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Mythen & Legenden der Wälder




Bild-Quelle: www.harti.com



Bild-Quelle: Jörg Vollmer




Einleitung !

Der Wald galt schon immer als ein unheimlicher, potenziell bedrohlicher und fremder Ort.
Dunkle und undurchdringliche Wälder übten in der Vergangenheit Furcht und Faszination auf die Menschen aus.
Nicht nur Kinder ängstigen sich in der Dunkelheit allein in einen Wald zu gehen, sondern auch erwachsene Menschen.

Im Mittelalter war der Wald für viele Menschen ein "Vielvölkerstaat" der seltsamsten Kreaturen,
die parallel zu den Menschen lebten.
Feen, Trolle, Erdmännchen, Kobolde, Elfen und Zwerge lebten ebenso in ihnen wie böse Geister,
Hexen, Dämonen oder sogar Götterwesen.

Die Folklore ist voll von Schilderungen über unheimliche Begegnungen in den Hainen mit rätselhaften Kreaturen.
Und so manch ein unvorsichtiger Wanderer wurde nach einer Begegnung mit einem Waldbewohner nie mehr gesehen.

Alles nur abergläubisches Gerede oder steckt mehr hinter diesen unheimlichen Berichten?
Noch heute bekommt es der ein oder andere Mensch mit der Angst zu tun, wenn er alleine einen dunklen Wald durchläuft.
Sicher nicht ganz unbegründet, denn bis heute halten sich Berichte über unheilvolle Wälder,
in denen spurlos Menschen verschwinden.
So, als seien sie von den Bäumen verschluckt worden und solche Gegenden nennt man Todeswälder.


Mythos Wald

Keine andere Nation hat zum Wald ein so sprichwörtlich enges Verhältnis wie die Deutschen.
Das beginnt beim Sagen- und Märchenschatz und schreibt sich in der Literaturgeschichte fort.
Die Wanderlust der Deutschen ist ungebrochen und ihr Interesse am "gesunden Wald" ebenfalls.

Seine wahre Kraft entfaltete der Mythos Wald allerdings erst seit dem 19. Jahrhundert - als die Legende
von der Schlacht im Teutoburger Wald im Jahre Neun nach Christus zur Grundfeste der Nation erklärt wurde.
Hermann der Cherusker und sein mutiges Waldvolk wurden Geschichte - obwohl weder im Teutoburger Wald gekämpft,
noch aus den damaligen Germanen die spätere deutsche Bevölkerung wurde.
Dennoch hält sich der Mythos unserer Herkunft aus den undurchdringlichen Wäldern bis heute.

Erklärung: "Schlacht im Teutoburger Wald"
Die Schlacht, in der ein Achtel des römischen Gesamtheeres vernichtet wurde,
leitete das Ende der römischen Bemühungen ein, die rechtsrheinischen Gebiete Germaniens bis zur Elbe zu
einem Teil des Römischen Reiches zu machen und so als strategisches Ziel auch die Verkürzung der Außengrenze des
Römischen Reiches auf die Elbe-Donau-Linie zu erreichen.
Als Ort der Schlacht wurden und werden verschiedene Stätten in Norddeutschland und in den Niederlanden vermutet;
neuere Erkenntnisse führen zu der Annahme, ein Teil der Schlacht habe in der
Fundregion Kalkriese am Wiehengebirge im Osnabrücker Land stattgefunden.

Um das Jahr Tausend war fast das ganze Land christianisiert.
Der Heilige Bonifatius legte die Axt an die Wodanseichen und entmachtete die alten Naturgötter der Germanen.
Mit Brandrodungen drangen die Bauern tief in die Wälder der Dämonen und Geistwesen vor.
Und mit ihren Kuhherden, Ziegen und Schweinen trieben sie den Mythos bis ins tiefste Waldesdunkel.
Doch der Ursprungsmythos Wald lebte weiter - als düstere Bedrohung.
Drachen und phantastische Unholde malte beispielsweise Matthias Grünewald um 1515 auf den berühmten Isenheimer Altar.
Für die Menschen seiner Zeit waren das völlig reale Wesen.

Trotzdem wurde immer mehr Holz geschlagen - für Bauten und als Brennstoff.
Im 15. und 16. Jahrhundert wuchsen Städte und Landwirtschaft.
Die Wälder wurden zum reinen Wirtschaftsgut und die Flößerei zum Großunternehmen.
An der Schwelle des 18. zum 19. Jahrhundert fraß die Industrie den Wald schneller als je zuvor -
zugleich aber verwandelte sich, was davon zurückblieb, in einen romantischen Ort.
Märchen wie Rotkäppchen oder Schneewittchen erzählten zwar immer noch von wilden Tieren,
doch der Wald wurde zum Schutzraum gegen eine nüchterne, von Geld und Maschinen beherrschte Welt.
Als Weihnachtsbaum zog der romantisch verklärte Wald in die Wohnstuben ein,
und mit ihm das Wunschbild einer harmonischen, bürgerlichen Familie.

Text-Quelle: www.swr.de







Alte Mythen

Der Wald und seine alten großen Bäume werden von zahlreichen Völkern als heilig oder sogar als Gottheiten angesehen.
Die Edda, die älteste europäische Sammlung von Götter- und Heldenliedern aus dem 13. Jahrhundert,
erzählt von der immergrünen Weltesche Yggdrasil.
Diese Esche galt als Welt- oder Lebensbaum, der das kosmische Weltbild der damaligen Menschen symbolisierte.
Nach der Erzählung besitzt sie drei Wurzeln,
die die Welt durchdringen und ihre Äste erstrecken sich über den ganzen Himmel.
An ihrenWurzeln entspringen lebensspendende Quellen.
Yggdrasil steht im Zentrum der Welt und verbindet Unterwelt, Erde und Himmel.
In einem übertragenen Sinn steht die Weltesche für die Natur oder für ein ökologisches Gleichgewicht,
als deren stabilisierende Struktur.
In der Edda leitet die Zerstörung Yggdrasils das Ende der Welt ein.
Richard Wagner erzählt in seiner Operntrilogie "Der Ring des Nibelungen"
in der Eingangsszene den Mythos der Weltesche.
Der bekannteste Baum für die Christen ist der Baum der Erkenntnis im Garten Eden.
Seine Früchte durften von Adam und Eva nicht gegessen werden.
Weil sie es trotzdem taten, wurden sie aus dem Paradies vertrieben.
Die Sehnsucht nach dem Garten Eden, in dem alle Lebewesen harmonisch beieinander wohnen,
ist seitdem nie verloren gegangen.

Text-Quelle: www.planet-wissen.de







Der Märchenwald

Auch in Märchen, Sagen und Legenden der meisten Völker wird eine tiefe Beziehung
zwischen dem Wald und der menschlichen Seele deutlich.
Oft wird der Wald wie ein Labyrinth dargestellt.
Die Helden verirren sich auf ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens.
Erst nachdem sie Prüfungen bestanden haben und an Weisheit gereift sind, finden sie den Weg zurück ins Licht.
Dabei werden sie meist von den guten und bösen Waldwesen begleitet.
Hexen und Dämonen wollen die Helden verwirren, gute Geister oder Elfen helfen ihnen auf den richtigen Weg.
In dem berühmten Märchen der Brüder Grimm werden Hänsel und Gretel von ihrer Stiefmutter im finsteren Wald ausgesetzt.
Tagelang irren die Kinder umher, bis sie auf die Hexe in ihrem Knusperhäuschen treffen.
Die Hexe will Hänsel mästen und verspeisen. Erst nachdem sie die Hexe mit einer List besiegt haben,
finden Hänsel und Gretel den Weg aus dem Wald und eine helle Lichtung öffnet sich vor ihnen.
Der schwierige Weg durch den Wald mit allen Rätseln, merkwürdigen Begegnungen,
Ängsten und Hoffnungen gleicht dem Lebensweg des Menschen.
Zahlreiche Sprichwörter aus allen Kulturen spiegeln diese Erkenntnis wie zum Beispiel:
"Man soll um eines Baumes willen nicht den ganzen Wald roden."

