Johann Janssen AZ nr. 20786
Der Massena- Allfarblori, Trichoglossus h. massena
Den Massenalori sieht man in letzter Zeit immer öfter in den Volieren deutscher und niederländischer Vogelliebhaber. In einer begehbaren Voliere, in dem das australischen Outback sehr eindrucksvoll nachgemacht war, fand ich leider auch einige Mischlinge. Zahme Gebirgs- und Blaßkopfloris (Tr. h. moluccans/ caeruleiceps) flogen hier den Besuchern auf die Köpfe. Bei einem Vogel konnte man die typischen Merkmale vom Massena und vom Blasskopflori erkennen. Andere waren aber nicht so deutlich zuzuordnen, sie hatten überwiegend die Farbe des Blaukopfloris ( so heißt der Blasskopf in den Niederlanden).
Um eine Verwechslung in unseren Zuchtanlagen zu vermeiden, möchte ich an dieser Stelle den Massena-Allfarblori und seine ähnlich gefärbten Artgenossen einmal beschreiben.
Der Massenalori gehört zu einer Dreiergruppe die alle einen schmalen grünlichen Nackenband und eine schmale dunkelblaue Säumung der rötlich- orangen Brust aufweisen. Die beiden Anderen sind der Neukaledonien- (Tr. h. deplanchii) und der Südliche Grünnackenallfarblori (Tr.h. micropteryx). Der Südliche Allfarblori besiedelt das südöstliche Papua Neu Guinea, der Massenalori die davor liegenden Inseln, vom Bismarck Archipel über den Salomonen bis zu den neuen Hebriden und der Neukaledonienlori die weiter südlich gelegenen gleichnamigen Inseln. Massenaloris die an der nördlichen Verbreitungsgrenze des Deplanchi leben sind größer als die Vögel von den Salomonen, dieses ist vielleicht ein Zeichen dafür dass die beiden Arten sich auch hier vermischen, denn der Deplanchi ist etwas größer als der Massena.
Alle drei Arten habe ich 1994 auf einer Tour zum Bismarck Archipel gesehen, allerdings teilweise nicht dort wo sie ursprünglich leben sollen. Den Südlichen fand ich bei einem Einwohner auf Neuirland und den Neukaledonien bei Frau Love in Port Moresby. Den Letzteren habe ich auch schon in Deutschland und Holland gesehen aber der Südliche ist meiner Ansicht nach nicht bei uns zu finden.
Der Ursprung in Gefangenschaft gehaltener Massenaloris sind die ehemals amerikanischen Salomoneninseln, denn vom Papuanischen Teil Neu Guineas wird schon seit Jahrzehnten nicht mehr ausgeführt. Sie haben eine Größe von 25 bis 26 cm und sind somit etwas kleiner als der Kaledonienlori, der bis zu 27 cm groß wird. Seine Grundfarbe ist ein sattes Grün, wobei der obere Bauchbereich etwas dunkler ist. Der Unterbauch und die Schenkel sind mehr oder weniger mit gelben Federn durchsetzt. Seitlich kann das hellgrüne Nackenband bis zu 12 mm breit sein, im Nacken wird es schmäler. Stirn und Wangen sind Blau. Dieses Blau geht zum Oberkopf und an den Ohrdecken ins Grünliche, danach folgt das rotbraune Gefieder vom Hinterkopf und Nacken. Zwischen Ohrdecken und Nackenband geht dieses Braun als schmales Band nach vorne zum Hals, wird dort aber schwärzlicher. Seine roten Brustfedern werden von einem 1 bis 2 mm breiten dunkelblauen Band gesäumt. Im Dreieck zwischen Schultern und Nackenband können, wie bei vielen Allfarbloris, einige rote Federn erscheinen. Die Unterflügeldecken sind orangerot und an der Unterseite der Handschwingen befindet sich ein breites gelbes Band.
Im Unterschied zum Massenalori zieht sich beim Kaledonienlori das Blau von der Stirn weiter nach hinten und geht dort allmählig in ein Schwarzbraun über, das mit feinen graugrünen Schaftstrichen versehen ist. Nur aus dieser Erkenntnis kann man beide Unterarten auseinander halten. Sieht man beide Unterarten nebeneinander, können außerdem der Größenunterschied und die intensivere Färbung des Kaledonienloris ins Auge fallen.
Da ich den Südlichen Allfarblori erst einmal gesehen habe und keine guten Bilder von ihm besitze, kann ich nur das weitergeben was andere Autoren über ihn geschrieben haben. Jos Hubers beschreibt ihn wie folgt: Größe 25 cm, rötlichorange Brust mit schmaler dunkelblauer Säumung, Bauch dunkelgrün, Nackenband grünlich gelb, Hinterkopf schwarzbraun.
Pagel sen. beschreibt den Kopf etwas anders: Stirn mauveblau mit hellblauen Schaftstrichen, Kopfplatte auf tief dunkelgrünem Untergrund grüne Schaftstriche.
Im Lorijournal 3 /1997 ist ein gutes Bild dieses Loris abgelichtet, dort kann man diese von Pagel erwähnten grünen Schaftstriche nicht erkennen.
Für den Anfänger in Sachen Allfarbloris sei noch gesagt das der Breitbindenlori (Tr.h.haematodus) am breiten gelblichen Nackenband und der breiteren Säumung des Brustgefieders zu erkennen ist und der Blaßkopflori (Tr.h.caeruleiceps) an seinem, bis in den Nacken, blauen Kopf sowie an der geringeren Säumung seiner mehr orangenfarbenen Brust.
Unser oberstes Ziel in der Lorihaltung sollte die Erhaltung dieser Unterarten sein, auch wenn es manchmal schwierig ist Mischlinge von artenreinen Vögeln zu unterscheiden.
Ich hoffe dass die
Berichtserie der Lori-IG ein wenig dazu beiträgt und bin außerdem bereit, an
mir gestellte Fragen, die der Arterhaltung dienen, telefonisch oder per Mail zu beantworten. Tel.: 04934 7145, Mail:
johann.janssen7@ewetel.net.