 - + ?; ?)
5. Adolf Heinrich Jaeger (* 07. Februar 1802 - † ?)
6. Johanna Friederike Jaeger (* 06. März 1804 - † ?)
7. Friedrich Karl Jaeger (* 04. Juni 1806 - † 29. November 1872)
Zu (2) Kinder:
1. Frederike Auguste Jaeger (* 02. Februar 1820 - † ? )
2. Johanna Karolina Wilhelmina Emilia Jaeger (* 05. April 1828 - † ? )
3. Karl Friedrich Wilhelm Jaeger (* 16. März 1830 - † 23. September 1896)
Zu (3) Kinder:
1. Anna Klara Hedwig Jaeger (* 16. April 1858 - † 13.07. 1945)
2. Wilhelm Paul Hermann Edmund Jaeger (* 02. November 1859 - † 23. Dezember 1910)
3. Emil Karl Wilhelm Paul Jaeger (* 30. Juli 1861 - † 20. Juli 1920)
4. Karl Friedrich Wilhelm Jaeger (* 28. Mai 1863 - † 25. Juni 1916)
5. Arnold Robert Richert Bernhard Jaeger (* 16. Oktober 1866 - † ?)
6. Emma Klara Helene Jaeger (* 14. Juni 1869 - † ? )
7. Hermann, Wilhelm, Bernhard, Bruno Jaeger (* 16. April 1872 - † ? )
Zu (4) Kinder:
1. Frieda Hedwig Lucie Jaeger (* 03. Dezember 1906 - † ca. 1983)
2. Walter Paul Hans Jaeger (* 10. August 1908 - † ? )
3. Max Paul Erich Jaeger (* 30. April 1910 - † 23. Oktober 1969)
4. Hilde Käthe Hanna Jaeger (* 12. Oktober 1911 - )
5. Wilhelm Bernhard Paul Jaeger (* 22. März 1914 - † ca. 1944)
6. Georg Helmut Fritz Jaeger (* 15. Mai 1915 - † 10. Januar 1916)
Zu (5) Kinder:
Helga Hanna Erna Jaeger (* 24. Januar 1936) in Belzig/Hintermühle
Gretel Else Jaeger (* 17. Februar 1938) in Belzig/Hintermühle
Erika Lucie Jaeger (* 12. Juli 1943) in Belzig/Hintermühle
(Ich bedanke mich für die ausführlichen genealogischen Daten bei den Nachfahren der Familie Jaeger)
06. Juni 1903 Mühlenbesitzer: - Herr A. Rettig (Obermühle), - Herr Paul Jäger (Hintermühle)
09. April 1908 brannte die Mittelmühle mit dem dazugehörigen Wohnhaus, durch Selbstentzündung, vollständig ab. Grundsteinlegung
für das neue Mühlengebäude erfolgte am 6. Mai und am 6. September konnte die neue Mühle in Betrieb genommen werden.
Um das Jahr 1958 stellte Erich Jaeger die Mühle von Mehl auf Tierfutter um, da Mehl nicht mehr lukrativ war (Mühlensterben).
Im Jahre 1961 pachtete die BHG, als Mischfutterwerke Belzig, die Hintermühle für die Produktion von Tierfutter.
Die Familie Jäger wohnte weiterhin im Wohntrakt der Mühle.
Die Meisterstelle übernahm Horst Brandenburger, Ehemann der dritten Tochter Erich Jägers.
Nach der Wende 1990 wurde aus dem Mischfutterwerk das Belziger Trockenfuttermittelwerkes.
Grundbucheinträge
Nr. 37
Hintermühle aus Mahlmühlen Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Ställe Schuppen
Mühlenmeister Johann Friedrich Jaeger
1805 verkauft für 3000 Thaler an Mühlenmeister Johann Friedrich Jaeger (vermutlich Sohn)
1854 Der Müller Carl Friedrich Jäger vom Vater für 2000 Thaler und Altenteil 1855 kauft er vom
Lohgerbermeister Weber für 300 Thaler einen Plan auf Grunddoche, an den kurzen Weinbergstücken und einen Plan in den Springstücken von 4 Morgen, eine Hufe in der Mark Grunddoche
1856 Wilhelm Paul Jäger
1929 in ungeteilter Erbengemeinschaft:
Lucie Jäger geb. 1906, Hans geb. 1908, Erich 1910, Hanna 1911, Paul 1914
1935 Mühlenmeister Erich Jaeger.
Die Neue Mühle
Die neue Mühle befindet sich in der Feldflur Kuhfurt.
Wird auch als Wrethkesche Kuhforthmühle oder auch Runnenführermühle genannt. Um 1820 trägt sie den Namen Rats oder Neue
Mühle.
1702 wird sie in der Akte für den „Atlas Saxonicus Augusteus" als Ölmühle aufgeführt.
Nach einer Zerstörung durch einen Brand wurde die Mühle neu errichtet und kurzzeitig als Papiermühle genutzt.
Müller Fritz
* 07.06.1810 Gottlob Carl, Sohn des Müllers und Eigentümers der neu erbauten Ratsmühle Friedrich Fritz und der Maria Elisabeth Kauschmann.
Müller Tittmann
°° 20.09.1812 der Bürger und Mühlenmeister der Ratsmühle in Belzig Johann Gottlieb Tittmann, Sohn des Christoph Tittmann Mühlenmeister der Mühle zu Großmeygda? bei Jägerswerder mit Maria Dorothea, hinerlassene Tochter des Wühlmüllers Johann Friedrich Märtens, Stieftochter des Wühlmüllers Johann Christian Gottlieb Oelschläger
Müller Wachsmuth 1821
°° 14.03.1833 Christian Gottlob Busse (32 J.), Sohn des Johann Christian Gottlob Busse, mit Johanne Friederike (19 J.), Tochter des Mühlmeisters auf der Neuen Mühle Friedrich Adolph Wachsmuth sowie Pflegetochter des Mühlenbesitzer der Neuen Mühle Johann Heinrich Wöbke.
Müller Friedrich Welke
* 17.10.1828 Tochter des Besitzers der Neuen Mühle in Belzig Friedrich Welke und der Caroline Henriette geb. König, Auguste Emilie.
(get. 07.11.)
1832 Die Neue Mühle brannte ab.
1834 Die Neue Mühle wird wieder aufgebaut.
Müller Wöpke 1841
°° 14.03.1833 Christian Gottlob Busse (32 J.), Sohn des Johann Christian Gottlob Busse, mit Johanne Friederike (19 J.), Tochter des Mühlmeisters auf der Neuen Mühle Friedrich Adolph Wachsmuth sowie Pflegetochter des Mühlenbesitzer der Neuen Mühle Johann Heinrich Wöbke.
* 10.06.1833 Tochter des Besitzers der Neuen Mühle bei Belzig, Johann Heinrich Wöbke und der Karolina Henriette geb. König, Johann Friedrich. (get. 03.07.) TP. Johann Wilhelm König Mühlmeister und Schankwirt in Belzig.
+ 04.11.1839 Caroline Henriette Tochter des Besitzers der Neuen Mühle in Belzig, Friedrich Wöbke. 16 J. 5 M. 3 T. (Begr. 07.11.)
Müllermeister Johann Friedrich Adoph Wachsmuth 1851
* 01.02.1852 Franz Otto, Sohn des Mühlenbesitzers Friedrich Adolph Wachsmuth und der Augusta Wilhelmina geb. Fromhagen
(get. 05.04.)
* 17. März 1855 Geburt eines Sohns dem Mühlenbesitzer Fr. Ad. Wachsmuth
* 19. März 1861 Tochter des Mühlenbesitzer A. Wachsmuth
+ 30. Juni 1861 Tochter Pauline des Mühlenbesitzer A. Wachsmuth, 14 Wochen alt
* Paul, Sohnes des Mühlenbesitzer A. Wachsmuth am 04. Dezember 1862
+ 06. Januar 1864 gest. Sohn Paul des Mühlenmeisters Wachsmuth 1 Jahr und 1 Monat
* 2. März 1865 Ida, Tochter des Mühlenmeister F. A. Wachsmuth + 18. 09.1866
+ 15. September 1866 Mühlenbesitzer F. A. Wachsmuth 50 Jahre. (02.03.1865)
* 8. Dezember 1866 Geburt eines Sohnes dem verstorben Mühlenbesitzer A. Wachsmuth
+ 15.01.1867 Hermann Julius, Sohn des verstorbenen Mühlenbesitzers Friedrich Adolph Wachsmuth. 1 M. 8 T.
Oktober 1868 Aufgebot der verwitweten Mühlenbesitzerin Aug. W. Wachsmuth, geb. Frommhagen, und Ökonom J. F. Schubotz.
+ April 1877 R. Wachsmuth, 22 Jahre alt, Ulan im 1. Garde - Ulanen Regiment in Potsdam, starb am Schwindsucht. (17.03.1855 – 04.1877)
07. Juli 1855 (ZBKBL)
In der Nacht vom 29. zum 30. v. Mts. brannte die unterhalb der Stadt Belzig belegene Wachsmuthsche Mühle (Schneidemühle) ab.
Die Entstehungsursache des Feuers ist unbekannt, doch kam dasselbe unerwartet, dass der Besitzer nur wenig mehr als sein und das
Leben der übrigen in der Mühle befindlichen Personen retten konnte.
Die Gebäude waren nur niedrig und das gangbare Werk war, soviel man hört, nicht versichert.
17. November 1855 (ZBKBL)
Bekanntmachung.
Der Mühlenmeister Adolph Wachsmuth hierselbst beabsichtigt in Stelle seiner abgebrannten Mühle auf seinem unweit der hiesigen
Stadt, belegenen Grundstück eine Mahl- und Schneidemühle anzulegen. Indem wir dies Vorhaben des Wachsmuth in Gemäßheit des
§ 29 der Allgemeinen Gewerbeordnung vom 17. Januar 1845 hiermit zur öffentlichen Kenntnis bringen, bemerken wir zugleich, dass
etwaige Einwendungen gegen diese Anlage binnen vier Wochen prädusivischer Frist bei uns angebracht werden müssen.
Belzig, den 15. November 1855. Die Polizeiverwaltung Schneider, Bürgermeister.
Abb. 8 Zeitungsanzeige aus dem Zauch-Belziger Kreisblatt vom 17.11.1858
19. Juli 1856 (ZBKBL)
Der hinter meiner Mühle über die mir gehörigen Brücken führende Weg wird hiermit für jedes Fuhrwerk, welches nicht Geschäfte auf
der Mühle oder besondere Erlaubnis dazu hat, ausdrücklich verboten, und es hat ein jeder, der nicht darauf achtet, Pfändung und
Bestrafung zu erwarten.
Neuemühle bei Belzig, den 19. Juli 1856 A. Wachsmuth, Mühlenbesitzer.
02. August 1856 (ZBKBL)
Bekanntmachung.
Die von dem Mühlenbesitzer Adolph Wachsmuth hierselbst unterm 19. Juli im hiesigen Kreisblatte erlassene Bekanntmachung wegen
Befahrens des vor seiner Mühle vorbei führenden Weges braucht nicht beachtet zu werden, da dem Wachsmuth nicht das Recht
zusteht, das Befahren des gedachten Weges zu verbieten.
Belzig, den 19. Juli 1856 Die Polizeiverwaltung. Schneider.
02. August 1856 (ZBKBL)
Der hinter meiner Mühle über die mir gehörigen Brücken führende Weg wird hiermit für jedes Fuhrwerk, welches nicht Geschäfte auf
der Mühle oder besondere Erlaubnis dazu hat, ausdrücklich verboten, und es hat ein jeder, der nicht darauf achtet, Pfändung und
Bestrafung zu erwarten. Jedoch bemerke ich ausdrücklich, das dieses Verbot auf die Ackerbesitzer von Seedoche und die Besitzer der
hinter meiner Mühle liegenden Wiesen und Gärten keine Anwendung findet.
Neuemühle bei Belzig, den 19. Juli 1856 A. Wachsmuth, Mühlenbesitzer.
02. August 1856 (ZBKBL)
Erwiderung auf die Bekanntmachung des Mühlenmeisters Wachsmuth zu Belzig.
Der Mühlenmeister Wachsmuth zu Belzig hat kein Recht, einen ihm nicht zugehörigen Weg anderen Leuten zu verbieten zu wollen.
Ich erkläre daher hiermit: dass ich jenen Weg nach wie vor und beständig ohne Erlaubnis des Herrn Wachsmuth benutzen und
erwarten werde, in wie weil ich meinen seit länger des rechts verjährten Zeit ausgeübten Rechte von demselben werde behindert
werden.
Sandberg, den 28. Juli 1856 Schür, Vorwerks – Besitzer.
30. März 1861 (ZBKBL)
20 Scheffel guten Saathafer und 1 Wispel gute Ess- und Saatkartoffeln sind zu verkaufen bei Wachsmuth, Neuemühle bei Belzig.
Müller Friedrich Adolpf Wachsmuth 1874
Im November 1879 heiratete der Belziger Mühlenbesitzer Fr. Ad. Wachsmuth Henriette Auguste Kabblitz aus Sandberg.
22. Mai 1880 Geburt einer Tochter dem Mühlenbesitzer Adolf Wachsmuth
Öffentliches Aufgebot.
Auf den im Grundbuche von Belzig Band VI. Blatt Nr. 285 und Landungen Band VII. Blatt Nr. 328 verzeichneten, dem Mühlenmeister
Adolph Wachsmuth zu Belzig gehörigen Grundstücke stehen in der III. Abteilung unter Nr. 13 resp. 15. 550 Rt. Fünfhundertfünfzig
Thaler Darlehn nebst fünf pro Cent Zinsen aus der Obligation vom 25. April 1871 für den Kossäten Friedrich Wieland zu Baitz
eingetragen hier und Landungen Nr. 328 zufolge Verfügung vom 6. Mai 1871. Das hierüber lautende Dokument - die Obligation vom
25. April 1871 - ist angeblich verloren gegangen und werden auf den Antrag des Besitzers alle Diejenigen, welche als Eigentümer,
Pfand- oder sonstige Briefs- Inhaber Ansprüche auf die gedachte Post und das darüber ausgefertigte Document zu haben verneinen, hierdurch aufgefordert, zum Nachweise derselben spätestens in dem auf den 17. Mai 1879, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger
Gerichtsstelle anberaumten Termine zu erscheinen, widrigenfalls sie die Ausschließung mit ihren Ansprüchen auf die Documente und
deren Ungültigkeitserklärung zu gewärtigen haben.
Belzig, den 23. Januar 1879. Königliche Kreisgerichts- Commission.
Im Zauch - Belziger Kreisblatt vom 26.06.1880 steht folgende Anzeige über den Verkauf eines Mühlengrundstückes:
„Die dem Mühlenbesitzer A. Wachsmuth gehörige, vor dem Brandenburger Thore bei Belzig belegene Mahl- und Schneidemühle mit
ca. 60 Morgen Acker, ca. 8 Morgen Wiese und sämtlichen Ländereien soll im Ganzen oder im einzelnen Theilen Sonnabend, 03. Juli c.;
von Vorm. 10 Uhr ab an Ort und Stelle öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu wir Käufer freundlichst einladen. Bedingungen
werden im Termin bekannt gemacht.
Rentier A. Michelmann, F. Berger - Zerbst."
11. September 1880 (ZBKBL)
Wegen Reparatur der Brücken wird der Weg bei meiner Mühle auf 8 Tage gesperrt.
Belzig, den 11. September 1880. Fr. A. Wachsmuth.
27. Oktober 1880 (ZBKBL)
Bekanntmachung
Am Donnerstag, den 28. d. Mts., Vormittags 10 Uhr verkaufe ich bei dem Mühlenmeister Adolph Wachsmuth hier einen braunen
Wallach.
Belzig, den 15. Oktober 1880 Düring, Königl. Gerichtsvollzieher
08.12.1880 (ZBKBL)
Bekanntmachung. Am Freitag, den 10. Dezember d. J., Vormittags 10 Uhr versteigere ich auf dem Hof des Mühlenbesitzers Adolph
Wachsmuth einen Ackerwagen.
Belzig, den 26. November 1880. Düring, Königl. Gerichtsvollzieher
25. Dezember 1880 (ZBKBL)
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 30. d. Mts., Vormittag 10 Uhr verkaufe ich bei dem Mühlenbesitzer Wachsmuth zu Belzig
1. eine Dezimalbrückenwaage mit Gewichten,
2. zehn Fuhren Sägespäne,
3. einen Blumenständer mit Glaskugel,
4. zwei Mehlkasten und
5. drei Mehlfässer.
Belzig, den 18. Dezember 1880. Düring, Königlicher Gerichtsvollzieher.
Kaufmann Franz Rießler 1880
22. Januar 1881 (ZBKBL)
Ein kräftiges Mädchen findet sofort einen Dienst bei Mühlenbesitzer Rießler zu Belzig.
09. Juli 1881 (ZBKBL)
Ein zuverlässiger Knecht findet sofort Dienst auf der Neuen Mühle bei Belzig. F. Rießler.
08. August 1891 (ZBKBL)
Den geehrten Ackerbesitzern von Belzig und Sandberg empfehle ich meine neu erbaute mit Wasserkraft zu treibende
Breitdreschmaschine (Glatt - Stroh liefernd) zur gefälligen Benutzung.
Hochachtungsvoll Franz Rießler, Mühlenbesitzer.
Mühlenbesitzer Herrmann Rießler 1898
1896 Hermann Rießler
In einer Baitzer Akte wird 1912 als Mühlenbesitzer Heinrich Rießler erwähnt.
16. Juli 1912 Mühlenbesitzer Heinrich Rießler
1958 Rießlers Mühle, außer Betrieb.
Jetzt werden die Gebäude der Mühle von einer Fleischerei genutzt.
Obermühle
Abb. 9 Die Obermühle um 1930
Laut A. Kirchhoff (aus den Akten des städtischen Archivs Leipzig) soll die Mühle schon 1524 bestanden haben.
Der Belziger Heimatforscher Walter Kuhlmey sagt das die Mühle erst 1591 als Papiermühle errichtet wurde.
In der gedruckten Kirchenpredigt „Vera Domus Dei. Das ist die wahre und eigentliche ken- und Merkzeichen des rechten Hauses
Gottes“ des Belziger Diakons Joachim Crüger von 1620 wird der Besitzer der Belziger Papiermühle, Antoni Thomas (Anthonij Thomae)
als Widmungsempfänger erwähnt.
Errn Thomae Anthonij Possessori der Papier Mühlen vor Belzig
Familie Selfisch
1. Laurentius (Lorenz) Selfisch
(7. Sohn des Samuel Selfisch und der Maria Rühel)
Papiermacher
* 23. Mai 1578 in Wittenberg
+ um 1620
°° 16. Juni 1606 Marie Bomgarten (Bomgart)
(Tochter des Belziger Bürgermeisters Andreas Bomgarten)
+ 25.08.1617 in Belzig
Kinder:
1.1. Magdalena Selfisch
1.2. Samuel Selfisch
1.1. Magdalena Selfisch
°° Nikolai Fugmann
+ 1676
1637 Amtmann Amt Belzig -Rabenstein
1.2. Samuel Selfisch
Papiermacher
°° Dalichow (aus Belzig)
+ 1738 Niemegk
Kinder:
1.2.1 Johann Selfisch
1.2. 2. Laurentius
1.2.1. Johann Selfisch
+ 1705 Belzig
1.2.2. Laurentius Selfisch
Theologe
+ 1692
Familie Fugmann
1. Nikolei Fugmann
+ 1676
°° Marie Selfisch
Kinder
1.1. Johann Friedrich Fugmann
1.2.
1.1. Johann Friedrich Fugmann
* 1633 Belzig
+ * 1716 Belzig
Amtmann und Jurist
16.02. 1656 Uni Wittenberg Dissertation
1661, 1672 Amtmann Belzig - Rabenstein?
I. °° Barbara Marien Kaulisch + 18.03.1672
II. °° Anna Maria Büttner
Kinder aus der Ehe II:
1.1.1. Johann Fugmann
1.1.2. Friedrich Gottlieb * 01.04.1675 + 05.08.1675
1.1.3. Christina Dorothea * 04.06.1677 + 24.11.1679
1.1.4. Anna Juliana Fugmann verh. Kirchmaier * 13.03.1679
1.1.5. Conrad Gottfried Fugmann * 23.03.1676 + 23.12.1677
1.1.6. Christian Dorothea * 23.06.1680
1.1.7. Johann Nikolay Fugmann + 22.01.1682
1.1.8. Magdalena Rosina Fugmann * 08.01.1682
1.1.9. Laurentius Fugmann
*1692
1.2. Maria Magdalena Schreiter, geb. Fugmann
* 08. 08.1641 in Niemegk
°° 04. Juli 1661 Christoph Daniel Schreiter (+ 27. Oktober 1714, Vater Johann Schreiter, Mutter
Maria am Steig.)
+ 19.09.1700
1.1.3. Anna Juliana Kirchmayer, geb. Fugmann
°° 1701 Prof. Wilhelm Kirchmayer
1.?. Johann Fugmann
°° heiratet die Tochter eines Kreishauptmanns aus Meißen
Abb. 10 Wappen der Familie Seelfisch über dem Haus in der Brandenburger Straße
(Brandregister 1647)
Nikolaus Fugmann Schneidemühle im Sandberger Viertel. Die Schneidemühle ist abgebrannt und hat bei diesen
Kriegswesen wüst gestanden, will aber jetzt wieder solche aufbauen, daher der Zins künftig wieder gangbar.
02.05.1664 Friedrich Thün auf der Papiermühle, Taufe seiner Tochter Anna Magdalena
1664 kaufte die Mühle (Arendt) Arnold Bock (Lt. Reso)
29.03.1664 Taufe der Tochter Maria, des Papiermachers (Arendt) Arnold Bock, neben ihn erscheint als Taufpate
Meister Peter Barisch.
Peter Barisch erscheint in den Kirchenbüchern bis 1682.
Heirat Papiermacher Peter Barisch mit Dorothea Schrecken?, 31.01.1665
29.11.1665 Taufe der Tochter des Papiermachers Peter Barisch, Blandina
24.06.1667 Taufe der Tochter Magdalena, des Papiermachers Peter Barisch
11.07.1669 Tochter des Papiermachers Peter Barisch, Dorothea Sabina, getauft
08.08.1669 Taufe der Tochter des Lumpensammler Georg Fischer, Dorothea Elisabeth
14.03.1671 Taufe des Sohnes des Papiermachers Peter Barisch, Gottfried
15.10.1680 verstirbt der Sohn des Peter Barisch.
