Fokker E1-3


Nach oben


Fokker E1 – 3

 

Eines der wohl am besten bekannten Flugzeuge zu Beginn des ersten Weltkrieges ist die Fokker E1 bis E3. 

 

Fokker E1

Eine der herausragendsten Eigenschaften dieses Flugzeuges war ein synchronisiertes Maschinengewehr, welches durch den Propeller schoß. Hierdurch war es den deutschen Piloten möglich auf andere Flugzeuge zu zielen und sie während des Beschusses im Auge zu behalten. Im Gegensatz hierzu waren bei den alliierten Flugzeuge zu diesem Zeitpunkt die Maschinengewehre entweder höher installiert, so daß sie über den Propeller hinweg schossen oder sie schossen unsynchronisiert durch den Propeller hindurch. Beides erschwerte wesentlich das Zielen. Im ersten Fall stimmte die Längsachse des Maschinengewehres nicht mit der Zielachse überein, was in Abhängigkeit der Distanz zu unterschiedlichen Vorhaltewinkeln führte. Im zweiten Fall trafen zwangsweise einige der verschossenen Kugeln auf den Propeller und wurden durch diesen teilweise abgelenkt. Zum einen wurde der Beschuß dadurch wesentlich uneffektiver, da nicht alle Patronen ihr Ziel erreichten, zum anderen wurden einige Kugeln so stark abgelenkt, daß sie für den Piloten selber zur Gefahr wurden. Daher gingen die alliierten Piloten beim Abfeuern einer Salve auf „Tauchstation“, konnten also ihr Ziel nicht im Auge behalten. Außerdem war die Belastung der Propeller durch den ungewollten Beschuß nicht unerheblich und führte zu einem wesentlich größeren Verschleiß an Propellern auf alliierter Seite.

Zur Entwicklungsgeschichte:

Die Fokker E1 und damit auch alle folgenden auf diesem Flugzeugmuster basierenden Versionen sind Weiterentwicklungen der Fokker M5K, wobei das K für kurz steht. Hiermit ist die Spannweite gemeint. Vor der M5K baute Fokker die Typen M1, M2, M3 und M4, die jedoch wenig Erfolg hatten. 
Die Fokker M5K basiert auf einer Morane Saulnier, die den deutschen 1915 in die Hände fiel. In mehreren Quellen ist zu finden, dass es eine Morane Saulnier Typ L gewesen sein soll. Dies ist eher unwahrscheinlich, da der Typ L (Parasol= Sonnenschirm)  ein Hochdecker gewesen ist, der Fokker Eindecker jedoch ein Mitteldecker ist. Meiner Meinung dürfte es eher eine Morane Saulnier Typ G oder H gewesen sein. Im Gegensatz zur Morane Saulnier wurde der Rumpf aus bespanntem Stahlrohr gefertigt. Des weiteren sind Fahrwerk und Motoreinbau  modifiziert.
Die Morane Saulnier Typ G weißt tatsächlich eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Fokker Eindecker auf, wie nachfolgende Bilder zeigen:

Foto einer Morane Saulnier, Typ G

Foto einer Morane Saulnier, Typ G

Drei-Seiten- Ansicht einer Morane Saulnier, Typ G

Morane Saulnier, Typ H

 

Folgende Versionen wurden von der Fokker M5 gebaut:

M5k (E1):  Einsitzige Version der M5 mit kurzen Tragflügeln und mit einem MG, LMG 08/15. 59KW (80PS) Oberursel
                   Umlaufmotor U.O 
M5L:          Zweisitzige Version mit langen Tragflügeln
M8:            Eine M5L zu einem Artilleriebeobachtungsflugzeug modifiziert. 74KW (100PS) Oberursel Umlaufmotor U.I.
M14 (E2):  Wie M5K (E1), allerdings mit Oberursel Umlaufmotor U.I mit 74KW (100PS). Von diesem Typ wurden 23 Exemplare 
                   gebaut.
E3 (M14?): Größere Spannweite als die E2. Motor: Oberursel Umlaufmotor U.I mit 74KW (100PS). Meistgebaute Version des 
                    Fokker Eindeckers, etwa 120 bis 150 Exemplare gebaut.
M15 (E4):  Letzte vergrößerte und daher übergewichtige Version des Fokker Eindeckers mit zwei bis drei MGs und Oberursel 
                   Umlaufmotor U.III mit 118KW (160PS).

