Ad.

Addison - Krankheit

Seltene Mangelkrankheit, deren Symptome von ungenügender Ausschüttung der Kortikosteroidhormone Hydrokortison und Aldosteron herrühren, die normalerweise in der Nebennierenrinde produziert werden. So benannt nach dem englischen Arzt Thomas Addison (1793-1860). Bis etwa 1950, als die Hormontherapie eingeführt wurde, verlief die A.K. ausnahmslos tödlich.
URSACHEN
Die Krankheit kann durch jeden Krankheitsprozess ausgelöst werden, der die Nebennierenrinde in Mitleidenschaft zieht. Die häufigste Ursache ist eine Störung des körpereigenen Immunsystems, bei der der Organismus Antikörper produziert, die die Nebennieren angreifen. Tuberkulose der Nebennieren, einst die Hauptursache, ist heute äußerst selten.
Als Folge der ungenügenden Hydrokortison- und Aldosteron - Produktion in den Nebennieren werden auch Übermengen an ACTH und anderen Hormonen aus der Hypophyse ausgeschüttet. Eines dieser Hormone, das sog. MSH (Melanozyten -stimulierendes Hormon), verstärkt die Synthese von Melaninpigmenten in der Haut.
SYMPTOME UND DIAGNOSE
Die A.-K. entwickelt sich in der Regel sehr langsam, aber chronisch. Die Symptome zeigen sich erst im Laufe von Monaten oder sogar Jahren. Akute Anzeichen, Addison - Krisen genannt, können sich ebenfalls zeigen; und zwar hauptsächlich als Folge von Infektionen, Verletzungen oder anderem Streß, wenn die Nebennieren nicht mehr imstande sind, die ausgleichende Aldosteron - und Hydrokortisonausschüttung zu steigern.
Die Symptome der Addison - Krisen werden durch den Aldosteron - Mangel ausgelöst. Dieser führt zu starkem Natrium - und Wasserverlust im Urin, zu extremer Muskelschwäche, Dehydration, Hypotonie (niedrigem Blutdruck), Verwirrung und Koma. Hydrokortisonmangel führt zu Hypoglykämie (Unterzuckerung).
Chronische Symptome sind u.a. Müdigkeit, Schwäche, unbestimmte Leibschmerzen und Gewichtsverlust. Ein spezifischeres Symptom ist eine dunkle Verfärbung der Haut in den Handflächenfalten und Druckbereichen des Körpers, speziell aber im Mund. Dieser Dunkelverfärbung liegt eine Überproduktion von MSH zugrunde. Die Diagnose wird dann erstellt, wenn der Patient auf eine ACTH - Injektion nicht anspricht, die normalerweise die Hydrokortison - Sekretion stimuliert.
THERAPIE
Zur Behandlung akuter Addison - Krisen gehört die Messung des Blutdrucks und des Pulses bei schneller Infusion von Salzlösung und Glukose sowie zusätzlichen Dosen von Hydrokortison und Fludrocortison zum Ausgleich des Natriummangels und der Dehydration. Die nötige lebenslange Behandlung erfordert ständige Einnahme von Kortikosteroid - Medikamenten.
Weil Addison - Patienten in Stresssituationen die Ausschüttung von Kortikosteroid - Hormonen nicht steigern können, sind sie - z.B. bei Verletzungen, chirurgischen Behandlungen oder Infektionen -erhöhten Risiken ausgesetzt. Sie müssen unbedingt ärztlich genau unterwiesen werden, in seltenen Fällen erhöhte Dosierungen ihrer Kortikosteroid - Medikamente einzunehmen, damit der Organismus erfolgreich gegen Infektionen und die Beeinträchtigung des allgemeinen Gesundheitszustands ankämpfen kann.

Adduktion ;

Bewegung einer Gliedmaße in Richtung auf die Körperlängsachse oder eines Fingers zur Gliedmaßenachse hin. Die diese Bewegung ausführenden Muskeln sind die Adduktoren. Die Entgegengesetzte Bewegung heißt Abduktion .

Adenitis ;

Entzündung von Lymphknoten. Zervikale Adenitis (geschwollene, weiche Lymphknoten im Nacken) tritt bei bestimmten Infektionen, beispielsweise von Streptokokken verursachten (speziell bei Mandelentzündung) und der infektiösen Mononukleose (Drüsenfieber), auf. Früher war die A. oft die Folge von Skrofulose (der tuberkulösen Infektion der Hals Lymphknoten ).
Die Mesenteriallymphadenitis ist eine Entzündung der Lymphknoten des Peritoneums (Bauchfells) infolge einer Virusinfektion. Die Symptome - Leibschmerzen und Berührungsempfindlichkeit - können leicht mit denen einer akuten Appendizitis verwechselt werden und sind womöglich erst operativ zu diagnostizieren.
Die Behandlung erfolgt meistens mit Analgetika (Schmerzmitteln), mit heißen Umschlägen oder Heizkissen sowie, falls Verdacht auf bakterielle Infektion besteht, mit Antibiotika. Die Entzündung vergeht normalerweise binnen weniger Tage.

Adenoide Vegetationen ;

( Rachenmandelhyperplasie ) Wucherung der Rachenmandel am Dach des Nasenrachens, bestehend aus Lymphgewebe (Gewebe, das Lymphozyten enthält, die Infektionen bekämpfen). Diese Lymphknötchen bilden einen Teil des körpereigenen Abwehrsystems gegen Infektionen der oberen Atemwege. Sie neigen dazu, sich in der frühen Kindheit zu vergrößern, weil zu diesem Zeitpunkt Infektionen besonders häufig sind.
BESCHWERDEN
Bei den meisten Kindern schrumpfen die a.n V. etwa ab dem 6. Lebensjahr und verschwinden später in der Pubertät völlig. Bei anderen wachsen sie weiter und blockieren die Nasengänge zum Rachen, was Schnarchen, Atmen durch den Mund und das typische Näseln beim Reden nach sich zieht. Sie können auch den Rachenausgang zur Eustachischen Röhre (Verbindung zwischen Mittelohr und Nasenrachenraum) blockieren, was Infektionen und Gehörverlust zur Folge haben kann.
Behinderungen des Sekretionsflusses im Nasen - Rachenraum können zu Rhinitis (Nasenschleimhautentzündung) führen, die sich bis zum Mittelohr und den Nasennebenhöhlen ausbreiten kann (s. Otitis media, Sinusitis).
DIAGNOSE UND THERAPIE
Zur Feststellung, ob Ohren-, Nasen- und Racheninfektionen von abnorm vergrößerten Rachenmandeln herrühren, wird üblicherweise der hintere Rachenraum mit einem Lichtspiegel untersucht. In manchen Fällen wird sogar eine Röntgenaufnahme erforderlich sein.
Die lnfektionen sprechen meist auf Antibiotika an. Treten sie jedoch häufig oder sogar regelmäßig auf, ist die operative Entfernung der Mandeln das beste.
LAGE DER RACHENMANDEL Das lymphatische Organ sitzt am Rachendach. Eine Wucherung ist manchmal die Ursache von Atemstillstand (Apnoe) im Schlaf.

Adenokarzinom ;

Fachausdruck für den Krebs einer Drüse oder eines Drüsengewebes oder für eine Krebserkrankung, bei welcher die Zellen drüsenartige Strukturen und Formen annehmen. Ein A. zeigt sich auf dem Epithel (der Zellschicht, die die Innenseite von Organen auskleidet).
A.e finden sich im Dickdarm, in der Brust, in der Bauchspeicheldrüse und in den Nieren, auch ein Teil der Gebärmutterhalskarzinome sowie der Krebserkrankungen der Speiseröhre, der Speicheldrüsen und zahlreicher anderer Organe zählt dazu. (S.a. Darmkrebs, Nierenkarzinom, Pankreaskarzino

Adenom ;

Ein "benigner" (gutartiger, nicht kanzeröser) Tumor oder eine Zyste von drüsengewebeartigem Aussehen, die sich im Epithel (Deckgewebe, das die Körperoberfläche überzieht und Hohlorgane auskleidet) bildet.
A.e endokriner Drüsen, wie der Hypophyse, Schilddrüse, Nebenniere und Bauchspeicheldrüse, können eine Überproduktion von Hormonen mit Folgeerkrankungen auslösen. Hypophysenadenome beispielsweise können zu Akromegalie oder dem Cushing - Syndrom führen.

