Als
Kind noch normal, bis so bis ich 9 war, dann habe ich angefangen zu fressen.
Muss
ich von meinem Vater geerbt haben, er isst sehr gerne und sehr viel, ich auch,
wo andere Leute ihre Grenze haben, wo sie satt sind, konnte ich schon
immer weiter und weiter essen.
Was ganz verfressenes sagten sie, und meinten es lieb.
Ich wurde pummelig. Ich hatte einen kugelrunden Bauch. Ich schäme mich
heute so für Fotos von früher.
Meine Mutter macht seit ich denken kann Diät und mein Vater jammert über
seine 3 Kg, die er immer zuviel hat.
Ich werde älter, Kommentare, die sich auf mein Gewicht beziehen bringen mich
zum Heulen.
Meine Schwester ist dünn.
Ich weiß noch, einmal sagt ein Freundin meiner Mutter im Schwimmbad: "Du
frisst wie ein Schwein", als ich gierig einen Hamburger in mich
reinstopfe.
Und wie meine Mutter mir erzählte, dass eine Arbeitskollegin zu ihr sagte: "Dein
Tochter ist aber ein bisschen pummelig geworden. "Ich hab eine halbe
Stunde geflennt wie wie ein Wasserfall.
Es hat mich verletzt, so sehr, ich weiß es heute noch.
Mit 12 habe ich in der Bücherei eine Max mit einem Artikel über Gundis
Zambo entdeckt. Sie gestand, jahrelang an Bulimie gelitten zu haben. Bulimie,
war mir noch unbekannt, ich hab den Artikel geradezu verschlungen. Viel
essen-kotzen-schlank sein/bleiben. Dass war es, die LÖSUNG.
Erste Versuche.
Ich dachte mein Augenbraue explodiert, so anstrengend war es.
13/14, ab und zu nach Fressorgien an Weihnachten und an Festen gekotzt,
es ging leichter.
Aus einem Finger wurden zwei.
14-Schullandheim, gegessen wie alle anderen, wog 46 Kg als ich heimkam.Unglaublich.5
Tage später wieder 50 Kg.
Anfang 2000-15-Die Konfirmation meiner Cousine steht an, ich will 45
Kg, wiegen und habe 3 Monate Zeit 6 Kg abzunehmen. Ich kotze.
Täglich.
Aus zwei Finger werden drei.
An der Konfirmation wiege ich 49 Kg, und habe dreimal gekotzt.
Es wird zur Sucht. Dann, erste Hoffnung, zwei Wochen Urlaub, ich kotze
nicht.
Ich mach weiter danach.
In den Sommerferien kaufe ich mir jeden Tag ein Stück Torte vom Bäcker und
sitze mehrere Stunden im Bad und will kotzen. Es geht nicht ich will nicht. Geht
das Gewicht hoch mach ichs wieder .Fressanfälle mit und ohne kotzen.
HÖLLE
Internetanschluss- YM-Forum entdeckt...
ENTDECKUNG: Es gibt mehr wie ich .
Herbst-Panikattacke der Gedanke ein fettiges Schnitzel + Pommes essen zu müssen
+ ständige Kifferei macht mich wahnsinnig.
ANGST. ANGST verrückt zu werden.
Ich höre auf, weil ich die Angst immer mit dem Kotzen vom Tag davor verbunden
habe. Dass dieses Kotzen der Auslöser war.
RUHE? NEIN!
Hungern, FA's, Kotzen, Hass, bis heute. Jetzt bin ich 17.Ich habe es so
satt.
Mal in einer ziemlich verzweifelten Stunde irgendwann nachts geschrieben, bis
heute bin ich keinen Schritt weiter. Sicher ich kotze nur noch selten,
vielleicht einmal im Monat, aber die Fressanfälle sind geblieben. Ich schaffe
es zeitweise nicht mal mehr in der Schule zu beleiben, weil meine Gedanken sich
nur um den Inhalt des Kühlschranks daheim drehen. Und irgendwann wirds dann zu
arg, ich muss heimgehen, weil ich schon in der ersten Pause angefangen
habe überhaupt etwas zu essen, heim um natürlich mehr zu (fr)essen sonst würde
sich ja dass ganze Kotzen nicht lohnen, dann sehr viel später, der Kühlschrank
ist leer, ich umso voller, und wieder nicht "geschafft". Es ist
zwar blöd, aber so schlimm ich es früher fand tonnenweise Essen in mich
reinzustopfen und dann zu kotzen, umso schlimmer find ich es heute, wenn ich den
letzten Schritt einfach nicht mehr schaffe. Auf jeden Fall hoffe ich, dass ich
es irgendwann schaffe meinen Arsch hochzukriegen und ne Therapie anzufangen.