Text-Quelle: www.planet-wissen.de







Der moderne Mensch im Wald

Die weiten dunklen Wälder Europas haben ihre Geheimnisse längst preisgeben müssen.
Die Bäume mussten weichen, als die Menschen den Boden urbar machten.
Aus Wäldern wurden Äcker, aus Bäumen wurden Häuser, der Wald geriet in Not.
Und nicht nur Abholzung bedroht den Wald.
In Europa entdeckte man erst in den siebziger Jahren das "Waldsterben".
Die Bäume erkranken an der Luft, die durch Abgase von Industrie und Autos verschmutzt ist.
Aber nach langer Zeit rücksichtsloser Waldvernichtung wurde endlich auch die lebenswichtige Bedeutung
des grünen Lebensraumes wiedererkannt.
In Deutschland werden die ausgeplünderten Wälder wieder aufgeforstet,
gegen das Waldsterben wurden Schadstoffbeschränkungen eingeführt.
Wissenschaftler und neue Berufszweige beschäftigen sich mit dem Schutz und Erhalt des Lebensraumes Wald.
Und neben allen wissenschaftlichen Überlegungen entdecken immer mehr Menschen ihre alte Liebe zu den Bäumen
und die tiefe Sehnsucht nach der grünwogenden Lebendigkeit des Waldes.

Text-Quelle: www.planet-wissen.de







Der keltische Naturgott Cernunnos


Bild-Quelle: J.´Kythera' Contreras.

Er gilt als Herr der Tiere und als Begleiter der großen Erdgöttin.
Er wird als Gott der Natur, des Waldes, der schöpferischen Naturkräfte, der Fruchtbarkeit,
der Zeugungskraft, des Wachstums, der Reinkarnation, der Kreuzwege, der Krieger aber auch als Gott der Liebe
und als Gott des Wohlstandes und Reichtums bezeichnet.
Er fördert Lebenskraft und Fruchtbarkeit und verkörpert die Heiligkeit der freien Natur,
die Freiheit der Wildnis und eine Freiheit des Mensches als Teil dieser wilden Natur.

Cernunnos trägt oft auch die Namen:
Cernowain, Cernenus, Herne, Esus, Großer Vater, der Gehörnte oder der Jäger, Pan, Dionysos, Satyr.

Die Druiden nannten ihn Hu-Gadarn.

Ein Hirsch (ein Gehörnter) gilt in vielen Kulturkreisen der Erde als Vertreter von
Sonne und Licht auf der Erde - als Lichtbringer.

Cernunnos wird oft als bärtiger Mann mit langen Haaren und zwei Hörnern oder einem Geweih auf dem Kopf dargestellt.

Die berühmteste Abbildung des Gottes dürfte die auf dem „Kessel von Gundestrup“ sein.

Bild-Quelle: www.heiden-heute.de

Der Kessel wurde 1891 in Nordjütland / Dänemark gefunden und stammt aus dem 1. oder 2 Jahrhundert vor Null.
Die Abbildung darauf zeigt den Gehörnten in einer Gruppe von Tieren sitzend.
Einem Hirsch rechts, und einem Wolf links von ihm kommen besondere Bedeutung zu.
Er sitzt trennend, zwischen diesen beiden Tieren, die für das Leben (Hirsch) und für Tod und Vernichtung (Wolf) stehen.
Wenn er könnte würde der Wolf den Hirsch zerreißen.
Cernunnos zwischen den beiden Tieren bildet einen Ausgleich und somit ein Gleichgewicht zwischen Leben und Tod.

Eine gute Beschreibung des Gehörnten Gottes gibt es in Form eines Gedichtes
von einer französischen Nonne mit dem Namen Marie-Pierre:

"Sag ihnen was der Wind den großen Steinen sagt,
was das Meer den hohen Bergen sagt,
Sag ihnen, dass eine unendliche Liebe
das Universum seit Urzeiten durchdringt.
Sag ihnen, dass er nicht ist, was sie glauben,
sondern ein lieblicher Wein ist, den man trinkt,
ein gemeinsames Mahl,
in welchem jeder gibt und empfängt.
Sag ihnen, dass er der Flötenspieler im
Mondlicht um Mitternacht ist;
Er nähert sich zunächst und läuft dann doch weg,
er springt über Bäche und heilige Quellen.
Erzähle ihnen über sein schuldloses, grünes Gesicht,
über sein Licht, Schatten und Gelächter.
Sag ihnen, dass er dein Raum und deine Nacht ist,
deine Wunde und deine Freude, dein Feind und dein Freund.
Aber sag ihnen auch,
dass er nicht so ist wie du ihn beschreibst,
und dass du ihn eigentlich gar nicht kennst."

Text-Quelle: www.terraner.de







Tapio, der Waldgeist

Ich befand mich im Sommer 1961 zusammen mit meinen Eltern in einer ziemlich abgelegenen Herberge
irgendwo weit im hohen Norden Europas, ganz in der Nähe eines großen Waldgebietes,
das sich bis zum Horizont, und weit darüber hinaus, erstreckte.

Etwa zwei Tage nach unserer Ankunft hatte ich ein äußerst seltsames Erlebnis,
das ich bis heute nicht vergessen habe.

Wir waren tagsüber wandern, und als die Nacht hereinbrach und der Vollmond wie eine riesige Laterne
die Umgebung hell erleuchtete, schaute ich wie gebannt in den funkelnden Sternenhimmel hoch über mir,
ohne dabei an die Zeit zu denken.

Schon mein Vater und meine Mutter hatten immer zu mir gesagt, dass Kinder nie allein in den Wald gehen sollten,
weil dort schlimme Gefahren lauerten oder „Wilde Männer“ in ihm ihr Unwesen trieben.

Doch ich lachte als Junge nur über die mahnenden Worte meiner Eltern und ließ sie einfach reden,
denn ich empfand gerade die nächtliche Dunkelheit als etwas sehr Geheimnisvolles,
das auf mich einen starken mystischen Reiz ausübte.

Im Schutz der Dunkelheit fühlte ich mich komischer Weise sicher und geborgen,
und so machte ich mich dann schließlich auf, in den nächtlichen Wald zu gehen,
ohne Angst natürlich, denn für mich gab es keine Bösen Geister, Kobolde, Zwerge, wilde Männer oder ähnliches.

Ich streifte mir also meine warme Wolljacke über, stieg aus dem Fenster im ersten Stock,
hangelte mich an den starken Ästen einer großen Eiche ab,
die direkt vor der Herberge stand und marschierte geradewegs los.
Ein wundervolles Gefühl von unendlicher Freiheit kam in mir hoch.
Es schien, als wartete das ganze Universum auf mich, das es zu entdecken galt.

Als ich in den nahgelegenen Wald trat, spürte ich sofort das Magische an ihm,
und er riss mich immer weiter in sich hinein, bis ich schließlich an eine weite Lichtung kam,
die wegen der hohen Bäume vom hellen Mondlicht allerdings nur fahl ausgeleuchtet wurde.

Ich schaute angestrengt in alle Richtungen, aber alles sah irgendwie gleich aus.
Schattenhaft und düster schaute mich der schwarze Waldrand am Ende der Lichtung an.

Große Augen wie eine Eule müsste man haben, dachte ich so für mich, um alles gut genug erkennen zu können.
Im gleichen Augenblick stolperte ich aber schon über eine dicke Wurzel und landete im Dreck des feuchten Waldbodens,
der an dieser Stelle mit hohen Farnen bewachsen war.

Ich hustete und prustete wie verrückt, richtete mich aber gleich wieder auf
und ärgerte mich über meine eigene Ungeschicklichkeit.

Dann hörte ich plötzlich ein verdächtiges Geräusch.
Es kam aus dem Dickicht direkt vor mir.
Etwas kam auf mich zu, denn es raschelte immer lauter.

Vielleicht ein Hase oder ein anderes Waldtier?
Ich konnte es nicht sagen.

Ich stand da, überlegte hin und her und versuchte mich zu konzentrieren.
Das Geräusch kam näher und näher und wurde immer lauter, was mich zu noch größerer Aufmerksamkeit bewog,
indem ich das Unterholz vor mir intensiv beobachtete.
Erkennen konnte ich jedoch nichts.

Ach was, es wird nur ein Tier sein, beruhigte ich mich selbst und ging schließlich langsam weiter.

In Gedanken versunken schritt ich über die ausgedehnte Lichtung.
Der schwarze Nachthimmel mit dem silbrig leuchtenden Mond lag über mir,
als wolle er mir den Weg zeigen, mich führen und begleiten bis hin zu einem verzauberten Ort im Wald,
den noch kein Mensch zuvor gesehen hatte.

Um mich herum war absolute Stille, kein Windhauch regte sich.

Wieder hörte ich dieses seltsame Rascheln im Unterholz, und so langsam musste ich mir eingestehen,
machte mir dieses unheimliche Geräusch wirklich Angst.
Am liebsten wäre ich auf der Stelle weggerannt, doch ich konnte nicht,
denn plötzlich war ich wie gelähmt und bekam kaum noch Luft vor lauter innerer Angespanntheit.

Ich fing an zu zittern, die Kälte des Waldes legte sich um meinen Körper.
Ich spürte immer deutlicher, wie etwas auf mich zukam, was mein ganzes Leben verändern sollte.

Auf einmal hörte ich diese zierliche Stimme.

"Hallo, nächtlicher Wanderer.
Was machst du um diese Zeit noch im Wald?
Hast du keine Angst vor bösen Geistern?"

Ich drehte mich erschrocken um, schaute zu Boden und sah ein kleines männliches Wesen vor mir stehen,
das mich freundlich anschaute.
Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte, denn es war eine Begegnung der außergewöhnlichsten Art,
die nur ganz wenigen Menschen zuteil wird.

"Hab keine Angst mein Junge, ich bin dein Freund."

„Und wer bist du“, fragte ich mit stockender Stimme zurück und kniete mich zu der kleinen Kreatur herunter.

"Hm, ich bin der Waldgeist, sozusagen dein Freund und Helfer in der Nacht.
Immer wenn dich was bedrückt, wenn du traurig oder einsam bist und niemand mit dir reden will, kannst du nach mir rufen.
Dann komme ich, um dir zu helfen."

"Wie heißt du denn, mein kleiner Freund?"
fragte ich und lächelte dabei ein wenig verlegen.

"Ich heiße Tapio und bin der gute Waldgeist.
Ich bin der Herr über die Tiere und Pflanzen, die hier leben."

Dieser Tapio war so ein niedlicher kleiner Kerl, dass ich ihn am liebsten gleich mit nach Hause genommen hätte.
Doch dies war ein kindliches Wunschdenken meinerseits,
denn meine Eltern hätten sicherlich einen riesengroßen Schrecken bekommen, wenn sie Tapio sehen würden,
was ich dem kleinen Kerl wirklich ersparen wollte.

Der Waldgeist Tapio grinste jetzt, als könne er meine Gedanken lesen. Schließlich kletterte er auf mein Bein,
hielt sich daran fest und strahlte über beide Ohren.

"Du bist wirklich ein netter Junge, einer derjenigen, die ich am liebsten habe. Wie ich sehe,
magst du den Wald und seine Geheimnisse, obwohl du nicht an die Existenz von Waldgeistern glaubst.
Nun, es gibt uns, wie du siehst.
Trotzdem bist du sehr rücksichtsvoll.
Die anderen tun mir oft weh, sie trampeln auf mir herum, zerstören alles was schön ist,
doch du, du bist mir gegenüber friedlich gestimmt.
Du achtest den Wald und seine Lebewesen."

Ich wusste was er damit sagen wollte.

Die meisten jungen Menschen hatten nur Unsinn im Kopf.
Sie ärgerten die Tiere im Wald, rupften sinnlos Pflanzen raus und warfen ihren Müll überall hin.
Die Erwachsenen machten es ihnen ja vor und gingen häufig mit schlechtem Beispiel voran.

Aber Tapio war der Herrscher des Waldes.
Er überwachte das rege Treiben im Wald und bestrafte so manch schandvollen Frevler auf seine Art.
Manchmal recht böse, wie er offen zugab.

Ich jedoch hatte von nun an einen echten Freund gefunden, nämlich den Waldgeist Tapio.

Er erzählte mir in dieser Nacht noch viele sagenhafte Geschichten rund um seinen großen, geheimnisvollen Wald.
Irgendwann muss ich aber dann doch wohl eingeschlafen sein und am nächsten Morgen
fanden mich meine völlig entsetzten Eltern schlafend unter der mächtigen Eiche vor,
zugedeckt mit einer dicken Schicht trockenem Heu, das von einer nahgelegenen Wiese stammte.

Wie das Heu dahin gekommen war, konnten sie sich nicht erklären
und auch die übrigen Gäste der Herberge waren darüber sehr verwundert.

Doch ich schaute nur hinüber zum fernen Waldrand, dachte lächelnd wissend an Tapio,
den Waldgeist, und behielt das Geheimnis für mich.

Bis heute.
Heinz-Walter Hoetter

Text-Quelle: www.e-stories.de







Mystische Eule

Die Eule hat zu allen Zeiten eine große Faszination auf die Menschen ausgeübt.
Viele verschiedene Eigenschaften werden ihr zugeschrieben:
sie wird als weise verehrt oder aber als dumm verachtet, mit Hexerei und Medizin in Verbindung gebracht,
sie trägt Verantwortung für Wetterumschwünge, Geburten und den Tod.
Durch die Vielfältigkeit der Aussagen wird unser gespaltenes Eulenbild unterstrichen.
In Indien steht die Eule für Weisheit.

Im Altertum wurde sie als kluger Vogel und Hüterin des Wissens verehrt.

In Frankreich und in Flandern hielt man die Eule für dumm.

In Griechenland spielt sie die Rolle als Beschützerin (Athene).
Sie soll besonders die griechischen Armeen beschützt haben.
Wenn eine Eule über griechische Soldaten, die vor einer Schlacht standen, flog, nahmen sie es als Zeichen des Sieges.

Ein Eulenruf am Morgen verheißt in Frankreich Glück für den bevorstehenden Tag.

Im mittelalterlichen Europa stand sie als Verbündete der Hexen, Tod und Unheil.
Sie stand auch für Magie:
z. B. wurde der große Zauberer Merlin immer und in jeder Lage von der Eule Archimedes begleitet.

In Louisiana glaubt man, Eulen seien alte Leute und müssen deshalb respektiert werden.

In Nordamerika, bei den indianischen Medizinmännern, symbolisierte sie Tapferkeit, einen scharfen Blick und
Jagdglück. Darum zierten Eulenfedern ihren Kopfschmuck, und sie trugen Eulenfedern als Talisman.

In weiten Teilen Asiens wurde die Eule als Behüterin,
gottverwandt und als Schutz vor bösen Mächten und der Pest gesehen.

In Ägypten zieren Eulen viele Grabmale und man verwandte sie sogar als Buchstabe, dem "M".

Eulen galten im Aberglauben z. B. als die Großmutter des Teufels, in China und Frankreich gar als der Teufel selbst.

Eine andere Angst war:
Das ein Haus abbrennt sobald sich eine Eule aufs Dach setzt.

Und in Sachsen durfte man den Schrei einer Eule nicht nachahmen, sonst werde man sterben.

In Irland sagt man:
Wenn eine Eule das Haus betritt, muß sie sofort getötet werden, denn wenn sie wegfliegt, nimmt sie das Glück mit.

In Neufundland bedeutet der Ruf einer Waldohreule heraufziehendes schlechtes Wetter.

Im Mittelalter stand die Eule symbolhaft für das jüdische Volk, dem man spirituelle Verbindung
zu den Mächten der Finsternis nachsagte.

Ein Indianerstamm, die Kwakiutl, Nordamerikas sah in den Eulen die Seelen von Menschen.
Deshalb durfte ihrem Glauben nach keine Eule getötet werden, sonst müsse auch der dazugehörige Mensch sterben.

Auch bei den Apachen kündigte ein Eulentraum den nahen Tod an.

Auf den Pazifikatollen auf Samoa, glaubten die Ureinwohner sie stammten von einer Eule ab.

Kaliforniens Newuk-Indianer verhieß ihr Glaube, die Tapferen und Tugendhaften unter ihnen würden im Jenseits als Uhu leben.

Wohingegen die Bösen zu einem Leben als Schleiereule verdammt seien.

Die Verbindung der Eulen mit Weisheit ist auch in Korea bekannt und wenn man ein Eulennest findet, heißt das,
daß man das ganze Jahr genug zu essen hat.
Dazu gibt es eine Legende:
Eine arme Familie hat einmal ein Uhujunges gefunden und gepflegt.
Das Uhuweibchen hat Hasen und andere Kleintiere erbeutet und sie dem Jungvogel gebracht.
Sie hat soviel Futter gebracht, daß es auch für die arme Familie reichte.
So überstanden alle gut den Winter.

In China wird die Eule mit dem Donner und der Sommersonnenwende asoziert.
Man sagt das die Jungeulen ihrer Mutter die Augen auspicken.

Man kann sagen, daß die Eule in Asien ein eher negatives Image hat, deshalb gibt es dort wohl auch kein ”Jahr der Eule”.

In der indischen Mythologie ist die Eule Botin des Totengottes Yama.

Die Seelen reuiger Sünder flogen, nach dem Glauben in Rumänien, als weiße Eulen gen Himmel.

In Arabien glaubte man, Eulen seien die Seelen von Ermorderten, dessen Tod noch nicht gerächt war.

In den Mythen wird die Eule als nachtsichtig beschrieben, in Wirklichkeit braucht sie schon die natürlichen Nachtlichter,
wie Mond und Sterne, um sich im Dunkeln zurecht zufinden.
Ihre Augen sind nicht ihre größte Hilfe bei der Jagd, sondern ihr Gehör.
Jedoch in den mythischen Erzählungen wird immer wieder die gute Sehkraft der Eule gerühmt.
Deswegen wurde sie verfolgt und gejagt.
Aus den verschiedenen Körperteilen des Vogels wurde ein Gebräu hergestellt,
welches einem die Fähigkeit des nächtlichen Sehens verleihen sollte.
Es wurden auch Eulenaugen gegessen, um die legendäre Eulensehkraft bei Nacht zu erreichen.
Bis nach England ist die Idee gedrungen, Eulenaugen könnten scharfes sehen verleihen.
Nur die Frage blieb, welches Auge.
In Nordafrika hatte man dafür eine Lösung, denn die Eule beliebt immer mit einem Auge zu schlafen.
Um herauszufinden welches Auge das schlafende ist, wurden beide Augen in einen Behälter mit Wasser gelegt.
Das schlafende Auge soll, der Sage nach, untergehen.
Jedoch man konnte es verwenden um Schlaflosigkeit zu besiegen.
Man hängte es einfach über den von Schlaflosigkeit geplagten.

Das Töten einer Eule wurde in vielen Teilen Deutschlands mit der Vorstellung von kommenden Unglück belegt.

Im abendländischen Kulturkreis sah man in der Eule eine Verbündete des Todes.

Nach einer vorchristlichen Glaubensvorstellung galt die Eule als Schutzvogel im göttlichem Auftrag.
Ein grausamer Brauch konnte sich aus der Antike bis ins 20. Jahrhundert retten:
Eulen wurden zum Schutz gegen Blitzschlag, Hexen (Sachsen), Hagel und vor dem “bösen Blick”
an Scheunentore und tragende Balken des Hauses genagelt.
So wollte man Haus, Hof und Vieh beschützen.

Aber es gibt auch Geschichten von menschenfressenden Eulen.
Sie sollen besonders auf Kinder erpicht gewesen sein.

Manche Indianer drohten ihren Kindern mit der Eulenfrau, die sich ungehorsame Kinder holt.

In Malaysia und China meinte man besonders die Neugeborenen vor den mordlüsternen Eulen schützen zu müssen.

In Marokko durften Kleinkinder nicht mehr nach Einbruch der Dunkelheit ins Freie,
denn sollte eine Eule über sie hinwegfliegen, würden sie unweigerlich erkranken.

Es gibt eine kleine indianische Geschichte zu den kinderraubenden Eulen:
Eine böse Eule verfolgte vier kleine Indianerkinder.
Sie versteckten sich in ihrer Not hinter einem Büffelkalb.
Dieses beschützte die Kinder indem es der Eule, bei deren Angriff, mit den Hörnern einen Stoß versetzte,
sodaß sie in den Himmel geschleudert wurde.
Sie flog sehr hoch und landete schließlich auf dem Mond.
Man kann sie heute noch sitzen sehen.

Es gibt so viele widersprüchliche Eulenaussagen, aber das macht sie so geheimnisvoll.

Text-Quelle: www.eulenmanie.de







Der Geisterhund von Merchweiler

Wenn man von Merchweiler nach Gennweiler geht, in der Richtung auf den Merchweiler Kirchhof zu,
kommt man am Rand des Dorfes an ein paar Wiesen vorbei.
Die linksgelegene nennt man Himmelswiese.
Man sagt dass es auf dieser Wiese nicht mit rechten Dingen zuginge.
Leute die nachts zwischen 12 und 1 Uhr dort entlang gingen sahen immer
einen schwarzen Hund ohne Kopf auf der Wiese umherlaufen.
Der Hund soll dem Mörder seines Herrchens hinterher jagen.
Das Herrchen wurde durch einen Pfeilschuss ermordet und als der Hund dies sah
biss er den Mörder solange bis er selbst starb, doch bis dies geschah
nahm der Mörder noch all seine Kraft zusammen und schlug dem Hund mit einem Beil den Kopf ab.
Der Hund hatte einst einem Irischen Mönch gehört der ihn einem Jäger schenkte.

Text-Quelle: www.freenet-homepage.de







Der Saarfischer von Leukergrub und die Glocken in der Saar

Bei Leukergrub ist eine gefährliche Stelle für die Schiffahrt in der Saar.
Einstens fuhr ein reichgewordener Schiffer mit seinen Schiffen stets für den Kurfürsten zwischen Saarburg und Trier.
Der Fürst hatte drei Glocken in Leuken gießen lassen, Balthasar, Kaspar und Melchior benannt.
Sie sollten am Dreikönigstag bereits an ihrem Platze im Trierer Dom hängen und dort dann zum erstenmal geläutet werden.
Der Schiffer verpflichtete sich, trotz des Eistreibens im Fluß die Glocken rechtzeitig nach Trier zu bringen.

In jungen Jahren hatte der Mann stets das Bild des heiligen Nikolaus an der Grub gegrüßt und
jedesmal beim Vorbeifahren seine Mütze gelüftet.
Später, nachdem er reich geworden war, unterließ er jeglichen Gruß,
und die Niederleuker Jungen riefen, wenn sie ihn sahen:
"Die Kaap ab!"
- Ein älterer Mann, der sich auch über ihn ärgerte, erklärte:
"Laßt ihn gehen!
Der heilige Nikolaus wird ihn noch lehren, die Kaap abzuziehen."

Dieser Schiffer lud nun die Glocken für den Kurfürsten von Trier in Leuken auf das Schiff und stieß ab,
um in das richtige Fahrwasser zu kommen.
Eine mächtige Eisscholle zwängte sich zwischen das Ruder, das Schiff drehte sich,
stieß in der Grub auf einen Felsen auf, kenterte, und die Glocken sanken an der tiefsten Stelle in die Saar.
Auch den Schiffer erfaßten die Eisschollen, und er ertrank.
Er hatte es auch diesmal unterlassen, den heiligen Nikolaus zu grüßen und ihn um eine gute Fahrt anzuflehen.

Seitdem sitzt der Schiffer noch immer in der Grub am Grunde des Flusses und muß am Christ-
und Dreikönigsfest die drei versunkenen Glocken läuten,
weil dann in der Mitternachtsstunde das Wasser in der Grub zu Wein wird.
Dieses hehre Wunder soll er durch sein Läuten den Menschen in Leuken anzeigen.
Auch dann, wenn jemand in der Saar ertrinkt und nicht mehr gefunden wird, muß der Schiffer die Glocken läuten,
weil dem Ertrunkenen auf der Erde keine Glocke mehr geläutet werden kann.
In der Christ- und Dreikönigsnacht aber können die Niederleuker
zur Mitternachtsstunde das Geläute vom Fluß her jedesmal leise tönen hören.

Text-Quelle: www.gutenberg.spiegel.de







Der schwarze Mann am Fechinger Berg

Wer früher von Eschringen nach Fechingen ging, sorgte, dass er zur Geisterstunde das "Pfaffenbrünnchen" hinter sich hatte.
Oft geschah es, dass dem Wanderer zu dieser Stunde das Gruseln kam.
Am "Scheppchen", einem Walde an der Landesgrenze, erschien ihm plötzlich ein schwarzer Mann mit einem großen "schlappen Hut‘.
Er sprang dem Wanderer auf die Schulter und ließ sich von ihm bis zum Pfaffenbrunnen tragen.
Dort verschwand der Spuk wieder.
Der "Schlappe Hut", wie das Gespenst auch genannt wurde, soll ein ordentliches Gewicht gehabt haben,
so dass dem Mann, der ihn tragen musste, oft noch nach einer Stunde danach der Schweiß ausging.
Keinem gelang es, die unerwünschte Last abzuschütteln.
Je mehr der Lastträger sich gegen die Last wehrte, desto schwerer wurde sie.
Es ist auch schon vorgekommen, dass zwei Männer zusammen gingen, von denen einer unter Ächzen und Stöhnen
die Last tragen musste, während der andere nichts wahrnahm.
Den Leuten, die früh morgens in die Stadt auf den Markt gingen, ist der schwarze Mann auch oft erschienen.
Er ging neben ihnen her vom Scheppchen bis zum Pfaffenbrunnen, wo er verschwand.
Der Spuk hat ihnen aber nie etwas zuleide getan.

Text-Quelle: www.chaineux.de







Der Kaltenstein bei Lebach

Schon seit Jahrhunderten gibt es zahlreiche Legenden über den Kaltenstein, der im Hoxberger Wald bei Lebach zu finden ist.
Einer Sage nach leben unter dem Kaltenstein Zwerge, die einen kostbaren Goldschatz versteckt halten.
An Karfreitag, wenn die Glocke der nächsten Kirche das letzte mal schlägt,
soll sich der Kaltenstein einmal um seine eigene Achse drehen.
Dann würden die Zwerge den Goldschatz freigeben.
Diese Sage ist wahrscheinlich um 1800 entstanden und wurde mündlich überliefert.
Andere Legenden besagen, dass der Kaltenstein um das Jahr 1500 ein Hexentreffpunkt war.
Eine weitere, allerdings streitige Legende erzählt, dass der Kaltenstein eine Heilige Stätte für Kelten gewesen sei.
Diese Sage wurde von den Nationalsozialisten im Zuge der wiederauflebenden Kelten-Mode
stark propagiert und blieb auch bis zur Gegenwart.

Bild & Text-Quelle: www.wikipedia.de







Der Teufel als Wildsau

Ein Bauer aus dem Saarland fuhr einstmals mit einem Wagen voll Kohlen die Staffel hinauf.
Sein Bub hockte auf dem Wagen droben, er selber ging nebenher.
Ach, es war eine armselige Fahrerei!
Je höher sie hinaufkamen, desto langsamer bewegte sich der Wagen vorwärts, und am Ende wollte es überhaupt nicht mehr gehen.
Da fing der Bauer zu fluchen an:
"Ein Himmelheiligmillionendunnerkeil soll so ein Gefährt verschlagen!
Da sieht man,s wieder:

Berge nunner helfe all, Heilige drigge,

Berge noffer awwer ke Däiwel."

(Bergab helfen alle Heiligen drücken,

Bergauf aber kein Teufel.)

Das letzte Wort war noch nicht aus seinem Munde, da rauschte es in der Hecke nebenan, eine pechschwarze Riesenwildsau
sprang heraus, schoß unter den Wagen und war dann wie ein Ungewitter mit dem Gefährt verschwunden.
Wenn man den Bauern damals gestochen hätte, keinen Tropfen Blut hätte er von sich gegeben, so erschrocken war er.
Aber, wer meint, er sei ein anderer geworden, der täuscht sich. - "Pferde und Wagen sind beim Teufel",
dachte er achselzuckend, "und mein Bub?
Soll er dahin sein! Hat der Teufel das Fuhrwerk geholt, kann er auch den Buben mitnehmen."
Doch wie er dann auf die Ebene kam, da stand das Fuhrwerk, als wäre nichts passiert,
und der Bauernbub hockte obenauf und kaute vergnügt an seinem Butterbrot.
Seit dieser Zeit hat der Bauer dem Teufel keine Vorwürfe mehr gemacht.
Sooft er die Geschichte von der Wildsau erzählte, meinte er zum Schluß:
"Da seht doch, ihr Leute, der Teufel ist nicht so schwarz, wie er an die Wand gemalt wird."

Text-Quelle: www.hallosaarland.de







Der Wallerbrunnen bei Saarbrücken

In längst vergangenen Zeiten soll der wilde Jäger auch über den Städten und Dörfern des Saarlandes
seinen gefürchteten Jagdzug abgehalten haben.
Man konnte ihn nach der Erzählung alter Saarbrücker deutlich in den Wolken jagen sehen und hörte,
wie er den Hunden pfiff und diese ihr Gebell erschallen ließen.
Von Zeit zu Zeit verließ er sein luftiges Revier und stieg an das Wallerbrünnchen herunter,
um seine Hunde dort trinken zu lassen.
Und wenn dann gerade ein Wanderer des Weges kam, so hetzte er sogleich einen Hund auf ihn.
Dagegen suchten sich nun die alten Saarbrücker noch weit bis in die Tage unserer Väter hinein zu schützen.
Dies geschah, indem sie, sobald sie zum Wallerborn kamen, den Hund mit dem Spruch zu beschwichtigen suchten:

Sauf, mei Hinnche,

Wallerbrinnche,

Hu, hu, hu!

Dann liefen die Saarbrücker in beschleunigter Gangart am Brunnen vorüber.

Einem Saarbrücker, der einst noch spät am Wallerbrunnen vorbei mußte,
sprang eine Katze auf den Rücken, die er trotz aller Bemühungen nicht abschütteln konnte;
sie wurde schwerer und schwerer, und der Arme mußte sie tragen, bis sich die ersten Saarbrücker Häuser im Tal zeigten,
da war sie plötzlich verschwunden.

Das Wasser dieses uralten, sagenumwobenen Borns galt als besonders heilkräftig.
So mußte jeden Morgen ein Page vom Saarbrücker Schloß den weiten Weg nach dem Wallerbrünnchen machen;
denn der Fürst von Saarbrücken wollte, sobald er aufstand, nur dieses Wasser trinken.
Heute noch erfrischt an heißen Tagen das köstliche Naß dieser Quelle den durstigen Wanderer.

Text-Quelle: www.hallosaarland.de







Attilas Grab

Der Hunnenkönig Attila starb plötzlich und unerwartet in der Rheingegend an einem Blutsturz.
Um den Leichnam vor Schändungen zu schützen, brach ein Trupp von Hunnen nach Westen auf,
um ihren König in einer einsamen Gegend auf einem Berg zu bestatten.
Im Tal der Blies zogen 16 Krieger allein mit dem goldenen Sarg weiter
und begruben Attila im Bettelwald bei Ommersheim (Saarland).
Als sie zum Haupttrupp zurückkamen, wurden sie alle erschlagen, damit niemand das Geheimnis des Grabes verraten könne.

Eine andere Sage vermutet das Grab Attilas bei Berus (Saarland).

Text-Quelle: www.wikipedia.de







Die Wassernixe vom Eschringer Seerosenteich

Bei Eschringen in tiefer Waldeinsamkeit war ein grundloser Sumpf, Seerosen erblühten in Fülle.
Des Schultheißen bildschönen Sohn zog es häufig dahin.
Er hatte von der geheimnisvollen Wasserjungfer vernommen, welche tief unten wohne im kristallenen Palaste.
Als er einmal wieder dort war, da regte sich eine der Seerosen, aus den Blättern des Kelches tauchte
ein wunderholdes Wesen empor, halb Kind und halb Jungfrau, und winkte ihm verlangend entgegen.
Er streckte die Arme nach ihr aus und versank mit ihr in die Tiefe. Groß war die Trauer im Dorfe.
Des Jünglings Pflegevater, der Ritter Bos von Waldeck, kam mit seinem Hauskaplan,
um durch dessen Beschwörungssegen den See zu entzaubern.
Drauf ergriff der Ritter sein Schwert und hieb eine der schönsten Seerosen ab.
Mit dem Schlage entströmte Blut dem abgehauenen Stängel und ertönte zugleich
ein durchdringender übermenschlicher Schrei - die Wassernixe war tot.

Text-Quelle: www.chaineux.de







Der Teufel und der Fuhrmann von Weiten

In Weiten, Kreis Saarburg, lebte einst ein zugewanderter Fuhrmann, ein wilder Geselle, der lieber Schnaps trank,
als zu arbeiten, und mehr fluchte, als betete.
Tagsüber schalt er an die hundert Mal, der Teufel möge ihn und seine Pferde holen.
Als er wieder einmal an einem Wintertag mit seinem Gespann den steilen Lutwinuswald hinter Keuchingen hinanfuhr
und seine Pferde den schwerbeladenen Wagen auf dem glatten Boden nicht vorwärts brachten,
hieb er roh mit seinem Peitschenstiel auf die erschöpften Tiere ein und rief:
"Da soll euch und mich doch gleich der Teufel holen!"

Im selben Augenblick kicherte neben ihm der Neunschwänzige und höhnte, nun müsse der Fuhrmann mit ihm in die Hölle,
packte ihn auch trotz allem Widerstreben und fuhr mit ihm durch die Lüfte über die Wälder bis auf
den "Teufelsschornstein", Saarhölzbach gegenüber.

Dem Fuhrmann drang vor Angst der Schweiß aus allen Poren, und er gelobte, fortan den Schnaps zu meiden,
nie mehr zu fluchen und einen anderen Lebenswandel zu beginnen, wenn er nur wieder heil zu seinen Pferden käme.
Da fiel sein Blick auf das große Kreuz, das auf der hohen Kuppe bei Saarhölzbach stand.
In seiner Not kam ihm der Gedanke, nur das Kreuz könne ihm Erlösung aus den Klauen des Teufels bringen.
Mit Mühe machte er sich den rechten Arm frei und bekreuzigte sich.
Da heulte der Teufel laut auf und fuhr mit großem Gepolter in die Tiefe hinab,
aus der der Schwefelgestank der Hölle heraufzog und den Fuhrmann betäubte,
daß er vom Felsen herabfiel und ohnmächtig liegen blieb.
Als er wieder zu sich kam, sah er deutlich auf dem Felsen das Zeichen des Teufels das Hufeisen.
Mit seinem Taschenmesser meißelte er das Bild der Schnapsflasche daneben.
Seit dieser Fahrt wurde der Fuhrmann ein stiller Mensch. Kein Fluch kam mehr über seine Lippen, und der Schnapsflasche ging er weit aus dem Weg. Der Felsen auf dem Eisenkopf aber weist noch immer die Bilder des Hufeisens und der Schnapsflasche als dauernde Warnungszeichen auf.

Text-Quelle: www.gutenberg.spiegel.de







Die Geisterpferde ohne Kopf

In der Hirtenwiese, einem Waldwiesentälchen zwischen Rentrisch und Sengscheidt,
zeigt sich in manchen Nächten das so unheimliche Pferd ohne Kopf.
Meistens lässt es den einsamen Wanderer unbehelligt seines Weges ziehen, besonders wenn es allein ist.
Sind aber mehrere solcher Pferde zusammen, dann stellen sie sich dem Wanderer in den Weg.
So musste ein Bauer der nachts an der Hirtenwies entlang kam, einfach wieder umkehren,
denn die Pferde wollten ihn einfach nicht durchlassen.

Text-Quelle: www.freenet-homepage.de







Der ewige Jäger von Bliesbolchen

In der Gegend von Bliesbolchen und Bliesmengen hörte man lange Zeit um Mitternacht in den Lüften ein wildes Treiben:
Jagdrufe, Hundegebell und Hörnerschall.
Das währte bis zum ersten Hahnenschrei, wo es allmählich wieder still wurde.
Jedermann wußte, daß dies der ewige Jäger sei; wer den Tag ruhig vorübergehen ließ, dem geschah kein Leid.
Wer aber spottend dem Treiben nachrief, der wurde heftig gestoßen und geschlagen,
ohne daß er dabei jemanden gesehen hätte. Heute soll man nur noch in der St.-Hubertus-Nacht den Zug des ewigen Jägers hören.
Das Volk weiß von ihm, daß er im Leben ein wüster und roher Geselle war,
der sich wenig um Gott und die Welt kümmerte und gerade an Sonntagen die schlimmsten Streiche verübte.

Einst war er auch an einem Feiertag draußen im Feld und störte alles durch sein wildes Jagdgeschrei.
Da kam ihm ein Hase in den Weg, dem er lange vergebens nachjagte.
Endlich schrie er voller Zorn:
"Dich, Teufel, muß ich haben, und müßte ich dir ewig nachlaufen!"

Und seit dieser Zeit ging es fort, ohne Rast und Ruh, über Stock und Stein,
hoch in den Lüften und tief am Boden durch das Tal der Blies.
Zur Strafe für sein gottloses Treiben konnte der Jäger vom wilden Jagen nicht mehr ablassen
und hat auch heute noch nicht die ewige Ruhe gefunden.

Text-Quelle: www.hallosaarland.de







Der Longquis

Der Longquis war einst vor mehr als 100 Jahren Amtmann in Lebach.
Als er tot war konnte er jedoch keine Ruhe finden, und so zeigte er sich in manch seltener Gestalt, vor allem als großer Hund.
An der Tholeyerstraße vor Lebach war eine Wiese die man Longquisgarten nannte,
in der Nähe ist eine Brücke unter der der Saubach durchfließt, sie wird heute noch die Longquisbrücke genannt.
Denn dorthin soll der Geist des Longquis verbannt worden sein.
Leute die Nachts dort vorbei gingen glaubten dass ihnen jemand auf den Rücken sprang.
Sobald sie aber die ersten Häuser Lebachs sahen, waren sie die Last wieder los.
Man sagte sie trugen den Longquis über die Brücke.
Als nachts ein Reiter die Brücke überqueren wollte tobte sein Pferd und schmiss ihn ab,
als er zu Fuss weiter mit seinem Pferde ging hatte auch er die Last auf seinem Rücken.
Doch als er über der Brücke war, wurde die Last wieder von ihm genommen.
Ein Postillon ein Postmann,der mit der Postkutsche von Lebach nach St.Wendel fuhr,
sah kurz vor der Brücke wie eine Gestalt einen Baumstamm in den Weg legte,
die Pferde gingen nur mit Mühe über das Hindernis.
Die Leute die in der Postkutsche saßen waren empört und schrien wild umher, doch der Postmann sagte nur:
Das sind die Streiche des Longquis.
Der Postmann erzählte dann den Insassen das der Longquis selbst ein Lebacher war,
der in einem alten Bauernhaus lebte das 1925 ein Raub der Flammen wurde.
In diesem Haus war eine Gastwirtschaft, in dem sich leidenschaftliche Kartenspieler trafen.
Eines Nachts hörten sie im gegenüberliegenden Stall unheimliche Geräusche, deren Ursache sie feststellen wollten.
Sie gingen in den Stall und sahen das den Pferden der Schweiß am Leibe runterlief und sie Schaum an der Schnauze hatte.
Man sagt das der Longquis die Pferde aus Spaß fast zutode geritten hatte und es ihm anscheinend gut gefiel.
Diesen und noch mehr schlechte Scherze erlaubt er sich heute noch.

Text-Quelle: www.freenet-homepage.de







Der unheimliche Jäger des Stiefels

Erklährung "Stiefel":
Der Stiefel-Felsen bei St. Ingbert ist ein saarländisches Kulturdenkmal.
Der Sandstein-Felsen ist vermutlich durch den Einfluß der Witterung entstanden.
Er steht auf einem Bergplateau in etwa 350 Metern Höhe.
Der Berg ist völlig bewaldet, der Stiefel-Felsen ist nur zu sehen, wenn man unmittelbar davor steht.
Er entstand in grauer Vorzeit und wird seit Tausenden von Jahren von Menschen besucht und bestaunt.
Der Felsen selbst und auch der Ort, an dem er steht, sind von einem spürbaren Geheimnis umgeben.

Bild-Quelle: www.saarpfalz-kreis.de

Um das Jahr 1856, als sie an einem Tag von der Arbeit auf dem Hüttenwerk befreit waren, beschlossen sie,
sich im Wald am Stiefel eine Fuhre dürres Holz zu machen und beschieden einen Verwandten zum Abholen des Holzes
zur gewissen Stunde am bezeichneten Ort mit der Kühfuhre einzutreffen.

Sie gingen hierauf in den Stiefeler Wald und trafen am östlichen Abhang des Stiefels,
ungefähr 100 Schritte von seinem höchsten Punkt einen dürren, eichenen, noch auf der Wurzel stehenden Stumpen,
der einige Tragläste Holz abwerfen mochte.
Sie schickten sich gleich an mit ihren Äxten diesen Stamm,
dessen oberer Theil abgebrochen und schon weggebracht war, zu fällen.
Sie hieben von beiden Seiten fleißig darauf los, aber trotz der guten Schneiden ihrer Äxte
ging nicht ein einziger Hieb ein und unter der Wurzel dieses Stammes pummert,
rumpelt und poltert es bei jedem Hieb, als wolle der ganze Stiefel auf einmal zusammenstürzen.
Es wird ihnen angst und bang, der Angstschweiß rieselt in starken Tropfen von der Stirn,
sie laßen zu gleicher Zeit mit ihren Hieben nach, blicken sich ängstlich verwundert in stummfragender Miene
gegenseitig an und gewahren urplötzlich vor sich stehend den oben-beschriebenen alten Jäger.

Wer vermag ihren Schrecken zu beschreiben?
Schneller als man denken kann, ergreifen sie die Flucht, rennen gleich einem gehetzten Reh den Berghang herab
und treffen unten auf der Ebene die bestellte Kühfuhre,
die sie schnell umkehren und unverrichteter Sache nach Hause eilen,
mit dem festesten Vorsatz, auf dem Stiefel kein Brandholz mehr zu sammeln, das sie bis heute auch gehalten.

Text-Quelle: www.ensheim-saar.de







Mythos Geisterheer – Wilde Jagd !
(Winternächte mit des Maltitz wilder Jagd)

Stürmische Herbst- und Winternächte erinnern noch heute mit ihrem Heulen, Getöse und jagenden Wolken
besonders im Neunkircher Raum an die Sage vom durch die Lüfte jagenden Maltitz und seiner wilden Schar.

Forscht man dem Begriff Geisterheer – wilde Schar – wilde Jagd nach,
führt dies zu den Urreligionen im indisch-persischen Raum.
Shiva Rudra wird in den indischen Veden als Anführer der Geister genannt.
Ahriman erscheint in der altpersischen Religion als Oberteufel, Personifikation des Bösen.
Dort beginnt die Vermischung von Dämonen (das Böse) und den Seelen verstorbener Menschen im Geisterheer.
In unserem Raum webt sich um den Urgott germanischer Vorzeit Wode hin ins germanische Altertum zu Wodan
ein fetischistischer Zauberglaube um den Fetisch mit übernatürlichen Kräften.
Wodan mit Sturmjagd und Toben der Lüfte, Pferdewiehern und Kettengerassel
in den Wolken wird zum Herr der Toten und des Lebens.
Die Sturmjagd – das Geisterheer – der Totenzug in den Lüften (aus dem indogermanischen Raum kommend)
überdauerte so die Jahrtausende und konnte sich bei uns z.B. in der Maltitz-Sage festsetzen.
Dieses Geisterheer, diese wilde Jagd als Totenzug ist ohne Anführer undenkbar.
So haben landschaftsgebundene Gestalten wie „Barthel“ – „Kötz“ die zu Lebzeiten ihren von ihnen meist
abhängigen Zeitgenossen Angst und Schrecken eingejagt hatten, die beste Chance wegen ihrer Härte und
Rücksichtslosigkeit als Bösewichte lange in Erinnerung zu bleiben.
Keine ewige Ruhe, sondern Ruhelosigkeit, verdammnis zu „ewiger Jagd“
rastlose Wanderschaft im Totenreich sollten ihre Strafe sein.
Diese tyrannischen Lokal-Dämonen werden so zu Anführern des wilden Heeres, der wilden Jagd.
Sturmestoben, Hörnerschall, Hallo-Jagdrufe, Hundegebell, Heulen und Kettenrasseln in den Lüften gehören zum „Hochjäger“
(im nördl. Saarland) ebenso wie das Pferdewiehern dieser geisterhaften Jagdgesellschaft am
nächtlichen herbst- und Winterhimmel.
Ohne den nassauischen Lokaldämon Maltitz als Anführer, ohne diesen zur Unrast verdammten,
wäre die „wilde Jagd“, das Geisterheer, dieser Totenzug undenkbar, die Sagen um Georg Wilhelm Maltitz nie gesagt,
nie weiter tragen, nie aufgezeichnet worden.
So aber baut sich um diesen „Wilden Jäger“ Maltitz eine Vielzahl regional unterschiedlicher Sagen auf.
Dort erschrickt dieser Maltitz Menschen, denen er erscheint als Geisterheer-Anführer.
Niemals verursacht er eine gute Tat.
Er richtet aber auch nie durch sein Erscheinen sichtbare Schäden an!
Wenn sein Auftreten auch früher abergläubisch als warnendes Vorzeichen eines bevorstehenden Unglücks
(Kriegsgefahr – Hungersnot – Unfall) gedeutet wurde Maltitz im Primstal noch um 1920 als Kinderschreck eingesetzt wurde
mit dem Ausruf „o wei de Malditz kommt“ oder gar im Lunewald/Spiesen als Bestrafung für sein
herrisches Leben am Galgen geendet haben soll schadete er selbst der alten Frau im Köllertal nicht,
die er „nur am Zeh gezogen haben soll“.
Mit feurigen Augen, Schlapphut, fliegendem Mantel und der wilden Schar jagte diese beherrschende Sagengestalt
unserer Saarheimat noch vor 100 Jahren Bergleuten auf den Bergmannspfaden auf dem Weg zur Arbeit mit
seinem Knotenstock ebenso wie den „Tannenreis“ stehlenden Buben am Neunkircher Eberstein lediglich Angst ein.
Es bedarf heute historischer Recherchen, um diese schillernde Gestalt des Maltitz unserer in Nüchternheit und
Phantasielosigkeit erstarrenden Gesellschaft zu erhalten und benötigt noch Vereine, Gaststätten,
Wanderbezeichnungen und Laufveranstaltungen unter seinem Namen,
um diesen interessanten Maltitz der Nachwelt weiter zu reichen.

Text-Quelle: www.es-heftche.de







Der Maldit im Köllertal (Maldix-Sage 1)

Der Freiherr von Maldit (oder als Maltitz, Baldix, Maldix und Maldiß bekannt) war gräflicher Ober-Rüdenmeister,
verantwortlich für die herrschaftlichen Treibjagden und besonders streng den bäuerlichen Treibern gegenüber.
Dabei wurden sogar kleinste Nachlässigkeiten mit schweren Schlägen oder Gefängnis geahndet.
Eines schönen Tages rief er die Bauern zur Treibjagd im Köllertal, als die Glocke zum Gottesdienst läutete.
Die Bauern baten, zur Kirche gehen zu dürfen, doch der Maldit lachte sie nur aus.
Als er mit einem Saufänger (Saufeder) auf einen Alten einschlug, der ihn an seine Christenpflichten erinnert hatte,
erhob sich eine Windsbraut und eine gewaltige Wildsau brach aus dem Wald.

Saufeder/Spiß im Einsatz
Bild-Quelle: www.wickipedia.de

Sie unterlief den Maldit und verschwand mit dem angeketteten Maldit auf dem Rücken im Wald.
Seitdem spukt er als wilder Jäger durch die Lüfte.
Er wurde zuletzt 1866 am alten Schloss in Püttlingen gesichtet.

Text-Quelle: www.wikipedia.de







Ritter Maldix vom Litermont (Maldix-Sage 2)

Ritter Maldix, Sohn Margaretes vom Litermont, war ein wilder Jäger.
Im Jahr 1429 wollte er am heiligen Karfreitag in den frühen Morgenstunden vor Sonnenaufgang
eine Treibjagd am Nalbacher Herrenwald veranstalten.
Er entdeckte einen großen schwarzen Hirsch und hetzte ihn durch den Wald auf den Litermont.
An einer Schlucht konnte Ritter Maldix sein Pferd nicht mehr zügeln und stürzte in den Tod.
Im Sturmwind hört man Maldix noch heute durch das Nalbacher Tal brausen.

