Kate Ryan World

Interviews


Homo Top 100 -
Don Johnson de deejay interviewt Gewinnerin Kate Ryan

Don Johnson:

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Gewinn in den Homo Top 100, Jahrgang 2006. Von nichts auf den 1. Platz. Du machst es immer wieder. Überrascht? Erwartet?

Kate Ryan (telefonisch aus Wenen):

"Ich habe es auf keinem Fall erwartet. Super froh bin ich, echt wirklich zufrieden. Ich habe schon einmal von Homo Top 100 gehört, absolut und finde es eine große Ehre."

DJ:

Du überholst 'Dancing Queen' von ABBA mit 'Je t'adore'. Reaktion?

Kate:

"Die Schweden sind sicher nicht von den wenigsten. Und dass ich Natalia schlage, ist auch wow. Natalia ist eine prima Frau., die außerdem - wie sagen sie das? - eine Stimme wie eine Glocke hat."

DJ:

Stoßt du sie etwas von ihrem Tron? Natalia ist doch das Holebi-Icon in Flandern, letztes Jahr die Nummer 1 von Homo Top 100 und füllte mehrmals den Sportpalast.

Kate:

(Bedachtsam) "Ich kann allen nur sagen, dass ich alles, was dort passiert, sehr schön finde."

DJ:

Das glaube ich. Wie erklärst du dir diesen steilen Aufgang? 2 Jahre lang standest du nicht in den Homo Top 100 und voriges Jahr warst du mit 'Désenchantée' auf Nummer 47 eine von den weniger auffallenden Newcomer.

Kate:

"Es hat natürlich etwas mit dem Eurosong und dem Eurovision Songfestival zu tun. Die Popularität, die man durch solchen Events bekommt. Aber es ist auch so, dass ich in den letzten Jahren viel Respekt von der Holebi-Gemeinschaft bekommen habe. Holebi's wissen meine Musik echt zu schätzen."

DJ:

Vielleicht hast du auch Botschafter von EuroGames 2007, das europäische Sportevent für Holebi's, das nächstes Jahr nach Antwerpen kommt.

Kate:

"Das spielt unbezweifelt auch eine Rolle mit. Aber es ist auch gewöhnlich ein guter Song. Holebi's wissen, dass da gefeiert werden muss und 'Je t'adore' ist sehr deutlich eine Feiernummer."

DJ:

In welchem Maß spielt es von dem Erzählen deines Vaters mit, der schon 18 Jahre lang eine feste Beziehung mit einem Mann hat?

Kate:

"In den letzten Wochen hat die Presse diese Geschichte geholt. Lange Zeit hat keiner nach meinem Vater gefragt, nur mich nach meiner - verstorbenen - Mutter. Sie wussten gewöhnlich nicht, dass er homo ist. Dies ist erst seit dem Eurosong ins Rollen gekommen, wo mein Vater die ganze Zeit dabei war. Nun, belangreich ist, dass wir in meinen Augen alle gleich sind."

Früher sagte Kate darüber in Dag Allemaal: "Homos und Lesben sind genauso Menschen wie Heteros. Es ist nicht, weil mein Vater homo ist, dass ich plötzlich lesbisch sein muss. Aber Menschen argumentieren manchmal komisch, da kann man nichts dagegen tun."
Und im Standart: "Mein Vater bleicht homo zu sein. Soviele Jahre früher war das nicht evident, aber ich habe damit nie Probleme gehabt. Auch meine Klassenkameraden reagierten normal. Meine Eltern sind trotzdem immer gute Freunde geblieben. Wir sind noch oft zusammen auf Reise gewesen. Ich schäme mich auch garnicht. Im Gegenteil. Seit ich über meinen homosexuellen Vater spreche, bekomme ich übrigens enthusiastische Reaktionen. Einige reagieren auch negativ, aber das ist Pech für ihnen."

DJ:

Hast du ihm schon erzählen können, dass du den erste Platz in den Homo Top 100 erobert hast?

Kate:

(Enthusiastischer:) "Natürlich habe ich ihm das erzählt! Er findet absolut, dass ich über ABBA und Natalia stehen kann. Aber das ist der Stolz eines Vaters, hé."

