Hauptziel aller Anstrengungen in der Maiennacht ist es, Sie alle zum Schmunzeln oder zum schallenden Gelächter anzuregen.

Auch wenn unserem Schabernack manchmal ernsthafte Angelegenheiten zugrunde liegen: Ironie ist noch immer das beste Mittel, um einem Magengeschwür vorzubeugen.


 


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Mainacht 2003

Dieses Jahr haben wir wohl den Vogel abgeschossen.

Der Hollywood-Schriftzug von drei metern Höhe war der wohl bisher aufwändigste und folgenreichste Scherz in unserer Geschichte.

 

Diese Anspielung auf das Kameravorkommen in Aalen fand große Anerkennung bei der Bevölkerung. Wir erhielten immenses Feedback und waren wohl Tage lang Stadtgespräch.

Die Zeitungsberichte finden Sie hier.

Die Buchstaben waren durch eine gut befestigte Lattenkonstruktion, sowie zusätzlich mit Spannleinen abgesichert. Es lag uns viel daran, den Verkehr nicht zu gefährden.

Auch an die "Leidtragenden" der Aktion hatten wir gedacht, und für die fleißigen Stadtarbeiter einige Flaschen Abbau-Bier bereit gestellt. Sogar ein spezielles Etikett wurde entworfen. Leider hat´s wohl jemand anderes ausgetrunken, denn die Stadt Aalen fordert zwar "originelle Scherze statt sinnlose Zerstörung", ist sich dann aber zu fein, die erfüllten Forderungen aufzuräumen.

 

Auch dieses Mal hinterließen wir ein Bekennerschreiben bei der SchwäPo. Die haben´s zwar nicht abgedruckt, aber wozu gibt´s denn das Internet?

Sie können unser Bekenntnis hier nachlesen.

Der Hammer: Aalen droht mit Repressalien

Eine E-Mail von der Polizei

Hallo Schabernackfreunde !
Hier schreibt Euch das Polizeirevier Aalen, genauer PHK Kuklinski, Tel. AA 5240.
Euer "Kunststück" "Hollywood" an der Aalener Brezeln fand ich sehr originell.
Jedoch muß das "Ding" gemnächst weg. Grund hierfür ist die allg. Verkehrssicherheit und baurechtlich ist das "Werk" wohl auch nicht ganz in Ordnung.

Nach Rücksprache mit Herrn Sanwald von der Straßenmeisterei in Aalen wird Euch eine Frist bis zum 21.5.03 gesetzt.

Danach müßte "Hollywood" auf Eure Kosten abgebaut und entsorgt werden. Also um Kosten für Euch zu ersparen solltet Ihr es selber abbauen.
Falls Ihr noch Rückfragen habt, könnt Ihr mich unter o.g. Rufnummer beim Polizeirevier in Aalen ereichen.

M.f.G.
Kuklinski, Polizei Aalen

 


Kreative Scherze ja bitte-aber wenn´s ums Aufräumen geht, drückt sich die Stadt Aalen wie ein kleines Kind, wird zum Spielverderber und fährt harte Geschütze auf.

Dabei haben sich die Verantwortlichen von der Straßenmeisterei nicht einmal die Mühe gemacht, mit uns in Kontakt zu treten. Also wurde die Polizei eingeschaltet, die unserer Ansicht nach etwas besseres zu tun hat, als nach den Urhebern von harmlosen Scherzen zu fahnden. Wir erhielten nach ca. 2 Wochen nebenstehende E-Mail. Wir hätten gerne persönlich geantwortet, ziehen es aber vor, anonym zu bleiben und veröffentlichen unsere Stellungnahme deshalb hier.

Nur für´s Protokoll: Herr Kuklinski vom Polizeirevier Aalen hat uns sehr freundlich auf die Forderungen der Stadt hingewiesen und seinen Job vorbildlich gemacht. Es ist uns bewusst, dass diese Korinthenkackerei nicht auf dem Mist der Polizei gewachsen ist. Die Jungs vom Revier machen nur ihre Arbeit und werden dafür meist zum Buhmann gemacht. Nicht von uns, denn die wahren Spielverderber sind die Schreibtischtäter und keinesfalls die Freunde und Helfer in Grün.

Die Bezeichnung "Hollywood" gewinnt unter diesem Aspekt eine ganz neue Bedeutung, denn Aalen ist offensichtlich voller Schauspieler, die ihr wahres Gesicht hinter einer Maske von Rechtschaffenheit verbergen. Mal sehen, wer dafür vom Rathaus einen Oscar kriegt.....

Unsere Antwort:

Lieber Herr Kuklinski.