Text-Quelle: www.wikipedia.de







Elfen - Geister des Lichts und der Dunkelheit

Das Wort „Elf“ leitet sich vom nordischen „Álfr“ bzw. dem lateinischen „albus“ ab, im Althochdeutschen wird die
Bezeichnung „Alb“ und im späteren Deutschen auch „Elb“ verwendet.
Einer der ältesten Texte, der die Elfen erwähnt, ist die Snorra-Edda – eine Sammlung altnordischer Überlieferungen,
die zu Beginn des 13. Jahrhunderts geschrieben wurde.
Damals unterschied man zwischen verschiedenen Typen von Elfen:
den Licht- und den Schwarzalben, zu denen später noch die eher negativ behaftete Mischform der Dunkelalben kam.
In der altnordischen Dichtung wurden Elfen meist positiv dargestellt -
als mit überirdischer Schönheit ausgestattete Wesen.
Oftmals wurden sie mit dem Göttergeschlecht der Asen in Verbindung gebracht.
Die negativer gezeichneten Schwarzelfen hingegen wurden häufig mit Zwergen gleichgesetzt – ein Gegensatz,
der noch heute in zahlreichen Fantasy-Romanen aufgegriffen wird.
Im späten Mittelalter wandelte sich das Bild der Elfen.
Man sah in ihnen nun oft bösartige Zwerge und Kobolde, manchmal auch Dämonen und Geister jüngst Verstorbener.
Nachts konnten sie schlimme Träume hervorrufen und den Menschen den Schlaf rauben,
ihnen das Atmen erschweren oder sogar in ihre Körper schlüpfen und das Blut von innen aussaugen.
Noch immer bezeichnen wir unangenehme Träume deshalb als „Albträume“.
Heutzutage gibt es vor allem ein Land, in dem der Glaube an Elfen nach wie vor weit verbreitet ist
und das Leben mehr beeinflusst als irgendwo sonst: Island.
In Reykjavik, der Hauptstadt Islands, gibt es sogar eine Elfenschule,
auf der man alles mögliche über die verschiedenen Naturgeister lernen kann.
So gibt es angeblich weltweit mehrere Millionen der unsichtbaren Wesen, die in einer Parallelwelt Seite an Seite mit uns leben.
Im Archiv der Schule befinden sich circa 1.200 Geschichten von Begegnungen mit Naturgeistern.
Allerdings haben bislang nur wenige solcher Schilderungen breitere Beachtung gefunden.
Die berühmteste Geschichte stammt von zwei Mädchen aus dem Jahre 1917 in England.
Die Bilder waren nahezu in der gesamten englischen Presse zu sehen:
Zwei Mädchen hatten im Wald angeblich eine Heerschar von Elfen und sonstigen Fabelwesen fotografiert.
Die Experten konnten keine Hinweise finden, dass es sich um eine Fälschung handelt.
Im Jahr 1917 sollen Frances und ihre Cousine Elsie die Gestalten zum ersten Mal erschienen sein:
kleine weibliche Wesen mit Schmetterlingsflügeln.
Die beiden Mädchen erzählten ihren Eltern davon und stießen auf völliges Unverständnis.
Es schien alles wie ein Kinderstreich zu klingen.
Mit der Fotokamera ihres Vaters begaben sie sich nochmals in den Wald des Ortes Cottingley.
Dort fotografierten die beiden Mädchen ganze Scharen verschiedener Fabelgestalten.
Die Aufnahmen überzeugten jeden, der sie sah.
Doch Jahrzehnte später entpuppten sich die Bilder als Kinderstreich.
Gutachter erkannten in den siebziger Jahren, dass es sich um eine geschickte Fälschung handelte.
Die Mädchen hatten anscheinend Bilder aus Büchern abgemalt, ausgeschnitten,
in die Bäume gehängt und aus gut gewählten Perspektiven fotografiert.
Während Elsie den Betrug mit 83 Jahren zugab, blieb Frances bei der ursprünglichen Version der Geschichte.
Bis heute gibt es also keine Beweise für die Existenz von Elfen, Feen und anderen Fabelwesen.
Aber gibt es sie deshalb definitiv nicht?
Vielleicht existieren solche Wesen ganz in unserer Nähe, wollen aber verborgen bleiben –
um ihre Ruhe zu haben und unter sich bleiben zu können.

Text-Quelle: www.weltderwunder.de







Trolle

Troll, auch Trold, Tröll (nord. für Unhold, Riese, Zauberwesen), stammt aus der germanischen Mythologie.
Trolle sind (als männliche Gegenstücke zur Fee, Elfe oder Hexe)
oft schadenbringende Geisterwesen in Riesen- oder Zwergen-Gestalt.
Es sind große plumpe Humanoide, sehr dumm und nur nachts aktiv, da sie das Sonnenlicht versteinert.
Trolle tauchen in zahlreichen Varianten in vielen kulturellen Produkten auf, die sich mehr oder weniger auf die
germanisch-nordische Kultur beziehen.
Da sie häufig Bewohner verschiedener Fantasywelten, wie der Scheibenwelt oder Mittelerde, sind,
erscheinen sie auch in den Verarbeitungen dieser Welten in Filmen oder Computerspielen.

Text-Quelle: www.wikipedia.de







Zwerge

Zwerge sind in der nordischen Mythologie kleinwüchsige, menschenähnliche Wesen, die ein altes Handwerk ausüben.
Sie wohnen unter den Bergen und Felsen sowie in Erdhöhlen, wie die skaldischen Kenningar
aus dem 11. und 12. Jahrhundert und die Sagen des 13. und 14. Jahrhunderts berichten.
Die Menschen dachten, dass Zwerge die geheimnisvollen Naturkräfte im Inneren der Erde repräsentieren.
Eine (kategorische) Vermischung von Alben und Zwergen muss angenommen werden.
Heutzutage werden sie auch oft mit Heinzelmännchen (tomtegubbar), Bergtrollen und anderen Wesen vermischt.

Die Zwerge mögen es am liebsten, wenn sie ihre Höhlen schmücken können.
Sie schaffen unglaubliche unterirdische Säle, beleuchten Goldadern in den Bergen
und lassen diese sich in den Höhlenseen widerspiegeln.
Das Interesse für Schmuck und die ständige Jagd nach Edelmetallen hat sie zu tüchtigen Schmieden werden lassen.
Ihre Macht über die verborgenen Kräfte der Natur äußerst sich besonders in ihrer überlegenen Kunstfertigkeit:
Dem Schmiedewesen.
Sie versehen nicht nur die Menschen und die Elfen mit allerhand kostbaren Waffen und Werkzeug,
sondern schmieden sogar für die Götter selbst die kostbarsten Kleinode.
So fertigten die Zwerge für Odin den Speer Gungnir und für Heimdall den Goldring Draupnir.
Thor erhielt den Hammer Mjöllnir, für Freyr schufen sie das Schiff Skíðblaðnir, für Siv das goldene Haar,
für Freya das Halsband Brísingamen.
Weiterhin schufen sie die Fessel Gleipnir für den Fenriswolf sowie den Eber Hildisvíni.
Sie treten in ihrer Eigenschaft als Meisterschmiede in vielen Sagen des Altertums auf.
In der Völsungasage schmiedet Andvari den Ring Andvaranaut, und sein Sohn Regin schmiedet für
Sigurt Fafnesbani zusammen mit dem Schwert Gram.
In der Hervorssage schmieden die Zwerge Dulin (Durin?) und Dvalin das Schwert Tyrfing.

Die Zwerge arbeiteten auch mit Holz oder Metall und ihre handwerkliche Kunst wird von keinem anderen Wesen übertroffen.
Sie sind außerdem poetisch und romantisch, gleichfalls etwas barsch und kurzangebunden.

Text-Quelle: www.wikipedia.de







Fenriswolf

Der Fenriswolf (auch Fenris, Fenrir, Fenrisulfur) ist in der germanischen Mythologie neben Hel und der Midgardschlange
das erste Kind des zwielichtigen Gottes Loki (Luftgott und Lügengott)
und der Riesin Angrboda (Angr-boda = Angst-botin/bringerin, „die Kummerbereitende“).
Vermutlich hängt der Name mit dem altnordischen Wort Fen (Sumpf) zusammen.

Die Götter erkannten die Gefahr, die von dem Fenriswolf ausging, und brachten ihn nach Asgard,
um ihn besser im Auge haben zu können.
Da der Fenriswolf von Tag zu Tag größer und kräftiger wurde, fühlten sich die Götter bedroht,
sie fürchteten, er würde sie alle verschlingen.
So entschlossen sie sich, ihn für alle Zeiten zu binden.
Man ließ erst zwei schwere Ketten (Leding und Dromi) fertigen, die der Wolf aber mühelos zerriss.
Er sollte dann schließlich seine Kraft unter Beweis stellen, indem er die magische Fessel Gleipnir sprengen könnte,
die so harmlos wie ein simpler Faden aussah.
Der Faden war von den Alben gemacht aus den Sehnen der Bären, dem Atem der Fische, den Bärten der Frauen,
dem Speichel der Vögel, dem Geräusch eines Katzentritts und den Wurzeln der Berge.
Der Fenriswolf schöpfte Verdacht.
Er wollte zum Pfand, dass alles mit rechten Dingen zugehe, von einem der Götter zugesagt bekommen,
dass einer ihm die rechte Hand ins Maul halte.
Keiner wollte sich dafür hergeben außer Tyr.
Man legte Fenris die Fessel um, und je stärker er daran riss, umso enger zog sie sich um den Wolf.
Er biss Tyr die rechte Hand ab, blieb aber gefesselt.
Durch diesen „Betrug“ eines „juridischen Pfandes“ (so Dumezil), das eigentlich die Bindung des gefährlichen Riesenwolfs
zum Zweck hatte, wurde die Götterwelt gerettet.
Und das ausgerechnet durch den Gott Tyr, den Gott des Krieges wie auch der Thingversammlung,
der daraufhin der einhändige Ase (an.: einhendr asa) genannt wurde.
Befreien wird sich der riesige Wolf erst zu Ragnarök („Schicksal der Götter“).
Er wird dann Odin verschlingen, seinerseits aber von Odins Sohn Vidar getötet werden.

Bild & Text-Quelle: www.wikipedia.de







Grafik zur Zeitreise Kelten
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Quelle: www.planet-wissen.de





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