Blitzlichtgewitter im Wildbad

Am 16. Januar 2002 war es wieder soweit. In Rothenburg o.d.T. trudelten die Jungs und Mädels der Südregion ein, die sich in einem Intensivkurs den letzten Schliff zur Konfirmation geben ließen. Günter Grauberger aus Nürnberg, Jeoffrey Bäse aus Oberhausen, Sarah Bauer und Ricardo Willems aus Worms, Mandy Roie und Joanna Wöbbeking aus Neuenhaßlau, Martina Barth aus Andernach, Charmaine Willeführ aus Aschaffenburg sowie Jennifer und Nicholas Hollenbach aus Hanau hatten sich gut vorbereitet und so konnte die "Konfirmanden-Ralley" beginnen. Ziel ist es, im Laufe des Seminars für die unterschiedlichsten Aufgaben Punkte zu sammeln, um am Ende nicht nur mit der Mindestpunktzahl durchs Ziel zu laufen, sondern die Spitzenposition des amtierenden Ralley-Königs/Königin anzufechten.
So konnten die beiden Seelsorger Pfr. Krämer und Pfrin. Beutler-Lotz schon abends die ersten auswendig gelernten Säulen unseres christlichen Glaubens - Vaterunser, 10 Gebote und Glaubensbekenntnis - teilweise bereits ohne Probleme abfragen. Der Umgang mit der Bibel und Jesu Lebenslauf war vielen schon recht vertraut. Die Pausen wurden im Keller zum Kickern und Tischtennisspielen genutzt - aber es war auch schon gut, einfach mal mit anderen zu quatschen.
Dass es da vieles zu erzählen gab, merkte man daran, dass um 2.30 Uhr noch immer Stimmen aus einem Zimmer drangen. Der nächste Morgen war dann - besonders für dieses Mädchenzimmer - besonders hart. Aber da muss man eben durch! Bei einer unangekündigten Zimmerkontrolle konnte - man lese und staune - ein Jungenzimmer punkten! Da sag mal noch einer, Jungens seien unordentlich.
Als bleibende Erinnerung wurde die ein oder andere Szene von den beiden Seelsorgern fotographisch festgehalten und es kam – zugegebenermaßen – hier und da zu einem rechten Blitzlichtgewitter, dem die Jugendlichen manchmal rettungslos ausgeliefert waren. Aber alle haben es überlebt.
Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt auf den Themen Gottesdienst und Abendmahl. Die einzelnen Texte und Gebete für den Konfirmationsgottesdienst am nächsten Tag wurden miteinander erarbeitet. Während die Mädels alles in eine Form brachten, fanden sich die Jungs in der Küche des Tagungshauses ein und avancierten zu Bäckern, als sie das Abendmahlsbrot herstellten. Mit viel Geschick kneteten sie den Teig und formten ihn zu Fladenbroten. Nach dem Abendessen war es dann soweit. Der Tagungsraum war durch viele Kerzen festlich vorbereitet und die Feier des Abendmahls mit Gitarrenbegleitung empfanden alle als sehr stimmungsvoll.
Der weitere Abend wurde dann zur Herstellung der Konfirmationskerzen genutzt. Mit sehr viel Geschick und Phantasie entstanden teilweise wahre Meisterwerke. Dann kam so langsam Nervosität auf. Die Jugendlichen wurden ein wenig aufgeregt. Würde morgen bei der Konfirmation alles gut gehen? Würde vorher Zeit genug für das individuelle Styling bleiben? Doch es war alles gut vorbereitet und nichts dem Zufall überlassen. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen – übrigens waren alle rechtzeitig wach – gingen wir in der Kapelle die Aufstellung und den jeweiligen Einsatz kurz durch. Als dann die Gäste anreisten wurde es Zeit zum Umziehen. Im anschließenden feierlichen Konfirmationsgottesdienst in der Hauskapelle des Tagungshauses „Wildbad" wurden 8 Konfirmanden eingesegnet. Die Kollekte war bestimmt für die Circus- und Schaustellerseelsorge der EKD und EKHN. In großer Runde wurde dann das abschließende Konfirmationsessen im wunderschönen Rokokosaal des Hauses eingenommen. Fazit: Auch wenn es nicht allen möglich ist, mit ihren Konfirmationsgästen nach Rothenburg zu kommen, nutzen immer mehr diese gemeinsame Feier und die Zahlen sprechen für sich.
Zum guten Schluß: Wir haben als Erinnerung für die Konfirmandinnen und Konfirmanden erstmals eine Homepage auf einer CD-Rom erstellt, die mit vielen Bildern das Erlebte unvergessen macht.
Christine Beutler-Lotz

V.l.n.r. Uli Krämer, Ricardo Willems, Günter Grauberger, Jennifer Hollenbach, Mandy Roie, Nicholas Hollenbach, Joanna Wöbbeking, Sarah Bauer, Martina Barth, Joeffrey Bäse, Charmaine Willeführ und Christine Beutler-Lotz