Nach Barischs Tod hat wahrscheinlich schon im Oktober 1682 der Papiermachermeister Georg Kloß die Selfisch'sche Papiermühle
geleitet.
Am 24. Oktober 1682 heiratet Georg Kloß Marie Sabine Hildebrandt aus Belzig. Sie war am 5. Oktober 1664 in Belzig geboren.
Am 03.11.1665 wurde dem Papiermachergesellen Gürge Fichel der Sohn Martin geboren, dabei stand Papiermachergeselle Martin
Hoffmann Pate.
1671 wird Gürge Fichel im Kirchenbuch, bei der Geburt seines Sohns Samuel, als Lumpensammler bezeichnet.
Fichel starb in dieser Position am 11. März 1683 und vier Tage später auch seine Frau.
Aus der Wittenberger Kämmereirechnung von 1668/ 69 geht hervor, dass der aus Belzig stammende Papiermacher Urban Heinz am 3. Februar 1669 den Betrag von 24 Groschen der Stadt Wittenberg zahlte, „so um den Torschreiberdienst im Elbthor anhält."
Am 2. Mai 1678 wird dem Lumpensammler Daniel Heerde (r) eine Tochter geboren, Pate stand Meister Peter Barisch.
Am 11. Juli 1674 wurde Meister Gürge Kämmerer, Bürger und Papiermacher von Ziesar, in Belzig begraben, er muss in Belzig plötzlich
vom Tod überrascht worden sein.
Johann Zimmer
1706 erscheint der erste Papiermühlenbesitzer vom Fach, am 28. Oktober zeigt Johann Zimmer, gebürtig aus Schlesien, die Geburt
seines Sohns Johann Christoph an.
Pate war der Papiermacher Peter Kloß, der in der väterlichen Papiermühle zu Hohenspring, „Bey der Belziger Hörste gelegen". Zimmer
war seit 1706 mit Marie Magdalena Hoffmann, die Tochter eines Belziger Bürgers und Tuchmachers, verheiratet.
Am 28. Februar 1721 wurde die Papiermühle, damaliger Besitzer Johann Zimmer, ein Raub der Flammen. Beim Brand kam seine
älteste Tochter ums Leben. Sein ältester Sohn starb 1734.
Georg Gottfried Gerbers
1730 stirbt in der Papiermühle der Papiermachergeselle Gottfried Kloß und kurz nach ihm ein weiterer Geselle, Johann Georg Pascher.
Nächster Besitzer der Papiermühle war der Papiermacher und Mühlenbesitzer Georg Gottfried Gerbers, er starb am 23. März 1746.
Johann Benjamin Schwerdtner
Die jüngste Tochter Gerbers, Catharina Louisa, heiratete am 12. Mai 1749 den Papiermacher Johann Benjamin Schwerdtner aus
Schweinitz in Schlesien. Er war auf seiner Wanderschaft nach Prühlnitz (heute Mühlanger) gekommen und hatte dort eine leitende
Stellung bei dem alten Papiermühlenbesitzer Anton Friese. Nach Frieses Wegzug nach Priesteritz übernahm Schwertner die so
genannte Rothe Mühle in Prühlnitz als Pächter. Seine Tochter Anna Elisabeth wurde in Prühlnitz geboren, dabei war die Witwe Gerber
Patin. Mitte 1754 war Johann Benjamin Schwerdtner immer noch auf der Rothen Mühle, aber er muss noch im gleichen Jahr nach
Belzig gekommen sein, denn der in der Mühle mittätige Sohn verstarb 1752. Der Sohn Johann Benjamin wurde schon 1754 in Belzig
geboren. 36 Jahre war Schwerdtner sen. Besitzer der Papiermühle, er starb am 18. November 1790, seine Ehefrau starb am 8. Januar
1798. Der jüngste Sohn wurde im September 1760 in Belzig geboren.
1748 Brand in der Mühle
1791 wird Schwerdtners Sohn, Heinrich Gottlob Schwerdtner, als „kunsterfahrener Papiermacher allhier, auch Erb- und Eigenthums
Besitzer hiesiger Papiermühle vor Belzig" genannt.
Er heiratete Christina Caroline geborene Frömmich, des „Herren Ehrgott Frömmichs, kurfürstlich sächsischer wohlbestallter gewesener
Fleisch-Steuer-Einnehmer, Corispectori und Stadttrichter zu Köthen wie auch angesehener Erbbesitzer der Mühlein Tornau bei Düben
hinterlassene einziger Tochter erster Ehe." Die Tornauer Mühle war ein Papiermühle. Die Trauung fand dort am 18.10.1791 statt.
Schon mit 42 Jahren und 3 Monaten verstarb Heinrich Gottlob Schwerdtner am 5.11.1802 an Lungenentzündung. Die Eheleute waren
11 Jahre verheiratet und hatten vier Kinder, von denen der 11jährige Heinrich und der vierjährige Friedrich beim Tode des Vaters lebten.
Die Witwe hat wahrscheinlich die Mühle mit einem Meisterknecht weitergeführt.
Johann Christian Ludwig Grohmann
Nächster Besitzer Johann Christian Ludwig Grohmann aus Rädigke, 1819 in einer amtlichen Statistik, war 1810 neuer Besitzer
geworden.
Er lässt sich am 14. August 1810 auf der Papiermühle mit der verehelicht gewesenen, doch geschiedenen Frau Christiane Auguste
Seyffert geborene Willmann, Tochter des „treufleißigen Schullehrers und Custodis" in Loburg.
Sie muss bald gestorben sein, im Kirchenbuch von Belzig finden wir darüber keine Nachricht.
Seine erste Ehefrau, Marie Elisabeth geborene Bölcke aus Rädigke, war verstorben. Mit 56 Jahren heiratete er ein drittes Mal, und
zwar die 22jährige Christiane Friedericke geborene Gobel (Jobel) aus der Herrenmühle in Brücknitz bei Ziesar, auch diese Trauung
fand auf der Belziger Papiermühle, am 24. März 1818, statt. Bei der Geburt des ersten Sohnes, Johann Heinrich Ludwig Grohmann,
stand die Mutter der Ehefrau als Gevatterin.
1822 wurde der zweite Sohn, Friedrich Ferdinand, geboren. Am 12. August 1828 verstarb Johann Ludwig Grohmann (1762 - 1828) mit
66 Jahren an einen Schlaganfall. Seine junge Frau verstarb 1829 bei der Geburt eines weiteren Kindes im Alter von knapp 30 Jahren.
Müller Oelschläger
* 10.09.1805 Tochter des Ölmüllers Johann August Ölschläger, Amalia Henriette. TP Johann Christian Ölschläger, Schlossmühle und Johanne Friederika Ölschläger, EF. des Müllers Johann Conrad Ölschläger in Rädigke
* 28.03.1808 Tochter des Pächters der Ölmühle Müller Johann Gottfried Neiss und der Maria Elisabeth geb. Müller, Johanna Christiana Friederika. (T. 01.04) + 04.04.1808 TP. Maria Elisabeth, EF. des Mühlenmeisters der Ölmühle Johann August Oelschläger. Donatha Sophia, Ehefrau des Schneide, Oel- und Lohmühlmeisters Johann Andreas Möhring.
* 29.12.1808 Andreas Wilhelm Ferdinand, Sohn des Ölmüllers Johann August Oelschläger und der Maria Elisabeth Dammschke. (T.01.01.1809) TP. Johann Andreas Mehring Besitzer der Schneide - Loh- und Ölmühle in Belzig. Christiana Elisabeth, EF. des Schlossmüllers Johann Heinrich Grohmann.
+ 16.01.1810 Andreas Wilhelm Ferdinand, Sohn des Mühlenmeisters und Besitzers der Ölmühle Johann August Oelschläger. 1 J. 3. W.
* 22.06.1815 Sohn des Mühlenmeisters auf der Ölmühle, Johann August Ölschläger und der Marie Elisabeth Damaschke, Friedrich Rudolph. TP Johann Adam Völker, Schlossmüller und Johann Friedrich Henicke, Stadtmühle Niemegk
* 22.02.1817 Sohn des Mühlmeisters auf der Ölmühle Johann August Oelschläger und der Maria Elisabeth Damaschke, Carl Ferdinand. (get. 02.03.) TP. Carolina, EF. des Wühlmüllers Johann Gottlieb Oelschläger. Mühlmeister Gottlieb Michaelis aus Rädigke.
Johann Adam Völker
Johann Adam Völker verstarb 60jährig am 29. Dezember 1845 (1785 - 29.12.1845)
Johann Adam Völker II. verstarb am 20. März 1848
02.06.1846 11 Uhr abends Brand in der Papiermühle von Adam Völker. Es brannte die Papiermühle nebst den im Mühlengebäude
befindlichen Wohnstuben.
Franz Julius Oelschläger
1850 Franz Oelschläger
12. Juli 1855 geb. einer Tochter dem Mühlenbesitzer Hr. Oelschläger
Aufgebot im Juli 1856 Der Bürger und Mühlenmeister Jgges. Th. Alb. Oelschläger mit Jgfr. A. Aug. Marthe hierselbst.
15. August 1856 Geburt einer Tochter dem Mühlenbesitzer Herrn Oelschläger.
August Schüler
Carl Friedrich Wilhelm Jäger
Eduard Dietzel
August 1864 Aufgebot Mühlenbesitzer E. H. W. F. E. Dietzel aus Belzig mit F. C. M. Puhlmann aus Rotscherlinde.
10.09.1864 (ZBKBL)
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten empfehlen sich statt besonderer Meldung als ehelich Verbundene Eduard Dietzel und Mathilde Dietzel geb. Puhlmann.
Belzig und Rotscherlinde, den 8. September. 1864
10.09.1864 (ZBKBL)
Allen
Verwandten, Freunden und Bekannten empfehlen sich statt besonderer
Meldung als ehelich Verbundene Eduard Dietzel und
Mathilde Dietzel geb. Puhlmann.
Belzig und Rotscherlinde, den 8. September. 1864
13. August 1864 (ZBKBL)
Auktion.
Ich beabsichtige am nächsten Dienstag den 16. August
a) Vormittags 8 Uhr im Böhm'schen Gasthofe hier ein starkes 7jähriges Arbeitspferd, 2 Ziegen, 2 neue eisenachsige einspännige
Wagen und mehrere Wirtschafts- und Hausgeräte,
b) Nachmittags 3 Uhr auf der früher Jäger'schen, jetzt Dietzel'schen Ober-Mühle hier ein Ende Kartoffeln, ein Ende Pflanzen, eine
Partie Hafer in Garben, ca. 2 Schock Roggenstroh und circa 60 Centner gutes Pferdeheu
gegen sofortige Bezahlung meistbietend zu verkaufen, und lade Kaufliebhaber hierzu ergebenst ein.
Belzig. Friedr. König, Mühlenmeister
15. Mai 1865 Geburt einer Tochter dem Mühlenbesitzer E. Dietzel
1868 E. Dietzel Mühlenbesitzer
14. März 1868 (ZBKBL)
Nachruf des am 5. März des Jahres verstorbenen und auf seinen 78 Geburtstag, den 9. März, beerdigten Mühlenmeisters J. H. Dietzel
zu Buchholzermühle.
