Entwicklung im Wallis

Das Wallis bot mit seinem hohen Gefällen und grossen Schmelz wassern ideale Voraussetzung für die Produktion elektrischer Energie. Der Wechselstrom war noch nicht bekannt, der Transport grosser Menge Gleichstrom über weite Distanzen führte zur erheblichen Verlusten. Deshalb wurden energieintensieve Industrien in unmittelbarer Nähe der Kraftquellen angesiedelt.

1907/08 entstand bei Sitten da Kraftwerk Aproz zur Nutzung der Printze zwischen Beuson und Rhoneebene.

Am 14. August 1907 bewilligte die Gemeinde Visp die Baupläne für erste Bauten . 1905 erwarb Ingenieur Boucher die Konzessionen zur Nützung des Wassers aus dem Mattertal und aus dem Saastal ; seine Rechte gingen später an die Lonza über. So entstand 1907-1909 das Kraftwerk Ackersand 1 zur Energieversorgung der neuen Industrieanlagen mit Wasser aur der Saaservispa. Diese Zentrale wies Rekordgrösse auf.

 

1924 übernahm die Lonza von der firma G. Staechelin Söhne & Co. Nebst einer Carbidfabrik in Vernayaz die Kraftwerke Aproz und Vernayaz . Vernayaz nutzt das Wasser der Salanfe und wahr wohl die erste in den Fels gebaute Kavernenzentrale der Schweiz.

Bald nach der Inbetriebnahme waren die Kraftwerke am Lonza-Fluss und an der Vispa in Ackersand die Fabriken in Gampel und Visp durch Leitungen niederer Spannung miteinander verbunden. Während des Ersten Weltkrieges bestand eine Verbindung mit dem Elektrizitätswerk der Stadt Sitten zur Abnahme der Uberschussenergie. In dieser Periode wurden den Lonza wichtige Aufgaben der Landesversorgung übertragen.

Nach dem Ersten Weltkrieg führte der schwache Carbidabsatz zu Uberschussen bei den Lonza-Kraftwerken. Dies gab 1918 Anlass zum Bau der ersten etwa 100 km langen Hochspannungsleitung zwischen dem Oberwallis und der Gesellschaft für Chemische Industrie ( später Ciba ) in Monthey. Von hier aus führten Stränge nach Freiburg und in der übrige Westschweiz. Die Leitung diente bald als Bindeglied zwischen allen lokalen Kraftwerk- und Verteilgesellschaften im Wallis und in der Westschweiz. Mit einer Umrüstung liess sich die Betriebsspannung von 45 auf 65 Kilovolt und damit die Transportkapazität erheblich vergrössen.