Adenomatose ;

Ein anomaler Zustand der Drüsen, ausgelöst entweder durch Hyperplasie (übermäßiges Wachstum} oder zahlreiche Adenome (gutartige Tumoren).
Die A. kann zugleich zwei oder mehrere endokrine Drüsen befallen, z.B. Nebenniere, Nebenschilddrüse, Hypophyse und Bauchspeicheldrüse.
Adenosintriphosphat :. ATP

Adenotomie ;

Die chirurgische Entfernung der Rachenmandel, meistens im Kindesalter, wenn diese abnorm vergrößert ist und häufige Infektionen im Mittelohr und Rachenraum verursacht. Die Operation wird oft zusammen mit der Tonsillektomie (Entfernung der Gaumenmandeln) ausgeführt.
Die A. ist normalerweise eine Operation mit nur minimalen Nachwirkungen. Die Patienten können bereits am nächsten Tag wieder normal essen.

Aderhaut ;

Eine von vielen Blutgefäßen durchzogene Gewebeschicht zwischen Netzhaut und Lederhaut am hinteren Augapfel. Das Pigment zwischen den Blutgefäßen ist durch ein Ophthalmoskop (s. Auge, Untersuchung des Auges) sichtbar. Die Blutgefäße versorgen die lichtempfindlichen Zellen in der Netzhaut und ihre Umgebung mit Nährstoffen und Sauerstoff.

Aderhautentzündung ;

Die Entzündung der Aderhaut (F. Choroiditis) des Auges kann von selbst entstehen oder aber als Teil einer allgemeinen Entzündung, die das ganze Auge befällt. In der Regel sind die Ursachen Infektionen wie Toxokariasis oder Toxoplasmose, seltener Sarkoidose, Syphilis und Histoplasmose. Sie kann auch ganz ohne erkennbaren Grund auftreten.
Die Behandlung erfolgt mit Kortikosteroid gegen die Entzündung und mit Antibiotika gegen alle verursachenden Infektionen.

ADH (antidiuretisches Hormon) ;

Auch Vasopressin genannt. Wird aus dem Hypophysenhinterlappen ausgeschüttet und steigert in den Nieren die Wasserrückresorption aus dem Primärharn.
WIRKUNGEN
ADH reduziert den Wasseranteil im Urin und ist beteiligt an der Kontrolle des gesamten Wasserhaushalts im Körper. Wasser nimmt der Körper laufend durch Speisen und Getränke auf. Es wird außerdem durch chemische Zeltreaktionen gebildet. Andererseits entsteht auch ständig Wasserverlust durch Urin, Schweiß, Stuhl und Atem. ADH ist an der Erhaltung des Wassergleichgewichts im Organismus beteiligt.
Die ADH - Produktion kontrolliert der Hypothalamus (ein Bereich des Zwischenhirns), wo alle Veränderungen in Menge und Konzentration des Blutes registriert werden. Steigt die Blutkonzentration (d.h. sinkt sein Wasseranteil), regt der Hypothalamus die Hypophyse zu stärkerer ADH - Ausschüttung an. Ist das Blut umgekehrt zu wasserhaltig, wird weniger ADH produziert, und es wird mehr Wasser aus dem Blut zur Urinausscheidung abgeführt.
STÖRUNGEN
Verschiedene Faktoren können die ADH Produktion beeinträchtigen und damit die Wasserbalance im Körper stören. Beispielsweise vermindert Alkohol die ADH - Produktion durch seine direkte Einwirkung auf das Gehr mit der Folge zeitweiliger erhöht Urinproduktion. Diese tritt ebenfalls bei Diabetes insipidus (Wasserharnruhr) auf, entweder aufgrund ungenügender ADH –Ausschüttung der Hypophyse oder, seltener, weil die Nieren auf ADH nicht reagieren.
Der umgekehrte Effekt, die Wasserzurückhaltung (Wasserretention), kann aus zeitweiliger ADH - Überproduktion nach einer größeren Operation oder einem Unfall herrühren, aber auch von der ADH Sekretion bestimmter Tumoren, besonders in der Lunge.
MEDIKAMENTÖSE THERAPIE
Synthetisches ADH wird zur Behandlung der Wasserharnruhr über die Nase oder per Injektion verabreicht. Hohe intravenöse Dosen bewirken eine Verengung der Blutgefäße und können Blutungen von Ösophagusvarizen stillen. Als Nebenwirkungen können Bauchkrämpfe, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit und Verwirrung auftreten.

Adhäsion ;

In der Medizin Bezeichnung für einen pathologischen Zustand, nämlich Verbindung normalerweise getrennter Körperteile durch bindegewebsartige, Bandoder strangförmige Verwachsungen. Adhäsionen sind oft Geburtsfehler, entwickeln sich aber auch oft nach Vernarbungen im Anschluß an Entzündungen.

Adjuvans ;

Substanz, die die kausale Wirkung einer anderen Substanz unterstützt. Der Begriff wird auch verwendet, um eine Zusatzsubstanz zu einem Impfstoff zu bezeichnen, mit welcher die Produktion von Antikörpern durch das körpereigene Immunsystem angeregt werden soll und die damit auch die immunisierende Wirkung des Impfstoffs selbst erhöht. Adjuvante Chemotherapie nennt man den Gebrauch Krebsbekämpfender Medikamente zusätzlich zur chirurgischen Entfernung von Tumoren.

Adler - Theorie ;

Psychoanalytische Ideen des österreichischen Psychiaters Alfred Adler (1870-1937), auch bekannt als „Individualpsychologie". Die A.-T. basiert auf der zentralen Vorstellung, daß alle Menschen mit natürlichen Minderwertigkeitsgefühlen geboren würden. Das Leben sei ein ständiger Kampf zur Überwindung dieser Gefühle, und der Nichterfolg dabei führe zu neurotischen Symptomen. (S.a. Psychoanalytische Theorie)

Adnexitis ;

s. Unterleibsinfekt

Adoleszenz ;