Wieder fing zu dämmern an der 9. März,
und dem väterlichen Hause nah'n sich alle wieder,
Kinder! Kinderlein, brachten stets das gute Herz,
An dem Tage ihre Glück- und Segenslieder.
Aber heute? - Aller Augen voller Thränen,
Alle Herzen voll von Leid und Gram
Jedes Herz fühlt tief in seinem Sehnen,
Daß zum letzten Mal es heut zu Dir kam.
Keinem reichts Du heute die Freundschaftshände,
Deine blassen Lippen fordern keinen Kuss,
Bitt'rer Tod, du machtest sanft sein Ende,
Und wohl dem, der einmal scheiden muss.
Vater! Schöpfer! Himmels und der Erden,
Nimm die gute Seele gnädig auf.
Denk! dass dieser Tag du noch ließ'st werden
Eines neuen Weltenbürger Anfangslauf.
E. D.
(Bemerkung: Die Buchholzermühle gehört zum Gemeindebezirk Salzbrunn - Stadt Beelitz)
24. März 1871 verstarb die 27 Jahre und 8 Monate alte Frau M. Dietzel, geb. Puhlmann bei der Geburt eines Sohnes.
Am Freitag, 24. März 1871, Vormittags 9 Uhr entriss mir der bittere Tod meine inniggeliebte Gattin Mathilde Dietzel, geb. Puhlmann,
nach glücklicher Entbindung in ihrem 28sten Lebensjahre.
Die tief betrübten Hinterbliebenen.
Den geehrten Bewohnern von Belzig und Umgebung für die herzliche Teilnahme und den Trost in meinem großen Schmerze, auch für
die Ausschmückung des Sarges meinen tief fühlenden Dank.
E. Dietzel.
Verlobung Wilhelmine Schmidt aus Borne mit Eduard Dietzel aus Belzig, 30. November 1871.
Dezember 1871 Aufgebot des Mühlenbesitzers E. Dietzel und W. Schmidt aus Borne. (ZBKBL)
°° 12.12.1871 in Masberg Mühlenbesitzer Eduard Heinrich Wilhelm Friedrich Ernst Dietzel (31 J. 30.11.1840) aus Belzig, Sohn des verstorbenen Mühlenbesitzers Johannes Heinrich Dietzel von der Buchholzer Mühle, mit Wilhelmine (21 J. 26.12.1849), Tochter des Erb- und Gerichtsschulzen Peter Schmidt in Borne.
08. April 1872 (ZBKBL)
Bekanntmachung. Wegen bedeutender Erhöhung des Arbeitslohn ist es mir nicht mehr anders möglich, als jedes Pferd der
Mergelwagen mit 7 Sgr. 6 Pfg. zu berechnen, auch bin ich geneigt, das Mergellager zu verkaufen.
Belzig. E. Dietzel.
28. August 1872 Geburt einer Tochter dem Mühlenbesitzer E. Dietzel.
31. August 1872 (ZBKBL)
Bekanntmachung. Sonntag, den 8. September, Nachmittag 5 Uhr, sollen außer dem Mergelplan meine sämtlichen Äcker und Wiesen
auf 6 hintereinander folgenden Jahre an den Meistbietenden verpachtet werden. Bedingungen werden im Termin bekannt gemacht.
Der Acker ist sämtlich in guter Kultur und Dung. Die Wiese, 3 schnittig, gutes Schaf- und Pferdeheu.
Belzig. E. Dietzel.
Am 13. September 1872 verstarb die 15 Tage alte Tochter des Mühlenbesitzers Ed. Dietzel.
12. Oktober 1872 (ZBKBL)
Zwei französische Mühlensteine, 4 Fuß 2 Zoll Durchmesser, zum Roggen- und Weizen- Mahlen sind nachzuweisen durch Ed. Dietzel in Belzig.
01. März 1873 (ZBKBL)
Bekanntmachung:
Das Fuder Mergel kostet von jetzt ab pr. Pferd 10 Silbergroschen, was jeden rationellen Landwirt bei den jetzigen
Arbeitslöhnen und der vorzüglichen Qualität des Mergels nicht befremden wird, der immer noch das billigste und wirksamste Dungmittel
bleiben muss.
Belzig. E. Dietzel
07. Juni 1873 (ZBKBL)
Heute Morgen 9 Uhr ist meine liebe Frau von einem Sohne glücklich entbunden worden, leider nahm ihn der all weise Gott nach 5
stündigem Alter wieder zu sich und verwandelte unsere kurze Freude in tiefen Schmerz.
Belzig, den 5. Juni 1873
E. Dietzel
14. Juni 1873 (ZBKBL)
Bekanntmachung. Am 15. und 16. d. M. beabsichtige ich bei meiner Mühle in der Mergelgrube einen Kalkbrand vorzunehmen. Dieses
den nächstliegenden Ortschaften zur Kenntnis. Zugleich empfehle ich nach der Zeit frisch gebrannten Mergelkalk, pro Scheffel nur 7
Sgr. 6. Pfg.; der sich jedoch zu jeder beliebigen Maurerarbeit eignet.
Belzig. E. Dietzel
05. Juni 1873 Geburt eines Sohnes dem Mühlenbesitzer E. Dietzel
25. April 1874 (ZBKBL)
Allen Spaziergängern nach Dietzels Mühle und der Kirchenhaide empfehle ich meine von dem 1. Mai cr. ab eröffnete Restauration.
Belzig.
E. Dietzel.
Das diesjährige Vogelschießen wird am Sonnabend, den 27. d. M., von früh 10 Uhr abgehalten, wozu Freunde dieses Vergnügens
hierdurch eingeladen werden.
Die Richtung des Schusslinie ist links am Wege von Belzig und Dietzels Mühle und wird vor unvorsichtiger Annäherung gewarnt.
Belzig, den 20 Juni 1874.
Der Schützen – Vorstand.
04. Juli 1874 (ZBKBL)
Die bei mir noch unbezahlten Mergelfuhren bitte baldigst zu bezahlen.
Belzig. E. Dietzel.
17. September 1874 (ZBKBL)
Sonntag , den 20. d. M., soll bei mir eine Gans ausgekegelt werden, Stamm nur 1 Sgr. 3 Pfg. wozu freundlichst einladet.
E. Dietzel, Belzig.
01. April 1876 (ZBKBL)
Die jenigen Ackerbesitzer, welche den Weg bei meiner Mühle entlang benutzen, haben, wie bekannt gemacht, dafür zu Neujahr pro
Jahr 15 Sgr. zu entrichten. Für die im Rückstand gebliebenen ist der Weg verboten.
E. Dietzel, Belzig.
08.08.1877 (ZBKBL)
Bekanntmachung
Das hier vom 6. bis 15. d. M. einquartierte Garde - Jäger - Bataillon wird während dieser Zeit in derr nächsten Umgebung
Schießübungen mit scharfen Patronen abhalten und zwar:
1. am 8. August zwischen 7 - 10 Uhr Vormittags in der Schlucht zwischen Lübnitzer
und Weitzgrunder Wege.
2. am 9. August zwischen 7 - 10 Uhr Vormittags auf dem Terrain zwischen der
Uhlmannschen und ehemals Dietzelschen, gegenwärtig Trölitzschen Mühle, gegen
Weitzgrund und die Königlich Dippmannsdorfer Forst.
3. am 11. August Nachmittags zwischen 2 - 5 Uhr auf dem ad 2 bezeichneten Terrain.
Dies wird mit der Warnung vor unvorsichtiger Annäherung und Betreten der angegebenen Orte hierdurch zur öffentlichen Kenntnis
gebracht.
Belzig, den 3. August 1877
Die Polizei - Verwaltung Rittorff
10. Oktober 1877 (ZBKBL)
Geschäftseröffnung
Am 1. Oktober haben wir die früher Dietzelsche Mühle, so genannte Obermühle, bei Belzig übernommen. Nachdem nunmehr die
nötigen Reparaturen beendet sind, wird das Mühlengeschäft jetzt eröffnet. Eine reelle und prompte Bedienung zusichernd, bittet um
geneigten Zuspruch.
Siek & Co.
31. Oktober 1877 (ZBKBL)
Geschäftsanzeige. Zur Bequemlichkeit unserer geehrten Kunden von Belzig und Sandberg wird unser Wagen jeden Dienstag und
Donnerstag nach dort kommen, um Bestellungen sowie Mahlkorn in Empfang zu nehmen. Auch halten wir stets gutes Weizen- und
Roggen- Mehl, Gersten- Schrot und Roggen- Kleie vorrätig und offerieren wir W.- Mehl pro 1/8 Ctr. mit 2 Mark 25 Pfge., Roggenmehl
mit 12 Mark pro Ctr., Schrot mit 9 Mark, Kleie mit 2 Mark 89 Pfge.
Obermühle Siek & Co.
14. November 1877 (ZBKBL)
Geschäftsanzeige. Unsern geehrten Kunden Belzigs und Umgegend die ergebenste Anzeige, dass wir in dem Haus Sandberger
Straße Nr. 62 in Belzig, eine Mehlniederlage errichtet und den Schuhmachermeister Matthesius mit den Verkauf daraus beauftragt h
aben. Sämtliche Aufträge, Be-stellungen, Umtausch des Roggens, Annahme von Schrotkorn, werden sofort ausgeführt.
Obermühle bei Belzig. Siek & Co.
05. Dezember 1877 (ZBKBL)
Zum bevorstehenden Weihnachtsfest halten wir unser Weizen- Mehl, extra gute Ware, bestens empfohlen. Auch ist gutes Roggen -
Mehl und -Kleie in vorzüglicher Güte steeeets vorrätig, und sind die Preise in der Mühle und die in unserer Niederlage, Sandberger Straße
62, ganz gleich. Kleie kostet pro. Ctr. 6,20 Mark. Bei Entnahme größerer Posten billiger. Wiederverkäufer wollen sich direkt an uns
wenden.
Obermühle bei Belzig, 2. Dezember 1877. Siek & Co.
17. April 1878 (ZBKBL)
Bekanntmachung. Nachdem ich die Verwaltung meiner ehemals Dietzelschen Mühlenbesitzung dem Kürschnermeister Herrn Gustav
Törlitz zu Belzig übertragen habe, bitte ich, alle das Grundstück betreffende Zahlungen, besonders Grundstückspächte und
Kaufgelder für Mergel nun an Herrn Kürschnermeister Gustav Törlitz zu leisten. Ebenso bitte ich, an denselben auch die Aufträge auf
Lieferung von Mergel aus meinen Gruben zu richten.
Potsdam, den 15. April 1878 Wilhelm Törlitz Bäckermeister.
26. Juni 1878 (ZBKBL)
Bezug nehmend auf meine in Nr. 30 des diesjährigen Kreisblattes enthaltene Annonce mache ich hiermit als alleiniger Besitzer des im
Grundbuch Blatt Nr. 280 resp. Landungen Blatt Nr. 411 eingetragenen ehemaligen Dietzel'schen Mühlengrundstück bei Belzig
nochmals bekannt, dass ich die Verwaltung insbesondere aber die Besorgung der Mergel - Abfuhr - und Verkaufsgeschäfts dem
Kürschnermeister Herrn Gustav Törlitz zu Belzig übertragen habe und nur dieser zum Abschluss desfallsiger Geschäfte berechtigt ist.