Inzwischen haben sich Ihre Forderungen offensichtlich von selbst erfüllt, denn der Hollywood-Schriftzug ist, ohne unser Zutun, verschwunden. Wir gehen davon aus, dass damit alle Forderungen erfüllt sind. Allerdings wollen wir hier nochmals zu den einzelnen Punkten Ihres Schreibens Stellung nehmen.

Verkehrssicherheit: Der Schriftzug war so abgesichert, dass keiner der Buchstaben auf die Straße rutschen konnte. Nachdem das "H" vor einigen Tagen umgefallen war, ist es nach hinten gekippt. Es blieb dem "H" auch nichts anderes übrig, denn wir haben die Buchstaben mehrfach vertäut und verankert. Sollte dennoch eine Gefährdung des Verkehrs vorgelegen haben, hat sich die Stadt Aalen mit schuldig gemacht. Der am Berufsschul-Kreisel installierte Waschmaschinen-Blitzer wurde von uns noch in der selben Nacht entdeckt und begutachtet. Dieser war wesentlich stümperhafter angebracht und wurde nach zwei Tagen aufgeräumt. Der Hollywood-Schriftzug blieb über zwei Wochen stehen, was nicht gerade für das Verantwortungsbewusstsein spricht, das Aalen seinen Bürgern entgegen bringt. Hätte tatsächlich eine Gefährdung für Menschen und/oder Sachwerte bestanden, hätte man den Schriftzug noch am selben Tag abreißen müssen. Bleibt uns nur noch zu sagen: Dieses Argument ist an den Haaren herbei gezogen. Es ist bedenklich, dass eine "Verkehrsgefährdung" trotz vieler kompetenter Mitarbeiter der Stadt Aalen erst nach zwei Wochen fest gestellt wird.

Sollte die Verkehrsgefährdung nicht baulich bedingt, sondern durch die Ablenkung der Autofahrer stattgefunden haben (beim Lesen von EINEM Wort???): Wie wird dann das neue Rundbild am Landratsamt gerechtfertigt? Außerdem würde uns interessieren, wieviel Geld dieses Bauwerk den Steuerzahler gekostet hat.... :-)

Werbeaufdrucke an Plakatwänden oder LKWs müssten demnach ebenso verboten werden wie die diversen "Kunstwerke", die man in Aalen auf nahezu jedem Kreisverkehr findet. Wie wär´s, wenn wir den Frauen noch verbieten würden, auf offener Straße einen Minirock zu tragen?

In baurechtlichen Fragen sind wir leider nicht versiert. Allerdings ist es traurig, dass ein Maischerz nicht durchgeführt werden kann, bevor mindestens 26 Formulare ausgefüllt wurden, welche dann von den diversen Behörden überprüft, eingereicht, zurückgereicht, genehmigt, archiviert, drei Wochen auf Sumpf gelegt und anschließend wieder abgelehnt werden. Wir geben zu bedenken, dass wir eine alte Tradition pflegen und uns dabei keiner Straftat bewusst sind. Wird im nächsten Jahr jeder junge Mann verklagt und angeprangert, der seiner Liebsten einen Maibaum steckt (wegen Hausfriedensbruch und unerlaubtem Verändern des Erscheinungsbildes eines Wohngebiets)?

Wir weisen nochmals darauf hin, dass wir der Polizei nicht böse sind und bedanken uns bei Ihnen für die freundliche Mail.

Die verantwortlichen Initiatoren dieser Hexenjagd haben uns jedoch gehörig den Spaß verdorben. Wir überlegen ernsthaft, den Schabernack in Zukunft zu unterlassen und wünschen der Stadt Aalen im nächsten Jahr viele kreative Scherze (Umgeworfene Bauwägen, zerstörte Altglascontainer, in Kopfhöhe gespannte Seile über der Straße, mit Ketchup und Klopapier verzierte Telefonzellen, Zigarettenautomaten und Autos, außerdem entfernte Gullydeckel und weiteren fröhlichen Schabernack, der zur allgemeinen Erheiterung beiträgt.)!

Mit freundlichen Grüßen, Ihre

Schabernackfreunde Ostalb.

 

 

 

Auch der Kommentar des Aalener Spions (SchwäPo, 17.Mai 2003, Seite 18) bestätigt unsere Meinung:

Der "Hollywood"-Schriftzug in den prämierten Hügeln Neu-Aalens soll weg. Die Straßenmeisterei und das Polizeirevier fahnden nach einem Verantwortlichen der "Schabernackfreunde", die ihren Maischerz doch am besten selbst beseitigen sollen - weil sonst erledigt das der städtische Bauhof und stellt´s in Rechnung. Begründung für die Forderung nach Entfernung: die neun Buchstaben lenken Kfz-Führer zu sehr ab. Vielleicht liegt´s aber auch nur daran, dass hier zu Lande selbst ein guter Scherz auf Dauer nicht ohne Genehmigung ertragen werden kann.

 

   
   

 

 

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