Es entstand vieles: Im Proberaum
entstanden Smash-Hits wie "Staatsantifa"
und in den Köpfen der Mitglieder der Eindruck, dass man so schlecht gar
nicht sei. Weit gefehlt. Wagemutig wurde ein Video aufgenommen, dass sich
noch als folgenschwerer Fehler herrausstellte.
Von einer richtigen Band konnte keine Rede sein - nicht nur, dass ihnen ein
Bassist fehlte, nein, über die 2 niedlichen Songs können LR im Nachhinein
nur den Kopf schütteln. Kaputte Mikros, kein Bassist, die Band stagnierte
weiterhin vor sich hin, bis Lars auf die glorreiche
Idee
kam, eine Freundin, die spaßeshalber gesagt hatte, dass sie ja den Bass
bei uns zupfen könne, auf den Fleck weg zu engagieren. Es ergab sich
leider ein kleines Problem: Sie hatte noch nie in ihrem Leben Bass gespielt.
Macht nichts, Operation Bassistin nach ein paar Proben abgehakt, weiter ging´s. Und langsam reifte die Band. Der Sound wurde erheblich schneller, zu den 2 alten Songs kamen 2 qualitativ deutlich bessere Lieder (ua. "Betroffen sein"). Langsam aber sicher konnte man von einer richtigen Band sprechen, auch wenn bis heute ein Bassist fehlt. Das war früher. Heute, ein knappes halbes Jahr später, können Little Riot über ihre damalige Unfähigkeit nur noch lachen (oder lieber weinen). Doch auch heute zieht sich der rote Faden musikalischer Einfachheit als bewusstes Stilelement durch ihre Songs. Wo andere Lokalbands 3 Riffs pro Song verwenden, nehmen sie eins. Auf vier einzählen und ab geht´s - ohne große Spielereien. Das ist bis heute die Devise von Little Riot.
Etwas kontrovers ist das Selbstverständnis
von Little Riot. Während es dem Schlagzeuger Lars
relativ egal ist, wozu er trommelt, steht Robin zu seinen Überzeugungen
und versteht Little Riot auch als Sprachrohr, um ein Statement zu vermitteln.
So ensteht immer ein
fruchtbarer Gedankenaustausch zwischen den Musikern und das garantiert, dass
Little Riot auch jetzt nicht still stehen. Im Gegenteil - sie warten sehnsüchtig
auf einen Bassisten/eine Bassistin der/die die Band komplettiert. Gleichzeitig
warten sie auf ihren ersten Gig. Und auch da wird es dann heißen: keine
Solos, keine Spielereien, keine Gefangenen. Nur Punk.