Alle dem zuwider etwas von dem Sekretär Heinrich Törlitz widerrechtlich vorgenommenen Geschäfte haben nicht die geringste
Gültigkeit.
Wilhelm Törlitz, Bäckermeister in Potsdam.
29. März 1879 (ZBKBL)
Aus der Törlitz'schen Grube kann der schon seit längerer Zeit gegrabener guter, reifer steinfreier Kalkmergel wieder abgefahren
werden. Meldungen bei G. Törlitz, Kürschnermeister in Belzig. Zwei tüchtige Mergelgraber werden von Obrigen für sofort verlangt.
29.10.1879 (ZBKBL)
Mergelverkauf: Den Herren Landwirten von Belzig und Umgegend zeige ich ergebenst an, dass die Abfuhr von Mergel aus der bei
meinem Mühlengrundstück bei Belzig belegenen Mergelgrube von heute ab wieder wie früher erfolgen kann. Die Herren Abnehmer
wollen sich wegen Mergelabfuhr an den Herrn Handschuhmachermeister Haucke zu Belzig, bzw. bei der Aufladestelle an den Arbeiter
Krumbach aus Sandberg wenden. Die Zahlung des Kaufgeldes bitte ich an mich selbst bei meinem persönlichen Erscheinen, oder an
den zur Empfangnahme des Geldes berechtigten Herrn Haucke zu leisten.
Potsdam, den 26. Oktober 1879.
W. Törlitz, Bäckermeister, Brandenburger Straße 22.
08. Mai 1880 (ZBKBL)
3 Morgen Wiese (Pferdefutter) sind zu verpachten; auch sind 20 Ctr. Pferdeheu zu verkaufen bei Thiele, Obermühle Belzig.
09. April 1881 (ZBKBL)
Ein Stallpferd mit Fohlen hat zu verkaufen Thiele, Obermühle Belzig.
08. August 1891 (ZBKBL)
Den geehrten Ackerbesitzern von Belzig und Sandberg empfehle ich meine neu erbaute mit Wasserkraft zu treibende
Breitdreschmaschine (Glatt - Stroh liefernd) zur gefälligen Benutzung.
Hochachtungsvoll Franz Rießler, Mühlenbesitzer.
23.03.1911 Der Landwirt Herr Albert Rettig hierselbst hat seine Wirtschaft „Obermühle bei Belzig" mit großen Teich- und
Ackergrundstücken und Fuhrgeschäft an den Fabrikbeamten Vehs aus Tangermünde verkauft. Die Übernahme findet am 1. April statt.
Seit 1958 ist die Obermühle (Kleesen), außer Betrieb.
Hannemanns Mühle (Springbachmühle)
Die historische Mühlentradition von Belzig und seinem Umland kann bis in das Jahr 1634 zurückverfolgt werden. Hier gab es vornehmlich Papier- und Ölmühlen. Die Springbachmühle, zunächst eine Ölmühle, hieß anno 1749 „Neue Mühle". Johann Heinrich Preuße erwarb sie 1824 und baute sie zu einer Papiermühle um und gab Ihr auch einen neuen Namen die „Preußen Mühle". Ein heftiges Feuer zerstörte sie nach achtjährigem Betrieb. Jedoch nach 2 Jahren war sie wieder neu errichtet. In der Folgezeit ab 1862 wurde das Bauwerk abermals umgebaut. Es entstand eine Mahl- und Schneidemühle. Der neue Besitzer war ein gewisser Herr Hannemann. Fortan hieß sie „Hannemanns-Mühle". Die heutigen Besitzer, Regina und Gustav Muschert, erwarben dieses geschichtsträchtige Anwesen in einem verfallenen Zustand. In erstaunlich kurzer Zeit entstand auf den Grundmauern dieser historischen Stätte eine gastronomische Anlage, die ihresgleichen sucht. Zur Namensgebung wurde der Springbach herangezogen. Dieser Bach entspringt unweit und durchfließt das parkähnliche Gelände. Mit dem Datum vom 15. Mai 1998 wurde die traditionsreiche Geschichte zwar nicht als Mühle, sondern als erlebnisreiche naturnahe Gastronomie unter den Namen „Springbach-Mühle" fortgesetzt.
Abb. 11 Die Hannemannsche Mühle um 1910
1758 Papiermühle (lt. Reso) Neubau der Neuen Mühle 1832, nachdem sie abgebrannt war.
1822 Umbau der Mühle zu einer Mahl- und Schneidemühle
Zuerst eine Oelmühle, dann Papiermühle (1824), danach Mahl- und Schneidemühle (1862)
24.01.1824 kaufte der Papiermacher Johann Heinrich Preuße die Mühle, vor dem Kauf hieß die Mühle „Neue Mühle" dannach erhielt
sie den Namen Preußenmühle und später Hannemanns Mühle.
Johann Heinrich Preuße verstarb am 18.05.1862
1833 Brand in der Mühle, nach zweijähriger Bauzeit wieder in Betrieb.
1843 In der Separationsakte der Feldmark Wenddoche (Akte Kreisarchiv: Schwanebeck K. 121) werden der Papierfabrikant Uhlemann,
der Papierfabrikant Preuße und der Lehrer Klaeber als Besitzer von Flurstücken in der Feldmark aufgeführt.
15. Dezember 1855 (ZBKBL)
Der Papierfabrikant Johann Heinrich Preusse beabsichtigt in seiner am Lumpenbach belegenen Papiermühle einen Mahlgang
anzulegen. Indem wir dies Vorhaben des Preuße in Gemäßheit des § 29 der Allgemeinen Gewerbeordnung vom 17. Januar 1845
hiermit zur öffentlichen Kenntnis bringen, bemerken wir zugleich, dass etwaige Einwendungen gegen diese Anlage binnen vier Wochen
prädusivischer Frist bei uns angebracht werden müssen.
Belzig, den 13. Dezember 1855.
Die Polizeiverwaltung Schneider, Bürgermeister.
Am 18. Mai 1862 verstarb der Papierfabrikant J. H. Preuß im Alter von 64 Jahre.
24. Mai 1862 (ZBKBL)
Allen denen, die unserem guten Gatten und Vater, dem Papierfabrikanten J. H. Preuße, die letzte Ehre erwiesen und ihn zu seiner
Ruhestätte geleitet haben, sagen wir unseren herzlichsten Dank.
Gleichzeitig zeigen wir ergebenst an, dass wir das Geschäft in bisheriger Weise unter der alten Firma „J. H. Preuße“ gemeinschaftlich
fortsetzen werden, und bitten, uns auch ferner das frühere Vertrauen schenken zu wollen.
Die Hinterbliebenen C. Preuße geb. Dietrich und Töchter.
1865 wurde die Papierproduktion eingestellt.
26. März 1864 (ZBKBL)
In das hiesige Firmenregister ist zufolge Verfügung vom 21. und 25. Januar 1864 eingetragen:
1) No. 265
Inhaber: Mühlenbesitzer Eduard Rohrschneider zu Belziger
Ort: Belzig
Firma: Eduard Rohrschneider
Brandenburg, den 29. Januar 1864.
Königl. Kreisgericht. 1. Abteilung.
28. Februar 1864 geb. eines Sohnes dem Mühlenbesitzer Eduard Rohrschneider
31. August 1865 Geburt eines Sohnes dem Mühlenbesitzer E. Rohrschneider
09. September 1865 (ZBKBL)
Bekanntmachung.
Der hiesige Mühlenbesitzer Eduard Rohrschneider beabsichtigt auf seinem außerhalb der Stadt auf der Mark Wenddoche No. 282
belegenen Mühlen-Etablissement an der Stelle der jetzt vorhandenen Papiermühle eine Mahlmühle mit zwei Mahlgängen und einem
Spritzgang anzulegen.
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 1. Juli 1861 wird dies Vorhaben hierdurch mit der Aufforderung zur öffentlichen Kenntnis gebracht,
Einwendungen gegen die Ausführung der Anlage, soweit sie nicht privatrechtlicher Natur sind, binnen 14 Tagen präklusivischen Frist
bei der Polizei-Verwaltung anzumelden und zu begründen. Die Zeichnungen und Beschreibung der Anlage liegen im Polizei-Büreau
während der Dienststunden zur Ansicht aus.
Belzig, den 7. September 1865.
Die Polizei-Verwaltung. Rittorff, Bürgermeister
19. Oktober 1866 Geburt eines Sohnes dem Mühlenbesitzer E Rohrschneider
Ein zuverlässiger Müllergeselle kann in Arbeit treten bei Belzig. Rohrschneider (ZBKBL 30.03.1872)
April 1902 Wilhelmine Rießler auf der Hannemanns-Mühle.
Die Verlobung der einzigsten Tochter Margarete mit Herrn Hans Hartmann gibt bekannt Alb. Hannemann und Frau geb.
Rohrschneider. Oktober 1916.
Die Mühle wurde bis 1928 betrieben.
Nach dem Krieg bewohnte das Ehepaar Hartmann, gemeinsam mit der Flüchtlingsfamilie Becker, das Anwesen bis 1976.
Mitte 1976 Verkauf der Mühle an den VEB Strassen- und Brückenkombinat Halle, anschließend Umbau zu einem Kinderferienlager.
Die Familie Muschert aus Mörz erwirbt das Anwesen 1997.
1997 - 1998 Wiederaufbau und Rekonstruktion der Mühle
15. Mai 1998 Eröffnung der rekonstruierten Mühle als Gasthaus mit Hotelbetrieb.
Oelschläger Mühle
Abb. 12 Die Ölschlägermühle um 2004
Müller Franke
* 19.09.1687 Tochter des Ölmüllers Christoph Franken, Johanna Magdalena.
+ 28.01.1688 Tochter des Ölmüllers Christoph Franken, Johanna Magdalena.
+ 08.02.1688 der Ölmüller Christoph Franken.
Müller Mochring
Mühlenmeister Johann Andreas Mochring, dann die Witwe Dorothee Sophie Mochring geb. Puhlmann
* 28.03.1808 Tochter des Pächters der Ölmühle Müller Johann Gottfried Neiss und der Maria Elisabeth geb. Müller, Johanna Christiana Friederika. (T. 01.04) + 04.04.1808 TP. Maria Elisabeth, EF. des Mühlenmeisters der Ölmühle Johann August Oelschläger. Donatha Sophia, Ehefrau des Schneide, Oel- und Lohmühlmeisters Johann Andreas Möhring.
* 29.12.1808 Andreas Wilhelm Ferdinand, Sohn des Ölmüllers Johann August Oelschläger und der Maria Elisabeth Dammschke. (T. 01.01.1809) TP. Johann Andreas Mehring Besitzer der Schneide - Loh- und Ölmühle in Belzig. Christiana Elisabeth, EF. des Schloßmüllers Johann Heinrich Grohmann.
Müller Uhlmann 1824
* 05.11.1826 Sohn des Johann Gottlieb Uhlmann Besitzer der Schneidemühle und der Friederika Juliana geb. Grinn, Carl Rudolph.
(get. 27.11.) TP. Friederika Charlotta EF. des Besitzers der Werdermühle Carl Kuhlmey.