DJ:

Und jetzt zurück zu 'Je t'adore'. Wie verläuft die Promotournee durch Europa?

Kate:

"Wir haben in Malta, Athen und in Zypern schon begonnen. Nun nach Schweden, dann nach Türkei und Polen. Ich bin schon ein bisschen müde. Aber wir werden sicher ein Fest feiern, wenn ihr Freitag auch mit beschäftigt seit. Ich werd an euch denken."




Interaktiv mit Kate Ryan auf VIVA (28.06.2004)

Klaas:

Hallo Kate, wie geht es dir?

Kate:

Gut. Ich bin ein bisschen müde, aber ganz Ok.

Klaas:

Wegen der ganzen Tänzerei hier?

Kate:

Nein, ich bin ziemlich viel gereist in der letzten Zeit und bin ziemlich viel aufgetreten, habe Promo gemacht und so.

Klaas:

Achso, alles klar. Du hast auch relativ früh schon Musik gemacht. Ich habe heute mal ein bisschen gelesen, mich ein bisschen informiert, und du hast schon sehr früh angefangen.

Kate:

Ja, ich bin mit der Musik aufgewachsen und habe angefangen Gitarre und Klavier zu spielen. In meiner Familie gibt es auch einige Musiker, die mich so ein bisschen in die Richtung Musikbusiness gepuscht haben. Und mit 14 bin ich aufgetreten in einem Café von meinen Eltern mit meiner Gitarre und dann habe ich meine ersten Songs geschrieben und "Scream For More" usw.

Klaas:

Das heißt, du warst erstmal in Belgien, wo du her kommst, eigentlich erstmal eine Berühmtheit oder hast da deine ersten Erfolge vermittelt. Wie lang ist das jetzt her, als das alles los ging?

Kate:

Meine ersten beiden Singles wurden in Belgien und in Spanien herausgebracht, und dann habe ich eine Coverversion von "Désenchantée" gemacht, und dann bin ich endlich in ganz Europa herumgereist.

Klaas:

Also, du bist sowieso erstmal nur in Europa unterwegs oder auch teilweise weltweit. Ist das dein Ziel, oder machst du das schon?

Kate:

In einer Woche bin ich in Polen, dann in Estland, in Ungarn, in Deutschland, in Bulgarien... Eigentlich bin ich überall unterwegs.

Klaas:

Du hast früh angefangen Gitarre zu spielen, kann das sein? Ja, das war so deine erste Musikalität, dass du erstmal ein Instrument gelernt hast.

Kate:

Ja, ich spiele noch Gitarre und Klavier. Und Dancemusik, die finde ich natürlich auch klasse, aber ich stehe auch auf Pop und Rock. Ich mag ganz unterschiedliche Musikrichtungen.

Klaas:

OK. Wie ist das? Du machst ja jetzt schon Dancemusik, also dieses Eurodance/ Dancemusik... Hat ja nichts wirklich mit Gitarre zu tun. Wenn du da nicht deine Wurzeln hast, deine musikalischen. Willst du irgendwann da wieder hingehen, möchtest du das wieder machen, oder bist du damit auch zufrieden, ist das auch eine Art von Musik, die dir gefällt?

Kate:

Das ist manchmal schon ein bisschen komisch, denn wenn ich meine eigenen Songs schreibe, dann fange ich immer damit auf meinem Klavier oder auf der Gitarre an, und dann gebe ich das meinen Produzenten und sage denen: "Komm, mach mal was hiermit.", und der macht natürlich was ganz anderes daraus. Aber ich hoffe, dass ich in der Zukunft dazu in der Lage sein werde, dass ich ein bisschen mehr in den Pop/ Rock - Bereich gehe. In ein paar Jahren vielleicht. Aber ich kann natürlich nicht von heute auf morgen damit anfangen. Das ist klar. Aber ich organisiere momentan auch ein ziemlich großes Live-Konzert mit Live-Musikern, wo ich dann auch Gitarre und Klavier spielen kann, und den Leuten zeigen kann, was ich noch kann, außer Dance.

Klaas:

Wenn du jetzt auch erzählst von deinen eigenen Songs, die du da machst, erstmal komponierst mit Piano oder mit der Gitarre oder wie auch immer. Das, was du releast, was man auch von dir kennt, sind doch schon Coverversionen von schon bekannten Liedern, eigentlich.

