Interview des Rundfunksenders SWR 4

zum Thema Patenschaft für Fahranfänger

 

Reporterin Constanze Keppel:

Wie kann man den jungen Menschen beibringen, dass es auch nach der Fahrschule viel zu lernen gibt ?

Die Verkehrswacht und die Polizei in Grünstadt hatten eine Idee. Sie bieten sogenannte Patenschaften für Fahranfänger an.

Beim ersten Treffen, war ein junger Fahrer dabei, der seine Erfahrungen schon gemacht und sich gebessert hat.

Markus:

Ich habe seit 1998 den Führerschein. Habe ihn bis jetzt zweimal abgenommen bekommen, wegen dem Trinken. Ich habe daraus gelernt und deshalb finde ich das gut, dass die so was machen. Denn es hätte mit dem Alkohol schlimmer ausgehen können. Damals war ich nicht einsichtig gewesen, habe nie auf andere Leute gehört, bin alt genug. Es geht nach meinem Kopf, bin erwachsen. Und dann ist es so ausgegangen, zum Glück. Sie haben mir nur den Führerschein abgenommen. Es gab keinen Unfall, es wurden auch keine Personen geschädigt.

Danny:

Ich habe den Führerschein seit 2001. Habe zwei Unfälle gehabt, wo ich selbst dran Schuld war und finde die ganze Aktion schon wichtig.

Constanze Keppel:

Markus, 26 Jahre und Danny, 23 Jahre, sie sind inzwischen aktiv dabei im Verein in der Verkehrswacht Grünstadt. Zu den Neulingen gehört Daniel. Er ist 16 Jahre und hat bereits den Motorradführerschein.

Daniel:

Es hört sich recht interessant an. Da hab ich mir gedacht, schau mal rein, verkehrt kann es ja nicht sein. Es gibt ein paar interessante Sachen über die Polizei und Verkehrssicherheit. Ich denke, wäre ganz wichtig zu wissen.

  Constanze Keppel:

Sabrina, 18 Jahre hat seit einem halben Jahr den Führerschein.

Sabrina:

Ich bin bis jetzt noch unfallfrei.

Constanze Keppel:

Doch gefährliche Situationen am Steuer hat Sabrina auch schon erlebt.

Sabrina:

Mal eine Vollbremsung machen, wenn einer nicht blinkt, es gibt so Einiges.

Jens:

Riskante Situationen. Es gibt Leute die immer auf der Autobahn drängeln. Das habe ich auch schon erlebt. Das ist riskant, aber glücklicherweise ist nichts passiert.

Constanze Keppel:

Jens ist 19, hat bereits den Motorrad – und PKW- Führerschein. Er hat bereits ein Sicherheitstraining mitgemacht.

Jens:

Das Sicherheitstraining damals haben auch ein paar gesagt :“Braucht man nicht“, aber ich muss ehrlich sagen, habe viel gelernt. Man lernt nie aus. Deshalb bin ich hier.

Constanze Keppel:

Einer der Paten für die Fahranfänger ist Jürgen Kemp, Verkehrserzieher der Polizei und Vorsitzender der Verkehrswacht Grünstadt.

Jürgen Kemp :

Wir haben vor, das Ganze über ein Jahr zu strecken, treffen uns alle 3 bis 4 Wochen. Abschluss wird nächstes Jahr sein beim Industriefest in Grünstadt. Da soll eine Tombola mit Verlosung verschiedener Sachen als Attraktion angeboten werden.

Constanze Keppel:

Eine Belohnung für die freiwillige Weiterbildung, der jungen Autofahrern und Autofahrerinnen, wird es also schon geben. Neben Vorträgen kommt die Praxis nicht zu kurz. Seh – und Reaktionstests werden angeboten, auch Sicherheitstraining und Dabeisein bei Alkoholkontrollen. Und der nächste Termin steht schon fest, an dem die Fahranfänger ihre Paten begleiten werden.

Jürgen Kemp :

Am 13.03.2004 ist hier in Grünstadt in einem Autohaus eine PIP – Veranstaltung. Es sind etwa 3000 Jugendliche und die jungen Fahrer aktiv dabei. Mit Musik, DJ´s u.s.w. Und die Polizei fährt massive Alkohol – und Drogenkontrollen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass so im Schnitt zwischen 12 – 20 Verkehrsteilnehmer an einem Abend aus dem Verkehr gezogen werden müssen.