Streckenstillegungen

Auch nach Übernahme der Strecken durch die DR im Jahre 1949 wurde der Betrieb mit den vorhandenen Fahrzeugen und Anlagen weitergeführt.
Im Laufe der Jahre setzte die DR aber auch Betriebsmittel von anderen ehemaligen Privatbahnen ein, auch Fahrzeuge der DR und der ehemaligen Länderbahnen waren zu sehen.

Der Kaliabbau in Menteroda nahm immer größere Dimensionen an, die Kalizüge wurden schwerer. Auf die Dauer waren die ohnehin leicht gebauten Anlagen und Gleise diesen Überbeanspruchungennicht mehr gewachsen.
So bestand für die DR das Problem einer kosten- und materialaufwendigen Erneuerung.
Untersuchungen ergaben, daß es ökonomischer war, einen Verkehrsträgerwechsel zu vollziehen. Ohnehin waren schon viele Fahrgäste auf die KOM-Linien abgewandert, die den Wohnort direkt berührten und zum Teil recht lange Fußmärsche vom Bahnhof ersparten. Auch die Zahl der individuellen Transportmittel hatte sich vergrößert.
Der Güterverkehr war ebenfalls stark zurückgegangen, da der Kraftverkehr erheblich bessere Transportbedingungen bot.

So wurde als erste die Strecke Greußen West - Ebeleben am 28.9.68 (oder 25.6.68) mit dem Fahrplanwechsel stillgelegt und die Strecke bis 1969 abgebaut. Am 1. Dezember 1969 wurde der Reiseverkehr von Ebeleben nach Keula eingestellt und ab 1. März 1970 der Güterverkehr auf den Bahnhöfen Keula und Holzthalleben. Bis zum Kilometer 31,4 wurde, von Keula aus, die Strecke zurückgebaut.

  Bei Westgreußen

Gegen Ende der 60er Jahre wurden Untersuchungen über den Standort eines landwirtschaftlichen Großkomplexes geführt. Ein hoher Wagenein- und -ausgang von rund 100 Stück pro Tag wäre zu bewältigen. Geplant war zunächst ein Anschluß beim km 18,50 der Strecke Greußen - Keula. Dazu wären jedoch umfangreiche Erdarbeiten und Kunstbauten nötig gewesen.
Da aber zur gleichen Zeit die Stillegung der Nebenbahnen um Ebeleben im Gespräch war, entschied man, den neuen Güterbahnhof 1,5 km weiter nördlich anzulegen und den alten Bahnhof aufzugeben. Diese Lösung stellte die beste der möglichen und untersuchten Varianten dar.

Auch die Stillegung der Strecke Ebeleben - Mühlhausen wurde 1972 diskutiert und von Ebeleben bis Schlotheim auch verwirklicht.
Dieser Abschnitt wurde aber nicht zurückgebaut. 1985 war sogar neues Gleis verlegt worden, das ein Jahr später schon befahrbar war.
Die im Sommer 1986 entstandenen Bilder zeigen dieses Gleis im ehemaligen Bahnhof Ebeleben.



Am 29. September 1974 wurde dann auch der Reiseverkehr Hohenebra - Ebeleben eingestellt.
Der neue Güterbahnhof in Ebeleben wurde mit dem Winterfahrplanwechsel 1975/76 in Betrieb genommen. Ein Anschlußgleis zu den Kalischächten bei Menteroda existiert nach wie vor.
Mit Übernahme des neuen Güter- und Anschlußbahnhofes wurde der alte Bahnhof Ebeleben weitgehend stillgelegt. Nur noch wenige Anlagen lassen das frühere Aussehen erkennen: Das Empfangsgebäude dient als Laden und im Lokschuppen sind Werkstatt und Fahrzeughalle eines landtechnischen Betriebes untergebracht.
Das Gelände des Bahnhofs Greußen-West ist inzwischen von einem Betrieb genutzt.

  Betriebsgelände mit dem Empfangsgebäude

Sämtliche ehemaligen Eisenbahngebäude sind den Gemeinden oder Betrieben übereignet worden.

  Ehemaliger Bahndamm bei Abtsbessingen