Kate:

Ich habe 3 Coversongs gemacht.

Klaas:

Ja, das sind jetzt "La Promesse", ist jetzt eigentlich auch "The Promise" von Cock Robin.

Kate:

Genau, Cock Robin. "Désenchantée" und "Libertine" auch, das sind auch Coverversionen.

Anrufer:

1. Warum singen Sie meistens auf Französisch?
2. Was sind Ihre musikalischen Pläne?

Kate:

Ich singe in Englisch und in Französisch, weil es für mich eine Herausforderung ist, beide Sprachen zu benutzen. Manche Songs, finde ich, hören sich besser auf Französisch an und andere besser auf Englisch. Das ist für mich so eine Art Herausforderung. Und was meine musikalischen Pläne angeht, da habe ich ein Live-Konzert in der Zukunft geplant. Im Oktober/ November ist das. Das erste wird in Belgien sein und das zweite in Spanien, Deutschland, Frankreich usw.

Klaas:

Du hast jetzt gerade schon gesagt, du machst jetzt erstmal auch eine Live-Tour. Und dann auch mit einer Band oder wie läuft das dann?

Kate:

Mit Band natürlich. Na klar.

Klaas:

Ja, na weiß ich ja nicht. Also, du sagtest mal irgendwann, du hattest einmal was mit einer Band zusammen gemacht und danach wolltest du nie wieder was anderes machen.

Kate:

Ich versuche eigentlich die richtige Mischung zu finden, denn ich finde es auch ganz schön, nur mit den Tänzern auf der Bühne zu stehen. Aber, wenn ich mit meiner Band auf der Bühne stehe, mit Live-Musikern, ist es auch klasse. Ich kann ja auch dann selber Gitarre und Klavier spielen. Bei "Libertine" und "Désenchantée" werde ich auch richtig auftreten. Also, das ist ganz unterschiedlich. Kommt immer ganz darauf an.

Klaas:

Was sind deine Vorbilder, musikalisch?

Kate:

Seit ich ein Teenager war, bin ich ein großer Fan von Madonna. Die ist unheimlich neu, die erfindet sich immer wieder selbst. Das ist klasse. Super Künstlerin.

Klaas:

Also, irgendwann möchtest du auch mal dahin kommen, wo Madonna jetzt ist. Möchtest du vielleicht auch mal schauspielern? Macht Madonna ja auch, zwar nicht so erfolgreich, aber immerhin.

Kate:

Als ich noch kleiner war, ich bin ja noch recht klein, aber als ich ganz, ganz klein war, in der Schule, da wurde mir immer gesagt, ich sollte mal Schauspielerin werden, weil ich immer irgendjemanden immitiert habe. Vielleicht mache ich das irgendwann mal. Mal gucken. In ein paar Jahren vielleicht.

Klaas:

Wie alt bist du jetzt?

Kate:

Nächsten Monat werde ich 24.

Klaas:

Bist du Jungfrau?

Kate:

Ja, natürlich.

Klaas:

Ja, ich auch.

Email 1:

Wie müsste dein Traummann sein oder hast du ihn schon gefunden?

Kate:

Nein, wenn du dir mein T-Shirt ansiehst, dann weißt du genug, denn darauf steht: "Mein Freund ist verloren gegangen". Und ich denke, dass es schwierig für mich ist, den richtigen Typen kennen zu lernen, denn ich bin ja immer unterwegs, immer auf Reisen, ziemlich müde dann, wenn ich mich mal ausruhen kann, und ich bin dann vielleicht 1 oder 2 Tage mal zu Hause und deshalb ist das nicht so leicht. Der richtige Typ, wenn der existiert, dann müsste der... Weiß ich garnicht, wie der sein müsste. Ich habe da keinen speziellen Typ.

Klaas:

Da steht ja auch: "Boyfriend lost". Ist der jetzt weg gegangen oder hast du den irgendwie verloren, so in der Menge?

Kate:

Ich hatte mal einen Freund, aber durch meinem Job, habe ich den leider verloren. Hat nicht geklappt.

Klaas:

Kam er damit nicht klar?

Kate:

Nein.

Klaas:

Also, das Leben verändert sich. Wie kommst du damit denn sonst klar?

Kate:

Mein Leben verändert sich ziemlich. Ich bin immer noch dieselbe geblieben wie vor 4 Jahren, als das alles angefangen hat, aber ich sehe meine Familie und meine Freunde leider nicht so oft. Das ist ein bisschen schade, aber gehört halt zum Job.

Klaas:

Wie ist das, wenn Leute zu dir jetzt sagen, du machst jetzt auch Dancemusik, wo es viel auch in den Discos oder so kommt, und wo du auch vielleicht irgendwie aufreizend angezogen bist, und wenn dir die Leute vorwerfen: "Es geht eigentlich nur um die Optik, das ist eigentlich nur die optischen Reize und die Musik ist zweitrangig." Wenn das Leute sagen, was sagst du dazu?

Kate:

Ich denke bei der Dancemusik haben die Leute eine ganz besondere Blickrichtung, und wenn die Leute dann sehen: "Ja, süßes, blondes Mädchen auf der Bühne, ganz nett. Aber Dance... naja, vielleicht ein bisschen fake, nicht so echt. Das kommt alles aus dem Computer.", dann heißt das für mich, dass ich unheimlich gern auf Live-Tour gehen möchte, um dann genau zu zeigen, was ich kann. Meine eigenen Songs spielen, ich kann zeigen, dass ich Klavier und Gitarre spielen kann und einfach meine anderen Seiten zeigen kann. Ich will nicht, dass die Leute mich nur in irgendeiner Schublade stecken und sagen: "Die kann nur Dance und sonst nichts."

Klaas:

Ich habe gerade schon gesehen, du hast ein neues Tattoo. Das war so am Glänzen. Ich dachte, das wäre so aufgeklebt aus einem Heft, aber das ist ein richtiges Tattoo.

Kate:

Nein, das ist ein echtes. Das habe ich am Donnerstag gemacht.

Klaas:

Hier, in Deutschland?

Kate:

Nein, in Belgien. Und ich muss immer noch Creme jede Stunde darauf schmieren, weil es nämlich sonst austrocknet.

Klaas:

Hast du noch mehr davon?

Kate:

Ja, auf meinem Rücken.

Email 2:

Was würdest du anstellen, wenn du mal ein Tag lang ein Junge sein könntest?

Kate:

Das Erste, was ich machen würde, wäre Piepie. Natürlich im Stehen. Piepie machen im Stehen.

Klaas:

Es war sehr nett, dass du hier warst (Kate: Ja, es war sehr schön hier), natürlich, dass wir hier geredet haben, auch dass du hier noch auf der Bühne warst. Großen Ablaus. Ich verabschiede mich. Vielen, vielen Dank.

Kate:

Danke.




Schweitenkirchen (14.10.2004):

Mod.:

Hallo Partypeople. Ich bin jetzt im Exit 66 in Schweitenkirchen. Neben mir sitzt Kate Ryan. Kate, meine erste Frage an dich: Wie stehst du zu den deutschen Fans?

Kate:

Ich denke die deutschen Fans sind verrückter als die belgischen Fans. Es ist sehr, sehr schön in Deutschland zu performen, weil die Audienz sehr toll ist und die Menschen immer sehr freundlich sind. Ich mag es wirklich, nach Deutschland zu kommen.

Mod.:

Drogen und Alkohol werden ja immer mehr zum Thema im Musikgeschäft. Wie stehst du eigentlich zu Alkohol und Drogen?

Kate:

Drogen definitiv nicht. Alkohol manchmal, aber vor 5 Jahren war ich sehr krank. Ich habe zu viel Weißwein getrunken und von diesen Tag an bin ich immer mehr herunter gekommen, weil ich so krank war. Deshalb bin ich nicht mehr so glücklich über Alkohol.

Mod.:

Was sagen denn die Freunde dazu, dass du die meiste Zeit unterwegs bist und sie dich nie zu Gesicht bekommen?

Kate:

Sie kennen meinen Job und sie haben sehr viel Respekt davor, was ich mache. Und wenn ich die Zeit habe, dann besuche ich sie und meine Familie.


 
Kate Ryan World / neues Layout Mai 2009