Die Bahnhöfe der Strecke Greußen - Ebeleben - Keula
Die Bahnhöfe, Haltestellen und Haltepunkte sind in ihrer
Einfachheit kaum zu übertreffen. Das “Grundmuster” ist bei allen Bahnhöfen und
Haltestellen gleich: Durchgehendes Hauptgleis mit Bahnsteig, der etwa 50 bis 60
m lang ist und ein am durchgehenden Hauptgleis angeschlossenes Ladegleis mit
etwa 100 m langer Ladestraße. Die Gebäude waren eingeschossig, bis auf wenige
Ausnahmen, und am kleinen Güterschuppen eine Rampe, die für die wenigen Güter
ausreichend war. Der Güterschuppen des "Bahnhofs" Schernberg bestand lediglich
aus einer kleinen Wellblechbude. Recht geräumig und fast komfortabel wirken
dagegen die Gebäude des Bahnhofs Greußen West, Keula und Holzthalleben. Die
Empfangsgebäude sind zweietagig und die Güterschuppen größer.
Im Bahnhof Greußen West existierte vermutlich zwischen der
Verbindung des Hauptgleises 1w, dessen Verlängerung als Ziehgleis diente und
über Gleis 16 den Anschlluß an den Bahnhof Greußen der Nordhausen-Erfurter
Strecke ermöglichte, und dem Gleis 3w, dem Umsetzgleis mit Anschlulß zur VEAB,
noch eine Weiche mit entsprechendem Stumpfgleis. Das Geländeprofil, sowie in
den 60er Jahren dort “entdeckte” Schwellen mit dem Signal GSp0, Reste eines
Prellbocks lassen den Schluß zu.
Empfangsgebäude Greußen West von der Bahnsteigseite
Abfahrbereiter Zug nach Ebeleben
Westgreußen, 1,4 km von Greußen entfernt war ein einfacher Haltepunkt
und besaß auf dem kurzen Bahnsteig nur eine kleine hölzerne Wartehalle.
Auch die anderen Bahnhöfe und Haltestellen sind denkbar einfach gehalten. Gleis
1 ist das durchgehende Hauptgleis mit Bahnsteig, Gleis 2 das Freiladegleis.
Rohnstedt
Abtsbessingen - Bellstedt
Holzsußra
und Urbach
entsprechen diesem Schema. Hier ist sogar der Güterschuppen eingespart und Großenehrich-West, mit
den gleichen Gleisanlagen besitzt nicht einmal eine Rampe.
In Rockstedt ist das Ladegleis nur mit einer Rechtsweiche
angeschlossen und nur in Fahrtrichtung Ebeleben bedienbar.
In Kleinbrüchter gibt es sogar außer dem üblichen Ladegleis
(2) noch ein Verkehrsgleis (3) und das Rampengleis (4). Das Güteraufkommen war
wohl hier besonders hoch.
Die Gleisanlagen in Menteroda dienten als Übergabegleise
für die Anschlußgahn zum Kalischacht.
Holzthalleben besitzt erstaunlich “viele” Gleise. Auch die
Anordnung ist ungewöhnlich. Außer dem Ladegleis 2, dessen nordwestliche
Verlängerung zu einer Rampe führt, gibt es noch das Güterschuppengleis 3.
Dieses wurde vermutlich erst später eingebaut, als das Güteraufkommen gestiegen
war. Das Foto zeigt den Bahnhof um 1910.
Der Bahnhof Keula hat, entsprechend seiner Funktion,
umfangreichere Anlagen auf. Da ist zunächst nöfdlich des durchgehenden
Hauptgleises 1 das Lade- und Rampengleixs2. Südlich des Hauptgleises ist das
Verkehrsgleich 3 angeordnet, dessen westliche Verlängerung die
Lokschuppengleise 4 und 5 aind. Gleis 6 diente als Abstellgleis.
Der Lokschuppen wurde bis 1949 genutzt, danach an die MTS
vermietet.
Keula (um 1925)
Güterzug in Keula (1961)
Der Bahnhof Ebeleben als größter und zentraler Bahnhof verfügt über eine Vielzahl von Gleisen.
Zunächst nur einfacher Endbahhof der Strecke Hohenebra - Ebeleben, wurde er mit Anschluß der Strecke
aus Mühlhausen erweitert und erfuhr mit dem Bau der Linie Greußen - Keula eine nochmalige Erweiterung,
trafen sich doch hier drei verschiedene Bahnlinien.
Gleis 1 ist das durchgehende Hauptgleis der Strecke Greußen - Keula.
Für die Züge aus Mühlhausen bzw. Hohenebra diente das Gleis 2. Gleis 3
wurde als Reisezuggleis für alle Richtungen genutzt.
Als Aufstell- und Rampengleis dient 4. An das Verkehrsgleis
6 sind die Lokschuppengleise 51, 5b, 5c sowie das Zielegleis 10 und das
Zuführgleis7 zum Fabrikanschluß angeschlossen. Gleis 7b ist Abstellgleis.
Ladegleise sind 8 und 9.
Der Güterschuppen ist direkt an das Empfangsgebäude
angebaut. Die Dienstgebäude kamen erst zur Zeit der DR hinzu. Der dreiständige
Lokschuppen verfügt über eine Werkstatt. Aufgrund der Vielzahl der Gleise und
Weichen sind am östlichen und westlichen Bahnhofskopf noch je eine
Weichenwärterbude.
Die Fotos geben den Zustand um 1890 und 1895 wieder.
Die folgenden Bilder stammen aus den Jahren 1929 und 1973.