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Kindesmissbrauch |
Leise milde Klänge,
fließend wie Tränen,
und davon eine Menge,
nach Einsamkeit sehnen.
Zarte, graue Tropfen,
am Himmel kleben,
an die Scheibe klopfend,
neue Töne webend.
Die Tatsache, dass
auch Jungen Opfer sexuellen Missbrauchs werden, ist mittlerweile zwar
bekannt,
aber noch längst nicht immer wirklich anerkannt. Zum Teil resultiert
diese
Nicht-Anerkennung aus der Unsicherheit der Öffentlichkeit über das
tatsächliche
Ausmaß der sexualisierten Gewalt gegen Jungen. Hinzu kommen falsche
Vorstellungen und Klischees hinsichtlich des sexuellen Missbrauches an
Jungen,
die der Anerkennung der Betroffenheit von Jungen entgegenstehen.
Trotz
unterschiedlich verwendeter Definitionen und unterschiedlicher
Befragungsmethoden zeigen internationale und deutsche Untersuchungen
zur
sexualisierten Gewalt gegen Jungen übereinstimmend, dass 8-10 % der
befragten
Männer sexualisierte Gewalt erfahren mussten. Dunkelfeldschätzungen
gehen davon
aus, dass jeder fünfte bis achte Junge sexualisierte Gewalt erlebt.
Jungen bekennen
sexuellen Missbrauch wahrscheinlich seltener, weil folgende Vorurteile
herrschen:
Missbrauch an Jungen findet hauptsächlich außerhalb der Familie
statt, (Lehrer,
Trainer, Pfarrer, usw.).Wenn der Vater der Täter ist, sind meistens
auch die
Geschwister mitbetroffen. Der Ablauf (Geheimhaltung, Hilflosigkeit,
Reaktion,
Aufdeckung, siehe 4-Phasen-Modell) ist ähnlich wie bei Mädchen. Zur
Aufdeckung
kommt es meistens, wenn der Junge befürchtet, dass sich der Missbrauch
steigert
oder wenn er Angst hat, ansteckende Krankheiten wie AIDS zu bekommen.