(Heranwachsen) Die Jahre zwischen Kindheit und Erwachsensein, grob gesprochen die sog. Teenagerjahre; eine komplexe Phase der Persönlichkeitsentwicklung mit vielen Hochs und Tiefs. Sie beginnt mit der Pubertät und überlappt sich auch mit ihr, ist aber nicht mit ihr identisch. Die Pubertät ist nur die Periode der hormonell gesteuerten körperlichen Geschlechtsreifung mit der Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale als äußeren Anzeichen. ERSCHEINUNGSFORMEN
Die A. ist eine Zeit großer Veränderungen der Persönlichkeit, die auch die Familie Mitbetreffen. Die Heranwachsenden müssen erst mit ihrer körperlichen Entwicklung vertraut werden und damit, daß Familie und Umwelt fortan kein kindliches Benehmen mehr von ihnen tolerieren. In dieser Zeit formt sich das Selbstverständnis. Das schließt die Veränderung der bisherigen emotionalen Bindungen an die Eltern ein, das Verstehen und Beherrschen erwachsenen Sexualverhaltens und anderer Triebe, die Orientierung der Berufs- und Lebensplanung, und überhaupt die Erlangung eines reifen Weltbilds mit verantwortungsvollem Verhalten. Gewohnheiten und Ansichten bilden und formen sich.
Der Drang zur Selbständigkeit ist stark, aus emotionalen wie finanziellen Gründen ist aber die Bindung an das Elternhaus noch unvermeidlich. Familienkonflikte entstehen, wenn mehr Unabhängigkeit gefordert wird und die Eltern dies für noch verfrüht halten. In diesen Jahren des allmählichen Erwachsenwerdens und der Erlangung einer eigenen Identität orientieren die Heranwachsenden sich nicht mehr wie bisher nur an den Maßstäben des Elternhauses und ihrer Schule, sondern suchen sich neue Vorbilder (etwa Sänger oder Sportler) als Rollenmodelle, und in aller Regel kommt dazu auch noch die Rebellion gegen die elterlichen und familiären Standards. Es wird mit Ansichten und Meinungen experimentiert, mit Bindungen an Gruppen oder Cliquen oder politischen Gruppierungen. Absichtlich verhält man sich auffällig und extrem in Kleidung, Erscheinung und Benehmen.
Sexuelle Experimente gibt es in der Phantasie, aber auch in der Realität, allein und mit anderen. Selbst über die Geschlechtsidentität kommt es zuweilen zu Zweifeln, oft mit der Folge der ersten Erkenntnis der eigenen Homosexualität. Oft sind homosexuelle Betätigungen in diesen Jahren aber auch nur vorübergehende oder gelegentliche Erfahrungen. Das endgültige sexuelle Verhalten hängt weitgehend mit von den Verhältnissen und Beziehungen im Elternhaus ab.
PROBLEME
Probleme aller Art - psychisch, physiologisch, sozial - machen zu schaffen. Typisch für die A. sind überaus starke Stimmungsschwankungen, Verlust des Interesses am weiteren Schulbesuch, stark schwankende schulische Leistungen, Schwänzen und Faulenzen. Dafür beschäftigt man sich kritisch und ausgiebig mit der eigenen Erscheinung und den körperlichen Veränderungen, und die Hauptbesorgnis ist, ob man denn gut aussehe. Das alles macht nervös, unsicher und oft auch schüchtern und gehemmt wegen des mangelnden Selbstbewusstseins. Die Folge davon ist dann die sog. Identitätskrise, meistens verbunden mit einer starken Entfremdung von Eltern und Familie, die ihrerseits betrübt feststellen, daß sie mit ihren eigenen Kindern in dieser Phase nicht mehr sprechen können.
Auch das gegenteilige Extrem ist nicht selten: ein zur Schau getragenes übersteigertes Selbstbewußtsein und verfrühtes Streben nach absoluter Unabhängigkeit. Häufig ist die besonders stark überzogene Rebellion gegen Eltern, von denen man sich zuvor in der Kindheit übermäßig abhängig oder allzu beschützt und gehätschelt fühlte. Doch auch das Gegenteil kann zum selben Effekt starker Rebellion führen: wenn man sich in der Kindheit von den Eltern zu sehr vernachlässigt oder ungeliebt wähnte. Andererseits kann es problematisch werden, wenn ein Teenager sich nicht von der Elternbindung zu lösen vermag und in der A. stecken bleibt, sich also nicht ausreichend entwickelt, um eigene Entscheidungen zu treffen und neue Beziehungen außerhalb der Familie aufzunehmen.
Wird der Aggressionsdrang jedoch nicht kontrolliert, gezügelt und konstruktiv eingesetzt, führen seine Ausbrüche zu wenig billigenswertem Benehmen. Ungesetzliches Verhalten aller Art ist zwar oft nur eine Übergangsphase, aber man muß ihm sowohl mit Verständnis wie auch mit Festigkeit begegnen.
Gefährlich wird es, wenn Heranwachsende (wie auch schon jüngere Kinder!) sich Drogen oder anderen Suchtmitteln ausliefern. Die Gefahr späterer Abhängigkeit ist aber größer, wenn dies zur Behebung von Ängsten und Depressionen geschieht und nicht nur wegen des Drucks der Gruppenverführung und - Solidarität.
Ein hoher Prozentsatz Heranwachsender, die in der A. längere psychologische und Verhaltensprobleme haben, insbesondere Jugendkriminalität und Drogenabhängigkeit, kommt aus zerrütteten oder unterprivilegierten Familienverhältnissen – mit Armut, Alkoholismus, Ehekonflikten oder psychiatrischen Problemen der Eltern.
Oft werden Heranwachsende zu Spezialbehandlungen geschickt, weil Eltern oder Lehrer über ihr Verhalten besorgt oder sogar beunruhigt sind. Doch nur ein kleiner Prozentsatz davon braucht wirklich psychiatrische Behandlung. Bei den meisten geht es um Probleme, die sich mit der Zeit von selbst lösen und erledigen, wenn es auch Fälle gibt, in denen die Verstörung über Familien- oder Beziehungsprobleme so groß wird, daß es sogar zu Selbstmordversuchen kommt.
Es ist wichtig, daß der Kontakt zwischen Eltern und ihrem Nachwuchs in diesen Jahren erhalten bleibt, obwohl dies sehr schwierig werden kann. Die Eltern sollten zumindest versuchen, praktische Ratschläge, etwa zur Akne oder zur Ernährung, zu geben, sich aber davor hüten, über ihrer Meinung nach unbedeutende Probleme zu lachen oder zu spotten oder sie abzutun. Das kann zu starkem Vertrauensverlust führen. Die wertvollste Hilfe, die Eltern in dieser Zeit geben können, ist die Ermutigung zur Selbständigkeit und Verantwortung als Vorbereitung auf das Erwachsenenleben.

ADP ;

Abk. für Adenosindiphosphorsäure, die chemische Substanz, die im Zellstoffwechsel entstehende Energie in Form eines Phosphats anlagert und zu ATP (Adenosintriphosphat), dem Hauptenergieträger im Körper, wird. Durch Abgabe des Phosphats wird die Energie wieder frei, es bildet sich wieder ADP (s.a. Metabolismus).

Adrenalin ;

Auch Epinephrin genannt; ein natürlich vorkommendes Hormon, seit 1900 synthetisch herstellbar .
A. wird (zusammen mit Noradrenalin / Norepinephrin) im Nebennierenmark produziert und bei besonderen körperlichen oder seelischen Belastungen vermehrt ins Blut abgegeben ("Stresshormon"). Dient auch als Überträgersubstanz an Nervenendigungen .
A. steigert Frequenz und Intensität des Herzschlags und damit die Arbeitsleistung des Herzens. Es weitet die Luftwege und erleichtert damit die Atmung. Es verengt Blutgefäße in der Haut und in den Eingeweiden, so daß mehr Blut in die Muskeln strömt und diese dann mit größeren körperlichen Anstrengungen besser fertig werden können.
GEBRAUCH ALS MEDIKAMENT
A. wird gelegentlich zur Notfallbehandlung bei Herzstillstand ins Herz gespritzt, ebenso intravenös bei anaphylaktischem Schock (einer schweren allergischen Reaktion) und auch bei akuten Asthma - Anfällen.
Bei Operationen wird es manchmal angewendet, um Blutungen zu unterbinden. Kombiniert mit einem lokal wirkenden Betäubungsmittel verlängert es die Schmerzunempfindlichkeit, indem es den Abtransport des Schmerzblockers verzögert.
Adrenalin - Augentropfen werden bei der Glaukom - Behandlung sowie bei Augenoperationen zur Senkung des Augeninnendrucks verabreicht. Auch zur Stillung von Nasenbluten oder zur Abschwellung der Nasenschleimhaut bei Schnupfen eignet sich A.
MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN
Regelmäßiger Gebrauch von Adrenalin Augentropfen kann zu schmerzhaftem Brennen und gelegentlich auch zu verschwommener Sicht oder Pigmentablagerungen auf der Augenoberfläche führen. Nasentropfen können als Begleiterscheinungen Herzklopfen, Unruhe und Angstgefühle auslösen. Zur Behandlung verstopfter Nasen werden deshalb Medikamente mit Schleimhaut - abschwellender Wirkung ohne Kreislaufefekte verwendet.

Adstringentien ;

Bringen Gewebe durch Verringerung ihrer Wasserabsorptionsfähigkeit zum Austrocknen und Schrumpfen. Als Substanzen verwendet man vorwiegend Alaun (Kaliumaluminiumsulfat), Tannin, Extractum Hamamelidis etc. A. werden in Form von Salben, Hauttonika und Stiften, auch in Kosmetika, angewendet

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