Empfehlenswerter Oldtimer - Die Elsa Erazor II

Als Elsa Anfang 1999 seine Erazor II auf den Markt gebracht hat, hatte wohl niemand mit den großen Erfolg dieser 2D/3D-Kombikarte gerechnet. Sie war für lange Zeit eine der Besten Grafikkarten. Mittlerweile ist sie jedoch sehr in die Jahre gekommen. Aufgrund meiner sehr positiven Erfahrungen möchte ich aber behaupten, dass es noch immer eine Zielgruppe gibt, die diese Grafikkarte anspricht.
Da es Leute gibt, die keine technischen Daten in einem Erfahrungsbericht wollen...und wiederum andere, die gar nicht genug davon bekommen können, habe ich mich nach langen Überlegen dazu entschlossen die technischen Aspekte mit meinen eigenen Erfahrungen zu verflechten.



ZUR GESCHICHTE:


Die Elsa Erazor II setzte sich damals schon optisch von der Konkurrenz ab: Ein auffälliger, aktiver Kühler war auf dem Chip angebracht, um diesen vor dem Hitzetot zu bewahren. Ursprünglich wollte Elsa nämlich den TNT-Chip auf 100 MHz übertakten, was aber zu kleineren Problemen führte. Die Karte lief deshalb dann doch nur mit den damals üblichen 90 MHz, was wiederum den teuren Lüfter überflüssig machte, der dann ab Dezember durch einen passiven Kühlkörper ersetzt wurde. Die Erazor II war damals die einzige Karte mit den etwas dickeren, teureren und vor allem schnelleren SGRAM-Speicherbausteinen. Sie war dadurch zwar im vorderen Feld der Grafikkarten, konnte sich jedoch nicht von der Konkurrenz absetzen. Da aber in den Hardwaretest vieler Computermagazine auch die Qualität und Ausstattung eine Rolle spielte, wurde die Karte fast überall Testsieger.


SYSTEMVORRAUSETZUNGEN:


Darüber lassen sich nur wenige Angaben machen. Es sollte wohl mindestens ein 133MHz Prozessor im Gehäuse werkeln. Allgemein lässt sich sagen: Um so schneller der Prozessor, umso höher die Leistungssteigerung durch die 3D-Karte. Als Betriebssystem sollte man mindestens Windows 95 oder höher besitzen. Ganz wichtig ist ein Motherboard mit AGP-Anschluß für die AGP Version. Es gibt zwar auch eine PCI-Version der Elsa Erazor II, allerdings lohnt diese sich nicht mehr, da sie zu langsam ist.


TECHNISCHE DATEN:


Die Karte ist mit einen Riva-TNT Grafikprozessor von nVidia ausgerüstet, welcher auf 90MHz getaktet ist. Als Speicher dienen 16 MB SGRAM mit 1,6 GB/s Bandbreite. Der RAMDAC-Pixeltakt beträgt 250 MHz. Das Bios ist ein Flash-BIOS mit VBE-3.0-Support. Der VESA DDC ist DDC2B.


UNTERSTÜTZTE SOFTWARE-SCHNITTSTELLEN (API'S):


Die Elsa Erazor II unterstützt Direct3D und OpenGL. Dabei werden folgende Funktionen unterstützt:

- Alpha-Blending
- Texture-Mapping
- MIP-Mapping
- Video-Motion-Mapping (nur Direct3D)
- Fogging
- Anti-Aliasing-Filter
- Flat-Shading
- Gouraud-Shading
- Stencil-Buffer (nur OpenGL)


TREIBERSOFTWARE:


Die Treibersoftware liegt für Windows 95/98 und NT 4.0 bei. Die Treiber für Windows ME, 2000 und XP gibt es zum Download unter www.elsa.de.
Die Treibersoftware hat in den höheren Versionen keine bekannten Bugs mehr und ist sehr übersichtlich gestaltet. Man findet grundlegende Einstellungen für den einfachen User, aber auch die Möglichkeit des Feintunings für Performance-Puristen.


NACHTEILE:


Die Karte ist mittlerweile sehr alt und demnach auch entsprechend langsam. Auf einen zusätzlichen TV-Ausgang muss leider auch verzichtet werden. AGP 4x wird nicht unterstützt aber die AGP-Schnittstelle ist ja zum Glück abwärtskompatibel. Bei älteren Treiberversionen traten bei bestimmten Auflösungen Fehler bei der Bildwiederholungsrate auf. Dagegen hilft aber ein Treiberupdate. Bei manchen älteren MS-DOS-Spielen gab es Verzerrungen und Grafikfehler, so das sie unspielbar wurden.


VORTEILE:


Für einfache Anwendungen ist die Performance durchaus ausreichend. Selbst von neueren Spielen lässt sich die Karte nicht so leicht unterkriegen. Jede Art von Anwendung wird in guter Qualität ausgeführt. Besonders die Videoqualität ist überzeugend. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Action-, Porno- oder anderen Film handelt. Jede Zielgruppe wird angesprochen. Die Treibersoftware spendiert in den neueren Versionen eine ungeheure Anzahl von Einstellungsmöglichkeiten.


FAZIT:


Für Benutzer mit schmalen Geldbeutel und mit nicht so hohen Anforderungen an die Performance ist diese 3D-Grafikkarte durchaus noch interessant. Vor allem bei älteren Computern (ca. bis 400MHz) lohnt sich diese Karte eventuell mehr, als eine neue und wesentlich teurere 3D-Karte, welche, bei einem älteren System, kaum höhere Leistungssteigerung versprechen kann.
Bei neuen Computern kann ich nur raten: Finger weg, von alter Hardware!!!

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