Geschäfte während des Krieges

 

 

  Umsätze 1935-1945

  Das Vitamin C-Geschäft

  Das Opiat-Geschäft

  Beziehungen zur Wehrmacht und SS

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsätze und Geschäftsbeziehungen

 

Die enge Fühlungnahme des Basler Stammhauses mit der deutschen Niederlassung hielt auch nach Kriegsbeginn an. Besonders intensiv war der Kontakt zwischen der Genzacher Fabrik und Basel. Dieser wurde um so mehr verstärkt durch die Verlagerung der Hauptbüros von Berlin nach Grenzach aufgrund der zunehmenden Bombardierung Berlins im August 1943.

Dieser enge Geschäftskontakt bestand auch dadurch, dass Roche Basel ihrer deutschen Niederlassung 23 pharmazeutische Produktionsverfahren, wovon 10 während des Krieges, zur Verfügung stellte. Von Roche wurden dann während der Zeit der NS-Herrschaft etliche neue Präparate auf den deutschen Markt gebracht. Die Umsätze stiegen von Jahr zu Jahr an und erreichten 1943 den Höchststand. Wichtig waren die Geschäfte mit Vitamin C und Opiaten.

 

Umsätze von Roche Berlin 1935-1945 in Mio. Reichsmark

1935 1936 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945
4.99 5.40 5.62 6.16 8.79 11.41 19.08 21.24 22.28 20.16 7.30

 

Quelle: Veröffentlichungen der UEK; Bd. 7 "Schweizer Chemieunternehmen im Dritten Reich"; S. 217 Tab.28

 

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Das Vitamin-C-Geschäft

 

Während des Krieges hatte die Wehrmacht ein grosses Interesse an Vitamin C. Somit wurde die Wehrmacht von den Firmen Roche und Merck beliefert, weil sie die grössten Vitamin C Produzenten in Deutschland waren. Da es aber der Firma Merck durch einen Lizenzvertrag mit Roche verboten war Massenverkäufe zu tätigen, mussten dies nun eine nochmals erhöhte Lizenzgebühr jährlich an Roche bezahlen.

 

Lizenzzahlungen Merck an Roche Basel für Vitamin C 1940-1945 in Mio. Franken.

  1940 1941  1942  1943 1944  1945 

Lizenzzahlungen

1.05 1.41 1.22 1.91 0.99  0

 

Quelle: Veröffentlichungen der UEK; Bd. 7 "Schweizer Chemieunternehmen im Dritten Reich"; S. 219 , Tab. 29

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Das Opiatgeschäft

Auch im Opiategeschäft gehörte Roche Berlin zu den führenden deutschen Produzenten. Es gehörte sogar zu den Unternehmen, welche nach Kriegsbeginn zu wehrwirtschaftlich wichtigen „W-Betrieben“ erklärt worden sind. Diese verfügten über eine gemeinsame Verkaufsorganisation (VDO „Verkaufskontor der deutschen Opiatehersteller“) 

Aber auch hier kam die Hauptnachfrage nach Opiaten von der deutschen Wehrmacht.

 

 

Quelle: Veröffentlichungen der UEK; Bd. 7 "Schweizer Chemieunternehmen im Dritten Reich"; S. 222 ff

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Beziehungen zur Wehrmacht und SS

 

 

Die Belieferung der Wehrmacht

Die Wehrmacht hatte während des Krieges zu den grössten Kunden von Roche Berlin gehört. Zahlen zeigen es, dass mit einem Anteil von fast 1/3 an den Warenschuldnern des Roche-Konzerns die Wehrmacht an erster Stelle lag. Doch war die Direktion von Roche bemüht diese Zahl möglichst klein zu halten.

Ein weiterer Grossbezüger von Roche-Produkten war das Verkaufskontor der deutschen Opiathersteller (VDO) . Aber dieser Verkaufskontor hat wiederum im grossem Ausmass die Wehrmacht beliefert.

Im Frühjahr 1939 wurde ein „Sollbuch des Heeres“ von der Wehrmacht erstellt, welches die wichtigsten Präparate beinhaltet.15 Präparate stammen aus dem Hause Roche.

Die Direktion des Roche-Konzerns betitelte dies mit: „...erfreulich für uns...“

Zudem wurde der Roche-Betrieb in Grenzach zum „OKW-Spezialbetrieb“, Firmen mit besonders „kriegswichtigen“ Fertigungen, erklärt. Weiter wurde Grenzach zu „für die Kriegsführung unbedingt notwendigen pharmazeutischen Firmen“ einbezogen. Und zu guter Letzt erhielt die Grenzacher Roche-Betriebsgemeinschaft mit dem „Gaudiplom für hervorragende Leistungen“ eine Kriegsauszeichnung der Deutschen Arbeitsfront.

 

Quelle: Veröffentlichungen der UEK; Bd. 7 "Schweizer Chemieunternehmen im Dritten Reich"; S. 227 ff

 

 

 

Die Geschäftsbeziehung mit der SS (Schutzstaffel)

 

Aus Bezügen konnte man darauf schliessen, dass mindestens zwei Roche-Präparate auf der Bezugsliste des SS-Hauptsanitätslagers standen. Es gab aber auch andere Schweizer Unternehmen, die auf der SS-Bezugsliste standen.

Wie etwa Ciba auch mit zwei Präparaten und Sandoz mit deren fünf.

 

Quelle: Veröffentlichungen der UEK; Bd. 7 "Schweizer Chemieunternehmen im Dritten Reich"; S. 232

 

 

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