Gegen Ende der 20er Jahre waren die Einnahmen aus dem Personenverkehr
um 50% zurückgegangen. Ein Problem, vor dem zu dieser Zeit viele Neben- und
Kleinbahnen standen. Der sich entwickelnde Kraftverkehr war eine immer stärker
werdende Konkurrenz.
Man entschied sich - wie allgemein üblich - auch bei der
Werwaltung der HEE und GEKE für die Beschaffung eines Triebwagens.
1934 wurde bei der WUMAG in Görlitz ein zweiachsiger VT mit
zwei 95 PS-Motoren bestellt.
Zeichnung des T 08
Die Lieferung erfolgte 1936. Der VT wurde sowohl auf der
Strecke Greußen - Keula als auch von Hohenebra nach Ebeleben eingesetzt.
Die mitbestellten Zuglaufschilder belegen das. Der
Triebwagen wurde als T 08 in den Betriebspark eingestellt.
Der Triebwagen in Greußen West (um 1938)
Er verfügte über 2 Mercedes-Benz Dieselmotoren zu je 85 PS,
hatte dieselmechanische Kraftübertragung, 4 Gänge und Mylius-Getriebe.
Seine Höchstgeschwindigkeit betrug 60 km/h. Der Achsstand
betrug 7,0 m. Ausgerüstet war der VT mit Knorr-Bremse und elektrischer
Beleuchtung sowie ienr Warmwasserheizung. Er bot 62 Reisenden Platz.
Die relativ starke Antriebsanlage gestattete sogar die
Mitnahme von einem Güterwagen. Talwärts wurden auch meist mit Vieh beladene
Expressgüterwagen befördert.
Auch nach der Übernahme durch die DR verblieb dieser
Triebwagen in Ebeleben.
Triebwagen mit Beiwagen in Keula (um 1965)
In den 50er Jahren kamen weitere Privatbahntriebwagen hinzu.
So wurden in Ebeleben der ehemalige T32 der Kyffhäuser Kleinbahn AG und der
ehemalige T 15 der Langensalzaer Kleinbahn AG stationiert. Sie waren durch die
DR aber entsprechend dem Nummernschema der DR bezeichnet:
T 08
Ebeleben
VT 135 517
T 32
Kyffhäuser
VT 135 518
T 15
Langensalza
VT 135 519
VT 135 518
Im Einsatz standen jeweils zwei Triebwagen mit je einem
Beiwagen. Der dritte Triebwagen bildete die Reserve. Als Beiwagen für die VT
waren vorhanden:
VB 140 234 und
VB 140 235
Der ehemalige T 15 der Langensalzaer Kleinbahn wurde 1940
beschafft, da der ursprünglich vorhandene T 1 mit 65 PS zu schwach war. Dieser
wurde dann auch an die Delitzscher Kleinbahn verkauft.
Der neue T 15 besaß 85 PS und wurde von Lindner, Ammendorf,
geliefert. Einige technische Daten:
vmax
60 km/h
Plätze:
10 (2. Klasse), 36 (3. Klasse)
LüP
11.850 mm
Breite
2.900 mm (Wagenkasten)
Höhe ü. SO:
3.470 mm
Interessant ist noch der Kaufpreis. Für den Triebwagen wurden 47.408,25 Mark gezahlt.
Die drei oben aufgeführten Triebwagen versahen einen Teil
des Reisezugdienstes von Ebeleben aus. Doch wurde die Unterhaltung der
Fahrzeuge immer komplizierter, so daß sie bis 1970 abgestellt wurden.
Der VT 135 518 wurde als erster der drei Triebwagen
ausgemustert. Im neuen Umzeichnungsplan der DR ist er nicht mehr vorhanden.
Die VT 135 517 und VT 135 519 erhielten jedoch noch die neue
Nummer. Sie wurden als 186 011-3 (VT 135 517) und
186 013-9 (VT 135 519) bezeichnet.
Offensichtlich war die 186 012 für den VT 135 518
vorgesehen, der die EDV-Nr. dann doch nicht erhielt. Die zwei umbezeichneten
Triebwagen kamen 1972 zum BW Nordhausen. Dort wurden sie dann auch
verschrottet.
Vom VT 135 519 ist das Datum der Ausmusterung bekannt, der 30. März 1972.