Die Lonza musste sich in den
letzten 100 Jahren vielen Wandlungen unterziehen. Vom anfänglichen
Stromproduzenten hin zum modernen Chemieunternehmen.
Heute ist die Lonza vor allem
in den Bereichen Feinchemie (inklusive Biotechnologie), Polymere/
Additive und chemische
Spezialitäten tätig.
Alkine
Alkine besitzen eine oder
mehrere CºC -Dreifachbindungen. Im Namen der Verbindung
erscheint die Endung -in. Ethin (Acetylen) ist der
einfachste Kohlenwasserstoff mit einer CºC -Dreifachbindung.
Homologe Reihe:
H-
Cº C-H
H- Cº C-CH3
H- Cº C-CH2- CH3 ...
Ethin
(Acetylen)
Propin 1-Butin
Ethin ist der wichtigste
Vertreter der Alkine.
Herstellungsverfahren für
Ethin (Acetylen)
Heute: Hauptsächlich auf
petrochemischer Basis. Methan wird bei 1500°C mit reinem
Sauerstoff zur Reaktion gebracht. Dabei erfolgt eine unvollständige
Verbrennung des Methans unter Bildung von Ethin:
4 CH4(g) + 3 02
(g) ---1500°Cà 2 C2H2 (g) + 6
H20 (g)
Früher: Mit Koks und
Calciumoxid wurde im Lichtbogenverfahren zuerst Calciumcarbid CaC2
hergestellt, das bei der Reaktion mit Wasser Ethin und
Calciumhydroxid liefert:
CaC2(s) + 2
H20 (I) ----à C2H2 (g) + Ca(OH)2
(aq)
Carbid
Acetylen
Gewinnung von Carbid im Lichtbogenverfahren:
CaO +
3C ----1800-2100°Cà
CaC2
+
CO
Gebrannter Kalk
Acetylen
Kohlenmonoxid
Ethin:
Farbloses Gas; es brennt an
der Luft mit eine hellen und stark russenden Flamme. Mit reinem
Sauerstoff erreicht man Verbrennungstemperaturen von > 3000°C
. Ethin wird daher zum Schweissen verwendet. Der Umgang mit Ethin
ist sehr gefährlich, da Ethin-Luft-Gemische mit einem Anteil an
Ethin von 3% bis 73% explosiv sind. Auch unter hohem Druck
stehendes Ethin neigt -besonders bei Stoss oder Hitze - zu
explosionsartigem Zerfall. Ethin ist instabil, weil beim Zerfall
in die Elemente sehr viel Energie frei wird. Die dabei
freigesetzte Energie ist etwa so gross wie bei der
Knallgasexplosion.
Polymere
Zusatz, der in geringer Menge die Eigenschaften eines chemischen Stoffes merklich verbessert
Z.B. Stoffe, die Mineralölprodukten wie Kraftstoffen, Motorölen oder Heizölen zugesetzt werden, um deren Verbrauchs- und Verbrennungseigenschaften zu verbessern bzw. die mit ihnen betriebene Anlage vor Verschleiß oder Verschmutzung zu schützen.
Feinchemikalien sind Produkte
höherer Wertschöpfung; sie bestehen in der Regel aus
Verbindungen, die von verschiedenen einfachen Chemikalien
ausgehen und in komplexen mehrstufigen Verfahren in relativ
kleinen Mengen hergestellt werden. Aus einer Feinchemikalie
entsteht üblicherweise in weiteren Folgeschritten ein einziges
hochwertiges Endprodukt aus den Bereichen der Pharmazeutika, der
Pflanzenschutzmittel oder der Kunststoffe. Die Herstellung
einer Feinchemikalie stellt an das technische Wissen, an die
Reinheit und an die Anlagen höchste Anforderungen. Deshalb sind
die Herstellungskosten und der Verkaufspreis einer
Feinchemikalie um ein Mehrfaches höher als jene eines üblichen
Zwischenprodukts.
Der Anstoss zur Feinchemie.
Wie andere Unternehmen der
Chemiebranche begann die Lonza während des Ersten Weltkrieges
mit der Herstellung organischer Basischemikalien. Dabei musste
sie bei dieser eher einfachen Produktion von Massengütern die
immer stärkere internationale Konkurrenz wahrnehmen.
Gleichzeitig wies der kleine Binnenmarkt der Schweiz ohne eigene
Erdölversorgung, aber erst recht das abseits der grossen
Transportwege gelegene Wallis erhebliche Standortnachteile auf.
Unter diesen Bedingungen begann die Lonza recht frühzeitig mit
der Weiterverarbeitung und Veredelung von Basischemikalien.
Die Fortschritte bei der
Produkteveredlung verlangten nicht nur bei der Forschung und
Entwicklung eine grosse Flexibilität; gleichzeitig galt es,
rechtzeitig und in passender Art und Grösse, Anlagen für neue
Erzeugnisse bereitzustellen. Jedes Produkt erlebt seine eigene
Geschichte: Das eine erfordert rasch die Ergänzung der
Anlagenkapazität, ein anderes muss mangels Absatz nach kurzer
Zeit wieder aufgegeben werden.
Ursprünglich die technische
Anwendbarkeit biologischer Prozesse und Funktionsprinzipien; im
engeren Sinne die gezielte Nutzung der
Stoffwechselleistungen von Mikroorganismen sowie von pflanzlichen
und tierischen Zellkulturen für vorwiegend industrielle
Produktionszwecke. Zu den wichtigsten Produkten gehören die
Organismen selbst sowie die von ihnen synthetisierten Moleküle
wie Enzyme, Antibiotika, Alkaloide, Wuchsstoffe, Steroide u. a.
Durch die neuen Techniken der Erbgutmanipulation (Gentechnik)
eröffnen sich im Bereich der Biotechnologie neue Perspektiven.
Heute produzieren z. B. Bakterien Substanzen, die sie auf natürliche
Weise nie gebildet hätten. Die bekanntesten Beispiele sind
Insulin und Interferon. Auch im Bereich des Umweltschutzes (Einsatz
von Mikroorganismen zum Abbau bestimmter Abfälle, z. B. Öl)
wird die Biotechnologie zunehmend eingesetzt. Weiter werden
Mikroorganismen zur Extraktion von Metallen aus mageren Erzen, z.
B. bei der Kupfer- und Urangewinnung, verwendet. Ferner kann man
zur Biotechnologie auch die Energiegewinnung aus Biomasse rechnen.
Nahrungsmittel und
Kunststoffadditive, Tenside und mikrobiologisch aktive Produkte.