* 22.09.1828 Sohn des Johann Gottlieb Uhlmann Besitzer der Schneidemühle und der Friederika Juliana geb. Grinn, Johann Rudolph.
(get. 12.10.) TP. Der Müllergeselle Julius Ferdinand Hinz.
* 06.07.1831 Sohn des Besitzers der Schneidemühle Johann Gottlieb Uhlmann und der Friederike Juliana geb. Grinn, Friedrich Wilhelm. (get. 23.08.)
* 10.09.1833 Sohn des Besitzers der Schneidemühle Johann Gottlieb Uhlmann und der Friederika Juliana geb. Grinn, Gustav Albert.
(get. 03.10.)
+ 27.12.1838 Louise Ganzer geb. Trauscher, Witwe des Kleidermachers Karl Ganzer in Brandenburg, z. Zeit auf der Uhlmannschen Papiermühle. 63 J 10 M 23 T. (begr. 30.12.)
+ Juli 1862 Friederike Juliane Uhlmann, geb. Heine mit 66 Jahren 11 Monaten und 18 Tagen, Frau des Mühlenbesitzer Uhlmann
+ 25. August 1864 Mühlenbesitzern G. Uhlmann 65 Jahre alt.
Aufgebot Februar 1867
Friedrich Wilhelm Uhlemann (* 06.08.1831), Sohn verstorbenen des Mühlenbesitzers Johann Gottlieb Uhlemann, mit Christiane Caroline Kase (* 23.11.1818) aus Lotzschke, Tochter des Hüfners und Gerichtsschöppen sowie Kirchenältesten Johann Friedrich Kase in Lotzschke. (getraut ausserhalb Raben ?)
* 06.12.1867 ungetaufte Tochter des Mühlenbesitzers Friedrich Wilhelm Uhlmann und der Christiana Karolina geb. Kase. + 20.12.1867
Aufgebot 1867 Der Mühlenbesitzer Friedrich Wilhelm Uhlmann, Sohn des verstorbenen Mühlenbesitzers Johann Gottlieb Uhlmann (35 ½ J.) mit Christiane Caroline (24 J.), Tochter des Hüfners und Gerichtsschöppen Johann Friedrich Kase ein Lotzschke. (getraut ausserhalb Raben ?)
* 25. Juli 1871 Todgeburt eines Sohns dem Mühlenbesitzer W. Uhlmann.
* 29.12.1872 ungetaufte Tochter des Mühlenbesitzers Friedrich Wilhelm Uhlmann und der Christiana Karolina geb. Kase. (+ 24. Januar 1873)
22.07.1877 Geburt eines Sohnes dem Mühlenbesitzer W. Uhlemann
+ 11. Januar 1878 verstarb der Mühlenbesitzer Friedrich Wilhelm Uhlemann mit 46 Jahren. (1832 – 11.01.1878)
1836 Brand in der Uhlmannschen Papier- und Schneidemühle
Amtsblatt 1842
Der Papierfabrikant Herr Uhlmann hierselbst, beabsichtigt, den in seiner im Jahre 1836 abgebrannten Mahl-, Oel- und Schneidemühle
vorhanden gewesenen Mahlgang gegenwärtig in seiner Papiermühle wieder herzustellen. Es soll derselbe in der zweiten Etage des
Fabrikgebäudes errichtet, mit der Papiermühle in wechselweise Verbindung gebracht, deshalb aber an den vorhandenen
Wasserwerken keine Veränderung vorgenommen werden. Indem dies Vorhaben des Uhlmann hiermit zur öffentlichen Kenntnis
gebracht wird, werden zugleich alle diejenigen, sei es aus dem Gesetz vom 28. Oktober 1821, oder der Allerhöchsten Kabinets- Ordre
vom 23. Oktober 1826, machen zu können glauben, hiermit aufgefordert, dieselben binnen einer achtwöchentlichen präklu-sivischen
Frist bei dem Unterzeichneten schriftlich anzubringen.
Belzig, den 7. Oktober 1842. Königl. Landrath Zauch- Belzigschen Kreises, von Tschirschky.
1843
Laut Separationsakte der Feldmark Wenddoche (Akte Kreisarchiv Potsdam-Mittelmark: Schwanebeck K. 121) werden der
Papierfabrikant Uhlemann, der Papierfabrikant Preuße und der Lehrer Klaeber als Besitzer von Flurstücken in der Feldmark aufgeführt.
25. - 26.01.1845 (Nachts) Brand in der Uhlmann''s Papiermühle
05. August 1854 (ZBKBL)
Vor dem unbefugten Abpflücken der Haselnüsse von den auf meinen Gebiete an dem so genannten Lumpenbach an der Chaussee
und an meinen Teichwällen stehenden Nußsträuchern wird hiermit Jedermann, namentlich Kinder, gewarnt. Betreffende Diebstähle
werde ich streng rügen.
Uhlmann.
Mühlenbesitzer auf der Belziger Schneidemühle.
ZBKBL 24. April 1858
Ein tüchtiger Pferdeknecht findet sofort einen guten Dienst auf Uhlmanns Mühle bei Belzig.
17.12.1863 Brand im Wohnhaus des Mühlenmeisters Uhlmann.
02. Januar 1864 (ZBKBL)
Danksagung. Allen Denen, welche bei dem in meinem kleinen Wohn- und Wirtschaftshause am 17. v. M. ausgebrochenen Feuer bei
dem Löschen so hilfreiche Dienstleistung bewiesen haben, dass mir die übrigen Gebäude erhalten wurden: sage ich hiermit meinen
aufrichtigen und herzlichen Dank.
Der Müller Uhlmann.
06. August 1864 (ZBKBL)
Anlage einer Schneidemühle. Der hiesige Mühlenmeister Wilhelm Uhlemann beabsichtigt auf seinem an der Brandenburger Chaussee
belegenen Vol. VI: No. 284 pag. 529 des Hypothekenbuchs der Königlichen Kreis-Gerichts-Commission Belzig verzeichneten
Grundstücke, unter Veränderung des gangbaren Zeuges seiner Mahlmühle, eine mit derselben in Verbindung zu setzende Schneide-
Mühle zu erbauen. In Gemäßheit des §. 3 des Gesetzes vom 1. Juli 1861 wird dies Vorhaben mit der Aufforderung bekannt gemacht,
etwaige Einwendungen gegen diese Anlage, welche nicht privatrechtlicher Natur sind, binnen 14 Tagen präklusivischer Frist bei uns
anzubringen. Zeichnungen und Beschreibung der Anlage liegen in unserem Büreau zur Einsicht aus.
Belzig, den 30. Juli 1864. Polizei-Verwaltung.
Rittorff, Bürgermeister.
August 1864 Aufgebot Mühlenbesitzer E. H. W. F. E. Dietzel aus Belzig mit F. C. M Puhlmann aus Rotscherlinde
10.09.1864 (ZBKBL) G. Schwan Müllergeselle auf der Uhlmannschen Mühle.
07.01.1865 (ZBKBL)
Gute Roggen-Kleie verkauft zum billigsten Preise der Mühlenbesitzer W. Uhlmann auf Uhlmann's Mühle bei Belzig.
Subhastions = Patent. Notwendiger Verkauf Schulden halber
Das dem Müller Julius Otto Oelschläger, in Belzig belegene, im Hypothekenbuch von Belzig Bd. VII Nr. 319 Bl. 465 verzeichnete
Wohnhaus nebst Stallgebäude, geschätzt auf 2320 Thlr., soll den 8. Mai 1868 Vormittags 11 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle öffentlich
verkauft werden.
Belzig, den 18. Januar 1868 Königl. Kreisgerichts - Commission Buckow
26. April 1873 (ZBKBL)
Bekanntmachung: In unserem Firmenregister sind folgende Eintragungen bewirkt worden.
Nr. 499 Mühlenbesitzer Friedrich Schubolz zu Belzig, in Firma Friedrich Schubolz und als Ort der Niederlassung: Belzig.
Nr. 500 Mühlenbesitzer Wilhelm Uhlmann zu Belzig, in Firma Wilhelm Uhlmann und als Ort der Niederlassung: Belzig.
Brandenburg, den 18. April 1873 Kgl. Kreisgericht I. Abteilung.
08.08.1877 (ZBKBL)
Bekanntmachung
Das hier vom 6. bis 15. d. M. einquartierte Garde - Jäger - Bataillon wird während dieser Zeit in derr nächsten Umgebung
Schießübungen mit scharfen Patronen abhalten und zwar:
1. am 8. August zwischen 7 - 10 Uhr Vormittags in der Schlucht zwischen Lübnitzer und Weitzgrunder Wege.
2. am 9. August zwischen 7 - 10 Uhr Vormittags auf dem Terrain zwischen der Uhlmannschen und ehemals Dietzelschen, gegenwärtig
Trölitzschen Mühle, gegen Weitzgrund und die Königlich Dippmannsdorfer Forst.
3. am 11. August Nachmittags zwischen 2 - 5 Uhr auf dem ad 2 bezeichneten Terrain.
Dies wird mit der Warnung vor unvorsichtiger Annäherung und Betreten der angegebenen Orte hierdurch zur öffentlichen Kenntnis
gebracht.
Belzig, den 3. August 1877
Die Polizei - Verwaltung Rittorff
19. Januar 1878 (ZBKBL)
Das mir von meinem Manne hinterlassene Geschäft führe ich weiter.
Mühle bei Belzig, Witwe Uhlemann.
03. April 1878 (ZBKBL)
Mühlenverkauf. Meine Wasser- Mahl- und Schneidemühle nebst Ackerwirtschaft beabsichtige ich todeshalber aus freier Hand zu
verkaufen. Näheres bei Witwe Uhlemann.
Uhlemanns Mühe bei Belzig.
18. September 1878 (ZBKBL)
Gute Bienenstöcke sind zu verkaufen auf Oelschlägers Mühle (früher Uhlemann's Mühle) bei Belzig.
Der Müller Otto Hermann Oelschläger, von der Uhlmanns Mühle bei Belzig, (13. Juni 1879) wurde in der Akte über den
Baitz - Brücker Forst erwähnt.
01. Februar 1879 (ZBKBL)
5 Mark Belohnung zahle ich Dem, der mir den Dieb, welcher von Montag bis Mittwoch eine Akazie, wahrscheinlich zum Schlittenbaum,
abgeschnitten hat, so anzeigt, dass gerichtliche Bestrafung erfolgen kann.
H. Oelschläger. Uhlmanns Mühle
Bekanntmachung.
Für die Räumung des Mühlenbaches auf der Strecke vom Grundstücke des Riemenmeisters Dehnicke ab bis zu der Schwanebecker
Grenze bei der früher Uhlemann'schen jetzt Oelschläger'schen Mühle haben wir einen Termin auf Mittwoch, den 15. Oktober d. J.
anberaumt, und werden die angrenzenden Uferbesitzer, denen auf Grund des § 7 des Gesetzes vom 28. Februar 1843 die
Räumungspflicht obliegt, aufgefordert, an diesem Tage, wo das Wasser des Baches abgelassen sein wird, die gründliche Räumung
des Baches und Befestigung des in demselben wachsenden und vom Ufer herabhängenden Strauchwerks zu bewirken. Sollten die
Räumungsarbeiten von Einzelnen der Verpflichteten unvollständig oder gar nicht bewirkt werden, so wird die Räumung auf Kosten der
Verpflichteten erfolgen.
Belzig, den 8. Oktober 1879.
Die Polizeiverwaltung. Rittorff.
20. Juli 1881 Geburt eines Sohnes dem Mühlenbesitzer Otto Hermann Oelschläger.
08. Januar 1889 geb. einer Tochter dem Mühlenbescheider Wilhelm Oelschlaeger.
1915 verstarb ebenfalls der Mühlenbesitzer Hermann Oelschläger mit 69 Jahren (1846 - 1915)
Die Belziger Walkmühle
Die Belziger lag am Weg vom Mühlenhölzschen zum Turnplatz. In ihr wurde das von den Tuchmachern gelieferte Tuch verfilzt.
Die Mühle wurde von der Belziger Tuchmachergilde genutzt.
Von wann bis wann die Mühle existiert ist nicht nachweisbar.
1628 verkauft Martin Lösau seinen Garten an Andreas Hannemann, der zwischen den Gärten von Jacob Meliß und Michel Arndt in
Sandberg lag, für 32 f.
Walkmüller und Mühlenbesitzer der Walkmühle
1. Georg Fritze
Im Belziger Kirchenbuch wird als erster Walkmüller Georg Fritze, der am 21.11.1637 begraben wurde, erwähnt.
Brandregister von 1647
„Im Brandenburger Viertel befand sich eine Walkmühle, über die folgendes berichtet wird: „Andreas Fritze ist verstorben und
abgebrannt, die Witwe hat zwar wieder geheiratet, aber zum Wiederaufbau zur Zeit nicht gelangen können, so ist die Walkmühle seit
1636 nicht gangbar gewesen."
Andreas Fritze' s Witwe, welche wieder geheiratet hatte, konnte aber die Walkmühle, welche seit 1636
wüst war, noch nicht wieder aufbauen.
2. Walkmüller Hans Thielen
Am 13.10.1660 ist das Töchterlein des Walkmüllers Hans Thielen getauft worden und Ursula genannt worden. Pate war der Hintermüller Michael Junack und Meister Andreas Bolicker.
3. Walkmüller Valtin Weber
-24.12.1671 Taufe des Sohnes des Walkmüllers Valtin Weber, Joachim Friedrich
15.02.1674 Taufe des Sohnes des Walkmüllers Valtin Weber, Daniel
16.04.1675 Taufe der Tochter des Walkmüllers Valtin Weber, Maria
* 11.09.1678 Sohn des Walkmüllers Valtin Weber, Hans Georg. Taufpatin: Catharina, Tochter des Hintermüllers Martin Bastian.
* 23.09.1681 Tochter des Walkmüllers Valtin Weber, Anna Maria. (+ 27.03.1685)
+ 05.06.1683 der Walkmüller Valtin Weber.
+ 27.03.1685 nachgelassene Tochter des Walkmüllers Valtin Weber, Anna Maria.
+ 16.10.1685 nachgelassene Tochter des Walkmüllers Valtin Weber, Maria.
4. Walkmüller Martin Francken
* 02.04.1686 der alte Müller Hans Franke
* 19.02.1687 Tochter des Walkmüllers Martin Francken, Maria Magdalena.
°° 8.11.1686 der Mühl- und Zimmerbursche Christoph Franke mit der Tochter des Sandberger Einwohners Matthes Brandt, Maria..
+ 26.12.1692 der Walkmüller Martin Franke.
Anmerkung: Die Walkmüller zwischen 1692 bis 1804 konnten noch nicht nachgewiesen werden.
Walkmüller Franz Ferdinand Jäger
+ 29.03.1805 Christian Gotthelf, zweite Sohn des Walkmüllers Franz Ferdinand Jäger, 5 Monate 3 Wochen
* 01.02.1806 Johanna Wilhelmina, Tochter des Walkmüllers Johann Friedrich Ferdinand Jäger und der Marie Elisabeth geb. Mieritz (get. 04.02.)
* 03.05.1808 (T. 04.05.) Sohn des Walkmüllers Franz Ferdinand Jäger und der Maria Elisabeth Mieritz, Johann Heinrich. TP. Der Windmüller Christian Friedrich Bohne aus Kuhlowitz.
* 16.06.1810 Johann Friedrich, Sohn des Walkmüllers Franz Ferdinand Jäger und der Maria Elisabeth Mieritz. TP. Maria Christiana EF. des Hintermüllers Johann Friedrich Jäger.
* 18.01.1813 Johanna Louise, Tochter des Walkmüllers Franz Ferdinand Jäger und der Maria Elisabeth Mieritz.
+ 25.09.1814 Johann Friedrich, Sohn des Walkmüllers Franz Ferdinand Jäger. 4 ¼ J. Ertrank bei der Walkmühle.
* 04.01.1815 Sohn des Walkmüllers Franz Ferdinand Jäger, Johann Friedrich (get. 08.01) TP Johann Friedrich Jäger, Hintermüller
+ 27.04.1815 Sohn des Walkmüllers Franz Ferdinand Jäger, Johann Friedrich (Begr. 29.04)
* 06.05.1816 Tochter des Walkmüllers Franz Ferdinand Jäger und der Maria Elisabeth geb. Mieritz, Carolina Henrietta (get. 12.05.)
+ 28.05.1816 Tochter des Walkmüllers Franz Ferdinand Jäger und der Maria Elisabeth geb. Mieritz, Carolina Henrietta (Begr. 30.05.)
°° 15.06.1838 Der Schuhmacher Franz Ferdinand Jäger (35 J 6 M.), Sohn des Walkmüllers Franz Ferdinand Jäger, mit Johanne Rosine verw. Grölle geb. Lobbes (36 J. 5 M.), Witwe des Bürgers und Stellmachers Johann Christian Gottfried Grölle.
Walkmüller Johann Heinrich Jäger
°° 08.04.1834 Johann Heinrich Jäger (25 J 10 M) Walkmüller in Belzig, Sohn des Walkmüllers Franz Ferdinand Jäger zweiter Sohn, mit Caroline Staage (26 J) aus Dippmannsdorf, Tochter des Dippmannsdorfer Schneidermeisters Johann Christoph Staage. Die Heirat erfolgte in Dippmannsdorf.
* 22.01.1835 Tochter des Walkmüllers Johann Heinrich Jäger und der Karolina geb. Stange?, Carl Heinrich. (get. 31.01.) TP. Johann Wilhelm König Mühlmeister in Belzig. Anna Sophia, EF des Hintermüllers Friedrich Jäger.
* 07.09.1839 Tochter des Walkmüllers Johann Heinrich Jäger und der Karoline geb. Staage, Caroline Wilhelmine. (get. 01.12.) TP. Auguste, Tochter des Hintermüllers Johann Friedrich Jäger.
+ 25.08.1843 Tochter der Walkmüllers Johann Heinrich Jäger, Caroline Wilhelmine, 2 J. 9. M. 18 T. (Begr. 28.08)
Proclama. Notwendiger Verkauf.
Nachstehende dem Lohgerbermeister Friedrich Gottfried Matthesius hierselbst gehörige, Vol. XIII. No. 610. Fol. 181. der Landungen
verzeichnete Grundstücke
1) ein Bretterschuppen bei der Walkmühle hierselbst, abgeschätzt auf 63 Thlr. 7 Sgr.
2) ein Garten am Schneidemühlenwege und dem Kuhfurth hierselbst, abgeschätzt auf 90 Thlr. 5 Sgr. 7 Pf. sollen am 15. Mai d. J.
Vormitt. 11 Uhr an ordentlicher Gerichtsstelle an den Meistbietenden verkauft werden. Taxe und Hypothekenschein sind in unserem
Büreau II. einzusehen.
Belzig, den 3. Januar 1855.
Königliche Kreisgerichts- Kommission I.
23. September 1865 (ZBKBL)
Bekanntmachung. Die der Kämmerei zustehende Fischerei-Nutzung in dem Belziger Bache von der Walkmühle bis zur Schwanebecker
Feldmarksgrenze soll auf drei hintereinander folgende Jahre, nämlich 1866, 1867 und 1868, öffentlich meistbietend verpachtet werden.
Wir haben hierzu einen Termin auf Dienstag den 26. September Vorm. 11 Uhr zu Rathhause anberaumt, wozu Pachtlustige mit dem
Bemerken eingeladen werden, dass die Bedingungen auf unserem Bureau eingesehen werden können.
Belzig, den 15. September 1865. Der Magistrat. Rittorff.
Grundbucheinträge
Blatt 287
Die Walkmühle am Mühlenbache mit Wohnhaus 287 außerhalb der Stadt und der Lohmühle Nr. 286, Stallgebäude Wiese an der Kuhfurt, 2 Kabelpläne, div. Ackerstücken
1823 Das Tuchmachergewerk ist seit mehr als 100 Jahren im Besitz des Grundstücks. Die Gebäude sind für 1000 Thaler bei der Feuersozietät versichert. (1831 sind an die zu Martini jährlich 25 Silbergroschen Erbzins für die Lohmühle an die Belziger Kämmerei zu zahlen.)
1853 kauft es Karl Bauer vom Tuchmachergewerk nach Einwilligung der königlichen Regierung in Potsdam.
1853 hat der Müllergeselle Wilhelm Jäger von dem Tuchmachermeister Karl Bauer für 849 Thaler Abgekauft.
Für 341 Thaler kauft er vom Schuhmachergewerk (?) die Lohmühle am Mühlenbach Nr. 286. und erklärt sie als Zubehör zur Walkühle.
1856 ist alles abgetragen, auch die Steuerungsanlagen der Walkmühle, Grund und Boden kauft Wilhelm Jäger.
1864 Stellmacher Gottfried Heinrich August Großkopf. (Ehefrau Charlotte geb. Nölde) kauft von Ackermann Johsnn Gottlieb Korn
1905 Handelsmann Bruno Großkopf, auch 1935
Blatt 286
Eine Lohmühle am Mühlenbach, Wohnhaus (von 318) am Turnplatz mit Nebengebäuden, Hofraum, Hausgarten am Mühlenbach. (Besitztitel bei Blatt 323 berichtigt).
Der Walkmüller Heinrich Jäger besitzt eine Scheune unweit des Mühlenbachs bei der Walkmühle zu Belzig Nr. 58, welche er durch Vertrag vom Februar 1853 für 125 Thaler und einen Bretterschuppen bei der Walkmühle Nr. 57 der Scheune von 5 Ruthen 642 Fuß kauft er für 100 Thaler mit Vertrag mit der Commune kauft er noch eine Parzelle für 15 Thaler. An der Stelle des Brettschuppens errichtet er ein Wohnhaus und lässt alle die Teile als 1857 als ein Ganzes erklären.
1871 Müller Friedrich August Jäger vom Vater für 775 Thaler
1874 Weißgerbermeister Theodor Lindner für 2050 (1050?)
1878 notwendige Subhastation wird eingeleitet
1879 Schlächtermeister August Kindermann zu Potsdam für 3600
1882 Gerbermeister Wilhelm Tharun
1898 Zwangsversteigerung beantragt
1890 auf Grund des Zuschlagsurteils Gerbermeister Bruno Gabor
1897 auf Grund des Zuschlags Weißgerbermeister Carl Krampe, auch 1923
Mühlenordnung
Interessant ist der Auszug aus einer alten Mühlenordnung der Tuchweber von Belzig aus dem Jahr 1688.
„Damit auch denen Mahl - Gästen durch der Eseltreiber Unachtsamkeit, Unfleiß und Mutwille an ihrem Gut kein Schade, in dem die
Esel die Säcke aufbeißen und zerreißen, geschehen möge, sollen die Müller davor allzeit sorgfältig oder den Schaden zu ersetzen,
schuldig sein."
Die Müllerinnung
01. November 1862 (ZBKBL)
Bekanntmachung.
Behufs eines geregelten Mühlengewerbebetriebes haben sich die unterzeichneten Mühlenbesitzer über folgende Grundsätze geeinigt,
welche vom 1. November dieses Jahres ab in ihren Mühlen zur Anwendung kommen:
1. Keinem Mahlgast kann gestattet werden, sein Getreide selbst zu mahlen oder zu schroten.
2. Auf die gebräuchliche Mahlmetze, das staub- und Steinmehl dürfen dem Mahlgast nur in Abzug gebracht werden:
10 Pfund für jede gemahlene 84 Pfund Weizen
10 Pfund für jede gemahlene 80 Pfund Roggen
10 Pfund für jede gemahlene 100 Pfund geschrotenen Getreides
3. Außer diesem Gewichtsabzug e ad 2 darf an Mahlgeld gefordert werden:
2 Silbergroschen für jeden gemahlenen Scheffel Weizen
1 Silbergroschen für jeden gemahlenen Scheffel Roggen und
6 Pfennige für jeden geschrotenen Scheffel Getreide,
4. Das Bezahlen der Mahlmetze findet fortan nicht mehr statt.
5. Auf Mehlhändler und Bäcker finden die Sätze ad 2 und 3 nicht Anwendung; von diesen darf nur und ohne Rücksicht auf die
stattfindenden Preise gefordert werden:
a) Vier Thaler von jedem gemahlenen Wispel Roggen zu 1920 Pfd.
b) Fünf Thaler von jedem gemahlenen Wispel Weizen zu 2016 Pfd.
c) Vier Pfund Gewichtsverlust auf Stein- und Staubmehl von jeden gemahlenen 80 Pfd. Roggen und jeden gemahlenen 84 Pfd.
Weizen.
6. Zur Bequemlichkeit des Publikums wird möglichst dafür gesorgt sein, dass dasselbe gutes Getreide, Mehl und Kleie, nach den
Sätzen ad 2 berechnet, von den Unterzeichneten beziehen kann.
Schließlich wird noch bemerkt, dass die Vereinbarung lediglich nur ein geregelten Mühlengeschäftsbetrieb bezweckt, hingegen
keineswegs zu einer Bevorteilung des Publikums führen soll.
Belzig, den 1. November 1862
Völker, Wiere, Jäger, Wachsmuth, Uhlmann, Regedank, Knönagel, Schröter, Franz, Schiering, Kettmann, Frenkel, E. Schiering, Oelschläger, Gause, Bocke, Gutsche, Paul, Schulze, Kuhlmey, Henicke, Oelschläger, Opitz, König, Schley, Schulze, Herrmann.
08. November 1862 (ZBKBL)
Eingesandt.
Unter der Nr. 1347 des vorigen Kreisblattes ist eine Bekanntmachung der Mühlenbesitzer der hiesigen Umgegend erlassen worden,
worin unter Anderem gesagt ist, dass für jede gemahlene 80 Pfd. Roggen nur 10 Pfd. Für das Mahlen in Abzug gebracht werden.
Wenn der Scheffel 80 Pfd. Wiegt, so beträgt das Gewicht der gebräuchlichen Mahlmetze 5 Pfd., es bleiben also noch 5 Pfd. Mehl, die
dem Eigentümer in Abzug gebracht werden, und diese werden gerechnet auf das so genannte Stein- und Staubmehl. Daraus folgt 1)
dass, wenn eine mäßige Wassermühle täglich nur 20 Schffl. Roggen mahlt, alle Tage 100 Pfd. Mehl in der Mühle umherfliegen, also in
einem Jahr 360 mal 100 Pfd. gleich 36,000 Pfd. Mehl aus dem Mehlkasten auf eine geheimnisvolle Weise herausschlüpfen. 2) Folgt
weiter daraus, dass aus unseren Belziger fünf Wassermühlen jährlich 5 mal 36,000 Pfd. gleich 180,000 Pfd. gleich 1,800 Ctr. Mehl in
Mehlstaub verwandelt werden. Wenn nun jeder Einwohner von Belzig täglich zwei Pfd. Brodt verzehrt, so können von diesen 1,800 Ctr.
Mehl sämtliche Belziger und Sandberger Einwohner gerade 30 Tage oder einen Monat mit Brodt versorgt werden. 3) Das Staub- und
Steinmehl von einem Jahre auf sämtlichen preußischen Mühlen würde nach ungefährer Berechnung ausreichen, um das gesamte
Militair gegen 3 Jahre mit Brot zu versorgen. Die Militair-Reorganisationskosten würden dadurch gedeckt werden, wenn ein kluger Kopf
eine Maschine erfände, die in jeder Mühle den Mehlstaub auffinge; welcher große Segen würde das für die Menschheit sein, und eine
Statue von Bronze könnte die Verdienste nicht genug würdigen, das müsste eine von purem Gold sein!
08. November 1862 (ZBKBL)
Einige ganz bescheidene Anfragen.
1. Nur 10 Pfd., mehr nicht?
2. Wie geht es denn zu, dass von dem Getreide der Mehlhändler und Bäcker pro Scheffel nur 4 Pfd., von dem des armen
Tagelöhners z. B. Aber 5 Pfd. theilweise verfliegen, theilweise von dem Ungeheuer, dem Steine, gefressen werden?
3. Die Herren Mühlenbesitzer bezahlen wohl vom 1. November ab, zur Bequemlichkeit des Publikums, für ein Paar Stiefel nicht
mehr 3, sondern 5 Thlr., für eine Hose nicht 1, sondern 1 ½ Thlr., und geben dem Tagelöhner fortan nicht mehr 6, sondern 10 Gr.
Tagelohn u.s.w. Ja? Na natürlich!!
22. November 1862 (ZBKBL)
Es ist zu meiner Kenntnis gekommen, dass die im 44. Stücke des Kreisblatts enthaltene Bekanntmachung der Müller des Belzigschen
Distrikts Missstimmung und Besorgnisse im Publikum erregt habe, erstere darum, weil die getroffene Vereinbarung hauptsächlich nur
gegen das nicht Gewerbe treibende Publikum gerichtet sei, letztere um deshalb, weil scheinbar ein Schutz gegen dergleichen
Coalitionen nicht bestehe und das Publikum sich gegen jeden Gewichtabzug durch die Müller unbedingt gefallen zu lassen habe. Dem
gegenüber mache ich auf die Mühlenverordnung für die gesamte Monarchie vom 28. Oktober 1810 (Gesetzsammlung de 1810
Seite 98), die Verordnung vom 15. Februar 1811 (Gesetzsamml. Dez. 1811 S. 152) und die Verordnung vom 23. August 1839 (Amtsblatt
Seite 294) aufmerksam, nach welcher jeder Müller eine geeichte Mühlenwaage und eine Mühlenwaage-Tabelle in seiner Mühle zu
halten verpflichtet ist, welche bei dem Verkehr zwischen den Müllern und Mahlgästen zur Anwendung kommen, sofern nicht ein
anderweites freies Übereinkommen zu Stande gekommen ist. Das Publikum ist berechtigt, dem Müller das zum Vermahlen oder
Verschroten übergebene Getreide auf der Waage zu zuwiegen und das in der Mühlenwaage-Tabelle (gegenwärtig nach dem neuen
Landesgewichten) berechnete Gemahl zu verlangen und der Müller natürlich verpflichtet, demgemäß dasselbe zu verabreichen. Wenn
das Publikum von dieser Berechtigung stets gehörig Gebrauch macht: so kann von willkürlicher Behandlung desselben Seitens des
Müllers nicht die Rede sein, und es versteht sich von selbst, dass Bevortheilungen des Publikums, insofern sie dennoch vorkommen
sollten, dem Strafrecht verfallen.
Belzig, den 20. November 1862 Königl. Landrath Zauch-Belzigschen Kreises von Stülpnagel.
29. November 1862 (ZBKBL)
Die Eröffnungen des Herrn Kreislandraths v. Stülpnagel in der Bekanntmachung vom 20. d. Mts. haben zu einer Vorstellung an die
Königliche Regierung zu Potsdam Veranlassung gegeben. Von der Entscheidung hierauf werden die Herren Gewerbsgenossen seiner
Zeit Kenntnis erhalten. Inzwischen werden dieselben die unter 1. d. Mts. bekannt gemachten Vereinbarungen in ihrem ganzen
Umfange üben.
Belzig, den 22. November 1862. Die hiesigen Mühlenbesitzer.
Bezug nehmend auf die Annonce im Kreisblatt Nr. 46 wird bemerkt, dass vom 01. Januar 1872 ab nicht mehr nach Scheffeln, sondern
nach Gewicht (Centner, Kilogrammen) ein- und verkauft wird.
Die Belziger Müllerinnung.
05. Oktober 1872 (ZBKBL)
Die Annonce der Müllergesellen in voriger Nr. des Kreisblattes kann von uns nicht in Betracht gezogen werden.
Der Vorstand der Müller - Innung.
15. Juni 1889 Versammlung der Belziger Müller - Innung.
Vorsitzender der Innung F. Wiere.
28. Juni 1899 Bekanntmachung. Müller - Innung in Belzig
Nachdem bei der Abstimmung sich die Mehrheit der beteiligten Gewerbetreibenden für die Ein-führung des Beitrittszwanges erklärt
hat, ordne ich hiermit an, dass zum 1. August 1899 eine Zwangsinnung für das Müllerhandwerk in den Städten Belzig, Brück und
Niemegk, sowie in den Ortschaften der Amtsbezirke Großbriesen, Dippmannsdorf, Lüsse, Sandberg, Mörz, Zeuden, Boßdorf,
Dahnsdorf, Raben, Glien, Wiesenburg, Reetzerhütten, Reetz und Schmerwitz mit dem Sitz in Belzig errichtet werde. Von dem
genannten Zeitpunkte ab gehören alle Gewerbetreibende, welche in dem Innungsbezirke das bezeichnete Handwerk ausüben, dieser
Innung an. Zugleich schließe ich zu demselben Zeitpunkte die zur Zeit bestehende Müller - Innung in Belzig.
Potsdam, den 28. Juni 1899. Der Regierungspräsident.
Veröffentlicht.
Belzig, den 13. Juli 1899. Der Kgl. Landrat des Kreises Zauch - Belzig. von Tschirschky.
In das Genossenschaftsregister ist bei Nr. 41 „Mühlenvereinigung des Kreises Zauch-Belzig e. G. m. b. H. zu Belzig“ am 22. Februar
1926 eingetragen worden: Die Genossenschaft ist durch Beschluss der Generalversammlung vom 28. September 1925 aufgelöst
worden. Liquidatoren sind die Mühlenbesitzer Hermann Rießler in Belzig und Paul Fäder in Wiesenburg.
Amtsgericht Belzig.