Die bekannteste und meistgebaute Variante war die E3. Sie sorgte in den Jahren 1915 und 1916 bei den alliierten für den  Ausdruck "Fokker Scourge" (Scourge= Plage).   

Bild einer Fokker M5, dem unbewaffneten Vorgänger der Fokker E1:

Unten eine Gegenüberstellung der drei- Seiten- Ansicht einer Fokker M5 und einer Fokker E3. Sehr schön sind die scharfen Kanten an Flügeln und Höhenleitwerk bei der M5 im Gegensatz zur Fokker E3 zu erkennen.

                        Fokker M5                                                            Fokker E3

Fokker M5       

Im Vergleich dazu eine drei- Seiten- Ansicht einer Fokker E3. Man erkennt die abgerundeten Flügel und das abgerundete Höhenleitwerk. Die Verspannung der Tragflächen wurde auch geändert.

 


Im Folgenden eine Sammlung der bisher von mir gefundenen Fotos zu diesem Flugzeugtyp :

Oswald Boelcke beim Besteigen einer Fokker E3. Interessant ist die vordere Motorabdeckung. Auf diesem Bild hat sie Aussparungen, eventuell zur Kühlung. Auf den anderen Bildern sind diese Aussparungen nicht vorhanden:

Eine Fokker E1. Auch hier sieht man eine veränderte Motorabdeckung vorne.:

Eine Fokker E3 von vorne:

Eine Fokker E3, wohl nach einer Bruchlandung. Man erkennt die Patronenzuführung zum MG:

Eine Fokker E3 aufgebockt (eventuell zum Einschießen des MG's):

Fokker E3 von vorne. Es scheint das gleiche Flugzeug wie auf dem vorigen Bild zu sein. Für Hinweise zum Standort wäre ich sehr dankbar, im Hintergrund sind weitere Flügel zur Produktion zu sehen:

Eine Fokker E1 beim Transport. Interessant ist auf diesem Bild die Achse des Fahrwerkes. Sie ist im Gegensatz zu den anderen Bildern gerade. Oder ist dies eine Täuschung aufgrund des Betrachtungswinkel?:

Eine Fokker E1

Ein sehr schönes Bild einer Fokker E1:

Eine aufgerichtete Fokker E1. Zu Schießübungen?:

Ein deutscher Pilot vor seiner Fokker E3:

Transport einer Fokker E1 oder E3:

Museumsnachbau einer Fokker E1:

Fokker E1:

Foto einer Fokker E3 (Annahme aufgrund des tieferen Propellers:

Fokker E3 bei einer Vorführung:

Eine Fokker E3, hinten aufgerichtet:

Museumsnachbau einer Fokker E3:

Fokker E3. Bei diesem Foto bin ich mir nicht sicher, ob es ein Originalfoto oder das Foto eines Nachbaues ist:

Auf diesem Foto sieht man zwei Flugzeuge. Das linke scheint eine Fokker E3 zu sein. Bei dem rechten bin ich mir nicht sicher,
da die Flügelwesentlich höher angebracht scheinen und die Motorabdeckung nicht die einer Fokker E1 oder E3 ist:

Fokker E3. Aufgrund der nicht originalen Motorabdeckung tippe ich bei diesem Foto auf einen Nachbau:

Sehr schönes Foto einer Fokker E? beim Start. Leider kann man die Beschriftung nicht lesen:

Museumsfoto eines Fokker E3 Nachbaus ohne Bespannung:

Fokker E3:

Fokker E3 mit türkischen Hohheitzabzeichen: