Die Hausziege (Capra hircus) ist wohl die am weitesten verbreitete Nutztierart der Erde. Man findet sie in nahezu allen Naturräumen. Die Ursache hierfür liegt in ihrer ausgesprochenen Hitzetoleranz sowie ihrer sprichwörtlichen Genügsamkeit. Auch in Mitteleuropa war die Ziege bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts von großer Bedeutung. Als Kuh des kleinen Mannes versorgte sie ihre Halter mit Milch und Fleisch und es bedurfte dafür kaum mehr als den Einsatz von Küchenabfällen und das Beweiden von Wegrandstreifen. Seit den 80iger Jahren nimmt die Zahl der in Deutschland gehaltenen Ziegen wieder enorm zu. Es sind vor allem Hobbyhalter aber auch einige Vollerwerbsbetriebe die sich für die Haltung dieser Haustierart entscheiden. Neben der traditionellen Nutzung als Milch- und Fleischziege spielt in unserer Zeit immer mehr die Nutzung der Ziege als Landschaftspfleger eine Rolle. Die Ziegen meiner Herde gehören der Rasse Walliser Schwarzhalsziegen an. Durch die rassetypische Robustheit sind die Walliser prädestiniert für den Einsatz in der Landschaftspflege. Meine Herde wird als so genannte Mutterziegen im Landschaftspflegeeinsatz gehalten. Ein Bock begleitet die Herde während des ganzen Jahres. Die alljährlich im Frühjahr geborenen Lämmer verbleiben bis zum Verkauf oder Schlachtung im Spätsommer ebenfalls in der Herde. Während der Weidesaison wandern sie von Fläche zu Fläche. Als ausgesprochene Buschbeweider gebieten sie insbesondere der Verbuschung Einhalt und halten auf diese Weise Flächen frei. Im Winter verbleibt die Herde ebenfalls im Freien. Ein Unterstand ist vorhanden und Heu ist das alleinige Winterfutter. Bedingt durch diese extensive Haltung hat das Lammfleisch einen besonders delikaten Geschmack und ist ausgesprochen zart - eine mediterran anmutende Spezialität.

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